Caibidil a Sé Déag: 

Die Phonologie (An Fhóineolaíocht)

Gramadach na Gaeilge

die Laute des Irischen (foghair na Gaeilge)
 zur Umschrift
 die Konsonanten
   breite und schlanke Konsonanten
   die gespannten Konsonanten
   die Konsonantencluster
 die Vokale
   die Nasalierung
   der Neutralvokal
   der Hilfsvokal
   die Diphthonge
 die Gleitlaute
 die Silbe
die Prosodie (an phrosóid)
 die Betonung im Wort
 die Satzbetonung
 die Intonation
 das Sprechtempo

In der Phonologie werden die Laute einer Sprache beschrieben, die Schreibweise dieser Laute gehört nicht dazu und ist sekundär.
Die irische Schreibweise wird daher hiervon (soweit möglich) getrennt im Kapitel Orthographie erläutert, mit (weiteren) Hinweisen zur Aussprache.

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Die Laute des Irischen (foghair na Gaeilge)

Zur Umschrift des Irischen
Die Darstellung der Laute in der hier verwendeten Umschrift könnte mittels der IPA-Symbole erfolgen (IPA = internationales phonetisches Alphabet).
Sinnvoll ist eine solch komplexe phonetische Darstellung hier jedoch nicht, eine mehr phonologische Darstellung, die Raum für Varianten eines Phonems läßt, ist praktischer und übersichtlicher.
Die Phoneme werden dialektabhängig teilweise recht unterschiedl. realisiert, würden also jeweils unterschiedl. IPA-Symbole erfordern.

Zur phonologischen Darstellung existiert für das Irische eine dialektübergreifende Umschrift, welche oft als "modifiziertes IPA" bezeichnet wird und mit wenigen Sonderzeichen auskommt.
Die Besonderheiten dieser Umschrift sind im Einzelnen:

Schlanke (palatalisierte) Konsonanten werden durch einen Hochstrich [′] gekennzeichnet. (Im IPA erfolgt dies eigtl. durch hochgestelltes j, d.h. [ʲ], z.B.: [kʲ]. Es existieren für viele palatalisierte Laute jedoch spez. IPA-Zeichen. Im hier benutzten modifizierten IPA werden diese nicht verwendet, sondern dem Symbol für das entsprechende breite Phonem einfach ein [′] zugefügt.
Somit entstehen z.B. die Formen:
[k′] für [c] (stimmloser palataler Plosiv)
[x′] für [ç] (stimmloser palataler Frikativ)
[g′] für [ɟ] (stimmhafter palataler Plosiv)
[γ′] statt [j] bzw. [ʝ] (stimmhafter palataler Approximativ bzw. Frikativ).
[ŋ′] für [ɲ] (posterodorsaler palataler Nasal), schlanke Variante des [ŋ] (posterodorsaler velarer Nasal)
[s′] für [ʃ] (stimmloser postalveolarer Frikativ), nach mancher Ansicht ein [ɕ] (stimmloser palatoalveolarer Frikativ)
[z′] statt [ʒ] (stimmhafter palatoalveolarer Frikativ)

Velarisierte Konsonanten werden in IPA, falls nicht spez. Zeichen verwendet werden, durch ein hochgestelltes Gamma ([ˠ]) gekennzeichnet.
Irische breite Konsonanten sind aber nur zu einem Teil wirklich velarisiert, sondern überwiegend phonetisch neutral.
In der hier verwendeten modifiz. Umschrift bleiben breite Konsonanten ohne besondere Kennzeichnung (z.B.: [b] statt [bˠ]).
Für die breiten Konsonanten d und t gibt es in IPA besondere Zeichen, um die dentale Bildungsweise darzustellen, hier reicht in der modifiz. Umschrift bloßes [t] und [d].
[t] für [t̪] (stimmloser dentaler Plosiv)
[d] für [d̪] (stimmhafter dentaler Plosiv)

Die (außer in bestimmten Clustern) übliche Behauchung (Aspiration, an t-análú) stimmloser Plosive (ähnlich wie im Deutschen) bleibt ungekennzeichnet ([k] statt [kʰ], [p] statt [pʰ], [t] statt [tʰ]).

[ʟ], [ʟ′], [ɴ], [ɴ′], [ʀ] steht im Irischen für gespanntes l, n, r, kleingeschrieb. [l], [l′], [n], [n′] [r], [r′] für die nicht gespannten (laxen) Varianten.
(Im IPA dienen all diese Zeichen überwiegend der Darstellung völlig anderer Unterschiede.)
[ʟ] für [ɫ̪] (apikaler dentaler lateraler Approximant, velarisiert durch Hebung der Hinterzunge)
[ʟ′] für [l̠ʲ] (anterodorsaler alveolo-palataler lateraler Approximant), ähnlich einem [ʎ], einem palatalen lateralen Approximanten
[l] für [ɫ] (velarisierter lateraler Approximant)
[l′] für [l] (apikaler alveolärer lateraler Approximant)
[ɴ] für [n̪ˠ] (apikaler dentaler velarisierter Nasal)
[ɴ′] für [n̠ʲ] (mediodorsaler alveolo-palataler Nasal)
[n] für [nˠ]
[n′] für [n] (apikaler alveolärer Nasal)
[ʀ] für [r] (apikaler Vibrant)
[r] für [ɾ] (apikaler Tap)
[r′] für [ɾʲ], ein eigenartiger r-Laut. Es ist ein palataler r-Laut, bei dem das Zungenblatt statt der Zungenspitze schwingt, also ein lamino-palataler Tap (i.w.S. ähnl. dem tschechischen ř [r̝] oder noch eher dem türkischen r [ɾ̝] wie in der türk. Aussprache von Özdemir).

[x] wird teils als velarer, teils als uvularer Frikativ (eigtl. [χ]) beschrieben. Es ähnelt dem dt. ach-Laut, also zumeist einem [χ], wird jedoch gewöhnlich mit [x] dargestellt.
Die Frikative [f] und [v] werden ursprünglich bilabial, heute z.T. aber auch häufig labiodental ausgesprochen, für beide wird in irischen Umschriften gewöhnlich unterschiedslos [f] und [v] benutzt (eigtl. laut IPA nur für die labiodentalen Varianten, [φ] und [β] wären die bilabialen Zeichen).

