Gälisch z.B. Tadhg, Niall, Eoghan, Domhnall, Brian, Conchubhar/Connór, Diarmaid, Donncha, Cathal, etc.
Vielen original gälischen Namen wird eine engl. "Übersetzung" aufgrund einer lautlichen Ähnlichkeit (obwohl unterschiedl. Herkunft) mitgegeben: Áine > Anne, Aoife > Eva, Tadhg > Timothy, Eoghan > Eugene, Owen
Gälisiert wurden besonders normannische oder christliche Namen wie Seán < Jehan/Jean, Séamas < James, Searlas < Charles, Gearailt < Gérard, Annraoi < Henry, Micheál < Michael, Sinéad < Jeannette, Liam < Guilliaume/William, Peadar < Peter, Pól < Paul, Eoin < Johannes, etc.
Christl. Namen unterscheiden sich gelegtl. vom namensgebenden Heiligen, z.B. Eoin = hl. Johannes, als Name üblich ist indes eher Seán (vom normann.-frz. Jehan/Jean). Besonders auffällig ist das bei Maria (als Mutter Jesu Muire, als Name Máire)
Männliche Namen werden oft nach der 1. Deklination gebeugt: Seán - Genitiv Sheáin - Vokativ a Sheáin, Niall - Néill - a Néill, Tomás - Thomáis - a Thomáis Aber auch andere Deklinationen kommen vor: 3. Deklination: Diarmaid - Dhiarmada - a Dhiarmaid; Mathúin - Mhathúna - a Mhathúin, 4. Deklination: Donncha - Dhonncha - a Dhonncha Gelegtl. werden Vornamen wahlweise unterschiedl. dekliniert: Aonghus, häufig 3. Deklination: Aonghus - Aonghusa - a Aonghus, aber auch 1. Deklination: Aonghus - Aonghuis - a Aonghuis.
weibl. Vornamen gehören meist der 2. oder 4. Deklination an: Niamh - Néimhe - a Niamh, Bríd - Bhríde - a Bhríd, Sinéad - Shinéad - a Shinéad, Síle - Shíle - a Shíle Weibl. Vornamen können mittels der Verkleinerungsendung -ín auch aus männl. Vornamen gebildet werden: Nóirín, Máirín, Póilín, Róisín.
Diese kann aber auch bei männl. Vornamen für männl. Namensträger stehen: Seáinín = Johnny
Im Falle mehrerer Vornamen wurden früher die folgenden Vornamen in den Genitiv versetzt und leniert, z.B.: Seán Pheadair. Heute ist dies wohl nur beim Namen des Vaters (und Großvaters) üblich, wenn dieser als Beiname hinzugefügt wird, s. dort
Englische u. ausländ. Namen (auch anglisierte Namen normann. oder gälischer Herkunft) wie Tom, Donald, John, Gerald, William, Janet. Diese Namen werden nicht dekliniert, sie werden auch meist weder leniert noch eklipsiert.
Iren stehen oft zwei Namensformen zur Verfügung, einen englischen (oder anglisierten) und einen gälischen (oder gälisierten) Vornamen, die je nach Präferenz und verwendeter Sprache benutzt werden.
Im Irischen ist es häufig üblich, Adjektive zur näheren Bezeichnung eines Vornamensträgers zu verwenden.
Dies sind insbes. Adjektive wie mór = groß und óg = jung, seltener auch beag = klein, die entsprechend deutschem/engl. "junior" oder "senior" verwendet werden.
z.B.: Séamas Óg Ó Néill = James O’Neill, jr. Farbadjektive zur Bezeichnung der Haarfarbe sind häufig.
z.B.: Bríd Rua = Bríd, die Rothaarige, Áine Bhán = Áine, die Blonde, Aodh Rua Ó Domhnaill = Hugh Roe O’Donnall (der rote Hugh O’Donnall)
In der Gaeltacht werden oft informell anstelle der Familiennamen (die sich lokal stark häufen können, als Unterscheidungsmerkmal also ungeeignet sind) die Vornamen des Vaters und Großvaters (oder auch der Mutter, der Großmutter) leniert im Genitiv verwendet.
z.B.: Seán Mhairtin Phóil = John, Martins Sohn, Pauls Enkel
Hier muß man mehrere Gruppen unterscheiden. Zumeist sind die Familiennamen für Männer und Frauen unterschiedlich.
I: Gälische und gälisierte Familiennamen (Sloinnte Gaelacha agus Sloinnte Gaelaithe) Dies ist die größte Gruppe. Sie umfaßt vor allem die patronymischen Namen auf Ó und Mac.
("And if he lacks both O and Mac no Irishman is he").
Namen mit Ó sind insges. weit häufiger, Familiennamen mit Mac sind jünger und häufiger im Norden zu finden. (In Schottland findet man hingegen nur Namen mit Mac)
Es gibt aber auch einige typisch irische Namen ohne Ó und Mac, dies sind unter anderem jene auf -(e)ach und jene mit de.
Die häufigste Gruppe ist die der gälischen (und gälisierten) Familiennamen auf Ó ("Nachfahr, Enkel") und Mac ("Sohn").
Mac wird hier zumeist [ək] ausgesprochen, früher manchmal auch so geschrieben: ’ac Die Schreibung Ua ist eine Variante zu Ó.
Obwohl die Wörter ó und mac "Enkel" bzw. "Sohn" bedeuten, heißt dies jedoch nicht, daß man sich nach seinem Vater oder Großvater benennt. [1 ]
Diese Nachnamen sind zumeist seit Jahrhunderten unverändert (wie deutsche Namen auf -son, -sen) und verweisen auf einen sehr entfernten Vorfahren.
Derart feststehende Familiennamen gibt es beginnend seit dem 11./12. Jh., wenn auch viele später noch hinzukamen.
