Caibidil a Dó: Das Adjektiv (An Aidiacht)

Steigerung der Adjektive (An Chomparáid)

Gramadach na Gaeilge

Stufen der Steigerung
Komparativform
    - Regelmäßige Bildung
    - Unregelmäßige Bildung
    - Steigerung mit mó und lú
    - Die Endung -de
Verwendung des Komparativs
  Prädikative Verwendung
    - Abhängiger Komparativ
    - Unabhängiger Komparativ
    - Sonstiges
  Attributive Verwendung
    - Unbestimmtes Substantiv und unabhängiger Komparativ
    - Unbestimmtes Substantiv und abhängiger Komparativ
    - Bestimmtes Substantiv
  Adverbiale Verwendung
    - Komparativische Adverbien
    - Superlativische Adverbien
    - bei Relativsätzen
  Sonstige Verwendung
Der Äquativ
Der Exzessiv

Die Stufen der Steigerung (céimeanna na comparáide)

Im Irischen gibt es nur zwei Stufen der Steigerung:

(Die in vielen Büchern, sogar Grammatiken, zu findende Unterscheidung eines Komparativs mit "níos" von einem "Superlativ" mit "is" ist zu sehr vereinfacht und schlicht falsch. Richtig daran ist lediglich, daß die Form mit "níos" rein komparativisch ist, die Form mit "is" kann jedoch sowohl komparativisch wie superlativisch gebraucht werden.)

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Die Komparativform (foirm na breischéime)

Die regelmäßige Bildung der Komparativform

Die Komparativform tritt nie allein auf, sondern stets mit níos (Prät. ní ba) oder is (Prät. ba), d.h. stets im Kopulasatz. Siehe unter Verwendung.
Die regelmäßige Bildung der Komparativform entspricht einfach der femininen Genitiv-Singular-Form  der Adjektive (siehe Deklination)
Hier nochmals als Zusammenstellung:

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Die unregelmäßige Bildung:

Es gibt nur wenige, aber häufige, unregelmäßige Komparativformen:

Positiv Komparativ
deutsch irisch             irisch             deutsch
groß mór größer, mehr
klein beag kleiner, weniger
gut maith fearr besser
schlecht dona measa schlechter
übel olc measa übler
lang fada faide,
sia
länger
schön breá breátha schöner
heiß te teo heißer
einfach furasta fusa einfacher
viel iomaí lia mehr
nah fogas foisce näher
lieb ionúin ansa,
ionúine
lieber
wahrscheinlich dócha dóichí wahrscheinlicher
stark  tréan treise,
tréine
stärker
trocken  tirim tirime,
tiorma
trockener
- - túisce eher
- - neasa (do) näher (an) 

Zu túisce, neasa gibt es keine Grundform.
Hinzu kommen noch jene Adjektive mit unregelmäßiger femininer Genitivform, die ebenfalls als Komparativ verwendet wird (z.B. nua - nuaí, mit Ausnahme von tapa(idh), Komparativ tapa).
Das Adjektiv mall verwendet als Komparativ häufiger die Form moille statt maille, ohne daß es üblicherweise als unregelmäßig gilt.

Das Adverb minic (= oft) hat die regelmäßige Komparativform minice (= öfter), oft aber auch unregelmäßig minicí.

In Dialekten treten weitere unregelmäßige Formen auf, z.B. gránna - gráinne / gráice (hässlich - hässlicher), gaste - gaiste (schnell - schneller) oder abgewandelte Formen: iomaí - liachtaí, liathaí (statt bloßem lia)
Es gibt aber auch z.T. regelmäßige Komparativbildung: olc - oilce (böse - böser)

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Bildung des Komparativs mit und

und mit folg. Adjektiv

Zeitform Form Beispiel
Präsens u.a. is mó / lú + is + Adjektiv-Grundform Is mó is crua é ná riamh = Es ist schlimmer als je zuvor
Präteritum/Konditional ba mhó / lú + ba + Adjektiv-Grundform Ba mhó ba chrua é ná riamh. = Es war schlimmer denn je. 