Die Vokal-Realisation ist im Irischen sehr unterschiedlich, je nach Dialekt und zudem auch von den umgebenden Konsonanten abhängig.
Wie im Deutschen sind kurze Vokale zumeist offener und lange Vokale geschlossen (vgl. o in Stock [ɔ] und Not [oː]). Dennoch werden im modifiz. IPA und somit auch hier im allgemeinen einfach [o] und [oː] angegeben, gleiches gilt für die Darstellung anderer offene Vokale: [u] statt [ʊ], [e] statt [ɛ], [i] statt [ɪ].

Hörbeispiele (in Form von Sound-Dateien) der Laute des Irischen habe ich hier nicht anzubieten. Jedoch gibt es auf den Webseiten Fios Feasa: The Sounds of Irish (Munster.Dialekt) und www.phouka.com (Ulster-Dialekt) solche zum Anhören.

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Die Konsonanten (na consain)

In irischer Phonologie sind die Konsonanten (Mitlaute) bedeutsamer als die Vokale (Selbstlaute), daher werden sie zuerst behandelt.
Insbesondere ist die strikte Unterscheidung und Gegenüberstellung zwischen breiten und schlanken Konsonanten bedeutend.
Die Vokale passen sich indes eher den benachbarten Konsonanten an.

Konsonanten (Mitlaute) werden eingeteilt nach Bildungsort (labial, dental, alveolar, velar, glottal) und nach der Bildungsweise (Plosive = Stoplaute, Frikative = Reibelaute, Nasale = Nasenlaute, Liquide). Von vielen Lauten gibt es eine stimmlose und eine stimmhafte Variante (z.B.: [p]/[b], [t]/[d], [k]/[g], etc.)
Die stimmlosen Konsonanten k, p, t werden im Irischen (ähnl. wie im Deutschen) gewöhnl. behaucht (aspiriert) gesprochen (d.h. eigtl. [kh], [ph], [th]). Eine Präaspiration, wie im Schottischen Gälisch, existiert im Irischen nicht.
Es existieren im Irischen alle Konsonanten (außer [h]) in zwei phonematischen Varianten: "breit" und "schlank", d.h. velar und palatal (siehe hierzu unter breit und schlank).


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Breite und schlanke Konsonanten (consain leathana agus consain chaola)

Alle irischen Konsonanten (mit Ausnahme des [h], das gewöhnlich nur eine Form hat) treten in zwei gegenübergestellten Formen auf: einer neutralen bis velarisierten Form ("breit") und einer palatalisierten Form ("schlank").
Die Bezeichnungen "schlank" (caol) und "breit" (leathan) sind die hierfür traditionell verwendeten Begriffe.
In der oben beschriebenen üblichen Umschrift des Irischen wird ein kleiner schräger Hochstrich [′] als Kennzeichen der schlanken Variante gebraucht, während die breite Variante ungekennzeichnet bleibt:

breite Konsonanten [p][b][v][f][m][t][d][n][ɴ][l][ʟ][r][s][z][k][g][x][γ][ŋ]
schlanke Konsonanten [p′][b′][v′][f′][m′][t′][d′][n′][ɴ′][l′][ʟ′][r′][s′][z′][k′][g′][x′][γ′][ŋ′]

Im Falle t, d existieren darüber hinaus v.a. in Fremdwörtern noch alveolares [ṭ] und [ḍ], welche außerhalb der breit/schlank-Zuordnung stehen, gewöhnl. aber eher als schlank begriffen werden.
Breites [v] ist häufig [w] (s.o.)

Auch bei [h] wäre eine Gegenüberstellung von [h]/[h′] denkbar. Die Existenz einer solchen Unterscheidung wird aber zumeist bestritten, was bedeutet, daß z.B. shuí und shí in der Aussprache nicht unterschieden werden (beides [hiː]). Schriftsprachlich aber sind die Schreibungen sh, th und h-Vorsatz natürlich in schlank und breit zu unterschieden, da sie sich von Grundformen mit s, t bzw. ohne h-Vorsatz herleiten.

Die Unterscheidung zwischen breiten und schlanken Formen ist prinzipiell phonematisch, d.h. bedeutungsunterscheidend, z.B. [b] und [b′] sind zwei unterschiedl. Phoneme.
Die Unterschiede zwischen beiden Varianten erscheinen auch ausgeprägter als sie bei entsprechenden Paaren im Deutschen zu beobachten sind. Im Deutschen richten sich die Konsonanten nach den begleitenden Vokalen und auftretende palatale und velare Varianten sind nicht phonematisch und daher kaum zu bemerken.
Im Deutschen ist eigentlich nur der "ch"-Laut auffällig, da sich beide Varianten stark unterscheiden: "ch" in "ach" [ax] (velar) und "ch" in "ich" [iç], in irischer Umschrift: [ix′] (palatal))
Im Irischen sind die Unterschiede auch bei anderen Konsonanten deutlich hörbar. Auffällig ist der Unterschied bei [s] und [s′]. Schlankes [s′] wird stets ähnlich dt. "sch" [ʃ] gesprochen. Weniger auffällig sind die Unterschiede jedoch bei den Labialen (z.B. [p] und [p′], [b] und [b′])
Bei einigen schlanken Lauten unterscheiden sich die Dialekte in der Realisieruung: Bei [d] und [d′] oder [t] und [t′] werden in Ulster die schlanken Varianten [d′], [t′] wie Affrikaten gesprochen: [d͡ʒ], [t͡ʃ]. In Munster hingegen werden [d′] und [t′] mit palatalem oder alveolärem Anschlag der Zunge gesprochen, gegenüber breiten [t] und [d], welche dental gebildet werden.
Auch deshalb ist die Darstellung der schlanken Variante mittels Hochstrich [′] sinnvoll, da dialektunabhängig.

Wichtig ist, daß breite Konsonanten auch neben schlanken (hellen) Vokalen zu hören sind und umgekehrt schlanke Konsonanten von breiten (dunklen) Vokalen begleitet werden können.
Im Deutschen ist dies nicht möglich. Dort hört man stets gleichgefärbte Konsonanten und Vokale nebeneinander (z.B. ach [ax], ich [ix′]).
Im Irischen kommt es so zur Entstehung von Gleitlauten, um den Wechsel von schlank nach breit und umgekehrt zu ermöglichen.

