Caibidil a Trí Déag: Satz und Syntax (Abairt agus Comhréir)

Der Satz (An Abairt)

Gramadach na Gaeilge

Satzgliedfolge
  Prädikat
  Subjekt
    grammatisches und logisches Subjekt
    grammatische Subjektlosigkeit
        Dativ-Subjekte mit do
        unakkusativische Verben ohne Subjekt
        Antwortellipse
        Aneinanderreihung von Handlungen
  Objekt
  Unterschiede der Satzglieder im Irischen und Deutschen
  einfacher positiver Satz
  negativer Satz
    mehrfache Verneinung
    Verneinung des Verbalnomens
    Verneinung mit diabhal und dheamhan
  halbverneinter Satz
  Entscheidungsfrage
  Ergänzungsfrage
  Doppelfrage
  Antwort
    Antworten auf Ergänzungsfragen
    einleitendes Tá
    Ja und Nein
    Ergänzungen zur Antwort
    Antworten auf Doppelfragen

Die Satzgliedfolge (ord na bhfocal)

Die Folge der Satzglieder ist:

Prädikat - Subjekt - Objekt (PSO)

In Sätzen mit einem prädikativen Verb gilt somit:

Verb - Subjekt - Objekt (VSO)

Irisch ist wie die anderen inselkeltischen Sprachen eine "PSO-Sprache" und unterscheidet sich so von den meisten anderen indoeuropäischen Sprachen wie dem Deutschen oder Englischen (dort herrscht die Satzgliedfolge Subjekt - Prädikat - Objekt: SPO).
Diese prinzipielle Satzgliedfolge ist ausgesprochen starr und kann nur mittels besonderer Konstruktionen (siehe: Änderung der Wortstellung im Satz) geändert werden.
Diese Satzgliedfolge gilt in allen finiten Sätzen, d.h. in Sätzen mit einer finiten Verbform, zumeist auch in abgewandelter Form in Kopulasätzen. Eine Änderung der Satzgliedfolge aus syntaktischen Gründen ist nicht üblich. Auch in Fragesätzen und Nebensätzen bleibt dieselbe Satzgliedfolge bestehen. Der Satz wird dann nur durch Verbalpartikel oder Konjunktionen eingeleitet (Verbalpartikel/Konjunktion - Prädikat - Subjekt - Objekt)

In der wichtigsten infiniten Konstruktion, der Infinitivkonstruktion mit dem Verbalnomen, gilt eine andere Satzgliedfolge, zumeist SOP (Subjekt-Objekt-Prädikat), tw. auch SPO (Subjekt-Prädikat-Objekt). Siehe dort.
In einer weiteren infiniten Konstruktion, dem Small Clause (entstanden durch Auslassung einer Form von bí) tritt kein Objekt auf, das Subjekt steht vor, kann aber tw. auch nach anderen Satzgliedern stehen, siehe dort.

Das Prädikat (an fhaisnéis)

Das Prädikat ist die "Satzaussage". Es ist zumeist eine "Handlung". Eine Handlung wird durch ein Verb ("prädikatives Verb") ausgedrückt.
Um solche Sätze mit prädikativem Verb soll es hier im weiteren gehen.

Aussage eines Satzes kann aber auch eine Klassifikation ("Paul ist ein Lehrer.") oder eine Identifikation ("Paul ist der Lehrer.") sein. In diesen Fällen ist ein Substantiv Prädikat (Prädikatsnomen). Verbunden werden dort Subjekt und Prädikatsnomen durch die Kopula. Sie ist in diesem Sinne ein "nichtprädikatives Verb", sie ist selbst nicht Prädikat sondern nur eine einleitende Partikel. Dadurch ergibt sich im Kopulasatz eine etwas andere Wortfolge, die im Prinzip aber ebenso der PSO-Satzgliedfolge entspricht: (Kopula-Prädikat-Subjekt). Mehr dazu unter: Kopula

Die Satzaussage kann auch in der Zuordnung einer Eigenschaft bestehen ("Paul ist jung."). In diesem Fall ist ein Adjektiv Prädikat (prädikatives Adjektiv). Die Zuordnung von Subjekt und prädikativen Adjektiven geschieht zumeist mit dem Verb . Bí ist selbst eigtl. ein prädikatives Verb und bildet mit dem Adjektiv einen prädikativen Rahmen mit dem Subjekt in der Mitte. (z.B. Tá Pól óg. = Paul ist jung.)
Seltener kann auch die Kopula Subjekt und prädikatives Adjektiv verbinden. (z.B. Is deas é Pól. = Paul ist nett.)

Das Subjekt (an t-ainmní)

Das Subjekt ist der "Handelnde" des aktivischen Satzes. Subjekt eines Satzes ist zumeist ein Substantiv oder ein Pronomen im Nominativ.
Es kann (v.a. in Kopulasätzen) auch eine Infinitivkonstruktion oder ein Nebensatz Subjekt sein.
Im Falle synthetischer Verbformen ist das Subjekt bereits enthalten. (z.B. bhíomar = wir waren, táim = ich bin). Es darf kein zusätzliches Subjektpronomen stehen.[ 1 ]

Es können jedoch verbunden mit agus zusätzliche Subjekte folgen. Das Verb stimmt indes nur mit dem ersten Subjekt überein,
z.B.: Táimse agus cara liom i nGaillimh. = Ich und ein Freund von mir, wir sind in Galway.
        Dá mbeitheá féin agus Rachel ag gabháil i gcleamhnas … = Wenn du und Rachel heiraten würdet …

In passivischen Sätzen ist nicht der Handelnde, sondern der die Handlung "Erleidende" das Subjekt.

grammatisches und logisches Subjekt

Im Irischen gibt es eine Reihe idiomatischer Wendungen, in denen das Subjekt im deutschen Vergleichssatz nicht das grammatische Subjekt ist, sondern ein logisches Subjekt in Form von Präpositionalausdrücken (Präposition + Substantiv/Pronomen), hier fettgedruckt. z.B.:

Is maith liom é. = Ich mag es. (wörtl.: "Ist gut mit-mir es")
Tá teach agam. = Ich habe ein Haus. (wörtl.: "Ist Haus bei-mir")
Bhí ocras ar an bhfear. = Der Mann hatte Hunger. (wörtl.: "War Hunger auf dem Mann")
Dies hat bei Infinitivkonstruktionen Auswirkungen insofern, als dort das logische Subjekt sowohl mit als auch ohne Präposition erscheint, siehe Infinitivkonstruktion mit Subjekt

grammatische Subjektlosigkeit

Bei einigen Verben und Konstruktionen kann grammatisch Subjektlosigkeit bestehen. Im Irischen scheint dies nicht störend. [ 2 ]
Oft tritt ein logisches Subjekt mit Präpositionen auf (respektive das, was aus nicht-innersprachlicher Sicht als das logische Subjekt wahrgenommen wird).

Dativ-Subjekte mit do
Da mit Präpositionen zumeist der Dativ steht, bietet sich der Begriff des Dativs des Handelnden (an tabharthach gníomhach, dativus auctoris) an.

Die Kopula kann gelegtl. ohne grammatisches Subjekt auftreten, das "logische" Subjekt erscheint dann mit der Präposition do (siehe subjektlose Kopulasätze).
Alternativ ist hier meist auch ein normales Nominativ-Subjekt möglich.

Is as Doire dom. = Ich bin aus Derry. (wörtl.: "ist aus Derry zu-mir")
An ann do Dhia? = Gibt es einen Gott? (wörtl.: "ob-ist in-es zu Gott?")

Ein Dativ des Handelnden mit der Präposition do war früher in Infinitivkonstruktionen häufig, heute tritt er noch regelmäßig in Ausdrücken der Vor- / Nach- / Gleichzeitigkeit auf.
Diese Konstruktion kann mit transitiven und intransitiven Verben auftreten.
Ein normales grammatisches Subjekt im Nominativ/Akkusativ anstelles des Dativs des Handelnden ist möglich (allerdings seltener).

le linn gloine a ól dom = während ich ein Glas trinke (wörtl.: "mit Spanne Glas zu trinken zu-mir")
tar éis sin a chloisteáil = nachdem er das gehört hatte (wörtl.: "über Spur das zu hören zu-ihm")

Bei anderen Infinitivonstruktionen ist sie heute selten, häufig noch mit dem defektiven Verb dóbair [ 3 ]:

Dóbair dom titim. = Beinahe wäre ich gefallen. (wörtl.: "fast-geschah zu-mir fallen.")

unakkusativische Verben ohne Subjekt

Ein Subjekt fehlt stets bei einem Teil der sogenannten unakkusativischen Verben (briathra neamháinsíocha), auch ergative Verben (briathra eirgíocha) genannt.
Unakkusativische Verben sind eine Untergruppe der intransitiven Verben. Diese Verben beschreiben Handlungen, die keinen Handelnden (kein externes Argument) haben , sondern einfach stattfinden.
Im Irischen erscheint bei einigen unakkusativischen Verben statt eines Nominativsubjekts das- oder derjenige, den die Handlung betrifft (das interne Argument), mit einer Präposition (als Präpositionalphrase, in den Beispielen in fett).
Die verwendete Präposition ist häufig (aber nicht ausschließlich) ar. Das Verb steht in der analytischen Form (3. Person Singular), ein grammatisches Subjekt fehlt.
Häufig beschreiben diese Verben gerichtete Veränderungen der Zu- oder Abnahme von Eigenschaften, aber auch Verben des Gelingens und Mißlingens.

