Caibidil a hAon: Das Substantiv (An tAinmfhocal)

Das abstrakte Substantiv (an t-ainmfhocal teibí)

Synonym:  Substantiviertes Adjektiv

Abstrakte Substantive beschreiben nicht etwas Gegenständliches sondern etwas Abstraktes. Somit gibt es eine ganze Reihe abstrakter Substantive.
Im engeren Sinne sind hier jedoch nur diejenigen gemeint, die sich von Adjektiven herleiten.

Man unterteilt diese abstrakten Substantive in gewöhnliche und graduelle.
Bei vielen haben beide die gleiche Form, oft unterscheiden sie sich jedoch.

Das gewöhnliche abstrakte Substantiv (an t-ainmfhocal teibí gnách)

Bildung:

Seltener sind unregelmäßige Formen auf -ad wie leithead (Breite, zu leathan = breit), raimhead (Fettgkeit, Dicke, zu ramhar = fett), laghad = Wenigkeit, Kleinheit, zu beag = klein). Hierzu gehört auch das Substantiv oiread (Menge), zu dem kein Adjektiv gehört.

Viele Adjektive haben mehr als ein zugehöriges abstraktes Substantiv (z.B.: maith - maith, maithe, maitheas)

Nicht als gewöhnliches abstraktes Substantiv kann der Komparativ der Adjektive auf -mhar oder auf -Vokal verwendet werden (beo, crua, grianmhar - grianmhaire) Dies betrifft auch die Komparative auf -a (fearúil - fearúla) sowie das unregelmäßige dócha - dóichí.
Diese Komparative werden hingegen nur als graduelles abstraktes Substantiv verwendet.

Verwendung:

• allg.Ausdrücken einer Eigenschaft ohne Hinblick auf einen Träger (wie im Deutschen, jedoch meist mit dem Artikel)
  z.B. Ní maith liom an dorchadas = Ich mag keine Dunkelheit

Das graduelle abstraktes Substantiv (an t-ainmfhocal teibí céime)

Im Vergleich zum gewöhnlichen abstrakten Substantiv steht es dem Adjektiv in Form und Funktion näher, daher z.T. auch abstrakter Komparativ genannt.
Oft wird es auch einfach als "die Adjektivform, die nach a und dá steht" beschrieben.

Bildung:

• Adjektive auf -ach, -mhar und auf -Vokal bilden diese Form mittels des Komparativs.
  z.B: dá chrua[cha] é (crua), dá aistí é (aisteach), dá dheireanaí é (deireanach), dá dhóichí é (dócha), dá ghreannmhaire é (greannmhar)
  ebenso zumeist Adjektive, deren Komparativ auf -a endet.
  z.B. dá dheacra é = wie schwer auch immer, dá fhearúla é = wie männlich er auch sein mag
• andere Adjektive verwenden entweder die Form des Komparativs oder Komparativ + -(e)acht/-íocht:
  z.B.: minic - minice, minicíocht, moch - moiche, moicheacht, ard - airde, airdeacht
• einige Adjektive verwenden hier zumeist besondere Formen der folg. Tabelle
  z.B. maith - feabhas (statt: maitheas, maithe).
  Einige dieser dienen nur als grad. abstr. Substantiv:

Teilweise wird auch méid statt méad verwendet, v.a. in Munster: dá mhéid

Verwendung:

• wenn ein Ausmaß oder ein bestimmter Grad einer Eigenschaft angegeben wird.
  So insbesondere:
  • bei den unten erwähnten besonderen Konstruktionen.
  • nach folg. Wörtern: méad ("Größe"), méid (masc., partitiv: "Menge, Anzahl, Ausdehnung") und méid (fem., "Maß, Größe") z.B.: méid na donachta = das Ausmaß der Schlechtigkeit

Syntax des graduellen abstrakten Substantivs (comhréir an ainmfhocail theibí chéime)