Die Unterscheidung von breit und schlank bei den Konsonanten ist daher auch im Schriftbild notwendig. Erreicht wird dies dadurch, daß neben Konsonanten in der Schrift entweder nur breite oder nur schlanke Vokale stehen können (von denen einige nur stumme Hilfszeichen sind).
z.B. sean [s′an], san [san] (schlankes s in sean, breites s in san); airgead [ar′əg′əd], airgid [ar′əg′əd′] (breites d in airgead, schlankes d in airgid)
Dies ist die wichtigste Regel der irischen Orthographie: Caol le caol agus leathan le leathan ("Schlank mit schlank und breit mit breit")


Der Unterscheidung zwischen "breiten" und "schlanken" Konsonanten im Irischen entspricht die Unterscheidung von "harten" und "weichen" Konsonanten in slawischen Sprachen.
Dies wird z.B. im Russischen, wo notwendig, durch Weichheitszeichen ь und Hartheitszeichen ъ kenntlich gemacht: z.B. работать [raˈbɔːtat′] = arbeiten (weiches т [t′] durch ь); oder durch "weiche" Vokale wie я, ё und ю und den "harten" Vokal ы (der etwa dem irischen ao entspricht).
Wichtiger Unterschied: Im Irischen gilt [s′] ([ʃ]) als schlanke Form des [s], hingegen ist [ʃ] im Russischen ein stets harter Konsonant (und unabhängig vom [s], das eine eigene weiche Variante [sʲ] hat).

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Die gespannten Konsonanten (na consain theanna)

Gespanntes l, n, r
Die Konsonanten l, n, r unterscheiden ursprünglich eine gespannte Form (Fortis) [ʟ], [ʟ′], [ɴ], [ɴ′], [ʀ], [ʀ′] von einer nichtgespannten Form (Lenis) [l], [l′] [n], [n′], [r], [r′].
Somit gab es ursprünglich jeweils 4 Varianten von l, n, r. [ 1 ]

 gespanntnicht gespannt
l[ʟ][ʟ′][l][l′]
n[ɴ][ɴ′][n][n′]
r[ʀ][ʀ′][r][r′]

Die gespannten Varianten traten/treten stets am Wortanfang auf (d.h., wenn unleniert, s.u.). Sie werden dann nur mit einfachem Buchstaben "l, n, r" geschrieben.
Im Wortinneren oder am Wortende wird die gespannte Variante jedoch mittels Doppeltschreibung ("ll, nn, rr") wiedergegeben, oder es folgen andere Konsonanten (z.B. "rt", "rd", "nt", etc.)

Der Unterschied zwischen beiden Varianten besteht grob in der Exaktheit der Aussprache, [ʟ], [ʟ′], [ɴ], [ɴ′], [ʀ], [ʀ′] werden "exakt", [l], [l′] [n], [n′], [r], [r′] werden "laxer" aussgesprochen.
Breites [ʟ], [ɴ] wird durch Pressen der Zunge an den Schneidezähnen (dental) gebildet (das breite [ʟ] ähnelt dem russischen harten L oder dem kölnischen L).
Breites [l], [n] werden indes an den Alveolen gebildet, jedoch auch stark velarisiert.
Schlankes [ʟ′], [ɴ′] wird durch Pressen der Zunge am Übergang zw. Alveolen und harten Gaumen gebildet (hierbei stark palatalisiert, ähnl. z.B. spanisch "ll", "ñ").
Schlankes [l′], [n′] werden ebenfalls an den Alveolen gebildet, jedoch ohne velarisiert zu sein. Sie ähneln damit am ehesten den gewöhnlichen deutschen l- und n-Lauten.
Der Unterschied zwischen breiten [ʀ] und [r] liegt in der Ausführung des Rollens, [ʀ] wird deutlich (mehrfach) gerollt, [r] ist nur ein einmaliges Rollen, ein Tap. Die Unterscheidung [ʀ]/[r] ist damit ähnl. dem spanischen "rr"/"r". Das schlanke [r′] kann kurz gerollt sein, am Wortende auch als Tap. (Das [ʀ′] ist heute nirgends erhalten.)

In den Dialekten sind diese Aussprachevarianten aber unterschiedlich erhalten:

Einfluß des gespannten l, n, r auf den Silbenvokal
(Ursprünglich) gespannte Konsonanten haben auch Einfluß auf den Silbenvokal:
Die "Spannung" der End-Konsonanten geht quasi auf den Silbenvokal über. Dieser wird dadurch gelängt oder diphthongisiert, wenn die gespannten Konsonanten in betonter Silbe (allein oder in einem Cluster) am Silbenende stehen.
Dies geschieht jedoch sehr dialektabhängig und ist insbesondere in den Dialekten der Fall, in denen die Unterscheidung gespannt / nicht gespannt bei den Konsonanten selbst verloren ging:

Stehen -ll, -nn, -rr am Silbenende, dann gilt:

Folgende Vokale
Folgen auf -ll, -nn, -rr weitere Vokale, so stehen die gespannten Konsonanten nicht mehr am Silbenende, sondern am Beginn der Folgesilbe.
Dann ist der Silbenvokal der ersten Silbe (in allen Dialekten) kurz.
z.B.: barr [bɑːr] aber: barra [bɑ.rə]
       ceann [k′auɴ] aber ceanna [k′a.ɴə]

Folgende Konsonanten:
Treten nach l, n, r direkt weitere Konsonanten (rn, rd, nd, nt, ns, ls) so treten die selben Vokallängungen und Diphthongisierungen auf wie bei -ll, -nn, -rr.
Die Konsonanten l, n, r sind hier ebenso "gespannt", obwohl einfach geschrieben.
Im Gegensatz zu ll, nn, rr bleiben jedoch die Vokale lang oder diphthongisiert, auch wenn anschließend Vokale folgen, da gespanntes l, n, r hier am Silbenende verbleibt und nur der Folgekonsonant die nächste Silbe einleitet.
z.B.: bard [bɑːrd]/[baurd], barda [bɑːr.də]/[baur.də].

Auch bei ll, nn, rr bleiben die Vokale lang oder diphthongisiert, wenn sich konsonantisch beginnenden Endungen anschließen (Verbendungen, VN-Endung, Pluralformen), meist mit t-, th- und f- (llt, nnt, rrt, rrth, llf, nnf, rrf).
Die folg. Konsonanten t-, th- und f- leiten die Folgesilbe ein, ll, nn, rr verbleiben am Ende der ersten Silbe und führen dazu, daß die Vokale lang bzw. diphthongisiert bleiben.