Nach Ó bzw. Mac folgt der Vorname des jeweiligen Vorfahren im Genitiv.
z.B.: Ó Braonáin = "Enkel Braonáns", ein Nachfahr eines Braonán (anglis. (O’)Brennan)
Ó Dónaill (ältere Schreibung: Ó Domhnaill) = "Enkel Domhnalls", ein Nachfahr eines Domhnnall (anglis. O’Donnell, O’Donald),
Ó Caoimh = "Enkel Caomhs", ein Nachfahr Caomhs (anglis. O’Keefe)
Ó Broin = "Enkel Brans", ein Nachfahr Brans (anglis. (O’)Byrne, Burns)
Ó Murchú (ältere Schreibung: Ó Murchadha)= "Enkel Murchadhs", ein Nachfahr Murchadhs (anglis. (O’)Murphy)
Ó Súilleabháin = "Enkel Súilleabháns", ein Nachfahr Súilleabháns (anglis. (O’)Sullivan)
Ó Conchubhair = "Enkel Conchubhars", ein Nachfahr Conchubhars (anglis. (O’)Connor)
Ó Cinnéide = "Enkel Cinnéides", ein Nachfahr eines Cinnéidigh (anglis. (O’)Kennedy)
Ó Cathasaigh = "Enkel Cathasachs", ein Nachfahr eines Cathasach (anglis. O’Casey)
Ó Buadhaigh = "Enkel Buadhachs", ein Nachfahr eines Buadhach (anglis. Boyce, Bowie, Bogue)
Ó Donnchadha = "Enkel Donnachadhs, ein Nachfahr eines Donnachadh (anglis. O’Donnaghue)
Ó hEadhra = "Enkel Eadhras, ein Nachfahr eines Eadhra/Eaghra (anglis. O’Hara)
Ó Gallchóir (ältere Schreibung: Ó Gallchobhair) = "Enkel Gallchobhars, ein Nachfahr eines Gallchobhar (anglis. (O’)Gallagher)
Mac Aonghusa = "Sohn Aonghus’", ein Sohn eines Aonghus (anglis. (Mac)Guinness)
Mac Cárthaigh = "Sohn Cárthachs", ein Sohn eines Cárthach (anglis. MacCarthy)
Mac Diarmada = "Sohn Diarmaids", ein Sohn eines Diarmaid (anglis. MacDermot)
Gelegentlich treten die Wörter Maoil (Genitiv von Maol = "Verehrer, Anhänger" und in v.a. älteren Namen auch "Held, Krieger, Häuptling") oder Giolla ("Diener", "Jüngling") auf.
Zumeist folgen Heiligennamen oder and. christl. Begriffe, wie Gott, Jesus, Bischof, etc., manchmal aber auch vorchristl. Personen, auch beschreib. Adjektive treten auf
Namen mit Giolla und Maol wurden auch als Vornamen verwendet, am bekanntesten ist der (allerdings eher schott.) Vonname Maolcholm - Malcolm ("Anhänger des hl. Columba"). Heute sind solche Vornamen eher unüblich.
In Nachnamen werden Giolla und Maoil üblicherweise getrennt geschrieben.
Maoil wird gelegentlich auch verbunden mit dem nachfolg. Wort, oft dann, wenn kein Eigenname, sondern Adjektive folgen. Es wird in Zusammenschreibungen je nach folg. Laut Maoil oder Maol geschrieben.
Maoil/Maol wird in Namen stets unbetont und kurz ausgeprochen [məl′], es wird oft generell nicht leniert nach Uí, Ní.
z.B.: Mac Giolla Íosa = "Sohn des Dieners Jesu" (anglis. MacAleese),
Mac Giolla Phádraig = "Sohn des Dieners Patricks" (anglis. MacGilpatrick),
Mac Giolla Easpaig = "Sohn des Dieners des Bischofs" (anglis. MacGillespie),
Mac Giolla Phóil = "Sohn des Dieners Pauls" (anglis. MacGilfoyle)
Mac Giolla Fhionnáin = "Sohn des Dieners Finnians" (anglis. (Mac)Lennon, Gleenan)
Mac Giolla Iasachta = "Sohn des fremden Jünglings" (anglis. (Mac)Lysaght)
Mac Giolla Rua(idh) = "Sohn des rothaarigen Jünglings" (anglis. (Mac)Gilroy, Kilroy)
Ó Maoil Eoin = "Enkel des Anhängers des Johannes" (anglis. O’Malone)
Ó Maoil Aoidh, Ó Maoil Aodha = "Enkel des Anhängers Aodhs" (anglis. O’Molloy)
Ó Maoil Mhichíl = "Enkel des Anhängers des Michael" (anglis. O’Mulville)
Ó Maoil Bhríde = "Enkel des Anhängers der Brigitte" (anglis. O’Mulready, O’Mulbride)
Ó Maolmhuaidh = "Enkel des noblen Häuptlings" (anglis. O’Molloy)
Ó Maoildeirg = "Enkel des roten Häuptlings" (anglis. O’Mulderrig)
Ó Maolchatha = "Enkel des Schlachtenführers" (anglis. Mulcahy)
der Namensbestandteil Con (Genitiv von Cú = Hund) ist Teil des folgenden Namens, Con- wird nicht leniert. Con- wird häufig zusammengeschrieben. Cú = Hund ist eher übertragen zu verstehen im Sinne von "Krieger, Recke"
z.B.: Mac Conmhaoil = "Sohn des Hundes von Maol" (anglis. MacConwill)
Mac Conmara = "Sohn des Hundes des Meeres" (anglis. MacNamara)
Mac Conuisce = "Sohn des Hundes des Wassers" (anglis. Waters)
Mac Conduibh = "Sohn des schwarzen Hundes" (cú dubh) (anglis. McAdoo, McNiffe, Cunniffe)
Mac Conallta = "Sohn des wilden Hundes" (cú allta) (anglis. McConalty)
Mac Con Iomaire = "Sohn des Hundes des Grats (anglis. Ridge, Montgomery)
Manchmal werden auch Vorfahren anhand ihrer Berufsbezeichnung, Herkunft u.ä. angeführt, dann meist mit Mac und dem Artikel an.
z.B.: Mac (an) Gabhann = "Sohn des Schmiedes" (anglis. MacGowan),
Mac an Bhaird = "Sohn des Barden" (anglis. MacWard, Ward)
Mac an Bhreithiún = "Sohn des Richters" (anglis. MacBrown, Brown)
Mac an tSaoir = "Sohn des Freien / des Handwerkers" (anglis. MacAteer/McIntyre),
Mac an tSaoi = "Sohn des Weisen" (anglis. McEntee, MacKenzie)
Mac an tSagairt = "Sohn des Priesters" (anglis. MacTaggart) (In der frühen kath. Kirche war der Zölibat nicht die Regel.)