Im Deutschen verwendet man in diesen Verwendungen statt eines substantivierten Adjektivs das Adjektiv selbst.
In vielen dieser Verwendungen wird im Deutschen ein Vergleich gezogen, oft mit einem imaginären Ausmaß der Eigenschaft (daher im Deutschen "wie").
Im Irischen wird das tatsächlich zugehörige Ausmaß der Eigenschaft betrachtet, und daher das graduelle abstrakte Substantiv verwendet.
Die Verwendung des stets maskulinen Possessivpronomens "a = sein" erfolgt als proleptisches Pronomen, das für den nachfolgenden Relativsatz (oder ein nachfolg. Substantiv/Pronomen) steht und sich auf diesen bezieht.
Wird im Deutschen "wie auch immer" verwendet, so wird im Irischen der Anteil eines imaginären Ausmaßes beschrieben (daher Verwendung von "dá < de + a = von seinem", partitives de)

a + abstr. Substantiv: "(wunderbar), wie groß er ist."

• Das Wort a ist das maskuline Possessivpronomen der 3. Pers. Singular ("sein"), daher wörtliche Übersetzung: "es ist wunderbar seine Güte, die er ist".
• a  verlangt Lenition.
• Mit cá (cá + a > cá) können Fragesätze gebildet werden (siehe Wie groß ist er?)
• Es sind auch Kombinationen mit vorangestellten Präpositionen möglich:
  z.B.: Fuair sé ardmholadh trina fheabhas a rinne sé an obair = Er erhielt großes Lob dadurch wie gut er die Arbeit machte
• Mit bestimmten Präpositionen ergeben sich besondere Bedeutungen, so v.a. mit de (de + a > dá, siehe wie groß auch immer).
  Mit ar ergibt sich z.T. eine adverbiale, limitierende Bedeutung: ar a laghad = zumindest (auch: ar a bheag), ar a mhéad = höchstens, ar a luaithe = frühestens, ar a dhéanaí = spätestens, ar a fheabhas = bestens, exzellent, ar a dhonacht = so schlecht wie nur möglich ("schlechtestens"), ar a fhad = längstens (vgl. engl Verwendung von at: at the earliest, at the latest).
  Sie kann auch adjektivisch verwendet werden: Is ar a fhad fós. = Es ist noch zu lang..
  Mit folgenden le bedeutet ar a fhad "bis zu": ar a fhad le fiche duine = bis zu zwanzig Menschen ("längstens wie zwanzig Menschen")
  (nach zeitl./örtl. Längenangaben bedeutet ar a fhad nur "lang", "der Länge nach": trí mhíle ar a fhad = drei Meilen lang)
  Bloßes ar mhéad (ohne a) wird im Sinne von "so groß/viel (daß)" verwendet: ar mhéad a dheifre = so groß war seine Eile, ar mhéad is a bhí de luchair air = so groß war seine Freude, ní ar mhéad is a d’ól sé = nicht daß er so viel getrunken hätte
• Mit der Konjunktion agus hat diese Kontruktion die Bedeutung einer Umstandsbeschreibung,
  z.B.: Tá sé go han-mhaith agus a óige atá sé = Er ist sehr gut in Anbetracht dessen, wie jung er ist.
  Ähnlich auch mit der Konjunktion ach, hier in restriktivem Sinn:
  z.B.: Sin é an bealach is fearr ach a dheacracht atá sé. = Das ist der beste Weg, wenn er auch schlecht ist.
  Ach tritt auch in halbverneinten Sätzen auf im Sinne von "nur",
  z.B.: (ní …) ach a laghad is féidir = nur so wenig wie möglich
• Folgende Substantive:
  • Ein folg. Substantiv steht z.T. im (partitiven) Genitiv, v.a. bei nichtzählbaren Substantiven (Material, Abstrakta).
    z.B.: a laghad údair = wie wenig Ursache, a mhéad faisnéise = wie viel Wissen
  • Häufig steht ein folg. Substantiv jedoch im Nominativ. Manche Grammatiken schreiben sogar Nominativ vor. [ 2 ]
    z.B.: a laghad airgead = wie wenig Geld.
    Im Falle von dá und cá (statt bloßem a) folgt zumeist Nominativ Singular, zumindest bei zählbaren Substantiven
    z.B.: Cá mhéad duine? = Wieviele Menschen?
  • Steht ein prolept. Possessivpronomen vor dem folg. Substantiv, steht oft ein partitiver Dativ mit de, also dá, z.B. vor a fhios ("sein Wissen").
    z.B.: a laghad dá fhios a bhí ag an sagart bocht úd gurbh … = wie wenig jener arme Priester darüber wußte, daß …
  • Ein (appositiver) Dativ mit de kann auch ohne Possessivpronomen stehen,
    z.B.: Tá a fhios agam a fheabhas de bhean thú. = Ich weiß, was für eine gute Frau du bist.
• Die Konstruktion kann auch im Sinne von so … wie übersetzt werden: Labhramar a laghad Béarla agus ab fhéidir = Wir sprachen so wenig Englisch wie möglich
• nach is leor oder ní beag im Sinne von … genug,
  z.B.: Is leor a laghad. = Es ist klein genug.; Ní beag a dhonacht. = Es ist schlimm genug