Bei der Aussprache ergibt sich somit Folgendes:
z.B. das Verb fill [f′iːʟ′], "zurückkehren", Präteritum d’fhill [d′iːʟ′] (langes i)
vgl.: fillte [f′iːʟ′.t′ə], filltear [f′iːʟ′.t′ar] (langes i vor konsonantischer Endung)
mit: filleadh [f′i.ʟ′ə], d’fhilleas [d′i.ʟ′əs] (kurzes i vor vokalischer Endung)
z.B. das Substantiv coill [kiːʟ′], "Wald" (langes i)
vgl.: coillte [kiːʟ′.t′ə], "Wälder" (langes i bei konsonantischer Endung)
mit: coille [ki.ʟ′ə] "(des) Waldes" (kurzes i bei vokalischer Endung)

Wechsel gespanntes und ungespanntes l, n, r am Wortanfang
Wo die Unterscheidung von gespannten und nicht gespannten Konsonanten erhalten blieb, gilt die Variante [ʟ], [ɴ] am Wortanfang als unlenierte Form, [l], [n] jedoch als lenierte Form. Im Schriftbild ist dies jedoch nicht zu sehen.
z.B.: das Buch = an leabhar [ə ʟ′aur], mein Buch = mo leabhar [mə l′aur], das Nest = an néad [ə ɴ′eːd], mein Nest = mo néad [mə n′eːd]
Lediglich das Wort le (= mit) scheint beständig mit einem nicht gespannten l zu beginnen [l′ə], nicht: [ʟ′ə], d.h. es ist beständig leniert.
[ɴ]/[ɴ′] wird auch als Eklipse von d und als n-Vorsatz vor Vokal verwendet:
z.B. zehn Türen = deich ndoras [d′eː ɴorəs], zehn Fische = deich n-iasc [d′eː ɴ′iəsk]
Die Unterscheidung gespanntes und nicht gespanntes r am Wortanfang wird nicht mehr genutzt, außer daß (schriftsprachlich schlankes) r am Wortanfang unleniert als breites [r] (als Ersatz des verloren gegangenen [ʀ′]), bei Lenition aber in einigen Dialekten als schlankes [r′] gesprochen wird: [riː], aber a rí [əˈr′iː]

Gespanntes m und ng
Die Konsonanten m und ng ([m], [m′], [ŋ], [ŋ′]) gelten stets als "gespannt". Hierzu gibt es keine ungespannte Form. Sie bedürfen daher keiner Doppeltschreibung oder anderer besonderer Kennzeichnung.
Vokale vor -m und -ng verhalten sich daher (in den südl. Dialekten) genau wie vor -ll, -nn, -rr.
Auch hier werden die Vokale vor -m, -ng kurz, folgt ein weiterer Vokal (da m, ng an den Beginn der Folgesilbe verschoben wird).
z.B.: am [ɑːm], ama [ɑ.mə], im [iːm], ime [i.mə]
Folgt aber ein weiterer Konsonant oder eine konsonantische Endung, z.B. bei Verben, bleibt der Vokal lang (da m, ng in derselben Silbe verbleibt).
z.B.: camta, camtha [kɑːm.tə], [kaum.hə] ("gekrümmt" im Dialekt von Connacht und Munster)

Manchmal ist die (einstige) Gespanntheit des Konsonanten in der heutigen Schreibung nicht mehr erkennbar;
z.B. das Substantiv ionadh = Wunder hat in Connacht und Munster einen langen Vokal ([iːnə]/[uːnə]), da die Schreibung vor der Rechtschreibreform iongnadh war, also ng + n.

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Die Konsonantencluster (na cairn chonsan)

Das Aufeinanderfolgen mehrerer Konsonanten in einer Silbe kommt im Irischen wie im Deutschen vor. Jedoch unterscheiden sich die Sprachen in ihren Möglichkeiten. Im Irischen kommen einige Gruppen oder Cluster vor, die im Deutschen unüblich sind (z.B.: tl-, dl-, tn-, mn-, sn-). Andererseits sind einige deutsche Verbindungen unüblich im Irischen (z.B. pf-, pfl-, etc.)
Ähnlich wie im Deutschen entfällt bei den stimmlosen Plosiven k,p,t die Behauchung in vielen Clustern (z.B.: [sp] statt [sph])

Silbenanlaute (Onsets):

Silbenauslaute (Codas):

Alle oben genannten Konsonantengruppen, Onsets wie Codas, können prinzipiell schlank oder breit sein.
Dabei gilt gewöhnlich diese schlanke oder breite Qualität für die gesamte Konsonantengruppe.
Bei manchen Clustern gilt dies jedoch nicht. Bei diesen kann der erste Laut innerhalb des Clusters nur breit sein, auch wenn der zweite/dritte schlank ist. Dies sind die Folgenden:
Bei den Onsets sp-, spl-, spr-, sf-, sm- ist das s stets breit. z.B.: spléach [sp′l′eːx], sféar [sf′eːr], sméar [sm′eːr]
Beim Onset sr- tritt in manchen Dialekten keine schlanke Variante auf, es ist dort stets breit. z.B.: srian [sriːən]/[s′r′iːən]
In den Codas -cht, -rd, -rn, -rt (und den silbenübergreifenden Verbindungen -rl-, -rs-) ist der jeweils erste Laut stets breit. z.B.: boichte [boxt′ə] nicht: [box′t′ə]

Die Behauchung (Aspiration) stimmloser Plosive entfällt nach [s] und [s′] innerhalb der Onsets sc-, sp-, st- (und scl-, scr-, spl-, spr-, str-)
Die Plosive [k], [p], [t] ähneln somit durch [s]/[s′] stimmlos gewordenem und stets unbehauchtem [g], [b], [d].
Manchmal wird daher auch [sg], [sg′], [sb], [s′b′], [sd], [s′d′] angenommen und früher oft auch sg-, sb-, sd- geschrieben, z.B.: sgoil statt scoil = Schule.
Ähnlich verhält es sich bei den Codas aus [s]/[x] und den Plosiven [k]/[t] (und entspr. schlanken Varianten). Auch hier entfällt die Behauchung der Plosive, so daß sie eher als [g]/[d] wahrgenommen werden. [ 4 ]