Mac an Mhaoir = "Sohn des Verwalters" (anglis. Weir)
Mac an Lia = "Sohn des Arztes" (anglis. MacAlee, MacLee)
Mac an Ghaill = "Sohn des Fremden" (anglis. MacGill)
Mac an Ultaigh = "Sohn des Ulsterischen" (anglis. MacNulty)
Seltener ist dies bei Namen mit Ó, dann zumeist ohne Artikel
z.B.: Ó hÍcí = "Enkel [des] Heilers" (ící = Heiler); (anglis. O’Hickey)
Ó Gabhann = "Enkels [des] Schmieds" (gabha = Schmied); (anglis. O’Gowan)
Ó an Cháinte = "Enkel des Satirikers" (cáinte = Satiriker; auch Ó Cainte); (anglis. Canty)
Adjektive (z.B. donn, rua, dubh, bán, beag) innerhalb Ó- und Mac-Namen sind selten. Hier sind zwei Formen zu unterscheiden:
als Beiname des Vorfahren, dann in Bezug zum Namen des Vorfahren und im Genitiv
z.B.: Mac Conaill Óig = "Sohn des jungen Conall" (anglis. McConalogue)
als Spezifizierung des Familiennamens (zur Aufteilung in mehr. Linien), dann in Bezug zu Ó und Mac und im Nominativ
z.B.: Ó Labhradha Rua = "roter Nachfahr des Labhraidh" (anglis. Roe-Lavery)
Ó Labhradha Tréan = "starker Nachfahr des Labhraidh" (anglis. Trin-Lavery, Armstrong)
Ó Labhradha Bán = "weißer Nachfahr des Labhraidh" (anglis. Bann-Lavery)
Die Rechtschreibreform der 40er Jahre wird im allgemeinen auch auf Familiennamen angewendet:
z.B.: Ó Seaghdha > Ó Sé, Ó Murchadha > Ó Murchú, Ó hÍceadha > Ó hÍcí, Mac Mathghamhna > Mac Mathúna, Ó Flaithbheartaigh > Ó Flatharta
Namensform für Männer: Der Name des Mannes beginnt mit Ó (z.T. auch Ua)
oder Mac (z.T. auch Mag vor Vokal und vor l, n, r, fh).
Der folg. Name ist unleniert (nach Ó), zu einem Teil leniert (nach Mac), nach Ó folgt vor Vokal ein h-Vorsatz.
Die Lenition nach Mac ist abhängig vom Alter des Namens, nur bei jüngeren Namen tritt Lenition auf.
z.B.: Seán Ó Cathail = "John, Enkel Cathals",
Pádraig Ó Laoghaire = "Patrick, Enkel Laoghaires" (anglis. Patrick O’Leary)
Pádraig Ua Duinnín = "Patrick, Enkel Duinníns" (anglis. Patrick Dinneen),
Peadar Ó hÓgáin = "Peter, Enkel Ógáns" (anglis. Peter [O’]Hogan)
Seán Ó hAonghusa = "John, Enkel Aonghus"(anglis. John [O’]Hennessey)
Pól Mag Uidhir = "Paul, Sohn Odhars" (anglis. Paul Maguire),
Séamas Mag Fhinn = "James, Sohn Finns" (anglis. James MacGinn),
Diarmaid Mag Raith = "Diarmaid, Sohn Raths (anglis. Dermot McGrath)
Liam Mac Phaidín = "Liam, Sohn Paidíns" (anglis. Liam MacFadden),
Brian Mac Mathúna = "Brian, Sohn Mathúins/Mathghamhains" (anglis. Brian McMahon)
Im Dativ wird eher selten auch nach Ó leniert, h-Vorsatz entfällt dann.
Agus thug sé do Mhánus Ó Dhónaill é. = Und er gab es Mánus Ó Dónaill. Im Genitiv erscheint Uí statt Ó/Ua, Mhic statt Mac. Nach Uí und Mhic wird leniert, h-Vorsatz verschwindet.
teach Sheáin Uí Mhurchú = Seán Murphys Haus teach Pheadair Uí Ógáin = Peter Hogans Haus teach Thomáis Mhic Mhathúna = Thomas MacMahons Haus
Namensform für Frauen: (der Name bei Geburt, der "Mädchenname") Hier gibt es die Wörter
Ní = "Nachfahrin, Enkelin" (eigtl. eine Zusammenziehung aus Iníon Uí = "Tochter des Nachfahren/Enkels") statt Ó in Namen für Männer und
Nic = "Tochter" (eigtl. eine Zusammenziehung aus Iníon Mhic = "Tochter des Sohnes") statt Mac (bzw. Nig statt Mag)
Nach Ní und Nic wird leniert (außer c und g nach Nic. Con und tw. Maoil unleniert)
z.B.: Máire Ní Cheallaigh = "Maria, Tochter des Nachfahren Ceallachs" (anglis. als Mary O’Kelly),
Róisín Ní Mhurchú = "Röslein, Tochter des Nachfahren Murchús (anglis. als Rose O’Murphy)
Caitlín Ní Bhraonáin = "Kätchen, Tochter des Nachfahren Braonáns" (anglis. als Kathleen (O’)Brennan)
Aoife Ní M(h)aoil Mhichil = "Aoife, Tochter des Nachfahren des Anhängers Michaels" (anglis. Eve O’Mulville)
Áine Nic Mhathúna = "Aíne, Tochter des Sohnes Mathúins" (anglis. Ann MacMahon)
Eithne Nic Carthaigh = "Eithne, Tochter des Sohnes Carthachs" (anglis. Eithne MacCarthy)
Máire Nic Aoidh = "Maria, Tochter des Sohnes Aodhs" (anglis. Mary McKee)
Deirdre Nig Uidhir = "Deirdre, Tochter des Sohnes Odhars" (anglis. Deirdre Maguire)
Aoife Nig Raith = "Aoife, Tochter des Sohnes Raths" (anglis. Eve Magrath)
Sinéad Nic an tSagairt = "Sinéad, Tochter des Sohnes des Priesters" (anglis. Sinéad MacTaggart)
Bei manchen Mac-Namen tritt auch Ní statt Nic auf (hier: Ní < Iníon = "Tochter" statt Nic < Iníon Mhic, d.h. der Bestandteil Mhic entfällt)
z.B.: Máire Ní Pharthaláin = "Máire, Tochter des Parthalán" (anglis. Mary MacPartland)
Mairghréad Ní tSuibhne = "Margarethe, Tochter des Suibhne" (anglis. Margret MacSweeny), t-Vorsatz wegen iníon tSuibhne Cáit Ní tSeóinín = "Kate, Tochter des Seóinín" (anglis. Kate Jennings)
Máire Ní Taidhg = "Maria, Tochter des Tadhg" (anglis. Mary MacTeigue), keine Lenition von Taidhg wegen iníon Taidhg (dentals-Regel)
Im Genitiv ändert sich nichts:
z.B.: teach Chaitlín Ní Bhraonáin = das Haus von Kathleen Brennan seomra Áine Nic Mhathúna = das Zimmer von Ann MacMahon
Es kommt aber auch vor, daß statt Nic die Form Mhac verwendet wird
z.B.: Máire Mhac an tSaoi, eine bekannte Dichterin.