Alternativen:
Statt dieser Konstruktion kann auch chomh + Adjektiv (siehe Äquativ) verwendet werden.
z.B.: chomh maith agus atá sé = so gut wie er ist / wie gut er ist

cá + abstr. Substantiv: "wie groß ist er?"

Der zugehörige Fragesatz lautet:
 

• Dieses cá (dt. "wie?") ist eine Kombination aus dem Fragewort cá und dem Possessivpronomen a (wörtl.: cá < cá + a = "welche seine")
• cá verlangt Lenition
• Dialektal auch cé (in Connacht; ebenfalls mit Lenition: cé < cé + a), z.B. cé fhad = wie lange?, cén (in Connacht; ohne a), z.B. cén fhad = wie lang?, oder cad é a (in Munster; oft a ausgelassen, da stumm: cad é mhéid = wieviele) oder cad é an (in Munster, z.B. cad é an fhaid = wie lange?
• Es kann auch hier ein Substantiv im Nominativ oder Genitiv folgen, dessen Eigenschaft gradiert wird,
  z.B.: cad é an fhaid aimsire = wieviel Zeit, cé mhéad duine = wie viele Menschen

Alternativen:
Alternativ kann cá + Adjektiv verwendet werden. Hier dann ohne Possessivpronomen a und somit ohne Lenition.
Es folgt hierauf ein indirekter Relativsatz.
z.B.: Cá fada a raibh tú ansin? = Wie lang warst du dort?
Eine weitere Alternative ist cé chomh + Adjektiv
z.B.: Cé chomh maith agus a bhí sé? = Wie gut war es?

dá + abstr. Substantiv: "wie groß auch immer"