Bhris ar an bhfoighne agam. = Meine Geduld erschöpfte sich. (wörtl.: "brach auf der Geduld bei-mir")
Mhéadaigh ar mo mhisneach. = Mein Mut nahm zu. (wörtl.: "vergrößerte-sich auf meinem Mut")
Neartaigh ar a ghlór. = Seine Stimme wurde kräftiger. (wörtl.: "kräftigte auf seine Stimme")
Mhaolaigh ar an ngaoth. = Der Wind ließ nach. (wörtl.: "nachließ auf den Wind")
Ghéaraigh ar an rith. = Das Laufen wurde schneller. (wörtl.: "schärfte auf das Laufen")
Chuaigh dá neart. = Seine Kraft schwand. (wörtl.: "ging von-seiner Kraft")
Tháinig as na feithleoga. = Die Sehnen dehnten sich. (wörtl.: "kam aus den Sehnen")
Tháinig ins na gasúir. = Die Jungen wurden erwachsen. (wörtl.: "kam in die Jungen")
Dhubhaigh agus ghormaigh air (oder: aige). = Er wurde völlig depressiv. (wörtl.: "schwärzte und blaute auf-ihn / bei-ihm")
Théigh fá dtaobh díom. = Ich wurde erregt. (wörtl.: "erhitzte über mich", Beispiel für das Auftreten einer zusammengesetzten Präposition fá dtaobh de = über)
Thosaigh / D’éirigh idir na fir. = Die Männer stritten sich. (wörtl.: "begann/stieg zwischen die Männer") Streit hier nicht als aktive, intendierte Handlung, sondern als aufkommendes Ereignis.
Chuaigh ar an airgead. = Das Geld ging verloren. (wörtl.: "ging auf das Geld")
liom. = Ich hab es geschafft. (wörtl.: "ist mit-mir")
Tá thiar orm le mo chuid oibre. = Ich liege zurück mit meiner Arbeit.
Nicht im eigentlichen Sinne unakkusativisch (da mehr als ein Argument) sind die Folgenden
Chuaigh air aici. = Er verlor gegen sie. / Sie besiegte ihn. (wörtl.: "ging auf-ihm bei-ihr") Es kann bei unakkusativ. téigh ar mit zusätzl. ag ein Urheber des Verlierens angegeben werden, ähnl. wie im Passiv.
Bhí aige le dul chuig a chuid oibre. = Er mußte zu seiner Arbeit gehen. (wörtl. "war bei ihm mit Gehen zu seinem Anteil Arbeit"), wohl durch Lehnübersetzung von engl. to have to entstanden.
(Alternativ ist bei manchen dieser Verben aber auch ein Nominativ-Subjekt anstelle der Präpositionalphrase möglich. Dann erscheinen unakkusativische Verben wie gewöhnl. intransitive Verben:
z.B.: Neartaigh ar a ghlór. / Neartaigh a ghlór. = Seine Stimme wurde kräftiger.
Die Verwendung von Präpositionalphrasen ist insgesamt in Munster häufiger als in nördlicheren Dialekten, aber manche dieser Verben erscheinen auch nur in Ulster, z.B. téigh fá dtaobh de)

Bei einigen phrasalen Verben kann eine folgende Infinitivkonstruktion die Subjektfunktion haben.
Bei diesen Verben fehlt gewöhnlich ein expletives Pronomen, das die Infinitivkonstruktion an normaler Subjektstelle vorwegnimmt (im Deutschen: Es gelang mir nicht, es zu tun.), d.h. auf die gebeugte Verbform folgt unmittelbar ein präpositionaler Ausdruck, die Infinitivkonstruktion als Subjekt folgt erst anschließend. Somit ähneln sie unakkusativischen Verben in der Form.
Eine Infinitivkonstruktion kann bei einigen solcher Verben schließlich auch ganz entfallen, diese Verben zeigen sich dann tatsächlich als subjektlos und unakkusativisch. Zudem existieren (seltenere) Varianten mit Nominativsubjekt (theip mé = theip orm = ich versagte). Außerdem können sie gewöhnliche Substantiv-Subjekte haben (Theip an scrúdú orm. = Mir misslang die Prüfung.)

Theip / chinn / d’fheall orm é a dhéanamh. = Es gelang mir nicht, es zu tun. (wörtl.: "versagte auf-mir es zu tun")
Theip orm. = Ich versagte. (wörtl.: "versagte auf-mir")
D’éirigh liom é a dhéanamh. = Ich schaffte es, es zu tun. (wörtl.: "stieg mit-mir es zu tun")
Níor éirigh liom. = Ich schaffte es nicht. (wörtl. "nicht stieg mit-mir")

Unakkusativische Verben sind auch in zusammengesetzten Zeitformen möglich, so im im Perfekt (mit dem Verbaladjektiv dieser Verben) und in der Verlaufsform (mit dem Verbalnomen dieser Verben).
Hier tritt dann kein grammatisches Subjekt des Hilfsverbs auf.

Tá teipthe orm. = Ich habe versagt.
Bhí maolaithe ar an bpian. = Der Schmerz hatte nachgelassen.
Bhí ag neartú ar an dúil a bhí aige. = Das Verlangen, das er hatte, nahm zu.
Bhí ag éirí go maith liom san fhisic. = Ich machte meine Sache gut in Physik.
Tá ag éirí ar an sneachta. = Es schneit stärker.
Tá ag dul dá radharc. = Sein Sehvermögen versagt.
Braithim ag teacht as na feithleoga. = Ich fühle, wie sich die Sehnen dehnen

Manchmal erhalten solche unakkusativische Verben dennoch ein Dummy-Subjekt, insbes. in zusammengesetzten Zeitformen und mit Infinitivkonstruktionen.

Perfekt-Passive ohne Subjekt

Auch in Perfekt-/Passiv-Sätzen mit dem Verbaladjektiv mancher Verben kann ein grammatisches Subjekt ebenso fehlen.
Es sind Verben, die im Aktiv stets Objekte mit einer Präposition führen (z.B.: "beir ar rud = etwas fangen"). Hier erscheint das Objekt mit Präposition im Passiv als logisches Subjekt, ein grammatisches Subjekt fehlt (siehe 1. Beispiel).
Zusätzlich kann sowohl im Sinne eines Passivs als auch des Perfekts ein Handelnder mittels ag angegeben werden, im Perfekt-Sinn ist ag + Handelnder das logische Subjekt (siehe 2. und 3. Beispiel):

Tá beirthe ort. = Du bist gefangen. (wörtl.: "Ist getragen auf-dir") vgl. mit: Beirim ort. = Ich fange dich. (wörtl.: "Trage-ich auf-dir")
Tá beirthe agam ort. = Du bist von mir gefangen worden. / Ich habe dich gefangen. (wörtl.: "Ist getragen bei-mir auf-dir")
Bhí féachta aici ormsa. = Sie hatte mich angesehen. (wörtl.: "war geschaut bei-ihr auf-mich")
Bhíodh scríofa chuige roimh ré. = Er war gewöhnlich zuvor angeschrieben worden.

Bei transitiven Verben, die auch intransitiv verwendet werden können, kann (zumindest in Munster) im Perfekt nur ag + Handelnder stehen, ein gramm. Subjekt fehlt.

Tá ite agam. = Ich habe gegessen. (statt: Tá mé ite. in Connacht)

Die Antwortellipse (an focalbhá freagrach)

(auch Kurzsatzellipse, engl. small clause ellipsis genannt)

Ohne ein Subjekt stehen Verben oft generell, wenn sie eine sprachl. Wiederaufnahme der Handlung (= dasselbe Verb) mit Rückbezug darstellen, z.B. in Antworten.
Folgesätze bzw. -teilsätze bilden dann eine Ellipse, bei der alles nach der finiten Verbform (dem Prädikat) als bekannt und gegeben weggelassen werden kann, einschl. des Subjekts. [ 4 ]

So steht in Kurzantworten (anstelle des deutschem "ja"/"nein") nur das Verb, sofern eine analytische Verbform verwendet wird:

An ólann sé bainne? - Ólann. = Trinkt er Milch? - Ja. (wörtl.: "Trinkt.")
Ar fhill sé go Gaillimh? - Níor fhill. = Kehrte er nach Galway zurück? - Nein. (wörtl.: "Nicht zurückkehrte.")

Wird eine Handlung bei gleichem Subjekt innerhalb eines Satzes in einem Teilsatz (Haupt- oder Nebensatz) wiederaufgenommen, kann das Subjekt ebenso entfallen.

Dúirt mé go gceannóinn an capall agus cheannaigh. = Ich sagte, daß ich das Pferd kaufen werde, und das tat ich. (wörtl.: "… und kaufte")
Smaointigh sé ar imeacht. D’imigh. = Er dachte daran, wegzugehen. Und das tat er. (wörtl.: "Ging.")
Dúirt sí go dtiocfadh sí, ach ní tháinig ariamh. = Sie sagte, daß sie kommen würde, aber sie kam nie. (wörtl.: "… aber nicht kam jemals")
D’iarr mé uirthi gan é a rá le haon duine agus gheall sí nach ndéarfadh. = Ich bat sie, es keinem zu erzählen, und sie versprach, daß sie es nicht tun würde. (wörtl.: "… daß-nicht sagen-würde")
D’iarr mé air é a dhéanamh, rud nach ndearna. = Ich bat ihn, es zu tun, was er nicht tat. (wörtl.: "… Sache, die-nicht tat")
nach mbeadh an fonn céanna air a bhí = daß er nicht mehr denselben Eifer hätte, den er einmal hatte (wörtl.: "… der war")
Dies gilt manchmal auch umgekehrt, das heißt mit Ellipse, bevor die Handlung ausformuliert wurde:
Le heagla go gceapfá go bhfuil, níl aon cheann de leabhra an oileáin léite agam. = Falls du glaubtest, ich hätte: Ich habe keines der Bücher der Insel gelesen. (wörtl.: "… daß ist …")
Dies gilt auch für Frage-Anhängsel (clibcheisteanna). Hier steht nur eine Fragepartikel (an oder nach) und die Verbform.
Beidh muid marbh ansin, nach mbeidh? = Wir werden dann tot sein, nicht wahr? (wörtl.: "… nicht wird-sein?")
Tá sé go breá inniu, nach bhfuil? = Es ist schön heute, nicht wahr? (wörtl.: "… nicht ist?")
Ní fhaca sé mé, an bhfaca? = Er hat mich nicht gesehen, oder? (wörtl.: "… sah?")
Aber auch für Rückfragen und Antworten im Dialog:
D’fhoghlaim Seosamh a chuid Fraincise i bPáras. - Ar fhoghlaim? - Creidim gur fhoghlaim. = Seosamh lernte sein Französisch in Paris. - Lernte er? - Ich glaub, ja. (wörtl.: "… daß lernte")
Bhí tú ag cur uisce thríd an bhfuisce. - Ní rabhas. - Deirimse go rabhais. = Du hast den Whiskey mit Wasser vermischt. - Hab ich nicht. - Ich sage, du hast.

Sofern synthetische Verbformen im gewöhnl. Satz obligatorisch sind, werden sie auch in der Antwortellipse verwendet, daneben aber oft auch analytische Formen.

An dtiocfá dá mbeadh cluiche cartaí againn? - Thiocfainn. = Würdest du kommen, wenn wir Karten spielten? - Ja. (wörtl.: "Kommen-würde-ich")
An iomprann tú bata i gcónaí? - Iomprann. = Trägst du immer einen Stock bei dir? - Ja. (wörtl.: "Trägt.")

Wenn synthetische Formen im jeweiligen Dialekt fakultativ sind, sind sie es auch in der Antwortellipse.
In der 1. und 2. Person Singular Präsens, Futur und Präteritum treten so in diesen Situationen neben subjektlosen analytischen Verbformen auch synthetische Verbformen auf.
In Connacht und Ulster treten manche dieser synthetischen Formen sogar nur hier auf und werden als sog. Echoformen bezeichnet, s. dort.

An ndearna tú é? - Rinneas. = Hast du es getan? - Ja. (wörtl.: "Tat-ich")
An ólfaidh tú deoch? - Ólfad. = Wirst du etwas trinken? - Ja. (wörtl.: "Trinken-werde-ich")

Auf Infinitivkonstruktionen mit unbestimmten Handelnden kann in der Antwortellipse mit der autonomen Form Bezug genommen werden.