Namensform für verheiratete Frauen (nach Annahme des Familiennamen des Ehemannes. Dies ist jedoch nicht notwendig: es kann üblicherweise auch der Mädchenname weiterbenutzt werden.)
Die Namensform wird durch das Vorsetzen des Wortes Bean = Frau gebildet, der Familienname (des Ehemannes) steht dann in Gänze im Genitiv, aus Ó wird Uí, aus Mac wird Mhic,
insgesamt also (Bean) Uí oder (Bean) Mhic (z.T. auch (Bean) Mhig vor Vokal). Das Wort Bean kann jeweils entfallen.
Nach Uí und Mhic wird leniert (außer c und g nach Mhic)
z.B.: Máire (Bean) Uí Cheallaigh = "Maria (Frau) des Nachfahren des Ceallach" (anglis. Mary O’Kelly),
Áine (Bean) Mhic Mhathúna = "Anne (Frau) des Sohnes des Mathúins" (anglis. Ann MacMahon)
Deirdre (Bean) Mhig Uidhir = "Deirdre (Frau) des Sohnes des Odhars" (anglis. Deirdre Maguire)
Im Genitiv ändert sich nichts: teach Mháire Uí Cheallaigh = Mary Kellys Haus
Es können im Sinne eines Doppelnamens auch Mädchenname und Name des Ehemanns aneinander gereiht verwendet werden,
z.B.: Máire Nic Eochagáin (Bean) Uí Chuinn = "Maria, Tochter des Eochagán, (Frau) des Nachfahren des Conn" (anglis. Máire Geoghegan-Quinn)
In Ulster ist es (wie in Schottland) üblich, dieselben Formen wie für den Mädchennamen zu verwenden, also Ní und Nic statt (Bean) Uí und (Bean) Mhic
Namensform auf -ach Von Namen auf Ó und Mac (vorausgesetzt, ein Personenname im Genitiv folgt) können Formen auf -(e)ach gebildet werden. Dies sind im Grunde substantivierte Adjektive.
Diese Namensform wird stets mit dem Artikel (außer im Vokativ) sowie stets ohne einen Vornamen verwendet. Auch die Namensbestandteile Mac bzw. Ó entfallen.
Nicht üblich sind solche Formen bei Namen mit Maoil, Giolla oder bei Namen aus Berufs- und ähnl. Bezeichnungen.
Nicht zu verwechseln ist diese bloße Namensform mit jenen Namen auf -(e)ach, zu denen es gar keine Form mit Ó oder Mac gibt (siehe: 2. Substantivierte Adjektive auf -(e)ach als Namen)
Zur Bildung
wird der auf Ó/Mac folgende Name des Vorfahren in den Nominativ zurückversetzt (Ó Néill > Niall) und die Endung -(e)ach angefügt (an Niallach)
Etwas unregelmäßig ist Ó Broin, insofern, daß Broin eine alte Genitivschreibung ist (Standard Brain) zum Nominativ Bran, demnach an Branach
Bei Namen auf -igh (= Genitivform eines Personennamens auf -(e)ach) braucht der Name nur in den Nominativ zurückversetzt zu werden
z.B.: Mac Cárthaigh > an Cárthach, Ó Ceallaigh > an Ceallach
z.T. tritt Synkope auf,
z.B.: Ó Cadhain > an Cadhnach, Ó Siadhail > an Siadhlach, Mac Piarais > an Piarsach (statt *an Cadhanach, *an Siadhalach, *an Piarasach)
Diese Namensform ist normal deklinierbar (1.Deklination: Genitiv und Vokativ Singular sowie Nominativ Plural: -(a)igh, Nominativ Singular und Genitiv Plural: -(e)ach, Vokativ Plural: -(e)acha)
z.B.: Singular: an Carthach (Nom.) - an Charthaigh (Gen.) - ag an gCarthach (Dat.) - a Charthaigh! (Vok.)
Plural: na Carthaigh (Nom.) - na gCarthach (Gen.) - ag na Carthaigh (Dat., älter auch ag na Carthachaibh) - a Charthacha! (Vok.)
Benutzt wird sie
wenn der männl. Namensträger ohne Vornamen oder Titel genannt wird, entsprechend im Deutschen z.B.: "Schmidt hat es getan", "Herr Schmidt kam herein".