Einige Adjektive haben die gleiche Steigerungsform wie die Grundform (so im Standard alle der 3. Deklination).
Um dennoch die Steigerung kenntlich zu machen, kann man zusätzlich die Wörtchen (= größer, mehr) oder (= kleiner, weniger) benutzen. Vgl. English more und less.
Theoretisch ist diese Bildung mit allen Adjektiven möglich, die Verwendung ist allerdings eher sehr eingeschränkt.
Insbesondere läßt sich mit eine abgeschwächte Aussage treffen i.S. "weniger": (z.B.: is lú is sean = nicht so alt, weniger alt).
Häufiger ist dies mit quasi-adjektivischen Ausdrücken wie is lú is féidir = weniger möglich (Statt mó und lú können auch andere Komparative treten, z.B. Is fearr is cuimhin liom é. = Ich erinnere mich daran besser.)

is mó is mit einem weiteren Komparativ bedeutet eher ein Übermaß, z.B.: is mó is airde = ró-ard = zu hoch
 

und mit folg. Substantiv

Zeitform Form Beispiel
Präsens u.a. is mó / lú + Substantiv an fear is mó cáil = der berühmteste Mann 
Präteritum/Konditional ba mhó / lú + Substantiv an fear ba mhó cáil = der berühmteste Mann 

Diese Form entspricht eigtl. eher dem deutschen Genitiv-Attribut "ein Mann größten Ruhmes". Jedoch steht das Substantiv im Irischen im Nominativ (Nominativus qualitatis).
Häufig läßt sich die Kombination aus is mó + Substantiv auch mit einem Komparativ oder Superlativ übersetzen,
z.B.: an fear is mó cáil = der berühmteste Mann ("der Mann größten Ruhmes") an ceann posta is mó mortabháil = der verantwortungsvollste Posten ("der Posten größter Verantwortung") Ní raibh duine i […] ba mhó áthas ná Niamh. = Es gab niemanden in […], der fröhlicher war als Niamh ("… Mensch in […] der-war größer Freude als Niamh") Is í an Rinn an Ghaeltacht is lú aithne agus is lú achair sa tír. = Ring ist die unbekannteste und kleinste Gaeltacht im Land. ("… geringster Kenntnis und kleinster Ausdehnung …") na hoibrithe is lú pá = die geringst-verdienenden Arbeiter ("die Arbeiter geringsten Lohnes")
Oft wird auch ein abstraktes Substantiv verwendet,
z.B.: an ceann is lú cosúlacht = das am wenigsten Ähnliche / dasjenige geringster Ähnlichkeit na daoine is mó tábhacht = die wichtigsten Menschen / die Menschen größter Wichtigkeit
Es kann auch mit Verbalnomen verwendet werden (statt einer komparativen Verwendung des Verbaladjektivs)
z.B.: na hailt is mó léamh = die meistgelesenen Artikel an rud is mó geallúint = das Vielversprechendste

Die Bildungsweise is + Komparativ + Substantiv ist nicht auf die Komparative und beschränkt, sondern kann mit allen Adjektiven im Komparativ auftreten,
z.B.: an té is fearr eolas = derjenige besten Wissens (s.a. unter attrib. Verwendung des Komparativs).

Es ist auch möglich, diese Form auch mit Adjektiven in der Grundform zu benutzen,
z.B.: An té is ard glór ní hé is maith gníomh i gconaí. = Derjenige lauter Stimme ist nicht immer der guten Handelns.)

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Die Endung -de = um so:

Beispiele: Is fusaide é a dhéanamh. = Um so leichter ist es getan. (wörtl.: "Is leichter-davon es zu tun") Is fearrde duine gáire. = Lachen tut gut. (Man ist um so besser durch Lachen.) (wörtl.: "Ist besser-davon Mensch Lachen") Ní thig olc don tír nach fearrde fear éigin. = Kein Unglück trifft das Land, das nicht für irgendjemanden gut ist. ("… für jemanden um so besser ist") Ní miste liom é. = Es macht mir nichts aus. (Ich finde, es ist nicht (um so) schlechter.) (wörtl.: "Nicht-ist schlechter-davon mit-mir es") Ba mheasaide duit an dóigh seo. = So wärst du schlechter dran. (wörtl.: "Wär schlechter-davon zu-dir der Weg dieser") Ní móide go rachfaidh mé. = Es ist unwahrscheinlich, daß ich gehen werde. (Es ist nicht umso mehr, daß …) (wörtlich: "Nicht-ist größer-davon daß gehen-werde ich") Is móide an trua. = Um so bedauerlicher ist es. (wörtlich: "Ist größer-davon das Bedauern") Ní lúide mo mheas air. = Meine Achtung für ihn wird nicht (um so) kleiner (dadurch) (wörtl.: "Nicht-ist kleiner-davon meine Achtung auf-ihn") Ní troimide an loch an lacha. = Der See ist nicht (um so) schwerer durch die Ente. (wörtl.: "Nicht-ist schwerer-davon der See die Ente") Ní troimide an cholainn an chiall. = Der Körper ist nicht schwerer durch den Verstand. (wörtl.: "Nicht-ist schwerer-davon der Körper der Verstand") Is fearrde thú Guinness. = Um so besser geht es dir durch Guinness (wörtl.: "Ist besser-davon du Guinness") Ba bhoichtede muid go mór a imeacht. = Wir wären viel ärmer dran, wenn er fortginge. (wörtl.: "Wär ärmer-davon groß wir sein Gehen") Gura móide teaghlach Dé a anam uasal! = Möge Gottes Haushalt (um so) größer werden durch seine edle Seele! (als Wunsch für einen Verstorbenen)