D’iarr sí peann agus páipéar a thabhairt chuici. Tugadh. = Sie bat, daß man ihr Papier und Stift bringe. Man brachte es ihr. (wörtl. "Brachte-man")

Aneinanderreihung von Handlungen

Von der Antwortellipse zu unterscheiden ist die Aneinanderreihung in gleichwertigen Teilsätzen von mehreren Handlungen (und somit unterschiedl. Verben).
Im Irischen steht ein Subjekt nur nach der ersten Verbform, nach weiteren Verben entfällt es, sofern dasselbe Subjekt gemeint ist.
Auch im Deutschen steht hier das Subjekt nur beim ersten Verb. Agus (und) leitet nur die letzte Verbform ein.

D’éirigh , tharraing air a bhata agus chuaigh amach. = Er erhob sich, griff seinen Stock und ging hinaus.
Tháinig abhaile, las an tine, agus d’ullmhaigh mo chuid tae. = Ich kam nach Hause, machte das Feuer an und bereitete mir einen Tee zu.
Chuaigh go Doire, fuair an t-airgead, agus tháinig ar ais. = Ich ging nach Derry, erhielt das Geld und kam wieder zurück.
Chuaigh an madra amach agus chonaic an fear. = Der Hund lief hinaus und sah den Mann.

Nicht möglich ist diese Form der Auslassung des Subjekts, wenn synthetische Verbformen verwendet werden, d.h. nach einem Beginn mit z.B. Déanaim … muß auch beim nächsten Verb die Endung -im erscheinen. Es kann beim zweiten Verb kein Wechsel zur analyt. Form -ann erfolgen.

Bei gegensätzlichen Handlungen verbunden mit ach i.S. von "sondern" kann das Subjekt entfallen (sofern identisch), ebenso wie im Deutschen.

Níor fhan an sagart ach chuaigh abhaile. = Der Priester blieb nicht, sondern ging nach Hause.
Níor fhan mé leo, ach bhain as go Béal Feirste. = Ich blieb nicht bei ihnen, sondern verschwand nach Belfast.
Níor chuir an Súilleabhánach aon bhleid cainte air ach chuaigh isteach sa teach. = Ó Súilleabhán würdigte ihn keines Grußes, sondern ging ins Haus hinein.

Sonstige Formen ohne Subjekt

In Sätzen mit der autonomen Verbform (Saorbhriathar) tritt im Grunde kein Subjekt auf. Das in deutscher Übersetzung stehende "man" gibt es im Irischen unabhängig vom Saorbhriathar nicht. Grammatisch ist es aber eine synthetische Verbform und hat somit formal ein Subjekt.

Déantar é. = Man macht es.

In einigen weiteren Wendungen entfällt das Subjekt.

Tá go maith. = Es ist in Ordnung. ("Ist gut.")
Bhí go maith agus ní raibh go holc. = Es war gut und es war nicht schlecht.
Is mairg nár fhan sa bhaile. = Leider bin ich nicht zuhause geblieben.

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Das Objekt (an cuspóir)

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Unterschiede der Satzglieder und Transitivität im Irischen und Deutschen

In verschiedenen Sprachen stimmen Subjekt und Objekt trotz gleicher Aussage nicht immer überein.
So gibt es im Irischen kein Verb "haben", so daß eine Umschreibung mittels des Verbs (sein) erscheint (siehe: haben)
Daher sind Subjekt und Objekt des deutschen Verbs "haben" im Irischen unterschiedlich.
z.B.: Tá teach agam. = ich habe ein Haus. (wörtl.: "Ist Haus bei-mir")
        Tá ocras orm. = ich habe Hunger. (wörtl.: "Ist Hunger auf-mir") etc.
(teach und ocras im Irischen grammatisch Subjekt, im Deutschen Haus und Hunger hingegen Objekt des Satzes)

Manche Verben, die im Deutschen transitiv mit Akkusativobjekt sind, treten im Irischen indes mit einer Präposition auf, z.B. beir ar (fangen, mit Präposition ar = auf).
Manche im Deutschen transitive Verben können gar im Irischen unakkusativisch ohne grammat. Subjekt sein, z.B. téigh ar … ag … (besiegen).

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Der einfache positive Satz (an abairt dhearfach shimplí)

Im Irischen gilt also die Satzgliedfolge PSO.
Es kommt also im Nicht-Kopulasatz erst das (prädikative) Verb, dann das Subjekt, dann das Objekt (VSO)
 

  Verb + Subjekt + Objekt

Irisch: Feiceann an fear
Deutsch: Du siehst den Mann


Weitere Satzergänzungen folgen:
 

  Verb + Subjekt + dir. Objekt + indir. Objekt + Ortsbestimmung + modale Bestimmung + Zeitbestimmung

Irisch: Scríobh litir don chailín anseo go cúramach aréir
Deutsch: Er schrieb dem Mädchen hier gestern abend liebevoll einen Brief.

Bei Ortsbestimmungen stehen zuerst Richtungs- dann Lagebestimmungen.
Richtungsbestimmungen, sofern einzige Ergänzung, rücken vor das Objekt.
z.B.: Thug sé abhaile an capall. = Er brachte das Pferd nach Hause.
Einige Zeitbestimmungen können vor dem Objekt stehen (riamh = jemals, i gcónaí / choíche = immer, go minic = oft, fós = noch/schon)


Direkte pronominale Objekte (in Form einfacher Personalpronomen) fallen gewöhnlich ans Ende des Satzes (ganz im Gegensatz zum Deutschen):
 

  Verb + Subjekt + indir. Objekt + etc. + dir. pronominales Objekt

Irisch:  Scríobh don chailin é 
Deutsch: Er schrieb es dem Mädchen.

Diese absolute Endstellung ist häufig, jedoch nicht obligatorisch. Es kann auch weiter vorn im Satz stehen.
Nicht möglich ist es aber, das Pronomen vor satznotwendigen Satzteilen zu stellen. Satznotwendig sind Verben, Subjekt und dir./indir. Objekte. Es steht stets nach allen diesen Satzteilen.
Falsch wäre z.B. *Scríobh sé é don chailín. = Er schrieb es dem Mädchen.

Wenn jedoch zusätzliche Satzelemente (z.B. mehrere adverbiale Bestimmmungen, etc.) auftreten, die nicht notwendig für den Satzzusammenhang sind, kann es auch vor einer solchen Bestimmung auftreten,
z.B. Thug sé don fhear é anseo = Er gab es dem Mann hier.
Treten mehrere solcher Satzergänzungen auf, könnte das Pronomen wahlweise vor/hinter jeder dieser Satzergänzungen auftreten.

   Thug sé don fhear é anseo aréir.
   Thug sé don fhear anseo é aréir.
   Thug sé don fhear anseo aréir é.
   Er gab es dem Mann hier gestern abend

Indirekte Objekte (Präposition + Substantiv bzw. Pronomen) und Richtungsadverbien werden z.T. zwischen Subjekt und direktes Objekt geschoben, insbesondere bei:

  Verb + Subjekt + indir. Objekt + dir. Objekt

Irisch:  Thug duit an litir seo 
Deutsch:  Er gab dir diesen Brief

Im Falle, daß das indirekte Objekt nicht eng mit dem Verb verbunden ist und es sich nicht um einen Imperativ handelt, steht es an gewöhnlicher Stelle im Satzverband, d.h. nach dem direkten Objekt.
z.B.: Scríobh sé litir don fhear aréir. = Er schrieb dem Mann gestern einen Brief.
Wenn es in Form eines einfachen Präpositionalpronomens auftritt, fällt das indirekte Objekt sogar (genau wie pronominale direkte Objekte) ans Ende des Satzes:
z.B.: Scríobh sé litir aréir dom. = Er schrieb mir gestern einen Brief.
Ein direktes pronominales Objekt steht jedoch noch dahinter:
z.B.: Scríobh sé aréir dom é. = Er schrieb es mir gestern.

Komplexe Subjekte (z.B. durch längere attributive Relativ- oder Gliedsätze) können bei intransitiven Verben der Bewegung, des Erscheinens und der Existenz an das Satzende verschoben werden, so daß präpositionale und adverb. Phrasen zw. Verb und Subjekt rücken.
z.B.: Tháinig isteach sa teach tábhairne an fear a bhí ina chónaí i Spidéal. = Der Mann, der in Spiddal wohnte, kam herein in den Pub.
        Shiúil amach rompu beirt fhear armáilte. = Zwei bewaffnete Männer gingen vor ihnen hinaus.
        Do leath eadrainn an scéal go raibh sé ag dul chun báis. = Unter uns verbreitete sich die Nachricht, daß er im Sterben lag.

Infinitivkonstruktionen als grammat. Subjekt bestimmter phrasaler Verben stehen gewöhnl. stets nach der Präpositionalphrase. Dies gilt selbst für einfache Verbalnomina in infiniter Verwendung.
z.B.: Theip orm teacht. = Es misslang mir zu kommen.
        Teastaíonn uaim litir a scríobh. = Ich will einen Brief schreiben.
Pronominale und substantivische Subjekte, einschl. nicht-infinitivisch verwendeter Verbalnomina, stehen jedoch an normaler Stelle direkt nach der gebeugten Verbform
z.B.: Theip an scrúdú orm. = Mir misslang die Prüfung.
        Teastaíonn arán uaim. = Ich will/brauche Brot.

Zudem gibt es spezifische Formen der Satzumstellung, siehe dort, z.B.:
- Bei Spalt- und Sperrsätzen werden Kopula-Konstruktionen verwendet, um Satzglieder zu betonen.
- Bei Links- und Rechtsverschiebung werden Satzglieder an den Anfang bzw. das Ende des Satzes verschoben, aber im Satz an gewöhnl. Stelle durch ein Pronomen vertreten.

suas

Der negative Satz (an abairt dhiúltach)

Die Verbal-Partikel / níor stellt sich einfach an den Anfang des Satzes. Im Imperativ tritt die Verneinungspartikel auf.
 

Präsens u.a..: + Verb + Subjekt + Objekt Ní fheiceann tú an fear = Du siehst den Mann nicht.
Präteritum:  Níor + Verb + Subjekt + Objekt  Níor ól mé fuisce = Ich habe keinen Whiskey getrunken.
Imperativ:  + Verb + Subjekt + Objekt  Ná hól fuisce! = Trink keinen Whiskey!

