Caibidil a Dó: Das Adjektiv (An Aidiacht)

Adjektive stehen gewöhnlich immer hinter dem Substantiv, das sie näher bestimmen. Nur wenige können auch davor stehen.
Vor ihrem Substantiv stehen regelmäßig:

• viele pronominale Adjektive, wie uile = alle, gach = jeder, etc. z.B.: gach teach = jedes Haus
• Possessivpronomen (im Irischen als "Possessivadjektive" bezeichnet) z.B.: mo theach = mein Haus
• Adjektivisch benutzte Zahlen (Kardinal- und Ordnungszahlen) z.B.: an tríú teach = das dritte Haus, trí theach = drei Häuser

Alle anderen beschreibenden (einsilbigen) Adjektive können jedoch nur in Form einer Vorsilbe (réimír) vor ihrem Substantiv stehen. Eine Unterscheidung zwischen Vorsilben, wie sie auch im Deutschen üblich sind, und vorgesetzten Adjektiven ist im Prinzip nicht möglich.

• Einige Adjektive treten nur in dieser Form als Vorsilbe auf (z.B. dea- = gut, droch- = schlecht)
  z.B.: dea-bhád = ein gutes Boot, drochbhád = ein schlechtes Boot
• Bei einigen Adjektiven wird diese Form bevorzugt (z.B.: sean- = alt).
  z.B.: seanfhear = ein alter Mann (eher falsch: fear sean)
  Bei zusätzl. Adverbien oder Vorsilben muß sean jedoch nachgestellt stehen, z.B.: fear an-sean = ein sehr alter Mann, fear róshean = ein zu alter Mann
• Bei den meisten Adjektiven ist dies jedoch selten üblich; wenn dann zur Bildung feststehender Begriffe. Sie stehen sonst nur hinter dem Substantiv.
  z.B.: ardrí = Hochkönig, aber: sliabh ard = hoher Berg
• Manche Vorsilben können auch normale Adjektive zusätzlich bestimmen. Im Deutschen werden hierfür meist Adverbien wie "sehr", "wirklich", "zu" verwendet.
  z.B.: an-mhaith = sehr gut, fíormhaith = wirklich gut, rómhaith = zu gut.
  Erstaunlicherweise können viele dieser Vorsilben auch mit anderen Wortarten verwendet werden, wirken dort also adjektivisch.
  z.B.: an-charr = ein tolles Auto (wörtl.: "sehr-Auto").
• Die Vorsilben so-, do-, in- können heutzutage jedoch fast nur Verbaladjektive (genauer und komplizierter: nur den Genitiv des Verbalnomens) näher bezeichnen, die gebildeteten Formen werden als "Partizipien" (rangabhálacha) bezeichnet, siehe auch dort.

Einige Regeln zur Anwendung dieser Vorsilben:

• Es tritt Lenition nach nahezu sämtlichen dieser Vorsilben auf.
  Eine Ausnahme ist das nicht mehr produkive éa- = un-. Hiernach tritt Eklipse auf, jedoch in heutiger Rechtschreibung unter Auslassung des eklipsierten Lautes (z.B.: éa + cóir - éagóir = Unrecht, ältere Rechtschreibung: éagcóir)
• Vorsilbe und Substantiv werden stets zusammengeschrieben (sean + bean = seanbhean = alte Frau), außer:
• an- (in der Bedeutung "sehr") und dea- ("gut") werden immer mit Bindestrich geschrieben (an-bhean, dea-bhean)
• Ein Bindestrich steht sonst nur zwischen mehreren, aufeinanderfolgenden Vorsilben (z.B.: droch-sheanbhád = schlechtes altes Boot) und bei aufeinanderstoßenden gleichen Lauten
  (z.B.: ró-óg = zu jung, sean-nós = alter Stil)
• Eine Anpassung der Vorsilbe entsprechend der Rechtschreib-Regel caol le caol ist bei nur einigen wenigen Vorsilben üblich, z.B. an-/ain- = un-, (nicht jedoch bei an- = sehr)
• Manche dieser Vorsilben enden (in Munster) oft auf -a, wenn vor Konsonant (z.B. ana-mhaith = sehr gut, seanabhean = alte Frau) Dies ist eine Form des in Munster häufigen Hilfsvokals zwischnen l,n,r und anderen Konsonanten.

Einige Beispiele: (Es gibt noch weitaus mehr Vorsilben als die hier erwähnten.)

Negativpräfixe

Präfixe bei Partizipien

Diese Präfixe sind heute auf Partizipien eingeschränkt, mehr siehe dort.

Zahlen als Präfixe