Caibidil a Trí Déag: Satz und Syntax (Abairt agus Comhréir)

Der Bedingungssatz (An Clásal Coinníollach)

Gramadach na Gaeilge

Reale Bedingungssätze
Irreale Bedingungssätze
Konzessive Bedingungssätze
Ausrufartige Bedingungssätze
mehrere Bedingungssätze

Bindungungssätze dienen dazu, Bedingungen und die Folgen dieser zu beschreiben ("wenn ..., dann ...").
Ein Bedingungsgefüge besteht für gewöhnlich:

Die Reihenfolge beider Teilsätze ist im Irischen (wie im Deutschen) willkürlich.
Im Irischen werden zwei Formen der Bedingungssätze unterschieden, reale und irreale:

Der reale Bedingungssatz (an clásal coinníollach oscailte)

positiv  má + Verb + Subjekt + Objekt  má fheiceann tú an fear = wenn du den Mann siehst
negativ  mura(r) + Verb + Subjekt + Objekt  murar ól tú fuisce = wenn du nicht Whiskey getrunken hast

Die Konjunktion verlangt Lenition. Es steht die unabhängige Verbform, d.h. auch im Präteritum d’-Vorsatz.
mura verlangt Eklipse sowie die abhängige Verbform, murar verlangt Lenition.
Die negativen irrealen Bedingungssätze verwenden die gleiche negative Konjunktion (mura), jedoch danach entweder Konjunktiv-Präteritum oder Konditional und nicht den Indikativ. Die Präteritumsform murar kann nur in realen Bedingungssätzen auftreten.
Dialektal auch: mara, marar oder muna, munar

Verwendung:
Der reale Bedingungssatz wird verwendet, wenn:

Die Bedingung (Protasis) wird durch má, mura(r) eingeleitet und steht im:

Die Folge der Bedingung (Apodosis) steht im:

Reale Bedingungssätze verändern in indirekter Rede tw. ihre Zeitform und wechseln von má zu dá, siehe dort.

Sonderform: Implikative Konditionalsätze (an clásal coinníollach fíorasach)

Sogenannte implikative (folgerichtige) oder faktische Konditionen ("immer dann, wenn …") verwenden eher nicht má, sondern die zeitliche Konjunktion nuair + direkten Relativsatz,
siehe wann immer / wenn immer / immer dann, wenn

Der irreale Bedingungssatz (an clásal coinníollach iata)

positiv + Verb + Subjekt + Objekt  dá bhfeicteá an fear = wenn du den Mann sähest 
negativ mura + Verb + Subjekt + Objekt   mura bhfeicteá an fear = wenn du den Mann nicht sähest

Die Konjunktion verlangt Eklipse sowie die abhängige Verbform.
Regional in Connacht statt dá auch: dhá, á, , in Munster tritt auch auf (wie im realen Konditionalsatz).
mura verlangt Eklipse. Die realen Bedingungssätze verwenden die gleiche Konjunktion (mura), jedoch danach nicht Konjunktiv/Konditional sondern den Indikativ (Präsens etc.) oder murar mit Indikativ-Präteritum.
Regional statt mura auch: mara, muna

Verwendung:
Der irreale Bedingungssatz wird verwendet, wenn:

Die Bedingung (Protasis) steht im:

Die Folge der Bedingung (Apodosis) steht im:

Zur Sonderform der Bedingungssätze mit murach/ach go siehe "wenn es nicht so wäre, daß"

Der konzessive Bedingungssatz (an céadbheart faomhach)

Von echten Bedingungssätzen sind konzessive Bedingungssätze zu unterscheiden.
Bedingungssätze können eher konzessiven Charakter haben im Sinne von "wenn auch, selbst wenn, obgleich, obwohl".
Teilweise steht dann zusätzlich das Adverb féin (vgl. im Deutschen "selbst wenn") oder fiú amháin
Auch diese Sätze unterscheiden reale und irreale Bedingungen, verwenden entsprechend bzw. .

Die Verbindung zw. Protasis und Apodosis ist hier deutlich gelockerter, denn schließlich geschieht etwas ja trotz einer Bedingung und nicht wegen dieser oder in ihrer Folge.
Daher können dá-Bedingungen oft mit Indikativ oder Imperativ im Hauptsatz stehen (bei gewöhnl. irrealen Bedingungssätzen steht stets der Konditional im Hauptsatz).
In má-Sätzen kann im konzessiven Sinn auch Futur benutzt werden (bei gewöhnl. realen Bedingungssatz steht stets habituelles Präsens stattdessen.)