móide und lúide dienen auch als "plus" und "minus":
z.B.: a dó móide a ceathair = zwei plus vier (wörtl. "zwei mehr-davon vier") lúide 10 bpunt = minus 10 Pfund (wörtl. "weniger-davon 10 Pfund", "um so weniger 10 Pfund")

Älter konnte die Form mit -de auch zusammen mit + abstraktes Substantiv in proportionalen Konstruktionen in der Bedeutung "je … desto" auftreten,
z.B.: Dá neartmhaire a shéideas an ghaoth an tine is móide a lasas sí é. = Je stärker der Wind das Feuer anbläst, desto mehr entflammt er es.

Heute wird hierzu aber zumeist is ea und is amhlaidh + is + Komparativ verwendet, siehe hier.
z.B.: Dá laghad a bhfeicim díot is amhlaidh is fearr dom. = Je weniger ich von dir sehe, desto besser ist es für mich. Dá shaibhre iad is ea is fearr iad. = Je reicher sie sind, desto besser sind sie.

Is amhlaidh + is + Komparativ (is ea jedoch nicht) verdrängt die Form mit -de aber auch im Sinne von "um so".
Die Konstruktion bezieht sich dann allgemein auf genannte oder ungenannte Umstände.
z.B.: Is amhlaidh is fearr é. = Um so besser ist es. (wörtl. "ist so das-ist besser es") Is amhlaidh is tábhachtaí a dtuiscint agus a léamh. = Um so wichtiger ist es, sie zu verstehen und zu lesen.

Ebenso kann sin mar + is + Komparativ für "um so" verwendet werden.
z.B.: Sin mar is mó a bheidh fonn orm tú a ithe! = Um so mehr werde ich wollen, dich zu essen!

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Verwendung des Komparativs (comhréir na breischéime)

Die Komparativform kann nicht (wie etwa im Deutschen) wie ein normales Adjektiv prädikativ und attributiv verwendet werden.
Es ist eine rein prädikative Adjektivform (im Deutschen z.B.: "Der Mann ist größer").
Weiterhin kann die Komparativform nur mit der Kopula verwendet werden (auch níos ist eine Kopulaform)
Eine attributive Verwendung (im Deutschen z.B.: "der größere Mann") ist nicht möglich (falsch wäre *"an fear mó"). Eine solche Aussage kann nur mit Hilfe von Umschreibungen, zumeist eines Kopula-Relativsatzes, in dem der Komparativ dann wieder Prädikat ist, getroffen werden (auf Deutsch z.B.: "der Mann, der größer ist" = an fear is mó).

Bei der Anwendung der Steigerungsform muß man daher unterscheiden, ob das Adjektiv dem Sinn nach

eingesetzt werden soll. Zudem gibt es teilweise Unterschiede, wenn es
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Prädikative Verwendung:

die abhängige Steigerung (an chomparáid spleách)

Diese Verwendung ist durch den Einsatz der Konjunktion = als gekennzeichnet, die den Vergleichspartner einführt. [ 2 ]
(Es kann aber auch ein Vergleichspartner mit ähnlichen Konjunktionen, z.B. i gcomparáid le = im Vergleich mit, auftreten)

Die einfachste Form ist ein Kopulasatz mit dem Komparativ als Prädikat:
In diesem Fall tritt nur die Kopula auf, im Präsens is und Präteritum/Konditional einfach ba. (Ein Nebensubjekt é, í, iad tritt gewöhnlich nicht auf.)

Zeitform Form Beispiel
Präsens is + Steigerungsform Is gile an ghrian ná an ghealach. = Die Sonne ist heller als der Mond.
Prät. und Kondit. ba + Steigerungsform Ba ghile an ghrian ná an ghealach. = Die Sonne war heller als der Mond.
Prät. und Kond. vor Vokal/fh b’ + Steigerungsform B’áille an ghrian ná an ghealach. = Die Sonne war schöner als der Mond.