/ níor verlangt Lenition sowie die abhängige Verbform.
Nach wird nicht leniert, es folgt ein h-Vorsatz vor Vokal.
In Donegal wird z.T. statt ní / níor cha / char verwendet (siehe Verbalpartikel)

Mehrfache Verneinung

Im Irischen gibt es keine eigentliche mehrfache Verneinung, da es formal nur neg. Verbalpartikeln gibt, die einen Satz negieren, welche auch nur einmal im Satz erscheinen.
Jedoch treten im negativen Satz einige pronominale Adjektive (z.B. aon, ar bith), Pronomen und als Pronomen verwendete Substantive (aon duine, rud ar bith, tada) auf, die überwieg. nur in einem negativen Satz (oder einem Fragesatz) erscheinen können, und so deutschem "kein", "nichts", "niemand" oder auch "nie" entsprechen (siehe unbestimmte Pronomen).
Diese Wörter stehen (im ganzen Satz) immer zusätzlich zur neg. Verbalpartikel . Es sind allerdings nur sog. negative Polaritätselemente, keine wirklichen Negativausdrücke.

Ní bhíodh aon duine riamh ansin. = Niemand war jemals dort. (wörtl.: "Nicht war ein Mensch immer dort")
Ní dhearna sé tada. = Er tat nichts. (wörtl.: "Nicht tat er einen Deut")
Ní dhearna sé a dhath ar aon duine riamh ná aon duine riamh a dhath air. = Er hat niemals irgendjemandem etwas getan noch tat jemals irgendjemand ihm etwas.

Eine echte doppelte Verneinung tritt nur über mehrere Teilsätze auf, d.h. durch verneinte Nebensätze nach bereits verneintem Hauptsatz (ní … nach …).
Dies hat dann im Falle des Verbs bí im Hauptsatz die Bedeutung "Es ist/gibt nicht …, der nicht …". Die doppelte Verneinung führt zu einer betonten Bejahung und bedeutet somit faktisch "jeder …"

Ní raibh feall riamh nach fillfeadh. = Es gab nie eine Übeltat, die nicht zurückkommen würde. (= Jede schlechte Tat rächt sich.)
Níl aon duine nach mbeadh sásta leis. = Es gibt niemanden, der damit nicht zufrieden wäre. (= Jeder wäre damit zufrieden.)

Aber auch bei anderen Verben als bí hat es eine verstärkend affirmative Bedeutung (statt einer bloß einräumenden, wie die wörtl. Übersetzung nahelegt):

Ní deirim ná fuil an ceart agat. = Ich sage, du hast sehr wohl Recht. (wörtl.: Nicht sage ich, nicht-daß ist Recht bei-dir.)

Bei folgenden Infinitivkonstruktion wird mit gan negiert (doppelte Verneinung somit ní … gan …)
z.B. bei einer inneren und äußeren Verneinung bei Modalausdrücken des Könnens, "nicht können nicht zu" bedeutet verstärkend "nicht anders können als", siehe können
Auch bei anderen Ausdrücken führt eine doppelte Verneinung zu einer Verstärkung, z.B. tar do = werden, geschehen, darauf hinauslaufen (nicht nicht geschehen → unbedingt geschehen)

Agus ní thiocfadh dó gan a theacht, ar mhaithe leis féin agus lena chuid féin a fháil. = Und er müßte (würde nicht umhinkommen zu) kommen, in seinem eigenen Interesse, um seinen eigenen Anteil zu bekommen.

Eine weitere Form der doppelten Verneinung ist die Verwendung von ní … nó (nicht … oder/sondern), welche ebenfalls zu einer verstärkten Bejahung führt; mehr siehe unter oder.

Ní chreidim nó tharla sé. = Ich bin überzeugt, daß es passierte. (wörtl.: "Nicht glaube-ich oder passierte es")

Verneinung des Verbalnomens

Das Verbalnomen wird mit gan verneint, so v.a. in Infinitivkonstruktionen.
Es gibt auch eine finite umschreibende Konstruktion mit gan (bí + gan + VN), welche Aussagen verneint, wobei hier der Fokus resultativ ist.
z.B. Bhí an gnó gan déanamh fós. = Das Geschäft war noch nicht erledigt.

Auch Small Clauses werden durch gan verneint, siehe dort.

Verneinung mit diabhal und dheamhan

Manchmal wird dies auch "dämonische Verneinung" genannt.

Beliebt ist es, das Wort diabhal ("Teufel") oder d(h)eamhan ("Dämon", in dieser Verwendung ist deamhan üblicherweise leniert) im Sinne der Verneinung ("kein") zu verwenden. (Um mit Goethe zu sprechen "Der Geist der stets verneint"). Es ist eine besonders starke Form der Verneinung ("wirklich nicht"), ohne dabei fluchend zu wirken.
Ähnlich ist die deutsche Redewendung "Den Teufel werd ich tun!" (= Nichts werde ich tun!), im Irischen werden solche Verneinungen jedoch weit häufiger verwendet.

Deabhal/dheamhan + verneinter Begriff

Diabhal bzw. dheamhan und der verneinte Begriff (im Nominativ) rückt hierzu an den Satzanfang und wird von einem direkten (tw. auch indirektem) Relativsatz gefolgt.
Der verneinte Begriff kann ein Substantiv (unbestimmt oder bestimmt), aber auch ein Verbalnomen, seltener Adjektiv oder Adverb sein.
Relativformen von bí werden oft weggelassen, so daß ein Small Clause verbleibt.

Diabhal ceann a bhí ann. = Kein Stück war da. (wörtl.: "Teufel Stück das war da.")
Diabhal blas a fuair sé. = Nichts hat er bekommen. (wörtl.: "Teufel etwas das bekam er."), blas (eigtl. "Geschmack") als negativer Polaritätsmarker
Dheamhan imeacht a rinne sí. = Sie ging einfach nicht weg. (wörtl.: "Dämon Verlassen, das tat sie")
Ach dheamhan smid a chuala mé faoi go dtí an oíche ar cuireadh í. = Aber keinen Ton habe ich davon gehört bis zur Nacht, in der sie beerdigt wurde.
Diabhal mórán againn (atá) fágtha. = Nicht viele von uns sind übrig. (wörtl.: "Teufel viel bei-uns, die-sind zurückgelassen")
Dheamhan neart (atá) agamsa air. = Ich kann nichts dafür. (wörtl.: "Dämon Kraft, die ist bei-mir auf-es")
Agus diabhal a leithéid sin a chonaic mé ariamh. = Und nichts dergleichen habe ich je gesehen.
Dheamhan an dara cianóg! = Keinen Heller mehr! ("Not a pice more!" im Original von J. Conrad)
Dheamhan d’athrach a rinne é = Niemand anderes als du hat es getan. (wörtl.: "Dämon deine Änderung, der tat es")
Agus dheamhan i bhfad ina dhiaidh sin (a bhí sé) go dtáinig Seosamh Mac Ailín. = Und gar nicht lange danach war es, daß Seosamh Mac Ailín kam.

Bei Substantiven mit Präpositionen kann nur das Substantiv nach diabhal/dheamhan stehen (und ein präpositionaler indirekter Relativsatz mit einem Präpositionalpronomen folgen), oder aber die Präposition und Substantiv steht zusammen nach diabhal/dheamhan, dann folgt ein direkter Relativsatz.

Diabhal teach a dteachaigh sé isteach ann. = In kein Haus ist er hineingegangen.
Dheamhan scoil ná scoil a bhfuil siad ag gabháil uirthi. = Sie gehen auf überhaupt keine Schule.   (ná scoil als bekäftigte Verneinung)
Dheamhan ar scoil ná ar scoil atá siad ag gabháil. = Sie gehen auf überhaupt keine Schule.

Es kann is móide eingeschoben werden, um Unwahrscheinlichkeit auszudrücken. (diabhal is móide anstelle von ní móide = unwahrscheinlich)

Dheamhan is móide deoir phoitín a d’fheicfeá le do lá arís. = Du wirst wahrscheinlich deinen Lebtag keinen Tropfen Poteen mehr sehen.

Eine Konstuktion mit diabhal/dheamhan ist auch als Kurzantwort, dann ohne Relativsatz, möglich. Ein Substantiv der Frage wird wiederholt oder ein Pronomen tritt an seine Stelle:

An bhfuil scéal agat? - Diabhal scéal. = Gibt es was Neues? - Nichts. (wörtl.: "Ist Geschichte bei-dir? - Teufel Geschichte.")
Ar éist sé leis an rud a dúirt tú? - Dheamhan é. = Hat er dem zugehört, was du sagtest? - Nein. (wörtl. "FP hörte er mit dem Ding, das sagtest du? - Dämon es")

Deabhal/dheamhan + indirekter Relativsatz

Ohne ein unmittelbar folgendes Substantiv kann diabhal, dheamhan von einem indirekten Relativsatz gefolgt werden.
Es hat dann die Bedeutung "nicht".
Relativformen von bí werden hier gern ausgelassen, so daß nach diabhal/dheamhan ein bloßer Small Clause steht.

Diabhal a raibh sé an-dona, mhuise = Es war wirklich nicht so schlecht. (wörtl.: "Teufel das war er sehr-schlecht, wirklich")
Diabhal (a bhfuil) a fhios agam. = Ich weiß es nicht. (wörtl. "Teufel (das ist) sein Wissen bei-mir"), in Munster auch: An diabhal a bhfeadar = Ich weiß es nicht.
Diabhal a raibh tú fuaraithe muis a Mháistir nó go raibh a súil cocáilte aici ar fhear eile. = Du warst noch nicht erkaltet, Schulmeister, da hatte sie schon ihr Auge auf einen anderen Mann geworfen.
agus diabhal ar mhiste liom. = und es war mir ganz egal. (wörtl.: "und Teufel das-war schlechter-davon mit-mir")

Wenn Diabhal/dheamhan zur Verneinung von Adjektiv-Kopulasätzen verwendet wird, steht oft nicht ar (die indir. Relativform der Kopula), sondern nur a, auch an geschrieben, Ausprache: [ə], ohne folg. Eklipse oder Lenition. (Da diabhal/dheamhan bereits die neg. Form der Kopula ersetzt, bedarf es nur einer Partikel, nicht erneut einer Kopulaform.)

Dheamhan an miste liom! = Mir egal! (wörtl.: "Dämon ob-ist (?) schlechter-davon mit-mir")
Imigh agus déan sin, dheamhan a miste liom féin é. = Geh und tu das doch, mir selbst ist es doch gleich.
Dheamhan a maith liom aon cheo a rá ina n-aghaidh. = Ich möchte wirklich nichts gegen sie sagen.
Dheamhan an beag duit sin. = Das ist genug für dich. (wörtl.: "Dämon ob-ist (?) klein/wenig zu-dir das"; siehe hier: ní beag duit = ist genug für dich)
Tá sé dona go leor ach diabhal an measa é ná an lá inné. = Es ist schlimm genug, aber es ist nicht schlimmer als gestern

Die Wendung ní móide go ("unwahrscheinlich, daß") wird durch diabhal/dheamhan is móide a ersetzt, d.h. oft a (indir. Relativpartikel) statt go.