Die genannten Konsonantenverbindungen gelten innerhalb von Silben.
Über Silbengrenzen hinweg können weitere Konsonantenzusammenstellungen auftreten (z.B.: ls, ns).
Jedoch werden nicht selten manche Verbindungen gemieden, z.B. durch den Vorgang der Metathese, d.h. Umstellung von Konsonanten.
z.B.: tuiscint = Verstehen statt ursprünglich tuigsint (vgl. den Stamm tuig = verstehe!), da -sg- später -sc- gewohnter als -gs- erschien.
Ebenso können in Munster durch die häufige Synkope (Ausfall) des Vokals einer unbetonten ersten Silbe weitere Konsonantenverbindungen auftreten,
z.B. [gv] in "gbháilt" [gvɑːl′t′] (Standard: gabháil = Nehmen)

Die Buchstabenverbindung ng wird über Silbengrenzen hinweg entweder nur als [ŋ] (wie dt. "ng" in Finger) oder aber als [ŋg] (wie engl. "ng" in finger) gesprochen, letzteres v.a. in Südconnacht.
z.B.: teanga = Zunge, Sprache [t′a.ŋə]/[t′aŋ.gə]

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Die Vokale (na gutaí)

Es werden lange von kurzen Vokalen (Selbstlauten) unterschieden.
Im künstlichen Lárchanúint (Zentraldialekt) gibt es:

Kurze unbetonte Vokale werden generell zu [ə] reduziert.
In Ulster sind alle Vokale in unbetonter Silbe kurz, sonst lange Vokale bleiben jedoch klar (und werden nicht zu [ə] reduziert). Auch [a] in [ax] (-ach) bleibt in Ulster klar, obwohl kurz.

Weiterhin teilt man Vokale genau wie die Konsonanten in breite und schlanke Vokale ein.

Vokale sind allgemein den Konsonanten nachgeordnet und passen sich den umgebenden Konsonanten an, nicht umgekehrt wie im Deutschen. Somit ergibt sich eine gewisse Varianz in der Qualität der Vokale.
Vordere Vokale werden neben breiten Konsonanten zentralisiert, hintere Vokale neben schlanken Konsonanten.
So ergibt sich auch eine Bandbreite zwischen vorderen und hinteren a-Lauten, also zw. [æ] und [ɑ], je nach Umgebung (schlanke bzw. breite Konsonanten) und Länge. (Das typ. deutsche [a] wäre ein zentraler a-Laut.)
In Munster rangieren a-Laute zwischen vorderem [a] und hinteren [ɑ] in kurzer und langer Variante, in Ring gar überwieg. gerundetes [ɒ].
In Connemara wird das schriftsprachlich lange á als [ɑː] ausgesprochen. Ein anderer a-Laut neben breiten Konsonanten ist dort stets lang [aː], ein a-Laut vor schlanken Konsonanten wird zu ebenfalls langem [æː].
In Ulster wird indes á als [æː] realisiert. In Ulster tendiert [æː] zudem bis zu [ɛː].
(Der Lárchanúint differenziert nicht und gibt [a]/[aː] in allen Fällen an.)

In einigen Ulster-Mundarten (z.B. in na Rosa) gibt es noch das [ɯː]. Das ist ein ungerundeter u-Laut (ein geschlossener hinterer ungerundeter Vokal), in irischer Orthographie wird er als "ao" vor breiten Konsonanten wiedergegeben. Die Kombination "ao" wird sonst heute als [iː] (Standard, Connacht, Rest Ulsters) oder [ɛː] (Munster) ausgesprochen.
z.B. saor [siːr] (Connacht, Standard), [sɛːr] (Munster), [sɯːr] (z.T. Ulster)
(Vor schlanken Konsonanten wird ao, dann aoi geschrieben, überall als [iː] gesprochen.)

Weiter gibt es in Ulster jeweils zwei Formen der kurzen und langen o-Laute: offen [ɔ]/[ɔː] und geschlossen [o]/[oː]. (In anderen Dialekten ist des kurze "o" offen, das lange "o" stets geschlossen.)
Langes ó, eo wird neben m, mh, n als geschlossenes [oː] gesprochen, sonst aber zumeist als offenes [ɔː].
Auch die Verbindungen abha, obha, odha, ogha werden in Ulster als geschlossenes [oː] gesprochen (in anderen Dialekten eher [au])
(Im Schottischen Gälisch existiert die gleiche Unterscheidung. Dort wird sie im Schriftbild bei langen Vokalen durch ò [ɔː] und ó [oː] kenntlich gemacht.)

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Die Nasalierung (an tsrónaíl)

Es gibt in einigen Dialekten nasalierte Vokale (gutaí srónacha): [ãː], [ã], [ɑ̃ː], [ɑ̃], [æ̃ː], [æ̃], [ẽː], [ẽ], [ĩː], [ĩ], [õː], [õ], [ũː], [ũ].
Die Nasalierung ist deutlich geringer ausgeprägt als z.B. im Französischen und ist vor allem nicht sehr konsistent. Sie tritt nur bei einigen, v.a. älteren Sprechern, auf.
Nasalvokale können dann phonemisch werden, wenn im Schriftbild mh erscheint, ob als Konsonant [v]/[w] oder Teil des Vokals bzw. Diphthongs,
z.B.: láimh = Hände [lãːv′], comhairle = Ratschlag [kõːr′l′ə], damhsa = Tanz [dãũsə].
Es treten aber auch Nasalvokale auf, ohne am Schriftbild erkennbar zu sein, z.B. áth = Furt [ɑ̃ː]
Es können Minimalpaare mit nicht nasalierten Vokalen entstehen,
z.B. cóir = recht [coːr′], os comhair = gegenüber [os cõːr′], abhras = Handarbeit [aurəs], amhras = Zweifel [ãũrəs], ádh = Glück [ɑː], áth = Furt [ɑ̃ː]
Nasalvokale entstehen unwillkürlich auch in der Nachbarschaft anderer nasaler Konsonanten (m, n, ng), vor allem in betonter Silbe, ohne daß sie hier selbst phonemisch werden können.
Nasalierung des Vokals tritt aber auch auf, auch wenn der eigtl. Nasal-Konsonant in der Aussprache verschwindet, z.B. durch [r] ersetzt wird:
z.B. sn- [sn] zu tsn- [tr]: an tsneachta = des Schnees [ə t′r′æ̃ːxtə], oder cn- [kr] in cnoc [krũk], mn- in mná [mrɑ̃ː].