Is fearr Gaeilge bhriste ná Béarla cliste. = Gebrochenes Irisch ist besser als kluges Englisch.

Neben is, ba können natürlich auch weitere Kopulaformen mit dem Komparativ auftreten:
z.B.: ní fearr é ná … = es ist nicht besser als … níorbh fhearr é ná … = es war nicht besser als … an fearr é ná …? = ist es besser als …? arbh fhearr é ná …? = war es besser als …? nárbh fhearr é ná …? = ist es nicht besser als …? más fearr é ná … = wenn es besser ist als … gurb áille í ná … = daß sie schöner ist als …

Wenn andere Verben als die Kopula auftreten (in prädikativer Verwendung zumeist das Verb ), erfolgt der Einsatz von níos:

Zeitform Form Beispiel
Präsens u.a. níos + Steigerungsform Tá an ghrian níos gile ná an ghealach. = Die Sonne ist heller als der Mond.
Tá sé níos measa ná mise = Er ist schlechter als ich.
Prät. und Kondit. ní ba + Steigerungsform Bhí an ghrian ní ba ghile ná an ghealach. = Die Sonne war heller als der Mond.
Bhí sé ní ba mheasa ná mise = Er war schlechter als ich.
Prät. und Kondit. vor Vokal / fh ní b’ + Steigerungsform Bhí an ghrian ní b’áille ná an ghealach. = Die Sonne war schöner als der Mond.
Bhí mé ní b’fhearr ná eisean. = Ich war besser als er.

Die unabhängige Steigerung (an chomparáid neamhspleách)

Wenn der Vergleichspartner mit ná weggelassen wird, spricht man vom unabhängigen Komparativ.
(z.B. "Die Sonne ist heller" statt "Die Sonne ist heller als der Mond")

In der Form des Satzes ändert sich in prädikativer (und adverbialer) Verwendung nichts.
Jedoch tritt ein einfacher Kopulasatz eher nicht auf, in prädikativer Verwendung ist also das Verb bí notwendig.
z.B.: Tá an aimsir níos teo inniu. = Das Wetter ist heute wärmer. Bhí an ghrian ní ba ghile inné. = Gestern war die Sonne heller.

sonstiges

Um die Zunahme einer Eigenschaft (z.B."besser werden") auszudrücken, wird das Verb éirigh mit níos verwendet (ní ba tritt nicht auf).
z.B.: D’éirigh an aimsir níos teo ón lá inné = Das Wetter wurde wärmer seit gestern. (wörtl.: "Stieg das Wetter Sache-ist wärmer vom Tag gestern") Bhí an bóthar ag éirí níos dorcha. = Die Straße wurde immer dunkler. (dt. "immer", d.h. die stetige Zunahme, wird im Irischen durch die Verlaufsform wiedergegeben)
Oder man verwendet das graduelle abstrakte Substantiv statt des Komparativs mit dem Verb téigh + i (wörtl.: "gehen in"), oder + chun (wörtl.: "gehen zu")
z.B.: Tá sé ag dul i bhfeabhas. = Es wird besser. (wörtl.: "Ist es bei Gehen in Verbesserung") Tá sé ag dul chun feabhais. = Es wird besser. (wörtl.: "Ist es bei Gehen zu Verbesserung")

Um Aussagen mit viel + Komparativ zu machen (z.B.: "viel besser"), verwendet man im Irischen mórán = "eine Menge", cuid mhaith = "ein gutes Teil" oder i bhfad = "in Länge" + nios
z.B.: cuid mhaith níos fearr = viel besser mórán níos mó = viel größer i bhfad níos measa = viel schlechter, weit schlechter
Ähnlich können im übertragenen Sinne auch Zahlen, vor allem seacht = "sieben (mal)" verwendet werden (vor oder nach níos/ní ba; im Kopulasatz kann eine Kopulaform zw. seacht und Komparativ stehen).
z.B.: Tá sise seacht níos áille ná tusa. = Sie ist viel ("siebenmal") schöner als du. Go mba seacht bhfearr (fearr, mb’fhearr) a bheidh siad bliain ó inniu. = Möge es ihnen siebenmal besser gehen in einem Jahr.