• dá vor dem abstrakten Substantiv ist eine Verbindung aus der Präposition de + Possessivpronomen a (dá < de + a = "von seiner"). Dieses dá verlangt Lenition.
  Somit wörtliche Übersetzung der Phrase dá dheacreacht: "von seiner Schwere" bzw. freier: "von welcher Schwere auch immer".
  Von der Bedeutung ist es dasselbe de wie in der Verwendung mit dem Komparativ, wo das Ausmaß eines Unterschieds angegeben wird, im Deutschen steht "um" (vgl. níos sine de chúig bliana = um 5 Jahre älter)
  Daher wörtl. Übersetzung von dá dheacracht auch: "um seine Schwere" bzw. freier: "um welche Schwere auch immer"
• Das zweite dá in der Konstruktion mit indirektem Relativsatz ist hingegen eine Kombination aus de und dem rückbezügl. Relativpronomen, wörtl. Übersetzung des letzten Beispiels also: "von seiner Güte von welcher tat er es". Vor regelmäß. Verben im Präteritum lautet die Form entsprech. dár. Diese Form ist typisch für Connacht.
• Indirekte Relativsätze sind mit dem Verb bí ohne zweites dá nicht möglich,
  d.h., möglich ist nur: dá fheabhas dá bhfuil …, nicht jedoch: *dá fheabhas a bhfuil …
• Direkte Relativsätze mit mar sind eher selten.
• Eine Form des Verbs bí kann völlig entfallen und nur das Subjekt stehen, so daß die Sätze wie Kopulasätze wirken.
  Die notwendige Nutzung von zusätzl. Nebensubjekten (z.B. oben: í an bhean) unterstreicht diese Auffassung. Es handelt sich aber womöglich eigtl. um Small Clauses.
• Ein direkt folgendes Substantiv (außer in o.g. Sätzen mit Auslassung einer Form von bí) steht gewöhnl. im Nominativ Singular ohne Artikel, z.T. auch mit Artikel
  z.B.: dá mhéad mac léinn a bhí ann = wie viele Studenten auch immer da waren
          dá laghad ciall atá aige = wie wenig Verstand er auch hat
          dá throime codladh a bhí air = wie tief er auch geschlafen hatte
          dá mhéad an t-airgead atá aige = wie viel Geld er auch hat
• dá + abstr. Substantiv kann auch selbst als Attribut einem Substantiv nachfolgen, dieses dann oft eingeleitet durch gach
  z.B.: Chuir sé gach cóir dá fheabhas orm = Er ließ mir jede Behandlung, wie gut auch immer, zukommen (wörtl.: "Legte er jede Gerechtigkeit von-seiner Güte auf-mich")
          Mhill sé gach aon ní dá bhreatha. = Er verwüstete alles, wie schön es auch immer gewesen sei.
  Oft tritt diese Form auch in Verneinungen auf:
  z.B.: Níl amhras dá laghad faoi. = Es gibt nicht den geringsten Zweifel darüber. / Es gibt keinen Zweifel, wie klein auch immer, darüber.
          Ní raibh cor dá laghad astu. = Sie machten nicht die geringste Bewegung.
• dá + abstr. Substantiv als Attribut eines Substantivs ist auch mittels Apposition durch die Präposition de möglich:
  z.B.: dá laghad de dhuine thú. = Was für ein geringer Mensch du auch immer bist. (wörtl.: "von seiner Kleinheit von Mensch du")

regional (Connemara) auch: dhá statt dá.

Alternativen:
Alternative in Donegal hierzu: Adjektiv + agus (eile) mar + direkter Relativsatz (Schreibung auch: agus uile mar)
z.B. maith agus eile mar atá siad = wie gut sie auch immer sind
        óg agus uile mar a bhí sé ag an am = wie jung auch immer er zu der Zeit war
        olc agus mar a bhí sé = wie schlecht es auch war

"je größer, desto besser"

• Dies ist das gleiche dá wie in der vorherigen Konstruktion.
  (Hier wird jedoch weniger ein imaginäres Ausmaß, sondern ein proportionales Ausmaß beschrieben.)
  Es bieten sich daher die gleichen Varianten wie bei obiger Konstruktion mit dá an:
  z.B.: Dá mhéad a rinne sé is ea is fearr. = Je mehr er machte, desto besser.
          Dá laghad a gcím díot is amhlaidh is fearr dom. = Je weniger ich von dir sehe, desto besser für mich.
          Dá mhéad dá smaoiním is ea is measctha a bhíonn mo smaointe. = Je mehr ich nachdenke, desto konfuser sind meine Gedanken.
• Diese Konstruktion ist eine Umstellung mittels Linksverschiebung (auch wenn keine nichtumgestellte Satzform auftritt), daher die Verwendung von is ea.
  Die Anwesenheit von is ea zeigt, daß die dá-Konstruktion Teil des folg. Kopulasatzes ist und somit die proportionale Beziehung je, desto.
  Dá mhéad é is ea is fearr. ist also so zu verstehen: "Um welche Größe es (auch) ist, um genau diese Größe ist es besser" → Je größer es ist, desto besser.
• Im Falle einer Umwandlung in einen Gliedsatzes steht gurb ea
  z.B.: Is dócha dá mhéad é gurb ea is fearr é. = Wahrscheinlich ist je mehr, desto besser. (Es ist wahrscheinlich, daß je mehr, desto besser ist.)
• Statt is ea kann auch is amhlaidh verwendet werden. Amhlaidh ist ein Adverb ( = so, genauso)^{[ 3 ]}.
  is amhlaidh is tritt auch unabhängig von dieser Konstruktion in der Bedeutung "desto", "umso" auf (is ea jedoch nicht).
• Auch der 2. Teil kann ein Subjekt enthalten, insbes. wenn es unterschiedlich zum 1. Teil ist, sie Beispiel oben: mo smaointe
• Die Reihenfolge beider Teilsätze kann vertauscht sein.
  Is amhlaidh is fearr sinn dá mhéad a mbeimid ann. = Je mehr wir sind, desto besser.