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Der Neutralvokal oder Schwa (an guta neodrach nó an guta doiléir)


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Der Hilfsvokal (an guta cúnta)

In bestimmten Situationen tritt bei den Liquiden l, n, r ein ungeschriebener Vokal hinzu, der sog. Hilfsvokal (cúnamh = Hilfe).
Dieser Vokal wird auch epenthetischer Vokal (epenthetisch = eingeschoben) oder Sproßvokal genannt.
Der Vorgang wird als Epenthese oder mit dem Sanskrit-Wort Svarabhakti bezeichnet.

Hinter kurzem Vokal wird zwischen  l, n, r und nachfolgendem b, bh, ch, g, m, mh in gesprochenem Irisch in allen Dialekten ein nicht geschriebener Vokal eingefügt.
Dies sind die folgenden Kombinationen:

 bbhchgmmh
 l lb lbh lch lg lm lmh
 n nb nbh nch (ng)* nm nmh
 r rb rbh rch rg rm rmh

Gesprochen wird der Hilfsvokal im Irischen stets als Schwa [ə].
Dies tritt sowohl dann auf, wenn diese Konsonanten am Silben-/Wortende stehen oder weitere (lange oder kurze) Vokale folgen.
z.B.: gorm [gorəm] = blau; dearg [d′arəg] = rot; leanbh [l′anəv] = Kind; ainm [an′əm′] = Name; Colm [koləm]; dorcha [dorəxə] = dunkel; buirgléir [bir′əg′l′eːr′] = Einbrecher.

Nach langen Vokalen und Diphthongen tritt jedoch kein Hilfsvokal auf.
z.B.: téarma [t′eːrmə], dualgas [duəlgəs]

Der Hilfsvokal dient der leichteren Aussprache. Aufgrund der Qualität irischer Liquide sprechen sich obige Konsonantenverbindungen mit Hilfsvokal leichter aus. [ 2 ]
Geschrieben wird der Hilfsvokal v.a. aus etymologischen Gründen nicht, da der Hilfsvokal erst recht spät entstand und immer in gleicher, regelmäßiger Umgebung auftritt, so daß eine explizite Schreibung unnötig erscheint.

*) Die Konsonantenverbindung ng paßt zwar ebenfalls in obige Liste (Folge von n und g), sie dient jedoch zumeist der Schreibung des velaren Nasals [ŋ] (wie deutsches "ng" in "Wange") bzw. dessen schlanker Variante, des [ŋ′]. Es tritt dann natürlich kein Hilfsvokal dazwischen. Auch bei der in Connacht häufigen Aussprache als [ŋg] tritt kein Vokal dazwischen.
Nur in Ausnahme-Fällen werden n und g getrennt, also nicht als velarer Nasal, gesprochen und nur dann wird ein Hilfsvokal eingeschoben. (z.B. Mac Congail (ein Name) [məˈkonəgəl′].

Zwischen l, n, r und nachfolgendem f, p tritt dann ein Hilfsvokal, wenn die Schreibung f und p von originalem bhth, mhth und bth herstammt, also ein stimmlos gewordenes bh, mh und b darstellt
z.B.: dearfa (< dearbhtha) [d′arəfə] = sicher, bestimmt

Der Hilfsvokal führt formal nicht zu Mehrsilbigkeit. Ein Wort wie gorm oder ainm gilt trotz Hilfsvokal als einsilbig.

Eine Palatalisierung in Wörtern mit Hilfsvokal betrifft immer beide letzten Konsonanten.
z.B.: dearg = rot [d′arəg], Komparativ deirge = röter [d′er′əg′ə]

Dialektbedingte Unterschiede:


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Die Diphthonge (na défhogair)

Es gibt folg. Diphthonge (Zwielaute), also Verbindungen zweier Vokale:

in manchen Dialekten gibt es zusätzlich noch weitere oder leicht abweichende Diphthonge, z.B. [ou].
Es können in einigen Dialekten (vornehml. in Munster) auch die nasalierten Dphthonge [ãu] und [ãi] auftreten. Das ist dann der Fall, wenn der Diphthong durch eine Kombination mit mh entsteht, z.B.: amhras = Zweifel [ãurəs], aimhleas = Nachteil [ãil′əs]

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Die Gleitlaute (na sleamhnóga)

Im Irischen können in der Aussprache schlanke (palatale) Konsonanten von breiten (dunklen) Vokalen ([a], [o], [u]) sowie breite (velare) Konsonanten von schlanken (hellen) Vokalen ([e], [i]) umgeben sein.
Obwohl sich Vokale den umgebenden Konsonanten anpassen, verbleibt doch ein Unterschied in der "Breite". Bei der Aussprache entstehen so unwillkürlich kurze Gleitlaute, die nicht als echte, selbständige Laute wahrgenommen werden. Je nach Konsonant/Vokal kann die Ausprägung der Gleitlaute zwischen ihnen unterschiedlich stark sein.

In der üblichen Umschrift werden Gleitlaute nicht extra dargestellt. (Durch die Darstellung palataler Konsonanten mittels Hochstrich [′] ergibt sich die An- oder Abwesenheit von Gleitlauten hinreichend.)

Im Schriftbild erscheinen keine eigentlichen Entsprechungen dieser Gleitlaute. Lediglich die Breite oder Schlankheit der Konsonanten wird durch stumme Vokalzeichen bezeichnet,
z.B. das u in buí [biː] oder das e in beo [b′oː].
Diese Vokalzeichen können daher ein Hinweis auf einen solchen Gleitlaut darstellen und werden daher manchmal ebenfalls als "sleamhnóg" bezeichnet.