Für Aussagen mit etwas + Komparativ (z.B.: "etwas besser") verwendet man beagán, beagáinín, pas beag, buille beag, claon beag, rud beag
z.B.: beagán níos airde = etwas höher beagáinín níos deacra = etwas schwerer pas beag níos soiléire = etwas klarer buille beag níos gaire don fhuinneog = etwas näher zum Fenster claon beag níos sine ná 65 = etwas älter als 65

Das Ausmaß des Unterschieds (z.B. "fünf Jahre älter") wird so ausgedrückt:

Ein multiplikatorischer Unterschied kann wie im Deutschen sowohl mit dem Komparativ (z.B. "dreimal älter") als auch mit dem Positiv (d.h. als Äquativ, z.B. "dreimal so alt") ohne Bedeutungsunterschied ausgedrückt werden:

FormBeispielÜbersetzung
is + Zahl + KomparativIs seacht n-airde é.Es ist siebenmal höher.
is/níos + Komparativ + faoi + Zahl     Is airde faoi sheacht é.Es ist siebenmal höher.
Zahl + uair(e) + níos + KomparativTá sé seacht n-uaire níos airde.Es ist siebenmal höher.
Zahl + oiread + níos + KomparativTá sé seacht n-oiread níos airde.Es ist siebenmal höher.
Zahl + uair(e) + chomh + PositivTá sé seacht n-uaire chomh hard.Es ist siebenmal so hoch.
Zahl + oiread + chomh + PositivTá sé seacht n-oiread chomh hard.  Es ist siebenmal so hoch.

Für "so viel" dient das abstrakte Substantiv oiread mit Possessivpronomen a (vor der Zahl),
z.B.: a dhá oiread airgid = zweimal so viel Geld
        Tá a sheacht n-oiread agam. = Ich habe siebenmal so viel.

Zumindest in Munster ist es umgangssprachlich zudem möglich, die Zahl einfach direkt vor dem Komparativ zu stellen:

FormBeispielÜbersetzung
níos + Zahl + Komparativ   níosa seacht measa  siebenmal schlechter
is + Zahl + Komparativba dhá mhózweimal größer

níosa Dialektform für níos; níosa leniert gewöhnlich das Adjektiv, hier jedoch durch seacht verhindert; mó hingegen nach dhá leniert.
Die Verwendung der Zahl seacht = sieben hat meist eher übertragene Bedeutung ("viel"), statt eine exakte Versiebenfachung anzugeben.
Auch vorangestellte Zahlen sind zu finden: seacht níos mó = siebenmal mehr

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Attributive Verwendung:

Im Irischen kann der Komparativ nicht direkt attributiv verwendet werden.
Es sind daher stets Hilfskonstruktionen (meist in Form eines Relativsatzes) notwendig, in denen der Komparativ dann wieder prädikativ ist.
(z.B. statt "der größere/größte Mann" steht "der Mann, der größer ist" = an fear is mó)

Unbestimmtes Substantiv und unabhängiger Komparativ

In diesem Falle wird zumeist níos / ní ba benutzt. [ 4 ] Es kann aber auch is / ba verwendet werden.
Da níos ohnehin eine Relativkonstruktion darstellt ("Sache, die ist"), sind hier keine besonderen Veränderungen nötig.
z.B.: Ba mhaith liom carr níos fearr. = Ich hätte gern ein besseres Auto. (wörtl.: "Wäre gut mit-mir Auto Sache-die-ist besser") Chuamar bealach níos achrannaí. = Wir gingen einen schwierigeren Weg Bhíodh ualach níba throime ar na feirmeoirí. = Die Farmer hatten eine schwerere Last zu tragen.

Unbestimmtes Substantiv und abhängiger Komparativ

Hier verwendet man gewöhnlich den Komparativ als dir. Relativsatz mit der Kopula.
 

Zeitform Form Beispiel
Präsens is + Steigerungsform Tá leabhar is mó agamsa ná do cheannsa. = Ich habe ein größeres Buch als du.
Prät. und Kondit. ba + Steigerungsform Bhí leabhar ba mhó agamsa ná do cheannsa. = Ich hatte ein größeres Buch als du.
Prät. und Kond. vor Vokal/fh ab + Steigerungsform Bhí leabhar ab áille agamsa ná do cheannsa. = Ich hatte ein schöneres Buch als du.

Es kommt bei unbestimmten Substantiv jedoch auch níos / ní ba vor,
z.B.: Tabhair freagra níos cneasta ná san orm! = Gib mir eine ehrlichere Antwort als das! Múinfeadsa eolas níos doimhne go mór ná san duit fós. = Ich werde dich noch viel tiefgründigeres Wissen lehren als das. Chuala siad iad ó dhaoine níos sine ná iad féin. = Sie hörten sie von älteren Leuten als sie selbst.