Dheamhan is móide a dtiocfadh sé a chor ar bith = Es ist unwahrscheinlich, daß er kommen wird. / Wahrscheinlich wird er überhaupt nicht kommen.
Dheamhan is móide gurb é a chonaic tú a chor ar bith. = Es ist unwahrscheinlich, daß er es überhaupt war, den du gesehen hast.

Deabhal/dheamhan + verallgemeinerndes Relativpronomen

Mit diabhal, dheamhan kann das verallgemeinernde Relativpronomen in Apposition stehen. (Siehe auch: Sätze mit dem verallg. Relativpronomen).
Diese Kombination hat dann die Bedeutung "nichts", entweder als Subjekt oder Objekt.

Dheamhan a bhfuil ann. = Nichts ist da. (wörtl.: "Dämon alles-das ist da")
Dheamhan ar airíodar. = Gar nichts bemerkten sie. (wörtl.: "Dämon alles-das bemerkten-sie")

Es kann mit partitivem de näher spezifiziert werden, was mit "nichts" gemeint ist. (diabhal ade X = "nichts von X")

Deabhal a bhfuil d’fhir ann. = Keiner von den Männern ist da. (wörtl.: "Teufel alles, das ist von Männern da." → "Nichts von den Männern ist da.")
Dheamhan ar chuala mé den fhocal ariamh. = Ich habe von dem Wort nie etwas gehört. (wörtl.: "Dämon alles, das hörte ich von-dem Wort jemals")
Dheamhan ar chaill siad d’aimsir tar éis sin. = Sie haben keine Zeit verloren danach. (wörtl.: "Dämon alles, das verloren sie von Zeit nach Spur jene."
An diabhal a bhfaighir de! = Du bekommst davon gar nichts!

Wobei oftmals de nicht mehr wirklich partitiv verwendet wird, sondern generell das eigtl. Objekt (transitive Verben) oder Subjekt (intransitive Verben) einleitet. ("nichts von X" → "nicht X") Der Satz hat damit wieder die Bedeutung "nicht".

Dheamhan a n-imeoidh díom. = Ich werde nicht weggehen. (wörtl.: "Dämon alles-das wird-gehen von-mir." → "Nichts von mir wird weggehen." → Ich werde nicht weggehen.)
Dheamhan a ngabhfaidh níos faide díomsa. = Ich werde nicht noch weiter gehen. (wörtl. "Dämon alles, das gehen-wird weiter von-mir" → "Nichts von mir wird weiter gehen")
Diabhal a bpósfadh sí de. = Sie würde ihn nicht heiraten. (→ "Teufel alles-das heiraten-würde sie von-ihm" → "Nichts von ihm würde sie heiraten." → Sie würde ihn nicht heiraten.)

Auch in solchen Sätzen wird oft ein Small Clause verwendet (d.h. a bhfuil u.a. Formen von bí ausgelassen), obwohl somit eigtl. auch das verallg. Relativpronomen fehlt.
Oft stehen statt Formen von de ("von") auch Formen von do ("zu"), da beide Präpositionen ohnehin oft vermischt werden.

Diabhal ag teacht di fós. = Sie kommt noch nicht. (wörtl.: "Teufel [alles-das ist] bei Kommen von-ihr")
Dheamhain go dona díom murach chomh spadánta agus atá mé. = Mir geht es nicht schlecht, wenn ich nur nicht so träge wär. (wörtl.: "Dämon [alles-das ist] schlecht von-mir …")
Diabhal ag caitheamh dhó. = Er raucht nicht. (wörtl.: "Teufel [alles-das ist] bei verbrauchen [des Tabaks] zu-ihm")
Dheamhan te dhó inniu. = Es ist nicht heiß heute. (wörtl.: "Dämon [alles-das ist] heiß zu-ihm heute")

Varianten

Diabhal gilt als stärker betonte Verneinung als dheamhan

Statt diabhal wird manchmal verhüllend nur d—l geschrieben.

Eine ältere Variante hat vorgesetztes don (don diabhal = zum Teufel) bzw. do (do dheamhain = zu einem Dämon), was die überwieg. Lenition von dheamhan erklärt (→ ’a dheamhandheamhan), v.a. in Ulster und Connacht. Zum Teil wurde es auch den diabhal bzw. de dheamhan geschrieben (in der Aussprache gleich: [gən] bzw. [gə]).
Tlw. wird don zu ’on bzw. zum bloßen Artikel an abgeschwächt (an diabhal = der Teufel, ebenso an deamhan = der Dämon), so v.a. in Munster.

Neben diabhal ([d′aul]/[d′iːəl]) und dheamhan ([γ′uːn]/[γ′aun] in Connacht, [γ′oːn] in Ulster) kommen nur wenige Wörter in Frage (meist Euphemismen für "Teufel"), die gelegtl. auch zur Verneinung verwendet werden (tw. mit vorgesetztem don/do oder dem Artikel an):
deabhac, deabhc, diabhach, diabhar, daighean, diach, fial, tubaiste, riabhach, riach, , damnú, z.B.:

An riabhach a gcuala mé, a Neil. = Gar nichts habe ich gehört, Neil.
Damnú pingin innti ach na deich scilinge. = Nur die zehn Schlilling waren darin. (wörtl. "Verdammnis Penny (= Geld) [das war] in-ihr aber die zehn Schilling")

Andere Verwendungen von diabhal/dheamhan

Zu unterscheiden ist die obige verneinende Bedeutung von diabhal/dheamhan von anderen Verwendungen:

Die letzten beiden Verwendungen sind noch immer nah ihrer Herkunft von Beteuerungsphrasen, so daß auch andere in Beteuerungen verwendete Wörter wie mh’anam, damnú, scríos Dé verwendet werden können.

suas

Der halbverneinte Satz (an abairt leathdhiúltach)

Anstelle eines Wortes für nur tritt im Irischen häufig diese Konstruktion auf:
Der Satz wird zunächst verneint, im weiteren Verlauf steht jedoch ach (= aber), gefolgt von dem Satzteil, das mit "nur" gemeint ist (Subjekt, Objekt etc.).
Im Deutschen also in etwa: "Es ist nicht, aber" oder "Es ist nicht, außer" statt "Es ist nur …". (Ähnliche Konstruktionen gibt es auch in anderen Sprachen, z.B. Französisch: ne … que = nur)
Daher die etwas verwirrende Bezeichnung "halbverneint".
Das Satzglied mit ach wird zumeist an das Ende des Satzes verschoben, es kann aber auch an der gewöhnl. Stelle des Satzgliedes stehen.

Beispiele:

Níl ann ach mé. = Nur ich bin da. (wörtl.: "Nicht-ist da, aber ich")
raibh mé in Éirinn ach uair amháin. = Ich war nur einmal in Irland. (wörtl.: "Nicht war ich in Irland aber einmal")
raibh mé ach ag gáire. = Ich habe nur gelacht. (wörtl.: "Nicht war ich aber bei Lachen")
raibh aon chlann aici ach duine amháin. = Sie hatte nur ein Kind. (wörtl. "Nicht waren any children bei-ihr aber Mensch allein.)
raibh ann ach gur in Albain a rugadh í. = Nur, daß sie in Schottland geboren wurde.
Agus gan as béal achan duine ach: "Táthar ag marú an t-sagart!" = Und nur das war aus dem Munde eines jeden zu hören: "Man bringt den Priester um!" (wörtl. "und ohne aus Mund jedes Menschen aber …")

Oft wird ein partitiver Dativ mit de verwendet, im Sinne von "kein … als/außer …" (mehr dazu siehe unter Präposition de)

raibh de rogha acu ach aontú. = Sie hatten keine Wahl als zuzustimmen. (wörtl.: "Nicht war von Wahl bei-ihnen aber Zustimmen")
l de chineál againn ach é. = Es ist unser einziger Luxus.

In zeitlichen Kontexten ist statt "nur" eher "kaum" bzw. "eben gerade" eine passendere Übersetzung.
Dies insbesondere in Sätzen mit , oft im Perfekt, und folg. nuair (= "kaum … als") oder in der Wendung ní [Form von bí] ann ach go = "kaum, daß" (in zeitl. Zusammenhängen)

raibh ach na ceisteanna freagartha agam, nuair a … = Kaum hatte ich die Fragen beantwortet, als … (wörtl.: "Nicht waren aber die Fragen beantwortet bei-mir, als …"
raibh ann ach go raibh sí léi féin aris … = Kaum, daß sie wieder allein war, … (wörtl.: "Nicht war da aber daß war sie mit-ihr selbst wieder …")

Auch Bedingungssätze mit má, mura können halbverneint werden, ach má hat dann die Bedeutung "nur wenn".
Umgekehrt bedeutet mura … ach "wenn nur"

mholfaidh mé é ach má thig sé. = Ich werde ihn nur empfehlen, wenn er kommt.
mura mbíonn agat ach péire = wenn du nur zwei hast

Als Form der Verneinung ist auch hier diabhal (Teufel) und dheamhan (Dämon) möglich (häufig mit i zur Klassifikation):

Diabhal (a raibh) ionam ach dúramán bocht = Ich war nur ein armer Dummkopf. (wörtl.: "Teufel (das war) in-mir aber Dummkopf arm")
Dheamhan ach trí cinn agam. = Ich hab nur drei Stück.
Dheamhan (a raibh) innti ach tiachóigín de dhuine. = Sie war nur ein kleiner rundlicher Mensch.

Soll gerade die Tätigkeit mit "nur" eingegrenzt werden, verwendet man gern negiertes déan = tun, gefolgt von ach mit einer Infinitivkonstruktion (vgl. im Deutschen: "nichts weiter tun als …"). [ 5 ]

Ní dhearnaach iad a chur síos. = Er legte sie nur hin. (wörtl.: "Nicht tat er aber sie zu legen nieder")

Nicht nur nach Verneinung, auch in entsprechend konstruierten Fragesätzen kann ach "nur" bedeuten:

An ndéanann tú bróga nó an ndéanann tú ach a ndeisiú? = Machst du Schuhe oder flickst du sie nur?
(wörtl.: "FP machst du Schuhe oder FP machst du aber ihr flicken?")


Zu entsprech. Formen in Verbalnomen-Konstruktionen siehe:
halbverneinte Verlaufsform
halbverneinte Infinitivkonstruktion


Andere Formen der Halbverneinung
Der Komparativ (größer, mehr) kann verneint (ní mó) mit (wörtl.: "ist-nicht mehr als") und einem Vergleichspartner ebenfalls "nur" bedeuten.
z.B.: chomh hard agus nach mó ná an t-éan a ghabhfadh thart an t-aer a thiocfadh thairis = so hoch, daß nur der Vogel, der über den Himmel fliegt, hinüber kommt


Das Wort amháin für "nur" wird hauptsächlich dann verwendet, wenn "nur" im Sinne von "einzig", "ausschließlich", "allein" und mehr attributiv verwendet wird.
"Nur" im Sinne von "außer" oder einer Geringfügigkeit bedarf eines halbverneinten Satzes.

suas

Die Entscheidungsfrage (an cheist chinntitheach)

Entscheidungsfragen sind solche Fragen, auf die man im Deutschen mit Ja oder Nein antworten kann. Daher spricht man im Deutschen auch von Ja/Nein-Fragen. (Im Irischen machte solche Bezeichnung allerdings keinen Sinn, da es hier kein Wort für ja und nein gibt.)
Eine Änderung der Satzgliedfolge (wie im Deutschen) erfolgt nicht. Entscheidungsfragen bedürfen nur einer Verbal-Partikel, die dem Satz einfach vorangestellt wird.
 