Man beachte den kleinen Unterschied zwischen diesen Konstruktionen:
vgl.: Dá laghad é is ea is fearr é. = Je kleiner er ist, desto besser ist er. (proportionale Beziehung, dá laghad é Teil des folg. Kopulasatzes)
mit:  Dá laghad é is fearr é. = Wie klein er auch immer ist, er ist der bessere. (keine proportionale Beziehung, dá laghad é als konzessive Anmerkung)

Alternativen:
Vornehnlich in Ulster kann der zweite Teil mit sin mar is eingeleitet werden

Sin ist hier rückverweisend auf den ersten Teil ("so"), mar leitet einen Relativsatz ein, insges. also "so wie" im Sinne von "desto".

z.B.: Dá mhéad a bhfásfaidh an fhearg sin mar is fearr leis é. = Je mehr die Wut wächst, desto mehr gefällt es ihm. (wörtl.: "… das wie ist besser mit ihm es")
        Dá laghad a chodlós tú anocht sin mar is mó a chodlós tú san oíche amárach. = Je weniger du heute Nacht schlafen wirst, desto mehr wirst du morgen schlafen.
        Dá mhéad a bhfuilimid a fhoghlaim, nach sin mar is mó a aithnímid ár n-aineolas? = Je mehr wir lernen, erkennen wir so nicht desto mehr unsere Unwissenheit?

Mar is kann in Donegal auch beide Teilsätze einleiten, dann gänzlich ohne abstraktes Substantiv (welches dort unüblich ist):

Ein rückbezügliches Pronomen (ea, amhlaidh, sin) ist hier nicht notwendig, da beide mar-Teilsätze einfach aneinandergereiht werden.
In der Aussprache im Donegal-Dialekt statt mar is eher mars, mas, más. (Sämtlich: mar (= als, wie) + is (= Kopula))

z.B.: Mar is mó fearg a bhí air, mar is mó a rinne sé dochar don troscán. = Je wütender er wurde, desto mehr ramponierte er die Möbel.
        "Craith leat", arsa sise "ma’s mó a chraithfidh tú, ma’s mó a lagóchaidh tú é." = "Los, schüttel", sagte sie, "je mehr du schüttelst, desto mehr wirst du es schwächen."
        Más gaiste a dhéanfas tú é, más mó a gheobhas muid. = Je scheller du es machst, desto mehr bekommen wir.

Es treten auch Vermischungen mit anderen Formen auf.
z.B.: Mar is mó atá aithne agam ort is é is mó a chuireann tú ionadh orm, a Níota. = Je mehr ich dich kenne, desto mehr überraschst du mich, Níota.