(Eine bloße Verwendung des unveränd. Nachnamens ist nicht üblich, bzw. sehr eingeschränkt, siehe [2 ])
z.B.: Dúirt an Mathúnach = (Mr.) MacMahon sagte (wörtl. in etwa: "Sagte der Mathuin’sche") Tá an Ceallach ann = (Mr.) O’Kelly ist da (wörtl.: "Ist der Ceallach in-es") Tháinig an Niallach isteach = (Mr.) O’Neill kam herein. (wörtl.: "Kam der Niall’sche herein")
wenn der männl. Namensträger ohne Vornanen oder Titel angesprochen wird (dann im Vokativ):
z.B.: a Cheallaigh! = Mr. O’Kelly!
in Verwendungen für weibl. Namensträger im Sinne von "Mrs." zusammen mit bean = Frau z.B.: Bean an Cheallaigh = Mrs. O’Kelly
im Plural zur Familienbezeichnung z.B.: na Ceallaigh = die O’Kellys
Sie soll auch bei Doppelnamen u.ä. verwendet werden (im Falle des zuerst stehenden Namens):
z.B.: Séamas Ceallach Ó Néill = James Kelly O’Neill Seán Gearáltach Ó Cinnéide = John FitzGerald Kennedy
Formen für "Herr …"/"Mr …" Neben der bereits genannten Form auf -(e)ach mit Artikel gibt es noch zusätzlich:
Mac Uí (gleichlautend sowohl bei Namen auf Ó und Mac)
z.B.: Mac Uí Mhathúna = an Mathúnach = Mr. MacMahon Mac (in Namen auf Mac, v.a. in Namen mit Giolla oder mit dem Artikel)
z.B.: Mac an tSaor = Mr. MacAteer an tUasal (wörtl. "der Hohe, Edle") Dies tritt v.a. in der Adressierung in Briefen auf (ähnlich dem englischen Esquire), kommt aber auch als allgemeine Übersetzung für "Mister" vor.
z.B.: an tUasal Seán Ó Sé = Seán Ó Sé, Uas. = John O’Shay, Esq. = Herrn John O’Shay
Formen für "Frau …"/"Mrs …" Bean Uí bei Namen mit Ó, Bean Mhic bei Namen mit Mac
jeweils auch Bean an mit der Namensform auf -(e)ach (hier Genitiv -igh)
z.B.: Bean Uí Chadhain = Bean an Chadhnaigh = Mrs O’Cain Bean Mhic Mhathúna = Bean an Mhathúnaigh = Mrs MacMahon Ist der Ehemann verstorben, tritt Baintreach ("Witwe") statt Bean auf.
nicht mehr ganz zeitgemäß (aber auch im Englischen noch üblich) ist es, den Vornamen des Ehemannes (dann im Genitiv) zu nennen
z.B.: Bean Sheáin Uí Mhurchú = Mrs. John Murphy
Formen für "Fräulein …"/"Miss …" Iníon Uí bei Namen mit Ó, Iníon Mhic bei Namen mit Mac
jeweils auch Iníon an mit der Namensform auf -(e)ach (hier Genitiv -igh)
z.B.: Iníon Uí Cheallaigh = Iníon an Cheallaigh = Miss O’Kelly Iníon Mhic Mhathúna = Iníon an Mhathúnaigh = Miss MacMahon
Für das neuere engl. Ms (statt Mrs oder Miss) wird als Übersetzung An Iníon Ní bzw. An Iníon Nic empfohlen
z.B.: An Iníon Ní Cheallaigh = Ms O’Kelly An Iníon Nic Mhathúna = Ms MacMahon
Formen für "die O’Kellys"/"Familie O’Kelly" Muintir bei Namen auf Ó (statt Ó):
z.B.: Muintir Cheallaigh = die O’Kellys / Familie O’Kelly Clann Mhic bei Namen auf Mac z.B.: Clann Mhic Mhathúna = die MacMahons / Familie MacMahon[3 ]
Clann Uí bei Namen mit Ó Maoil z.B.: Clann Uí M(h)aoil Eoin = die Malones / Familie Malone Formen auf -(e)ach im Plural (also -igh):
z.B.: na Ceallaigh = die O’Kellys, na Mathúnaigh = die MacMahons
Anglisierte Formen in der anglisierten (englischen) Form tritt O’ (Apostroph als verrutschter Akzent) statt Ó und z.T. Mc (älter auch Mc, M‘, M’) statt sonst unveränd. Mac.
Diese Form wird ohne jede Änderung sowohl bei Männern wie Frauen verwendet.
O’ und Mac, Mc werden in anglisierten Namen ohne Leerzeichen vorangestellt, Ó und Mac in irischsprach. Namen immer mit Leerzeichen (in schott. Gälisch Mac hingegen meist ohne Leerzeichen). Der folg. Namensbestandteil wird groß geschrieben.
Oft wurde O’ und Mac im Laufe der Zeit aber auch ganz weggelassen. Die Verwendung von O’ und Mac in anglis. Namensformen nahm im Zuge der nat. Wiedergeburt im 19. Jh. jedoch wieder zu, nicht jedoch bei allen Nachnamen, so überwiegt weiterhin Kelly vor O’Kelly und Byrne vor O’Byrne, bei vielen anderen hingegen dominiert die Form mit Präfix (O’Sullivan vs. Sullivan).
Gelegtl. war die Kenntnis verloren gegangen, ob einst Ó/O’ oder Mac zum Namen gehörte (bzw. wie die im Irischen gleichlautend gesprochenen Formen zu schreiben seien), so daß selbst enge Verwandte unterschiedl. irischsprach. Formen wählten (z.B. die Schriftsteller-Brüder Séamus Ó Grianna und Seosamh Mac Grianna).
Die Schreibung "Mc" kommt nur in engl. Varianten vor, auch wenn sie sich von einer alten ir. Kurzschreibung herleitet.
Namen normannischer Herkunft setzen im Englischen oft Fitz statt Mac (Mac Gearailt = FitzGerald) Fitz stammt von frz. fils = Sohn, ausnahmsweise erscheint Fitz auch in original-irischen Namen (Mac Giolla Phádraig = FitzPatrick)
Die jeweilige engl. Namensform gälischer Namen ist oft sehr verballhornt und zum Teil sehr unterschiedlich geschrieben,
z.B.: Mac Oisdealbhaigh = Costello, Ó hEachthairn = Ahern, Ó Tuathail = O’Toole, Mac Aonghusa = Guinness.
Auch wörtl. Übersetzungen des Namens oder Teilen davon kommen vor:
z.B.: Mac Gabhann = Smith/Smithson, Mac an tSaoir = Carpenter, Mac Giolla Dhuibh = Black, Mac Giolla Bháin = White
einige wenige (aber tw. häufige) Namen haben keine Form mit Ó, Mac oder de. Sie enden stets auf -each/-ach.