Präsens Positiv:  An + Verb + Subjekt + Objekt An ólann tú fuisce? = Trinkst du Whiskey?
Negativ  Nach + Verb + Subjekt + Objekt Nach n-ólann tú fuisce? = Trinkst du keinen Whiskey?
Präteritum Positiv:   Ar + Verb + Subjekt + Objekt Ar ól tú fuisce? = Hast du Whiskey getrunken?
Negativ  Nár + Verb + Subjekt + Objekt Nár ól tú fuisce? = Hast du keinen Whiskey getrunken?

An / nach verlangt Eklipse, ar / nár verlangt Lenition. Sämtl. Formen verlangen die abhängige Verbform.

Statt der Verbalpartikel nach wird in Munster verwendet, nach ná keine Lenition oder Eklipse, jedoch h-Vorsatz. Auch verlangt die abhängige Verbform.

Ná hólair fuisce? = Trinkst du keinen Whiskey?
Ná fuil a fhios agat? = Weißt du es nicht?

Fragen mit an sind neutral bezüglich einer Antwort. Bei Fragen mit nach wird aber eher eine positive Antwort erwartet.
Nach wird auch oft in rhetorischen Fragen verwendet und hat dann eher einfach eine positive Aussage, ähnl. wie im Deutschen, und es wird meist gar keine Antwort erwartet.

Nach maith an lá inniu! = Ist heute nicht ein schöner Tag!
Nach maith an t-áth ort! = Was für ein Glück du hast! / Hast du nicht ein Glück!
Nach tusa an cailín óg cliste! = Was bist du nicht für ein kluges junges Mädchen!

Mündlich wird die pos. Fragepartikel oft ausgelassen, die Eklipse/abh. Verbform hingegen bleibt.

Bhfuil tú cinnte? = Bist du sicher?

Frageanhängsel (clibcheisteanna)

Ähnlich den englischen "question tags" (oder "tag questions") sind Frageanhängsel (Refrainfragen) möglich, welche einen Aussagesatz in eine Frage verwandeln.
Im Deutschen sind nur feststehende Wendungen möglich wie "nicht wahr?", "gell?", "oder?".
Im Irischen bestehen Frageanhängsel aus der Fragepartikel (an oder nach) und dem jeweiligen Verb bzw. Prädikat des Aussagesatzes. (Im Englischen werden meist Hilfsverben verwendet, im Irischen jedoch Vollverben.)
Frageanhängsel folgen den Regeln der Kurzsatzellipse, d.h., sie sind entweder subjektlos (bei analytischen Verbformen) oder verwenden synthetische Verbformen.
Refrainfragen sind nach positivem Aussagesatz zumeist negativ (nach), aber auch positive Fragen sind möglich (an). Erwartet wird eine positive Antwort.
Umgekehrt ist nach negativem Aussagesatz jedoch nur ein positives Frageanhängsel möglich (an). Hier wird eine negative Antwort erwartet.

Tá tú cinnte, nach bhfuil? = Du bist dir sicher, nicht wahr?
Beidh tú ag imeacht amárach, an mbeidh? = Du wirst morgen abreisen, gell? (vgl. engl. "…, will you?")
Beidh tú ag imeacht amárach, nach mbeidh? = Du wirst morgen abreisen, nicht wahr? (vgl. engl. "…, won’t you?")
Ní bheidh tú ag imeacht amárach, an mbeidh? = Du wirst morgen nicht abreisen, oder?

Aussagesatz mit Fragezeichen

Wie im Deutschen ist es zudem möglich, Aussagesätzen einfach ein Fragezeichen hintanzustellen. Mündlich ist die Frage nur an einer veränderten Intonation erkennbar.
Auch hier wird eine positive Antwort erwartet.

Tá tú cinnte mar sin? = Du bist dir also sicher?

Fragen mit zusätzl. Abtönungspartikeln

Es kann im rhetorischen Sinne (entsprechend deutscher Abtönungspartikel "etwa", "denn", "wirklich") in Connacht zusätzlich eine der Partikeln cheal, (Varianten ceal, cheadh, ceadh, ciodh, cia, cé, té, an ea) bzw. in Ulster (auch na, vermutlich < an ea) vor die negative Fragepartikel nach/nár treten.
In Connacht wird zudem auch tuige (eigtl. Bedeutung "warum", < cad chuige) im gleichen Sinne als Abtönungspartikel eingesetzt.
In Munster existiert keine spezielle Partikel. Hier muß an amhlaidh die Funktion mitübernehmen.

Cheal nach raibh a fhios agat é? = Wußtest du das etwa nicht?
Cia nach bhfuil aon Ghaeilge agat? = Kannst du denn kein Irisch?
Ceadh nach n-aithníonn tú í? = Erkennst du sie etwa nicht wieder?
Na nach bhfuil eagla ort? = Hast du denn keine Angst?
Tuige nach bhfuil? = Wirklich nicht?
An amhlaidh nach bhfuil aon aithne agat air? = Kennst du ihn etwa nicht?

Eine evtl. neg. Antwort wird bezweifelt und eine positive Antwort eher suggeriert. Fragen mit solchen Partikeln können daher auch als Ausrufe verwendet werden:

Cheal nach raibh a fhios sin agat! = Sicher weißt du das!
Tuige nár chuala tú cheana é! = Sicher hast du es schon gehört!

In positiven Fragen stehen keine solchen Partikel zur Verfügung. Hier können nur Interjektion wie mhuise = gewiss, dháríre = ernsthaft o.ä. an Fragen gehängt werden.


Ceal wörtl. "Mangel", "Bedarf", oft leniert als cheal < de cheal = "von Mangel, aus Mangel an".
In negativen Aussagesätzen bedeutet Ní cheal nach … "Es ist nicht so, daß nicht …"
z.B.: Ní cheal nár chuala mé sách minic é muis … = Es ist ja nicht so, daß ich es nicht oft genug gehört hätte … (Am oft genug Hören mangelte es mir nicht).

suas

Die Ergänzungsfrage (an cheist líonta)

Ergänzungsfragen enthalten ein Fragewort.
Diese beginnen im Deutschen mit "w" (wer, was, wie, wo, warum, womit, etc.), im Irischen mit "c" (cé, cad, conas, cá, cén fáth, cad leis, etc.).
Daher werden diese Fragen auch W-Fragen (c-ceisteanna) genannt.

Ein solches Fragewort steht im Irischen immer am Satzanfang.
Das Fragewort kann jedoch einem Satz mit einem Verb nicht einfach vorangestellt werden, da die Satzgliedfolge PSO eingehalten werden muß.
Da das Fragewort z.B. Subjekt oder Objekt des Satzes ist, müßte es in normaler Satzgliedfolge PSO eigentlich nach dem Verb, dem Prädikat, stehen.
Dies tritt jedoch nicht ein. (Stets falsch: *Rinne cé é? = Wer machte es? oder *Rinne sé cad? = Was machte er?)
Um der PSO-Regel dennoch zu genügen, wird eine Form der Änderung der Wortstellung, zumeist ein Spaltsatz, notwendig.
Hierzu wird der Fragesatz in zwei Teilsätze geteilt, die gemeinsam einen Kopulasatz bilden:

  1. Zunächst steht das Fragewort, das stets eine gedachte (unsichtbare) Form der Kopula enthält und formal Prädikat des Kopulasatzes ist (z.B.: cé = wer, wörtl. wer-ist)
  2. Der Rest der Frage ist das formale Subjekt des Kopulasatzes, dies folgt als ein (dir./indir.) Relativsatz mit dem betreffenden Verb.

Fragewort + Relativsatz    (Cé a rinne é? = Wer machte es? wörtl.: "Wer-ist [derjenige], der machte es?")

Die Form des Relativsatzes ist primär ein:

(Ob ein direkter oder indirekter Relativsatz folgt, richtet sich also nach den Regeln, wann diese Relativsätze auch außerhalb von Fragen angewendet werden, siehe dort)

Beispiele:

Aussagesatz Fragesatz wörtlich
Rinne sé é sin. = Er tat das. Cé a rinne é sin? = Wer tat das? "Wer-ist [derjenige], der tat es?"
Rinne sé é sin. = Er tat das. Cad a rinne sé? = Was tat er? "Was-ist [dasjenige], das tat er?"
Scríobh sé le peann é. = Er schrieb es mit einem Stift. Cad leis ar scríobh sé é? = Womit schrieb er es? "Was-ist mit-es, das schrieb er es?"

Wird nach dem Objekt einer Handlung gefragt, so ergeben sich einige Besonderheiten:
Im Falle der Verlaufsform ändert sich die Verlaufsformpartikel ag zu a,

Cad atá sé a dhéanamh? = Was macht er?

Eher selten: Wenn das Objekt eigtl. Teil einer Infinitivkonstruktion ist, die von einer Präposition eingeleitet wird, muss ein Pronomen é eingefügt werden,

Cad atá sé ábalta ar é a dhéanamh? = Was kann er tun?

Die Bildungsweise von Fragesätzen entspricht also weitgehend jener zur Änderung der Wortstellung im Aussagesatz in Form des Spaltsatzes. Vgl.:

An rud a rinne sé. = Die Sache tat er. (wörtl.: "Die Sache [ist dasjenige], das tat er.")
Cad a rinne sé? = Was tat er? (wörtl.: "Was-ist [dasjenige], das tat er?")