Weitere Formen
Statt is ea is mó bzw. is amhlaidh is mó kann (älter) auch is móide auftreten, d.h. Komparativ mit angehängtem -de als verweisendem Pronomen (siehe -de = "um so")
z.B.: Dá neartmhaire a shéideas an ghaoth an tine is móide a lasas sí é. = Je stärker der Wind das Feuer anbläst, desto mehr entflammt er es.
        Deir Diogenes gur beatha do gach aon ní an t-aer, dá theocht é gur fearrde gach a mbeathaíonn sé é. = Diogenes sagte, daß die Luft Essenz jeden Dinges sei, daß je wärmer sie sei, desto besser nähre sie alles.

Vor allem im älteren Irisch tritt eine doppelte Verneinung mit Hilfe des Verbs bí auf: Níl dá … nach … (Níl dá mhéad … nach móide / nach amhlaidh is mó), dennoch in der Bedeutung "je … desto".
z.B.: Níl dá mhéad a thaithí nach móide a spéis. = Je größer seine Gewöhnung, desto größer sein Appetit.
        Níl dá mhéad an teachtaire nach móide na gnóthaí. = Je größer der Bote, je wichtiger die Angelegenheiten.

Gelegtl. tritt de réir mar a (entsprechend, wie) im Sinne von je auf, insbes., wenn gar kein Adjektiv oder abstr. Substantiv auftritt.
z.B.: De réir mar is mó sraonadh ann is ea is laige an t-adhmad. = Je stärker die Durchbiegung ist, desto schwächer ist das Holz.
        De réir mar a théann siad in aois is amhlaidh is measa a bhíonn siad. = Je älter sie werden, desto schlimmer sind sie.
        De réir mar a tháinig as an scéal, chuir Ben Hur tuilleadh suime i mBaltasar. = Je weiter die Erzählung fortschritt, desto mehr Interesse hatte Ben Hur an Baltasar.
        Is treise an nós seo de réir mar a théitear ó thuaidh. = Diese Sitte ist desto stärker, je weiter man nach Norden geht.

Eine ähnl. proportionale Beziehung besteht bei nuair is + Komparativ ([immer dann] wenn …)
z.B.: Nuair is mó an chruachás is é is mó an cuidiú. = Wenn das Dilemma am größten ist, ist auch die Hilfe desto größer. (Je größer das Dilemma, je größer die Hilfe.)
        Nuair is mó an greann is ea is fearr éirí as. = Wenn der Spaß am größten ist, ist es am besten aufzuhören.
        An uair is gainne an bia is ea is fusa é a roinnt. = Wenn das Essen am knappsten ist, ist es am leichtesten geteilt. (Je knapper das Essen, je leichter ist es geteilt.)

"es wird größer"

• téigh = gehen, i = in.
  z.B.: Tá sé ag dul i bhfeabhas = Es wird besser. (wörtl.: "Ist es bei Gehen in Verbesserung")
• statt i auch chun = zu:
  z.B.: Tá sé ag dul chun donachta / ag dul i ndonacht = Es wird schlechter

[ 1 ]
Manchmal wird agus/is dem direkten Relativsatz vorangestellt, vermutlich in Analogie mit der Wendung ähnlicher Bedeutung mit chomh (siehe Äquativ: chomh maith agus a bhí sé = so gut wie er war). Im Gegensatz dazu, ist es hier eigtl. überflüssig.
z.B.: a fheabhas [agus] a bhí sé = wie gut er war

[ 2 ]
Der Nominativ nach abstr. Substantiven ist wohl eine Art Nominativus qualitatis, wie er auch nach Adjektiven, insbes. Komparativen auftritt.
vgl. an fear is mó clú = der Mann größten Ruhmes
mit a mhéad clú atá agat = wie viel Ruhm er hat
Der Umstand, daß hier ein Nominativ stehen kann, erklärt vielleicht auch das Auftreten eines direkten Relativsatzes nach abstrakten Substantiven, obwohl ein indirekter Relativsatz eigtl. logischer erschiene.

[ 3 ]
amhlaidh etymologisch eigtl. ein Präpositionalpronomen aus (s)amhail + ea (= altir. ed, später eadh) = "wie es"