Es kann ein gewöhnlicher Kopulasatz mit prädikativem Komparativ verwendet werden (s.o.).
Dieser erhält dann als Attribut eine mit de angefügte Apposition mit dem Substantiv:

Zeitform Form Beispiel
Präsens Is + Komparativ + de Is fearr de bhia é ná cál ceannann. = Er ist ein besseres Essen als Colcannon.
Präteritum/Konditional   Ba + Komparativ + de      Ba mheasa de dhuine mé ag teacht uathu dom. = Ich war ein schlechterer Mensch als ich von ihnen zurück kam.

Zur Erklärung: Is fearr de bhia é. (wörtlich: "ist besser von einem Essen es") bedeutet im Sinne der Apposition mittels de: "Es ist besser, ein Essen". D.h., dem Prädikat (in Form des Komparativs) wird eine Apposition mittels de zur Seite gestellt, so daß letztlich dieser Satz bedeutet: "Es ist ein besseres Essen."

Gern genutzt wird diese Konstruktion auch bei längeren Konstruktionen:
z.B.: Ba lú de na hiarrthóirí a bhain amach an t-iomlán den 80 marc i gcomparáid le blianta roimhe sin. = Weniger Kandidaten erreichten die vollen 80 Punkte im Vergleich zu den Vorjahren. (in diesem Beispiel ist "de" nicht nur appositiv sondern auch partitiv interpretierbar, wörtl.: "war weniger von den Kandidaten, die erreichten ...") Is fearr de bhéile luibheanna agus grá leo ná mart méith agus gráin leis. = Kräuter sind ein besseres Mahl wenn Liebe dabei ist, als fettes Fleisch und Haß dazu. (wörtl.: "Ist besser von Mahl Kräuter ...")

Vergleichbar ist die Satzform mit der Grundform des Adjektivs, wobei dort statt de der Artikel an mit der Apposition verwendet wird (siehe hier)
vergl.: Is maith an bhia é. = Es ist ein gutes Essen. (wört.: "Ist gut das Essen es.") Is fearr de bhia é. = Es ist ein besseres Essen. (wörtl.: "Ist besser von Essen es.")

Bestimmtes Substantiv

Bestimmte Substantive mit dem Komparativ in einem Kopularelativsatz sind insbesondere oft jener Fall,  in dem im Deutschen der Superlativ stünde.
Ob ein solcher irischer Ausdruck als Komparativ oder Superlativ zu übersetzen ist, ist nur aus dem Kontext zu ersehen.
z.B.: an fear is mó = der größere Mann oder: der größte Mann (wörtl.: "der Mann, der größer ist")

Hier ist Folgendes zu beachten:

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Adverbiale Verwendung:

Komparativische Adverbien

In einem Hauptsatz oder einem go-Gliedsatz kann einfach níos + Komparativ als Adverb eingesetzt werden.
z.B.: Léim Seán níos airde fós (ná mise). = Seán sprang noch höher (als ich). Ritheann Seán níos luaithe. = Seán rennt schneller.

Wenn ein Teilsatz als Vergleich folgt, steht ná, ná mar, seachas mar, thar mar mit einem direkten Relativsatz:
z.B.: Labhraíonn sé níos fearr ná mar a scríobhann sé. = Er spricht besser als er schreibt.

Alternativ ist ein Kopulasatz mit dem Komparativ möglich, der restliche Satz folgt als direkter Relativsatz.
z.B.: Is airde a léim Seán ná mar a léim mise. = Seán sprang höher als ich. Is luaithe a ritheann Seán. = Seán läuft schneller.

Diese Alternative ist immer notwendig bei Kopulasätzen, da hierin die Form mit níos nicht als Adverb auftreten kann.
z.B.: Is fearr is eol domsa é ná mar is eol duitse é. = Ich weiß es besser als du es weißt. Ba mhó ab fhearr leis fanacht. = Er würde es eher bevorzugen zu bleiben. Is fearr is cuimhin liom laethanta m’óige = Ich erinnere mich besser an die Tage meiner Kindheit.

Superlativische Adverbien

Ein superlativisches Adverb (z.B.: "Seán läuft am schnellsten") ist nicht in ähnlicher Weise möglich.
Es müssen Ersatzkonstruktionen verwendet werden. [ 5 ]

Es steht ein doppelter Relativsatz (siehe auch komparativischer Relativsatz):
Es bedarf eines attributiven Relativsatzes mit der Komparativform. Der Rest des Satzes bildet enen weiteren Relativsatz. Beide Relativsätze beziehen sich auf ein Bezugswort.
Diese Satzform hat formal kein Subjekt (glz. Bezugswort der Relativsätze). Ein solches (z.B. an duine, an té) entfällt.
z.B.: Is é Seán (an té) is luaithe a ritheann. = Seán läuft am schnellsten. (wörtl.: "Ist er Seán (derjenige), der-ist schnellst, der läuft") Is í Máire is fearr a labhraíonn. = Máire spricht am besten.