Beispiele:

tá sé bocht féin tá sé fial. = Obwohl ("selbst wenn") er arm ist, ist er großzügig.
Fiú amháin má tá sé bocht tá sé fial. = Obwohl er arm ist, ist er großzügig.
Mura bhfuil Gearmáinis aige tá Fraincis aige. = Obwohl er kein Deutsch kann, kann er Französisch.
Dúirt sí liom gan dul amach mbeadh an lá te féin. = Sie sagte mir, ich solle nicht raus gehen, selbst wenn der Tag schön wär.
Ach chuardaigh sé ní bhfuair sé iad = Aber obwohl er suchte, fand er sie nicht.
bheadh siad chomh dearg leis an gcorcra, amhail olann a dhéanfar iad. = Wären sie auch rot wie Purpur, sie sollen (weiß) werden wie Wolle. (Jesaja 1.18, má statt dá wohl durch Munster-Einfluss)

Der ausrufartige Bedingungssatz (an céadbheart mar intriacht)

Bedingungssätze mit má, dá, mura können ausrufartig verwendet werden und haben hierbei eine tw. veränderte Bedeutung.


Ausrufe mit werden im Sinne irrealer Bedingungen verwendet, deren Konsequenz ungenannt bleibt.
z.B.: Dá mbeadh a fhios agat! = Wenn du wüßtest!
Sie beschreiben zudem auch irreale Wünsche, werden somit als irreale Optativsätze verwendet, siehe dort.


Ausrufe mit haben überraschenderweise eine verneinende Bedeutung, d.h. má ist hier gleichbedeutend mit ní = nicht.
z.B.: Ar m’anam má d’aithin mé féin iad! = Bei meiner Seele, ich selbst hab sie nicht erkannt! (= níor aithin mé féin iad)
       agus má ba thaise duit! = und du bist es nicht weniger! (= Níor thaise duit é. = Du bist es nicht weniger, bist genauso.)

mura
Reale Bedingungssätze mit mura werden als sarkastische Bemerkungen verwendet
z.B.: Mura glic atá tú! = Na, wenn du nicht schlau bist! / Du bist ja ein ganz Schlauer!

Mehrere Bedingungssätze (clásail choinníollacha iolracha)

Stehen mehrere Bedingungen (real oder irreal) hintereinander, werden sie zumeist nicht erneut mit má, dá, mura eingeleitet, sondern es gilt:

Beispiele:

théann tú chun an dorais agus labhairt leis … = Wenn du zur Tür gehst und mit ihm sprichst …
théann tú chun an dorais agus go labhraíonn tú leis … = Wenn du zur Tür gehst und mit ihm sprichst …
Ní chreidfinn an scéal sin mura bhfeicfinn an fear agus é a chloisteáil = Ich würde die Geschichte nicht glauben, wenn ich den Mann nicht gesehen und ihn nicht gehört hätte
dtéighinn ’un an aonaigh agus mo bhó a dhíol, goidé sin duitse? = Wenn ich zur (Vieh-)Messe ginge und meine Kuh verkaufen würde, was ginge es dich an?
mbeadh Pól anseo agus fearg (a bheith) air … = Wenn Pól hier wäre und er wütend wäre …
mbeadh Pól anseo agus go mbeadh fearg air … = Wenn Pól hier wäre und er wütend wäre …
mbeadh Pól anseo agus bíodh fearg air … = Wenn Pól hier wäre und er wütend wäre …
Mura bhfeicfidh mé rian na dtairní ar a dhearnana, agus mo mhéar a chur i bpoll na dtairní, agus mo lámh ina chliathán, ní chreidfidh mé.
= Wenn ich nicht das Mal der Nägel sehe auf seinen Handflächen und ich nicht meinen Finger in das Loch der Nägel lege und meine Hand nicht in seine Seite, werde ich nicht glauben.

 


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© Lars Braesicke 1999 / 2003

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[ 1 ]
Nach steht (außer in konzessiven Bedingungssätzen) gewöhnlich nie Futur, sondern stattdesen habituelles Präsens. Zu Ausnahmen der Verwendung von mit Futur siehe Fußnote 2 unter Zeitformen.
Nach mura kann jedoch Futur stehen, wenn etwas Zukünftiges zum Ausdruck gebracht werden soll.
Es kann nach mura aber auch Konjunktiv Präsens verwendet werden, um Zukünftiges zum Ausdruck zu bringen, vgl.:
- má théann sé amárach = wenn er morgen gehen wird
- mura rachaidh sé amárach = wenn er morgen nicht gehen wird
- mura dté sé amárach = wenn er morgen nicht gehen wird