Caibidil a Trí: Das Verb (An Briathar)

Das Verbalnomen (An tAinm Briathartha)

Gramadach na Gaeilge

Verbalnomen statt Infinitiv
Synonyme
Bildung
Genitiv
Dativ
Plural
Kurz- und Langformen
Verwendung

Verbalnomen statt Infinitiv

Im Irischen gibt es keinen Infinitiv (infinideach).
Wo im Deutschen der Infinitiv verwendet wird, steht im Irischen das Verbalnomen.
Das irische Verbalnomen hat Ähnlichkeiten zum Infinitiv, er steht wie dieser zw. Verb und Substantiv. Auch der deutsche Infinitiv kann substantivisch benutzt werden (z.B.: malen - das Malen etc.)
Die Festlegung "kein Infinitiv sondern nur ein Verbalnomen" ist dennoch nicht willkürlich.
Das irische Verbalnomen hat deutlich stärkere substantivische Eigenschaften als der deutsche Infinitiv, z.B.:

Andererseits hat das irische Verbalnomen aber auch verbale Eigenschaften:

Synonyme

Verbalsubstantiv, Tätigkeitshauptwort, engl. verbal noun
Gelegentlich hier verwendete Abkürzung: VN

Bildung des Verbalnomens

Die Bildung des Verbalnomens ist sehr unregelmäßig. Die angegebene "regelmäßige" Bildung ist zwar häufig, jedoch verwenden gerade häufige Verben gern "unregelmäßige" Verbalnomen-Endungen.
In den Dialekten werden z.T. auch unterschiedliche Endungen verwendet (z.B. feiscint/feiceáil = sehen, oscailt/foscladh = öffnen)

Verben der 1. Konjugation
Regelmäßige Bildung:

weitere typische ("unregelmäßige") Bildungen

Verben der 2. Konjugation
Regelmäßige Bildung:

weitere typische ("unregelmäßige") Bildungen

Verbalnomen ohne zugehöriges Verb
Es gibt Verbalnomen ohne ein zugehöriges Verb, d.h. ohne andere Verbformen.
Verwendet werden diese Verbalnomen meist in der Verlaufsform. Weil sie stets einen progressiven Aspekt haben, werden andere Verbformen als das Verbalnomen nicht benötigt.
Verbalnomen können aus Bezeichnungen für Menschen (meist Berufe) gebildet werden, obwohl es kein eigtl. Verb dazu gibt (-óireacht, -aireacht, -ocht, etc.)
Auch aus Diminutiven in -ín können Vebalniomen gebildet werden (-ínteacht, -íneacht) mit unterschiedl. Bedeutung, je nach Grundwort

Die Bildung des Genitivs des Verbalnomens

Verbaladjektiv als Genitivform

Obwohl Verbalnomen Substantive sind, verwenden sie als Genitiv oft eine anderere Verbform, nämlich das Verbaladjektiv [ 1 ].
Dies tritt insbesondere dann auf,

substantivischer Genitiv

Genitive je nach Substantiv-Deklination, bilden Verbalnomen (außer jene auf -adh und langen Vokal), wenn sie:

substantivischer Genitiv = Verbaladjektiv

Bildung des Dativs des Verbalnomens

Nach den meisten Präpositionen tritt der Dativ auf.
im Falle des Verbalnomens ist dies insbes. die Präposition ag, welche zur Bildung der Verlaufsform verwendet wird, aber auch die Präposition a als Kurzform der Präposition do,
Bei der Mehrzahl der Verbalnomen ist die Dativform jedoch ohnehin gleich der Nominativform. Im Standard wird zudem bei allen Verbalnomen stets die Nominativform verwendet.
In den Dialekten treten bei einigen aber Dativformen auf:

Dativformen können nur bei femininen Verbalnomen auftreten, die der 2. Deklination angehören und im Nominativ auf breiten Konsonant enden.
Dies sind insbesondere (jene wenigen) Verbalnomen, die auf -ach/-each enden. Diese bilden den Dativ auf -aigh/-igh. (Der Genitiv endet auf -aí/-í < -aighe/-ighe)
Häufig sind es intransitive Verbalnomen, die Geräusche bezeichnen,
z.B.: seitreach = Wiehern, Dativ: seitrigh; Tá na capaill ag seitrigh. = Die Pferde wiehern.
       géimneach = Blöken, Muhen u. ähnl. Tiergeräusche, Dativ: géimnigh; Tá na ba ag géimnigh. = Die Kühe muhen.
       méileach = Blöken, Dativ méiligh; Bhí an chaora ag méiligh. = Das Schaf blökte
       sceamhlach = Jaulen, Dativ sceamhlaigh; Thosaigh an madadh beag ag sceamhlaigh. = Der kleine Hund begann zu jaulen.
       amhastrach = Bellen, Dativ amhastraigh; Thosaigh sé ag amhastraigh. = Er begann zu bellen.
       cogarnach = Flüsterm, Dativ: cogarnaigh; Bhí sí ag cogarnaigh go séimh. = Sie flüsterte zärtlich.
       béiceach = Schreien, Dativ: béicigh: Thosaigh m’athair ag béicigh. = Mein Vater begann zu schreien
Auch gehören hierher die intransitiven Verbalnomen-Langformen auf -nach, -neach, -arnach,
z.B.: léimneach = Springen, Dativ: léimnigh; Tá na bradáin ag léimnigh. = Die Lachse springen.
       preabarnach = Hüpfen, Dativ preabarnaigh; Bhí a chroí ag preabarnaigh ina chliabh. = Sein Herz hüpfte in seiner Brust.