Alternativ kann statt des zweiten Relativsatzes eine Verbalnomenkonstruktion treten.
Komparativ und Verbalnomen stellen einen qualitativen Nominativ dar (ähnl. einem qualitativen Genitiv im Deutschen).
z.B.: Is é Seán is luaithe rith. = Seán läuft am schnellsten. (eigtl.: "Seán ist derjenige schnellsten Laufens", wörtl.: "Ist er Seán (derjenige), der-ist schnellst Laufen")

Komparativische und superlativische Adverbien bei Relativsätzen

Relativsätze sind sehr häufig im Irischen, z.B. in Ergänzungs-Fragen und bei Formen der Hervorhebung (Spaltsätze), aber auch als bloßer Attributsatz.
Ein adverb. Komparativ innerhalb eines solchen Relativsatzes wird vermieden, besser: Es kann nicht ein Relativsatz im anderen stehen (auch níos luaithe ist im Grunde eine Relativkonstruktion: "etwas, das schneller ist").
Dasselbe gilt für attributive Komparative in Spaltsätzen. (Ein Komparativ níos luaithe ist nur im einfachen Relativsatz möglich, z.B. an fear atá níos mó = der Mann, der größer ist)

Es stehen stattdessen (wie bei superlativischer Verwendung) zwei Relativsätze nacheinander, derjenige mit dem gesteigerten Adjektiv als komparativer Relativsatz zuerst.
Ob dabei eine komparativische oder superlativische Bedeutung gewünscht ist, ist nur aus dem Kontext zu entnehmen (z.B. durch Anwesenheit eines Vergleichspartners)
Wenn das Bezugswort einen indirekten Relativsatz verlangt, so ist es der zweite Relativsatz, der indirekt ist; der erste ist direkt.
z.B.: Cén fáth is fearr arb eol duit conas a rinne sí é? = Warum weißt du besser/am besten, wie sie es gemacht hat? Cén fáth is fearr arb eol duit conas a rinne sí é ná mar is eól domsa é? = Warum weißt du besser, wie sie es gemacht hat, als ich es weiß? Is í an bhean is fearr arb eol di = Sie ist die Frau, die es besser/am besten weiß. Téigh san áit is fearr a bhféadfaidh tú an rás a fheiceáil. = Gehe dorthin, wo du das Rennen am besten sehen kannst. Seo iad na galair is minice a fheicimid = Dies sind die Krankheiten, die wir am häufigsten sehen. Seo iad na galair is minice a fheicimid sa teochrios ná mar a fheicimid in Éirinn. = Dies sind die Krankheiten, die wir häufiger in den Tropen sehen als in Irland.

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Sonstige Verwendung:

Die Komparativform ist oft identisch mit dem substantivierten Adjektiv, dem abstraktem Substantiv (siehe dort)
z.B.: treise = Stärke, minice = Häufigkeit.
Insbesondere dient die Komparativform oft als abstraktes Substantiv des Grades und in entsprechenden Verwendungen, wo im Deutschen eher das normale Adjektiv stünde.
z.B.: dá dheacra é = wie schwer es auch immer ist. dá mhinice is ea is fearr = je öfter, desto besser. is cuma a dheacracht atá sé = es ist egal, wie schwer es ist, etc.

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Der Äquativ (an chéim chothroim)

Oder auch Grad der Gleichheit (cothroim = comh + trom = gleich stark)
Der Äquativ drückt aus, das 2 Dinge sich gleichen bezüglich einer Eigenschaft (z.B.: "Du bist so groß wie ich.")