Offglides (iarshleamhnóga)

Offglides (Abglitte) entstehen zw. Konsonant und folgendem Vokal: Konsonant - Offglide - Vokal

Der palatale Offglide (an iarshleamhnóg chaol)
Der palatale Offglide erscheint nach schlankem Konsonanten vor breitem Vokal ([a], [o], [u]).
Es ist gewöhnlich ein [j], ein stimmhafter palataler Approximant.
z.B.: neach [n′ax], eigtl. [n′jax] (schlanker Konsonant n′ + breiter Vokal a)
        beo [b′oː], eigtl. [b′joː] (schlanker Konsonant b′ + breiter Vokal oː)

Der velare Offglide (an iarshleamhnóg leathan)
Der velare Offglide erscheint nach breiten Konsonanten vor schlankem Vokal ([e], [i]).
Es ist gewöhnlich ein [ɰ], ein stimmhafter velarer Approximant.
Nach Labialen ([b], [p], [f], [m]) ist auch der Gleitlaut labialisiert und entspricht dann dem Laut [w]. Beide werden gelegtl. als [u] zusammengefasst.
z.B.: naoi [niː], eigtl. [nɰiː] (breiter Konsonant n + schlanker Vokal iː)
        buí [biː], eigtl. [bwiː] (breiter Konsonant b + schlanker Vokal iː)

Im Falle des schlanken s ([s′] bzw. [ʃ]) und ch ([x′] bzw. [ç]) entstehen keine Gleitlaute: seo [s′o], cheol [x′oːl].
Im Falle des breiten bh, mh (sofern als [w]) fällt Konsonant und Gleitlaut zusammen.
In manchen Dialekten erscheint ein velarer Gleitlaut auch zwischen einigen breiten Konsonanten (insbes. [b, m]) und [a], z.B. baile [bwal′ə], maith [mwa].

Da bei [h] keine phonematische Unterscheidung in breit und schlank gemacht wird, treten entsprechend auch keine Gleitlaute auf (shuí also [hiː], nicht [hɰiː]).

Onglides (réamhshleamhnóga)

Onglides (Anglitte) entstehen zwischen Vokal und folgendem Konsonanten: Vokal - Onglide - Konsonant

Der palatale Onglide (an réamhshleamhnóg chaol)
Der palatale Onglide [] entsteht nach breitem Vokal und vor schlankem Konsonanten.
z.B.: áit [ɑːt′], eigtl. [ɑːt′] (breiter Vokal ɑː + schlanker Konsonant t)

Der velare Onglide (an réamhshleamhnóg leathan)
Der velare Onglide [ə̆], ein kurzer Schwa-Laut, entsteht nach schlankem Vokal und vor breitem Konsonanten.
z.B.: díol [d′iːl], eigtl. [d′iːə̆ɫ] (schlanker Vokal iː + breiter Konsonant l)

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Die Silbe (an siolla)

Irische Silben bestehen aus einem Vokal (Nukleus) sowie einem konsonantischen Beginn (Onset) und Ende (Coda). Sowohl Onset und Coda kann entfallen (wie im Deutschen).
Der Nukleus kann ein langer oder kurzer Vokal oder ein Diphthong sein. (Konsonantische Nuklei treten nicht auf.)
Ein Onset kann aus 0-3 Konsonanten bestehen, eine Coda aus 0-2 (Ausnahme: 3 Konsonanten -lsc).
Es sind also Silben mit der Struktur V (nur Vokal als Nukleus) bis hin zu CCCVCC (3 Konsonanten im Onset, 2 Konsonanten in der Coda) möglich.

Sämtliche Einzelkonsonanten können im Onset auftreten, manche nur durch Lenition des Silbenanfangs, [ŋ] und [ŋ′] nur durch Eklipse, [h] nur durch Lenition von s oder t (sh, th), durch h-Vorsatz oder aber in Fremdwörtern.
In der Coda können alle Konsonanten vorkommen, außer [γ] (schriftsprachl. -dh und -gh wird entweder stimmlos zu [x] oder es treten andere Änderungen ein).
Mögliche Konsonantengruppen in Onset und Coda wurden bereits oben besprochen.

Vokalqualität:
Zwischen schlankem Onset und schlanker Coda muß ein kurzer Vokal auch schlank sein: C′V′C′.
Zwischen breitem Onset und breiter Coda steht entsprechend stets ein breiter kurzer Vokal: CVC.
Bei langen Vokalen und Diphthongen gilt dies nicht. Hier sind alle Vokal-Kombinationen möglich: C′V′ːC′, C′VːC′, CVːC, CV′ːC
Ebenso gilt es nicht bei ungleicher Qualität von Onset und Coda: C′VC, C′V′C, CVC′, CV′C′.

Schlanker und breiter Null-Onset:
Auffällig ist im Irischen, daß auch bei Fehlen eines Anfangskonsonanten (Onsets) eine Markierung in breit oder schlank vorliegen kann, welche vom Vokal der Silbe abweicht und bei alleinigem Sprechen der Silbe nicht hörbar ist.
Diese Markierung kommt aber dann zum Tragen, wenn der Silbe ein Konsonant vorgesetzt wird, z.B. in Form eines sich anlehnenden Wortes (z.B. Präposition d’, Possessivpronomen m’, d’, Kopula b’, Artikel an) und n-, t-Vorsätzen. Schriftsprachlich wird diese Markierung immer durch stumme Vokalzeichen sichtbar gemacht,
Schlanker Null-Onset, z.B.: eochair = Schlüssel [oxər′] aber d’eochair = dein Schlüssel [d′oxər′]
Breiter Null-Onset, z.B.: oíche = Nacht [iːx′ə] aber d’oíche = deine Nacht [diːx′ə]
Mehr zur Schreibung des Null-Onsets siehe Vokalkennzeichnung am Wortanfang.

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Die Prosodie (an phrosóid)

Die Überschrift Prosodie ist etwas hochtrabend, zumal der Gegenstand auch mangels mir vorlieg. Literatur nur angerissen werden kann. Es beinhaltet die Satzmelodie samt Intonation, Sprechtempo, Betonung und Akzentuierung von Redebestandteilen.

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Die Betonung innerhalb des Wortes (an bhéim ghutha)

Nach der Betonung kann man 2 Dialektgruppen unterscheiden:

1. Connacht und Ulster:
In diesen Dialekten liegt stets die Betonung auf der 1. Silbe.
In mehrsilbigen Wörtern erhalten Silben mit langen Vokalen eine Nebenbetonung.
Nur wenige Wörter werden auf der 2. Silbe betont (in Zusammensetzungen, z.B. mit unbetontem ersten Silben, die sich aus Präpositionen, Partikeln etc. herleiten, wie a-, is-, zumeist Adverbien),
z.B.: aréir [əˈreːr′], anocht [əˈnoxt], istigh [əˈs′t′iː], atá [əˈtɑː],
Einige Fremdwörter werden auf der 2. Silbe betont, z.B. tobac [toˈbac],
Andere Vorsilben erhalten die Hauptbetonung, intensivierende Vorsilben (z.B. an- = sehr) werden gleich der nächsten Silbe betont, z.B.: an-mhaith [ˈanˈwah]
Gelegtl. tritt Betonung der 2. Silbe auch in irischen Wörtern auf, z.B.: arán [əˈrɑːn], nicht selten mit Ausfall der 1. Silbe [rɑːn]. Dies womöglich durch munsterischen Einfluß.