Maskuline Verbalnomen auf -ach/-each haben hingegen keine spezielle Dativform. Sie gehören der 1. Deklination an.
z.B. ceannach = Kaufen, Dativ: ceannach; Tá mé ag ceannach glasraí. = Ich kaufe Gemüse.

Bildung des Plurals des Verbalnomens

Eine Pluralbildung ist nur bei substantivischem Gebrauch des Verbalnomens möglich.
Viele Verbalnomen bilden den Plural entsprechend ihrer Deklinationsgruppe bzw. entsprechend typischer Pluralbildungen.
Die "regelmäßigen" Verbalnomen auf -adh und sowie die Verbalnomen auf -áil bilden den Plural folgendermaßen:

Verbalnomen auf -adh:
Plural durch Anhängen eines an das Verbaladjektiv:
z.B.: glan (reinigen):  glanadh - glanta - glantaí
(gelegtl. auch andere Endungen, z.B. briseadh - bristeacha, bristeacha amach = Ausbrüche)

Verbalnomen auf -ú (u.a. lange Vokale)
Plural-Form -uithe oder -ithe
z.B.: saothraigh (hart-, er- bearbeiten): saothrú - saothruithe
(Nicht mit saothraithe zu verwechseln, dem Verbaladjektiv und Genitiv Singular des Verbalnomens)

Verbalnomen auf -áil
Plural-Form -álacha
z.B.: gabh (nehmen, ergreifen): gabháil - gabhálacha

Kurze und lange Formen (foirmeacha fada agus gairide)

Zu manchen Verben existieren zwei Verbalnomen, eine kürzere (normale) und eine längere (spezielle) Form.
Die längeren Formen (länger durch zusätzliche oder spezielle Endungen wie -chán, -nach, -neach, -arnach) tragen eher abstraktere, mehr nominale und weitergefasste Bedeutungen (Häufigkeit, Andauer, Lautstärke, etc.), während die kürzeren konkreter und verbaler sind.
z.B. léamh/léitheoireacht = Lesen, /níochán = Waschen, preabadh/preabarnach = Springen, léim/léimneach = Springen, luascadh/luascarnach = pendeln, schwingen, schaukeln, lúbadh/lúbarnach = winden, drehen etc.
Die längeren Verbalnomen werden zudem syntaktisch als intransitive Formen verwendet, die kürzeren als transitive Formen,
z.B.: Bhí sé ag fí an éadaigh. = Sie webte das Tuch; Chaith sí an lá ag fíochán. = Sie verbrachte den Tag mit Weben.

Verwendung des Verbalnomens:

siehe unter Syntax des Verbalnomens


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© Lars Braesicke 1999 / 2002

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[ 1 ]: Warum tritt ausgerechnet das Verbaladjektiv als Genitiv des Verbalnomens auf?:
Ein normales Substantiv im Genitiv ist zumeist ein Attribut (z.B. "Seáin" in "teach Sheáin = Seáns Haus") und wird genauso verwendet wie ein adjektivisches Attribut (z.B. "álainn" in "teach álainn = ein schönes Haus").
Der substantivische Genitiv stellt also quasi die "attributive Form" des Substantivs dar.
Das Verbaladjektiv stellt nun gewöhnlich die "attributive Form" des Verbs dar (z.B. "tógtha" in "teach tógtha = gebautes Haus ").
Wenn das Verbalnomen nun in "infinitivischer" Verwendung (also in Betonung gerade seiner verbalen Eigenschaften) als Attribut verwendet wird (also in den Genitiv gesetzt werden muß), greift man auf die bereits bestehende attributive Form des gleichen Verbs zurück (also auf das Verbaladjektiv).
Zudem glich (durch Phänomene der Synkope) der Genitiv von (heutigen) Verbalnomen auf -dh und -Vokal schon frühteitig dem Verbaladjektiv und dem sog. Partizip der Notwendigkeit auch einfach in der Form.