Es sind substantivierte Adjektive, ursprüngl. Cognonem, meist mit Hinweis auf Herkunft (z.B. Breathnach = Walisisch) oder Zugehörigkeit (Caomhánach = "zum hl. Caomhán [Oilithir] gehörig")
z.B.: Pól Breathnach = "Paul Walisisch" (anglis. Paul Walsh/Brannagh/Wallace) auch: Breatnach mit t statt th Seán Caomhánach (anglis. John Kavanagh)
Tadhg Cinnseallach (anglis. Timothy Kinsella)
Séamas Laighneach = "James Leinsterisch" (anglis. James Lynagh)
Mícheál Muimhneach = "Michael Munsterisch" (anglis. Michael Moynagh)
Pól Déiseach = "Paul von den Decies" (anglis. Paul Deasey)
nach weibl. Vornamen werden sie leniert
z.B.: Áine Bhreathnach (anglis. Ann Walsh)
Máire Chaomhánach (anglis. Mary Kavanagh)
Sinéad Chinseallach (anglis. Janet Kinsella)
Gelegtl. werden sie bei Frauen aber auch als Substantive im Genitiv mit Artikel verwendet
z.B.: Máire an Bhreatnaigh (anglis. Mary Walsh)
sie werden nach der 1.Deklination der Substantive dekliniert (z.B. Breathnach - gen. Breathnaigh - plur. Breathnaigh)
Deklination nach Vornamen erfolgt nur bei männl. Namensträgern,
z.B.: teach Phóil Bhreathnaigh = das Haus von Paul Walsh, aber undekliniert: teach Mháire Bhreathnach = das Haus von Mary Walsh Manchmal wird eine Deklination nach der Adjektiv-Deklination (und dennoch Lenition) bei weibl. Namen propagiert, also
z.B.: teach Mháire Bhreathnaí. Dies scheint aber kaum Verwendung zu finden.
für "Herr/Mister …" tritt der Artikel oder ein Mac an ("Sohn des") hinzu:
z.B.: an Breathnach = Mac an Bhreathnaigh = Mr. Walsh
"Frau/Mrs …" bedeutet: Bean an … ("Frau des")
z.B.: Bean an Bhreathnaigh = Mrs. Walsh
"die Walshs" bildet man mit dem Plural-Artikel
z.B.: na Breathnaigh = die Walshs
Andere Adjektive als Nachnamen sind eher selten, meist Farbadj.,
z.B. Liaith (anglis. Lea, Grey), Bán (anglis. Bawn, White), Beag (anglis. Begg, Little).
Auch dies sind ursprüngl. Beinamen, die zu Nachnamen wurden.
Namen mit de sind stets anglo-normannischer Herkunft, wobei de dem frz. de = von entspricht.
Es wird aber auch statt der Formen du, de la und statt frz. le = der, statt des engl. Artikel the = der und für mittelengl. atte = at the eingesetzt.
Es ist kein Adelsprädikat wie einst das deutsche "von".
Es entspricht auch nicht der irischen Präposition de, daher auch gewöhnlich keine Lenition nach diesem de.
Anglo-normann. oder engl. Namen mit w- oder v- werden aber mit bh- wiedergegeben. Da im Irischen gewöhnlich kein eigenständiges h auftritt, wird es gelegtl. als h-Vorsatz geschrieben, obwohl in anglonormann Namen zum Stamm gehörig (de hÍde / de Híde)
Aussprache von de meist einfach [ə], daher manchmal auch a geschrieben.
z.B.: de Búrca = "de Bourge", anglis.: Burke,
de Buitléir = "le buteler/bouteillier", anglis. Butler,
de Róiste = "de Roche", anglis. Roche,
de Paor = "le Poer", anglis. Power,
de Blaca = "the Black", anglis.: Blake
de Barra = "de Barry", anglis. Barry
de Bhóid = "atte Wode", anglis. Wood
de hÍde = "de Hyda"/"atte Hide", anglis. Hyde
Männliche und weibl. Namensträger verwenden dieselbe Form: Seán de Paor, Máire de Paor Im Genitiv ändert sich nichts: teach Sheáin de Paor = Seán Powers Haus
auch hiervon läßt sich eine Form auf -(e)ach bilden (dann ohne "de")
z.B.: an Búrcach = (Mr.) Burke, an Buitléarach = (Mr.) Butler, an Paorach = (Mr.) Power
hinsichtlich der Formen Mr. Burke / Mrs. Burke verhalten sie sich wie die obigen Formen, "de" entfällt:
z.B.: Mac an Bhúrcaigh = an Búrcach = Mr. Burke Bean an Bhúrcaigh = Mrs. Burke
"die Burkes" ist muintir de Búrca, muintir Bhúrca oder na Búrcaigh
viele Namen der Nachfahren früher anglonormann. Einwanderer ("na Sean-Ghaill") v.a. normann, engl. und walis. Herkunft wurden in der Schreibweise und Aussprache gälisiert, jedoch ohne die Bestandteile Mac, Ó oder de.
z.B.: Seathrún Céitinn = Geoffrey Keating oder auch:
Standún = Stanton, Puirséil = Purcell, Daltún = Dalton (d’Alton), Ruiséil = Russell, Dairsigh = Darcy (d’Arcy), Seoigh/Seoighe = Joyce, etc.
diese Namen werden im allgemeinen nicht leniert, z.B. teach Sheáin Daltún = John Daltons Haus
auch hiervon können Formen auf -(e)ach gebildet werden (bei Namen auf -éir und -éil > -éarach, -éalach; einige Namen auf -igh wird -igheach > -íoch), Mr. und Mrs. wie oben
z.B.: an Céitinneach = (Mr.) Keating; Mac an Chéitinnigh = Mr. Keating, an Ruiséalach = (Mr.) Russell; Bean an Ruiséalaigh = Mrs. Russell, an Dairsíoch = (Mr.) Darcy; Bean an Dairsígh = Mrs. Darcy, an Seoigheach = (Mr.) Joyce; Bean an tSeoighigh = Mrs. Joyce oder: muintir Chéitinn / na Céitinnigh = die Keatings, na Daltúnaigh = die Daltons, na Ruiséalaigh = die Russells, na Dairsígh = die Darcys, na Seoighigh = die Joyces
eine andere Form der Gälisierung ist die simple Übersetzung oder Annahme ähnlich klingender gälischer Namen, diese verhalten sich daher auch wie gälische Namen (z.B.: Smith > Mac Gabhann, Mary Robinson > Máire Mhic Róibín )
II: Englische u.a. ausländische Nachnamen Diese Namen wurden nicht irischer Schreibweise angepaßt. Ihre Träger sind Einwanderer der letzten Jahrhunerte ("na Nua-Ghall"), z.B. Miller, Dickens, Warwick, etc. In Irischer Sprache verhalten sich diese Namen im Prinzip wie die gälischen und gälisierten Namen, sie sind jedoch nicht lenierbar und werden nicht dekliniert! Formen auf -(e)ach sind nicht üblich.