Wie im Deutschen, braucht man zur Darstellung zwei Wörter ("so … wie"): chomh (= "so") und le (= "wie", eigtl. "mit").
Das Adjektiv in der Grundform steht dazwischen, z.B.: chomh mór le Pól = so groß wie Paul
Chomh verlangt einen h-Vorsatz vor vokalisch beginnenden Adjektiven, z.B.: chomh hard le Pól = so hoch wie Paul

Statt le steht agus / is (= "und"), wenn der Vergleichspartner kein Nomen, sondern ein Teilsatz ist.
Zumeist tritt der Teilsatz als ein direkter Relativsatz auf,
z.B.: chomh mór agus a bhí sé = so groß wie er war.
Es kann auch ein indirekter Relativsatz auftreten, wenn ein rückbezügl. Pronomen im Relativsatz auftritt (rückbezügl. auf das mit einem Äquativ attribuierte Substantiv),
z.B.: Bhí sí ina bean chomh breá is ar leag tú do shúil riamh uirthi. = Sie war eine so schöne Frau, wie du sie nie zuvor gesehen hast. (wörtl.: "… und REL legtest du dein Auge jemals auf-sie")

Ein Vergleichspartner kann auch ganz fehlen, also nur chomh + Adjektiv stehen. Dann folgt aber entweder sin oder eine andere Bestimmung,
z.B. chomh moch ar maidin = so früh am Morgen


Aussprache und Varianten von chomh
End-mh in chomh ist sets stumm, der Vokal kurz bis lang [xo(ː)].
In Ulster neben [xo] auch oft unleniert comh [ko], z.T. auch gomh [go].
In Connacht ist die Aussprache oft kurz [xə]. Manchmal wird es in Dialekt-Schreibweise cho geschrieben.
In Ring tritt chón auf.

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Der prädikative Äquativ

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Der attributive Äquativ

Der Äquativ als Attribut eines Substantivs, d.h. Aussagen wie z.B.: "ein so guter Mann wie du"
Diese Formen treten in Sätzen mit dem Verb als Form von Klassifikationssätzen ohne Kopula auf.

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Der Exzessiv (an chéim iomarcach)

Der Exzessiv beschreibt ein Übermaß an einer Eigenschaft, im Deutschen z.B. "zu groß".
Die Bildung des Exzessivs im Irischen erfolgt überwiegend durch die Vorsilbe (= zu)
Diese Vorsilbe wird dem Adjektiv in der Grundform vorangestellt. Sie verlangt Lenition und wird mit dem Adjektiv zusammengeschrieben (Ausnahme: Adjektive mit vokal. Beginn, dann Bindestrich).
Beispiele:
róshean = zu alt, rómhór = zu groß, rómhaith = zu gut, rófhada = zu lang, ró-ard = zu hoch, ró-óg = zu jung

Alternativen zur Form mit ró sind Folgende:


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Adjektive
Gramadach na Gaeilge
braesicke.de
© Lars Braesicke 1999 / 2017

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[ 1 ]
Im Altirischen existierte neben dem Komparativ (auf -iu, z.B.: sen = alt, siniu = älter) noch ein eigenständiger Superlativ, der auf -em/-am endete (sinem = ältest). Nach heutiger Rechtschreibung würde er auf -eamh/-amh enden ("sineamh").
Er geriet jedoch außer Gebrauch, wie auch der einst eigenständige Äquativ auf -ithir/-idir (z.B. sinithir = so alt wie)


[ 2 ]
lautet älter ioná und wurde daher auch ’ná geschrieben. Es entspricht nicht der Konjunktion ná = "noch".
Ursprünglich im Altirischen lautete es oldaas, indaas, eine zusammengesetzte Relativform des Verbs tá in der Bedeutung "als-ist".


[ 3 ]
Zur Verwendung von níos
níos besteht aus ní ("Sache, etwas") und der Relativform der Kopula is, wörtlich "etwas, das ist" (níos fearr = "etwas, das besser ist"). Ní ist hier als adverbieller (modaler) Akkusativ zu verstehen.
(Etymologisch gesehen, war "ní" zunächst kein Substantiv, sondern ein sächl. Pronomen, a n-í = dasjenige, vergleichbar dem noch heute gebräuchlichen an té = derjenige/diejenige).
Ursprünglich wurde níos auch nur bei adverbiellen Gebrauch des Komparativs verwendet und erst später prädikativ und attributiv.
Regional treten auch Varianten wie níosa (in Munster, verlangt Lenition, z.B.: níosa mhó = größer, f hingegen eklipsiert, z.B. níosa bhfearr = besser), tíos, díos (in Connemara, im Präteritum tí ba, dí ba) und nas (Ulster) auf.


[ 4 ]
Die Verwendung von níos hier ist womöglich durch Auslassung einer Relativform des Verbs erklärlich.
z.B.: Ba mhaith liom carr (atá) níos fearr. = Ich hätte gern ein besseres Auto. (wörtl.: "Wäre gut mit-mir Auto (das-ist) Sache-die-ist besser")


[ 5 ]
dankenswerterweise beigesteuert von: Panu Höglund © 2002

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