Unter Einbeziehung des Erfragten (also der Antwort) als eigentlichem Prädikat entsprechen Fragesätze auch einem Sperrsatz.
Besonders deutlich wird dies im Dialekt von Connacht mit den dortigen, ähnlich gebildeten Pronomina céard (Fragewort) und séard (Sperrsatzpronomen), vgl.:

Séard a rinne sé (ná) an bhróg a dheisiú. = Was er tat, war den Schuh zu reparieren. (Sperrsatz-Aussage).
Céard a rinne sé ach an bhróg a dheisiú? = Was tat er wohl sonst, als den Schuh zu reparieren? (rhethorische Sperrsatzfrage)
Céard a rinne sé? - An bhróg a dheisiú. = Was tat er? - Den Schuh reparieren. (Fragesatz mit Antwort, zusammen Sperrsatz-Struktur)

Zu gewöhnl. Spaltsätzen gibt es Unterschiede bei Fragewörtern mit Präpositionen (zu Formen und Satzstellung siehe auch dort)
Hier tritt im Fragesatz gewöhnlich ein indirekter Relativsatz auf, in Spaltsätzen zur Hervorhebung tritt hingegen nach vorgezogenen Präpositionalphrasen ein direkter Relativsatz. Der Unterschied liegt in der Rückbezüglichkeit des Präpositionalpronomens (in unt. Beispielen: leis = mit ihm). Der Fragesatz entspricht hier der Bildungsweise gewöhnlicher präpositionaler indirekter Relativsätze (siehe 3. Beispiel):

Is leis a scríobh sé an litir. = Damit hat er den Brief geschrieben. (leis nicht rückbez. → dir. Relativsatz)
Cé leis ar scríobh sé an litir? = Womit hat er den Brief geschrieben? (leis rückbez. auf → indir. Relativsatz)
an peann ar scríobh sé an litir leis = der Stift, mit dem er den Brief schrieb (leis rückbez. auf an peann → indir. Relativsatz)

Im Kopulafragesatz ist eine solche Änderung der Wortstellung nicht nötig, denn jedes der Fragewörter enthält bereits die gedachte Kopula und das Fragewort (bzw. die Wortfolge mit Fragewort) gilt stets als Prädikat. Es steht daher im Kopulasatz ohnehin am Anfang des Satzes. Dennoch ergeben sich in Kopulafragen einige Besonderheiten (s. dort).

Cé hé an fear seo? = Wer ist dieser Mann? (wörtl.: "Wer-ist er der Mann dies?")

Fragen mit 2 Fragewörtern wie "Wer tat was?" sind im Irischen nicht möglich.

Alleinstehende Fragewörter (als sog. Sluicing-Ellipse anstelle eines vollständ. Fragesatzes) als direkte oder indirekte Frage sind im Irischen nur bei zusammengesetzten oder erweiterten Fragewörtern möglich,
z.B.: Cad ina thaobh? = Warum?, Cén chaoi? = Wie? Cén fear? = Welcher Mann? Cén áit? = Wo?.
Dies gilt auch bei heute zusammengeschriebenen Fragewörtern
z.B.: Conas? = Wie? (< cá ionnas), Canad? = Wo? (< cá ionad), Céard? = Wer? (< cad é rud)
Die einfachen Fragewörter cé, cad bedürfen hingegen zumindest der Ergänzung durch ein einfaches Pronomen,
z.B.: Cé hé? = Wer?
       Cad é? = Was?
       Ní neosfainn cé hí. = Ich würde nicht erzählen, wer (sie ist).
bedarf stets einer (längeren) Ergänzung, da seine Bedeutung sich erst aus dem Folgenden ergibt. Insbes. in der Verwendung "wo" muss stets ein indir. Relativsatz folgen.

Alternative mit infiniten Konstruktionen
Bei einigen Fragewörtern (vornehmlich Frageadverbien wie warum und wie) kann alternativ zu einem Relativsatz eine Infinitivkonstruktion stehen. Bei einigen Maßangaben (insb. Alter) stehen Small Clauses
Wenn ein Subjekt benötigt wird, steht es häufig mit do.
Dies sind formal reine Kopulasätze.

Cad chuige duit é sin a rá? = Warum sagst du das?
Tuige dhuit ceist mar sin a chur orm? = Warum stellst du mir so eine Frage?
Cá haois dó? = Wie alt ist er?

suas

Die Doppelfrage (an cheist deighilteach)

Synonyme: disjunktive Frage, Auswahlfrage, Alternativfrage.

Diese Fragen enthalten bereits eine Auswahl aus zwei oder mehreren mögl. Antworten.
Hier steht wahlweise eine Ergänzungsfrage mit cé acu oder eine Entscheidungsfrage mit an:

suas

Die Antwort (an freagra)

Antworten auf Ergänzungsfragen

Eine Ergänzungsfrage beantwortet man im ganzen Satz oder nur mit der nachgefragten Information, wie im Deutschen.
Wenn man im ganzen Satz antwortet, dann üblicherweise im Spaltsatz mit Hervorhebung der gewünschten Information. Eine einleitende Kopula is entfällt in Antwortsätzen.
D.h. man verwendet dieselbe Satzstruktur wie im Fragesatz und tauscht das Fragewort gegen die erfragte Information aus.
z.B.: Cé a rinne sin? - Pól (a rinne sin).  =  Wer tat das? - Paul (hat es getan).

Personalpronomen als Antwort treten in einer emphatischen Form auf.
z.B.: Cé a rinne sin? - Mise (a rinne sin). = Wer tat das? - Ich (tat das).

Unbestimmte Substantive als Antwort müssen in einem ganzen Satz stehen.
z.B.: Cad é an rud é sin? - Is leabhar é. / Leabhar is ea é. = Was ist das? - Es ist ein Buch. (nicht leabhar = ein Buch allein)

Will man Fragen negativ beantworten mit "nichts", "niemand" o.ä., verwendet man Formen wie aon rud, rud ar bith, tada, faic, etc.
Obwohl es sich nicht um eigtl. Negativpronomen handelt, sondern nur um negative Polaritätselemente, werden sie in solchen Kurzantworten auch ohne explizite Negierung (durch ) als negativ verstanden.
z.B.: Cad a dúirt tú? - Tada (ní dúirt mé). = Was sagtest du? - Nichts (habe ich gesagt).

In Antworten auf Ergänzungsfragen kann ein einleitendes auftreten:

suas

Einleitendes Tá (an focal réamhrá tá)

Antworten auf Ergänzungsfragen können durch unveränderliches eingeleitet werden, das dann keine eigenständige Bedeutung hat (eigtl. Präsensform des Verbs ).
Es dient dazu, den Antwortsatz auf das Notwendige zu verkürzen und unmittelbar den Kern der Antwort einzuleiten.
Gefolgt wird hierbei von einem Substantiv, einer Infinitivkonstruktion oder einem go/nach-Gliedsatz.

Cé atá ann? - Tá, Pól. = Wer ist da? - Paul. (anstatt: Pól atá ann. Hier ist auch bloßes Pól. als Antwort ausreichend.)
Cad é an scéal é? - Tá, scéal ait. = Was für eine Geschichte ist es? - Eine seltsame Geschichte.
Cad a dúirt sé? - Tá, go bhfuil sé tinn. = Was sagte er? - Daß er krank sei. (statt: Dúirt sé go bhfuil sé tinn.)
Im Falle von warum-Fragen (cad ina thaobh, cad chuige, cén fáth) bekommt einleitendes in der Antwort die Bedeutung "weil":
Cad chuige nár thug tú an leabhar dom? - Tá, nach raibh sé léite agam féin. = Warum hast du mir das Buch nicht gegeben? - Weil ich es selbst noch nicht gelesen hatte.
(alternative Antwort: Tá, gan é a bheith léite agam féin. = Weil ich es selbst noch nicht gelesen hatte.)
Andere Verwendungen (außerhalb von Antworten) eines einleitenden Tá sind:
suas

Ja und Nein (sea agus ní hea)

Eine Entscheidungs-Frage wird im Deutschen entweder mit Ja oder Nein beantwortet.
Im Irischen gibt es jedoch kein spezifisches Wort für Ja oder Nein.

Stattdessen erfolgt als Antwort die Wiederholung des Prädikats des Fragesatzes,
also die Wiederholung einer analytischen Verbform ohne Subjekt und Objekt, welche aus dem Kontext als eindeutig weggelassen werden. Diese Satzform wird daher Antwortellipse genannt, wird aber auch außerhalb von bloßen Antworten verwendet (s. dort)
Bei Verneinung steht zusätzlich die entspr. Negativ-Partikel.

An ólann sé bainne? - Ólann.  =  Trinkt er Milch? - Ja. (wörtl.: "Trinkt")
An ólann sé fuisce? - Ní ólann.  =  Trinkt er Whiskey? - Nein. (wörtl.: "Nicht trinkt")
An bhfaca sí mé? - Chonaic.  =  Hat sie mich gesehen? - Ja. (wörtl.: "Sah")
An bhfaca tú an cailín? - Ní fhaca.  =  Hast du das Mädchen gesehen? - Nein. (wörtl.: "Nicht sah")
Ein Subjekt tritt nur als Teil einer synthetischen Verbform auf :   z.B.: ní ólaim = nein (wörtl.: "nicht trinke-ich"). Daneben treten aber auch analytische Formen ohne Subjekt auf. (Syntheische Formen haben hier wohl einen verbindlicheren Charakter)
Nach n-ólann tú fuisce? - Ní ólaim.  =  Trinkst du keinen Whiskey? - Nein. (wörtl.: "Nicht trinke-ich")
Nach n-ólann sibh bainne? - Ólaimid.  =  Trinkt ihr keine Milch? - Doch. (wörtl.: "Trinken-wir")
Oft treten in UIster und Connacht auch dort sonst unübliche synthetische Formen in Kurzantworten auf (sog. Echoformen)
z.B.: ólfad = ja (wörtl.: "trinken-werde-ich") statt ólfaidh = ja (wörtl. "trinken-wird"):
Nár ól tú fuisce? - Níor ólas.  =  Hast du keinen Whiskey getrunken? - Nein. (wörtl.: "Nicht trank-ich")
An déanfaidh tú sin? - Déanfad.  =  Wirst du das tun? - Ja. (wörtl.: "Tun-werde-ich")

Bei Verwendung analytischer Verbformen fehlt in einfachen Ja/Nein-Antworten stets das Subjekt.
Ein Subjekt (üblicherweise als Pronomen) steht nur zur nachdrücklichen Bekräftigung des Wahrheitsgehalts in der Antwort.
Es wird dann betont, und zwar gleich dem Verb. Es stellt aber keine inhaltl. Betonung der Person dar. (siehe auch betonte und unbetonte Formen des Personalpronomens) vgl.:

An ólann Liam fuisce? - Ní ólann  =  Trinkt er Whiskey? - Nein.
An ólann Liam fuisce? - Ní ólann sé.  =  Trinkt Liam Whiskey? - Nein, er trinkt nicht.
An rachaidh tú? - Rachaidh mé.  =  Kommst du? - Ja, sicher komme ich.

Bei synthetischen Verbformen ist solch spezielle Betonung nur bei zweisilbigen Endungen (z.B. -adar, 3. Pl.) oder Endungen mit langem Vokal (z.B. -fá, 2. Sing.) möglich.
Die bloße Verwendung einer synthetischen Verbform hat wohl aber bereits eine höhere Verbindlichkeit der Antwort.
Ersatzweise ist in allen Fällen eine bekräftigende Interjektion möglich, z.B. muise.

Antworten erscheinen gern auch mit vorgezogenem Pronomen mit folgendem Relativsatz. Auch diese betonen den Wahrheitsgehalt:

An bhfuil sé tinn? - Is é atá. = Ist er krank? - Ja, das ist er.