Auch deutsche u.a. ausländ. Nachnamen werden in Irischer Sprache so behandelt.
z.B.: Seán Miller = John Miller, Mac Uí Miller = Mr. Miller, Bean (Uí) Miller = Mrs. Miller, muintir Miller = die Millers z.B.: Hans Schmidt, Mac Uí Schmidt = Herr Schmidt, Bean (Uí) Schmidt = Frau Schmidt, muintir Schmidt = die Schmidts
Wenn man jemanden anredet, in mündlicher oder schriftl. Form, verwendet man einen speziellen Fall, den Vokativ und die Vokativpartikela. Diese Partikel löst Lenition aus.
Lediglich in der 1. Deklination haben Substantive eine spezielle Vokativform, die dem Genitiv entspricht. In allen anderen Deklinationen ist die Vokativform gleich der Nominativform.
Allerdings gehören die meisten männlichen Vornamen zur 1. Deklination und auch das in Nachnamen häufige Wort Mac gehört hierzu. Auch das unregelmäßige Wort Ó hat eine Vokativform, die dem Genitiv gleich ist.
z.B.: Seán: a Sheáin = John!, Séamas: a Shéamais = James!,
Folgende Änderungen treten somit in Nachnamen auf:
Ó zu Uí:
Seán Ó Ceallaigh: a Sheáin Uí Cheallaigh = John O’Kelly!
Mac zu Mhic:
Pól Mac Mathúna: a Phóil Mhic Mhathúna = Paul MacMahon!
Namen bzw. Formen auf -(e)ach zu -(a)igh:
Pól Breathnach: a Phóil Bhreathnaigh! = Paul Walsh! an Brianach: a Bhrianaigh = Mr. O’Brian! Im Plural wird -(a)igh zu -(e)acha:
na Breathnaigh: a Bhreathnacha! = Walshs! na Brianaigh: a Bhrianacha! = O’Brians!
Bean zu Bhean Máire Bean Uí Cheallaigh: a Mháire Bhean Uí Cheallaigh = Mrs. Mary O’Kelly!
Die allgemeine Anrede (engl. Sir!, Madam!, dt. Mein Herr!, Meine Dame!):
männlich: a dhuine uasail! = Sir!
weiblich: a bhean uasal! = Madam!
mehrere: a dhaoine uaisle! = Ladies and Gentlemen!, Meine Damen und Herren!
Irische Orte haben zumeist 2 Namen, einen irischen und einen englischen. Zumeist ist die irische Namensform die ältere, der engl. Name nur eine Verballhornung des Originals.
Einige Küstenstädte haben im Englischen Namen skandinavischer (wikingischer) Herkunft (Wicklow, Wexford, u.a.). Die irischen Bezeichnungen weichen davon völlig ab. (Cill Mhantáin, Loch Garman)
Offizielle Bezeichnungen sind für Orte in den Gaeltachten nurmehr die irischen Namen.
Einige Orte wurden nach der Unabhängigkeit umbenannt und haben so nurmehr einen irischen Namen, der auch im Englischen verwendet wird (z.B. Dún Laoghaire, County Laois)
Irische Ortsnamen widersetzen sich zum Teil der Rechtschreibreform (z.B. oft noch Cois Fhairrge statt Cois Fharraige).
Es finden sich auch sonst unüblich gewordene grammatische Formen (z.B. Eklipse nach einstmals sächlichen Wörtern: z.B.: Loch nEathach, engl. Lough Neagh, Loch gCál, engl. Loughgall, An Muileann gCear, engl. Mullingar). Manchmal ist Eklipse nicht mehr auf den ersten Blick erkennbar: (Loch Garman statt älter Loch gCarman, engl. Wexford, ein Einwohner Wexfords: Carmanach)
Manche Ortsnamen erscheinen im Plural, z.B. die Provinznamen Connachta, Ulaidh, Laighin, aber auch einige Ortsnamen, z.B. Na Cealla Beaga = Killybegs ("die kleinen Kirchen"). Es sind also Pluraliatantum, ein sonst im Irischen eher unübliches Phänomen. Im Genitiv erscheint somit auch ein Genitiv Plural, z.B. Scoil Turasóireachta na gCeall Beag = die Tourismusschule Killybegs Häufig sind auch erstarrte Dativ-Plural-Formen, z.B. das County Offaly, irisch Uíbh Fhailí ("[bei, zu den] Uí Failí" bzw. älter Uí Failghe, ein Clan-Name), ähnlich Uíbh Ráthach, die Halbinsel Iveragh.
Ortsnamen haben immer ein Geschlecht, maskulin oder feminin (im Deutschen sind Ortsnamen indes generell sächlich, auch wenn es aus maskulinen oder femininen Bestandteilen besteht: die Burg, aber das schöne Hamburg)
Fluß- und Ländernamen treten meist mit dem Artikel auf (z.B. an Life = Liffey, an tSionnain = Shannon, an Bhoinn = Boyne,
an Ghearmáin = Deutschland, an Fhrainc = Frankreich, an Iodáil = Italien, an Rúis = Rußland). Ausnamen ohne Artikel sind Meiriceá = America, Sasana = England, Ceanada = Canada, Albain = Schottland (hier Artikel aber im Genitiv), Éire/Érinn = Irland (hier ebenfalls Artikel im Genitiv).
Meeres- und Seen-Namen treten meist ohne Artikel auf (Loch nEathach = Lough Neagh, Muir nIocht = Ärmelkanal), einige jedoch mit Artikel (an tAigéan Atlantach = der Atlantik, an Mheánmhuir = das Mittelmeer
Die Bezeichnungen der 3 ProvinzenUlster, Leinster und Connacht und der Herkunft nach auch das Wort für England Sasana sind Pluralwörter, ursprünglich die dort lebenden Volksgruppen benennend. Singularformen dieser Volksgruppenbezeichnungen sind nicht mehr üblich. Heute werden solche sekundär mittels der Endung -(e)ach gebildet.