2. Munster:
Hier sind die Betonungsregeln komplizierter.
Zumeist gilt auch hier Betonung auf der 1. Silbe, jedoch liegt die

Die Betonung ist in Munster abhängig von der Umgebung. Folgt auf ein endbetontes Wort ein Wort mit Anfangsbetonung, würden zwei betonte Silben nebeneinander stehen. Dies wird vermieden, indem die Betonung des ersten Wortes wieder auf die erste Silbe fällt.
z.B.: cailín [kaˈl′iːn′] mit Endbetonung, aber:
        cailín óg [ˈkal′iːn′ ˈoːg] mit Anfangsbetonung.

Zusammengesetzte Wörter, die in Connacht und Ulster auf der 2. Silbe betont werden (s.o.), werden auch in Munster auf der 2. Silbe betont. Das Prinzip ist womöglich gar ausgedehnter. So werden auch mehrsilbige Präpositionalpronomen auf der 2. Silbe betont, da die 1. Silbe die unbetonte Präposition markiert, die 2. Silbe die Person, z.B. agat [əˈgut]

Die Betonung auf nachfolgenden Silben in Munster führt dazu, daß der Vokal der ersten Silbe zu Schwa reduziert wird.
Er kann tw. auch ganz entfallen, v.a. wenn der folg. Konsonant l, n, r ist. Das Wort wird um eine Silbe reduziert und es entstehen Konsonantencluster am Wortanfang.
z.B.: fuinneog [fəˈn′oːg] - [f′n′oːg] , ceannach [k′əˈnax] - [k′n′ax]
Tw. geschieht dies auch ohne Zweitsilben-Betonung (minic [m′n′ik′]) oder bei anderen Konsonanten als l,n,r (gabháil [gvɑːl′])
Dem steht die gegenläufige Tendenz in Munster gegenüber, häufiger einen Hilfsvokal einzufügen als in anderen Dialekten und damit tw. die Synkope von Silben rückgängig zu machen.

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Die Satzbetonung (an bhéim abairte)

Die Satzbetonung spielt im Irischen eine untergeordnete Rolle. Die Betonung zu sehr auf bestimmte Wörter zu richten, um die Aufmerksamkeit darauf zu lenken, ist unüblich. Wichtiger ist die Satzmelodie, die durch plötzlichen Betonungswechsel ja unschön gestört würde. Einige Wortarten sind gar stets völlig unbetont, so wichtig und bedeutungsschwanger sie einem (Deutschsprechenden) auch erscheinen mögen.
Man muß im Irischen also zwischen der Betonung eines Wortes im Satz, die relativ invariabel ist, und einer gewollten Emphase unterscheiden, zu der die Betonung (zumindest traditionell) nicht verwendet wird.

stets unbetonte Wörter

Folgende Wortarten sind stets unbetont (da proklitisch bzw. enklitisch):

Abstufung der Betonung im Satz


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Die Intonation (an thúin)

Im Irischen besteht zumeist eine fallende Stimmführung des Satzes, unabhängig von der Satzart.
Im Deutschen werden Fragesätze durch Änderung der Stimmführung bezeichnet, die Stimme steigt zum Ende der Frage an (vgl. z.B.: "Er ist hier." und "Er ist hier?"). Im Irischen ist dies nicht üblich, lediglich eine Fragepartikel zeigt zu Beginn die Frage an. Fragen werden also genauso intoniert wie Aussagesätze. (vgl. z.B.: "Tá sé anseo." und "An bhfuil sé anseo?").

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Das Sprechtempo (an luas cainte)

Irisch wird sehr schnell gesprochen. Die Schnelligkeit noch begünstigend kommt hinzu, daß zwischen Wörtern keine nennenswerten Pausen bestehen, mehrere Wörter oder ein ganzer Satz also quasi zu einem Wort zusammegezogen werden (z.B.: go raibh maith agat = danke, wörtl.: "daß sei Gutes bei dir" [gə rə mah agət > gərəˈmahagət]).
Somit treten auch Phänomene der gegenseitigen Beeinflussung der Wörter (Sandhi) in der Aussprache auf. Letztlich ist auch dies die Ursache der Anlautveränderungen, wie Lenition und Eklipse, siehe dort.


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[ 1 ]
Wenn ein [h] benachbart ist, wird das sonst stimmhafte l, n, r stimmlos. Zu den genannten 4 Varianten treten also noch stimmlose Varianten hinzu: [ʟ̥], [ʟ̥′], [l̥], [l̥′], [ɴ̥], [ɴ̥′], [n̥], [n̥′], [ʀ̥], [ʀ̥′], [r̥], [r̥′]

[ 2 ]
Anders als im Deutschen: z.B. dt."Holm" lässt sich einfach ohne Hilfe aussprechen, da im Deutschen die Zunge länger in der Stellung des -l- verweilt, als dies beim irischen -l- in Colm der Fall ist.

[ 3 ]
Nördlich (Ulster, Connacht außer Arainn-Inseln) wird dies [kr, mr, gr] gesprochen.

[ 4 ]
Generell fällt bei irischen Konsonanten (wie auch im Deutschen) Stimmlosigkeit mit Behauchung und Stimmhaftigkeit mit fehlender Behauchung zusammen.
Möglicherweise ist die An- oder Abwesenheit von Behauchung der wesentlichere Aspekt in der Unterscheidung der Konsonanten, während die Stimmhaftigeit eher zweitrangig ist.
Häufig werden durch die Umgebung unbehaucht werdende Plosive daher eher als d, g, b statt als t, k, p wahrgenommen.
Dies gilt nicht nur in den genannten Onsets und Codas, sondern auch silbenübergreifend, wenn der Endkonsonanten der vorherigen Silbe den Anfangskonsonant der folg. Silbe de-aspiriert.
Dies tritt bei den Plosiven [k], [p], [t] nach den Frikativen [x] und [s] (und bei entsprech. schlanken Varianten) auf.