Kurzantworten können bei Bedarf von längeren Antworten gefolgt werden oder aber umgekehrt Kurzantworten noch mal einer längeren Antwort nachgestellt werden.

An bhfaca tusa é? - Ní fhacas, ní fhaca mé é. = Hast du es gesehen? - Nein, ich habe es nicht gesehen.
An bhfaca tusa é? - Ní fhaca mé é, ní fhacas. = Hast du es gesehen? - Ich habe es nicht gesehen, nein.

Solche Formen sind aber keinesfalls notwendig. Antwortellipsen nur aus einem Wort (z.B.: Tá. = Ja., wörtl. "Ist.") sind als Antwort völlig ausreichend und erscheinen auch nicht unhöflich. Sie entsprechen ohne jeden Zusatz engl. Formen wie: Yes, I am.
Eine Antwort wie: Tá, tá mé. ist im Allgemeinen unüblich. Wenn sie als "wörtl." Übersetzung von Yes, I am. verwendet wird, ist sie sogar falsch.

Antworten mit dem Hilfsverb déan

Als generelle Kurzantwort kann, unabhängig vom Verb des Fragesatzes, eine Form des Verbs déan = machen, tun als Hilfsverb genutzt werden. Bei déan in dieser Verwendung wird aber meist ein Subjekt (Pronomen oder synthet. Verbformendung) in der Antwort gebraucht. Dies ist besonders in Munster üblich.

An ólann tú fuisce? - Déanaim  =  Trinkst du Whiskey - Ja. (wörtl.: "Tue-ich")
An ólann sé bainne? - Ní dhéanann sé  =  Trinkt er Milch? - Nein. (wörtl.: "Nicht tut er")
Auch dies ist eine Ellipse: Die volle Satzform wäre déan mit einer Infinitivkonstruktion. Diese wird ausgelassen: Déanaim [fuisce a ól]. = Ich tue [Whisky trinken].

Antworten mit Kopula und ea

Die Wörter sea (< is ea = "ist-es") und ní hea  (= "nicht-ist es") können als durchaus verständlicher ja/nein-Ersatz helfen, obwohl deren richtiger Einsatz sehr beschränkt ist.
Grammatikalisch korrekt und erlaubt sind sie nur als Antwort auf Kopula-Fragen (siehe dort) nach einem unbestimmten Prädikat!
Eine richtige Verwendung wäre z.B.:

An dochtúir é Pól? - Sea.  =  Ist Paul Arzt? - Ja.
Es ist aber auch möglich, Kopula-Frageanhängsel (entsprechend engl. "question tags") an eine Aussage zu heften, auch hierzu dient in Frage und Antwort ea.
Korrekt sind diese ea-Frageanhängsel v.a. nach bestimmten Sätzen zur Hervorhebung. Allerdings werden sie oft auch nach gewöhnl. Aussagesätzen verwendet.
Fuisce a ólanns tú, nach ea? - Ní hea.  =  Du trinkst Whiskey, ist es nicht so? - Nein.
Níl sé agat, an ea? - Ní hea.  =  Du hast es nicht, oder? - Nein.
Auch tritt sea als Antwort bei einem Zuruf auf:
A Sheáin! - Sea! = John! - Ja!
Sea und ní hea dienen aber auch als Ersatz der Wörter "ja" und "nein" in allgemeinen Zusammenhängen und Ausdrücken, wo sie nicht direkt die Funktion der Antwort auf eine Frage haben (s.a. "sea agus ní hea" in der Überschrift dieses Artikels)
Sea nó ní hea a rá = Ja oder Nein sagen
Is é amháin is ráite daoibh: 'Is ea, is ea.' 'Ní hea, ní hea.' Focal thar an méid sin, is ón Olc é! = Eure Rede aber sei: Ja! Ja! Nein! Nein! Was darüber ist, das ist vom Übel. (Matthäus 5.37)

Antworten mit negativen Pronomen

Will man statt "nein" eine Frage negativ mit "nichts" (oder "niemand" etc.) beantworten, antwortet man mit einem Ausdruck mit aon oder ar bith, üblicherweise mit Wiederholung eines solchen aus der Frage, oder aber mit ähnl. Ausdrücken wie tada, faic etc. (Es handelt sich nicht um eigtl. negativen Pronomen, sondern um negative Polaritätsmarker, die sowohl in Fragen wie negativen Sätzen verwendet werden können. In Kurzantworten werden sie ebenfalls als Verneinung verstanden - trotz fehlendem .)
Es kann zur Verneinung auch diabhal oder dheamhain verwendet werden (siehe oben):

An bhfuil aon rud le n-ól sa chuisneoir? - Aon rud. / Tada. = Ist etwas zu trinken im Kühlschrank? - Nichts.
An bhfuil aon rud le n-ól sa chuisneoir? - Diabhal rud. = Ist etwas zu trinken im Kühlschrank? - Nichts.
suas

Ergänzungen zur Antwort

Oft will man nicht nur ja und nein sagen, sondern die Antwort durch Richtigstellungen, Zusätze u.ä. ergänzen. Hier kann nun wiederum ein vollständiger Satz verwendet werden. In Kurzantworten reicht jedoch ein Zusatz, eingeleitet durch agus, ná oder ach:

suas

Antworten auf Doppelfragen

Man antwortet entsprechend der Fragestellung im Satz.
Im Gegensatz zu Entscheidungsfragen verwendet man Kontrastformen von Pronomen
z.B.: An eisean nó ise a raibh ann? - Eisean. = War er oder sie da? - Er.
Treffen indes beide angebotenen Möglichkeiten nicht zu, so kann man sagen:
z.B.: Ní haon cheann acu é ach … = Er ist keines von beiden, sondern …
        Ní Sasanach ná Meiriceánach é ach Albanach. = Er ist weder Engländer noch Amerikaner, sondern Schotte.
 


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Satz und Syntax
Gramadach na Gaeilge
braesicke.de
© Lars Braesicke 1999 / 2014

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[ 1 ]
Irisch ist keine Pro-drop-Sprache. Ein Subjektpronomen kann (so gut wie) nie eingefügt werden, wenn eine synthetische Verbform verwendet wird, da das Subjekt in der synthetischen Verbendung als bereits vollständig enthalten angesehen wird. Es "entfällt" also nicht, sondern ist im Verb inkorporiert, Verb und Pronomen bilden eine Synthese. oder anders gesagt: Die Verbendung selbst ist ein Subjekt-Pronomen.
Zudem verlangen analytische Verbendungen im heutigen Irischen (von Ausnahmen und Ellipsen abgesehen) stets ein Subjekt (in Form eines Substantivs oder Pronomens). Hier besteht also gar keine Drop-Situation, so vor allem in der 3. Person.
Im Gegensatz dazu stehen typische Pro-drop-Sprachen wie Spanisch, wo ein Subjektpronomen (der 1.-3. Person) zwar häufig entfällt, bei Bedarf (Vermeidung von Mehrdeutigkeiten oder Betonung) aber immer problemlos verwendet werden kann. Die Verbendungen sind in Pro-drop-Sprachen nicht synthetisch; sie stimmen mit der Person nur überein, enthalten aber kein Subjekt.

[ 2 ]
Die Ursache der Subjektlosigkeit scheint in der einstigen Doppelnatur eines Verbs in der 3. Person Singular zu liegen, welches ursprünglich nicht nur als analytische Verbform verwendet wurde (d.h., ein zusätzliches Subjekt war erforderlich), sondern auch als synthetische Verbform. D.h. ein unspezifisches Subjekt der 3. Person, "er, sie, es" wurde als enthalten angenommen, wenn kein spezif. Subjekt folgte.
Als synthetische Verbform kann die 3. Person heute jedoch nicht mehr verwendet werden, es ist im heutigen Irisch eine rein analytische Verbform und es muss im Allgemeinen immer ein explizites Subjekt folgen.
Manche Sätze ohne erkennbares Nominativ-Subjekt mit der Kopula, mit unakkusativischen Verben und bei der Antwortellipse wären somit Ausnahmen hiervon und letzte Überreste einer synthetischen Verwendung, die nunmehr als "subjektlos" wahrgenommen wird.
z.B.: Bhris ar an bhfoighne agam. = Meine Geduld erschöpfte sich. wäre als: "Es erschöpfte sich meine Geduld" oder völlig wörtl.: "Es brach auf der Geduld bei mir." zu interpretieren, mit "es" als inhärentem Subjekt der 3. Person.
Zur ursprüngl. Natur der Kopulaform "is" als Form mit enthaltenem Subjekt der 3. Person siehe auch die Fußnote dort.

[ 3 ]
Das defektive Verb dóbair ("fast geschah") tritt immer mit der Präposition do zur Bezeichnung des Betroffenen auf, wenn eine Infinitivkonsruktion folgt. Ursache ist hier womöglich mehrfach: Zum einen dient do zur Beschreibung des Handelnden in der folg. Infinitivkonstruktion, zum anderen wird dóbair nicht selten als Adverb ("fast") in einer Kopulakonstruktion aufgefasst (auch verlängert zu ba dhóbair) und do dienst somit zur Beschreibung des logischen Subjekts des Kopulasatzes. Darüber hinaus kann dóbair womöglich auch als unakkusativisches, subjektloses Verb verstanden werden.
do + Handelnder kann hier immer durch einen go-Gliedsatz als Subjekt ersetzt werden: Dóbair dom titim. = Dóbair go dtitfinn. = Beinahe wäre ich gefallen. (wörtl.: "fast-geschah zu-mir fallen." / "fast geschah daß fallen-würde-ich")

[ 4 ]
Im Englischen werden in denselben Situationen Kurzsätze aus Hilfsverb und Subjektpronomen verwendet, die sog. verb phrase ellipsis oder VP-ellipsis (zusätzl. in Antworten natürl. die Wörter yes und no, die im Irischen fehlen)
Eine Ausnahme ist das Konstrukt bí + a fhios + ag = wissen. A fhios [əs] wird hier nicht als gramm. Subjekt verstanden, sondern als Teil des Verbs. Es wird daher in der Antwortellipse nicht ausgelassen, das log. Subjekt mit ag hingegen schon.
z.B.: An bhfuil a fhios agat, go bhfuil sé ann? - Tá a fhios. [taːs] = Weißt du, daß er da ist? - Ja.

[ 5 ]
Das Verb stad kann in selber Weise wie déan in einem "ní … ach"-Satz verwendet werden. Der Satz hat dann aber keine "nur"-Bedeutung ("nur aufhören mit"), sondern bedeutet eher "überhaupt nicht aufhören mit". Ní … ach also in eher wörtlicher Bedeutung "nicht … sondern".
z.B.: Níor stad a béal ach ag mallachtú agus ag spídiúchán ar an bhfear a sceith uirthi. = Ihr Mund wollte gar nicht aufhören, den Mann zu verfluchen und zu beschimpfen, der sie angespuckt hatte.

























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