Durch den Pluralcharakter erklären sich die Genitivformen (da Genitiv Plural) und tw. noch immer verwendete alte Dativformen (Dativ Plural).
Ulaidh = Ulster, eigtl "Ulsterleute", gen. Uladh, dat. Ultaibh Cúige Uladh = Provinz Ulster, eigtl. "Fünftel der Ulsteraner"
Einwohner: Ultach = ein Ulsteraner
Laighin = Leinster, eigtl. "Leinsterleute", 1. Dekl., gen. Laighean, dat. Laighnibh Cúige Laighean = Provinz Leinster Einwohner: Laighneach = ein Leinsteraner
Connachta = Connacht, 3. Dekl., fem., gen. Connacht, dat. Connachtaibh Cúige Chonnacht = Provinz Connacht Einwohner: Connachtach = ein Connachter
Sasana = England, eigtl. "(die) Sachsen", 1. Dekl., gen. Sasan, dat. Sasanaibh (ältere Formen: auch Sacsana, Sacsain, alter Sing. Sacsan = Sachse)
Einwohner: Sasanach = ein Engländer
Heute werden die 3 Provinznamen jedoch fast ausschließlich im Genitiv zusammen mit dem Wort Cúige = Provinz verwendet, um den Pluralcharakter zu umgehen.
Sasana wird hingegen heute als Singularwort aufgefaßt (4. Dekl., fem., gen./dat. Sasana). Die Entwicklung verlief somit ähnlich wie im Deutschen, wo das Wort "Sachsen" auch zunächst den Stamm der Sachsen beschrieb, heute jedoch als Singularwort "(das) Sachsen" auftritt.
an Mhumhain = Munster ist stets ein Singularwort: 5.Dekl., fem., alter Nominativ Mumha, gen. Mumhan, dat. Mumhain jedoch auch zumeist mt Cúige: Cúige Mumhan = Provinz Munster. Ein Bewohner Munsters ist ein Muimhneach
Die englische Endung -ster der Provinznamen entstammt dem Irischen oder Anglo-Normannischen tír = terre = Land.
das Wort Cúige = Provinz bedeutet eigtl. "Fünftel", da ursprünglich eine 5. Provinz unerschieden wurde: altirisch Míde = "Mitte". Die heutigen Counties Meath (an Mhí, Contae na Mí) und Westmeath (an Iarmhí) tragen diesen Namen, allerdings war die histor. Provinz weit größer.
Die Namen der Counties ("Grafschaften") und Baronies ("Baronien") sind meist die Namen der jeweiligen Hauptstadt oder einer Landschaft, mit der sie zufällig mehr oder minder übereinstimmen. Die Counties und Baronies wurden durch die brit. Herrschaft eingeführt und sind (zumindest in ihren Grenzen) nicht traditionell.
Traditionelle irische Landschaftsnamen orientieren sich oft an bestimmten Stämmen und Clans, die dort einst (oder noch immer) siedelten. So ist der Osten Ulsters nach dem einst dort siedelnden Stamm als Oirghialla im Irischen bekann. Die Halbinsel Corca Dhuibhne ist nach einem weiteren Stamm benannt (ir. corca = Stamm), im Englischen nach der Stadt Dingle.
Auch Namen best. Herrscher tauchen in Landschaftsamen auf (z.B. Tír Chonaill = "Conalls Land", engl. Tyrconnel, als alter Name großer Teile des Co. Donegal, Tír Eoghain = "Eoghans Land", engl. Tyrone, Inis Eoghain = "Eoghans Insel", engl. Inishowen. Die Gegend um Waterford ist als na Déise, engl. the Decies, nach dem Stamm der Déisi benannt.
Munster war früher in Teilkönigreiche geteilt, die einfach der Himmelsrichtung nach benannt wurden: Deasmhumhain = Südmunster, engl. Desmond, Tuadhmhumhain = Nordmunster, engl. Thomond, Urmhumhain = Ostmunster, engl. Ormond, etc.
Manche Namen von Landschaften, Inseln orientieren sich an der Form und Umgebung, so Arainn, die Aran-Inseln, nach der Form der Hauptinsel einer Niere (ir., veraltet ara).
[1 ]
In der Zeit, bevor Bezeichnungen mit Ó und Mac zu unveränderlichen Nachnamen wurden, wurden sie natürlich mit Nennung des jeweiligen Vaters bzw. Großvaters eingesetzt. Man schreibt in solchen Fällen die Wörter Ó und Mac klein, z. B.: Fionn mac Cumhaill (= Fionn, Sohn des Cumhall)
[2 ]
Der volle Familienname mit Mac und Ó alleinstehend ohne Vorname oder andere Beifügungen, z.B. Ó Néill war früher in alter gälischer Kultur als Herrscher-Titel dem jeweiligen König (Rí) oder Clanchef bzw. Stammesoberhaupt (Taoiseach Cine) vorbehalten.
z.B.: Ó Néill = "der O’Neill" / "the O’Neill", also das Oberhaupt der O’Neills, damals auch König von Ulster bzw. später der Graf von Tir Eoghain/Tyrone.
Ó Conchubhair Donn = "der braun(haarig)e Ó Conchubhair", anglis. The O’Conor Don, Oberhaupt der O’Conors, Könige von Connacht.
Auch heute wird die Form "Ó Néill" ohne sonstigen Titel oder Vorname nur dann verwendet, wenn berühmte Namensträger bezeichnet werden, als Zeichen besonderer Wertschätzung.
In Sätzen wie: "Tháinig Ó Néill isteach = O’Neill kam herein" ist stets ein besonderer, berühmter O’Neill gemeint, keineswegs ein x-beliebiger, eher unbekannter Paddy O’Neill (Pádaí Ó Néill).
Ist jedoch ein solcher gemeint, muß es "Tháinig an Niallach isteach = O’Neill kam herein" oder aber es muß ein Vorname dabei stehen "Tháinig Pádaí Ó Néill isteach = Paddy O’Neill kam herein" heißen.
[3 ]
Seltener wird Mhic ausgelassen, vor s kann ein t-Vorsatz auftreten: Clann tSuibhne = Familie MacSweeney