Caibidil a Ceathair: Die Kopula (An Chopail)

Syntax der Kopula (Comhréir na Copaile)

Gramadach na Gaeilge

Prädikat und Subjekt im Kopulasatz
Abweichungen von der PSO-Regel im Kopulasatz
Kopula im Identifikationssatz
  mit Substantiv als Subjekt nach dem Prädikat
  mit Substantiv als Subjekt vor dem Prädikat
  mit Pronomen der 1. und 2. Person als Subjekt
  mit Pronomen der 1. und 2. Person als Prädikat
  mit Pronomen der 3. Person als Subjekt
  mit Pronomen der 3. Person als Prädikat
Kopula im Klassifikationssatz
  mit bestimmtem Subjekt
  mit Personalpronomen als Subjekt
  mit unbestimmtem Subjekt
Kopula und Adjektive
  Kopula mit attributivem Adjektiv
  Kopula mit prädikativem Adjektiv
  Kopula mit prädikativem Adjektiv und Präpositionen
Kopula in go/nach-Gliedsätzen
Kopula in direkten Relativsätzen
Kopula in indirekten Relativsätzen
Kopula in realen Bedingungssätzen
Kopula in irrealen Bedingungssätzen
Kopula in Optativsätzen
Kopula zur Besitzanzeige
Kopula zur Herkunftsangabe
Kopula zur Namensangabe
Kopula in Fragesätzen
  Kopula in Entscheidungsfragen
  Kopula in Ergänzungsfragen mit Cé, Cad, Céard
     Fragen mit Substantiv/Pronomen als Subjekt
       Cé = Wer ist?
       Cé + Artikel = Welcher ist?
       Cad + é/í/iad = Welches ist?
       Cad + é/í/iad = Was ist? (in Identifikationsfragen)
       Cad = Was ist? (in Klassifikationsfragen)
     Fragen mit direktem Relativsatz als Subjekt
     Fragen mit indirektem Relativsatz als Subjekt
  Kopula in Ergänzungsfragen mit Cá
     Cá = Wo ist?
     Cá = Wie ist?
     Cá = Was ist?
Antworten auf Fragesätze
Demonstrativpronomen im Kopulasatz
  Kopulasatz mit adjektivischen Demonstrativpronomen
  Kopulasatz mit substantivischen Demonstrativpronomen
Hervorhebung im Kopulasatz
  Spalt- und Sperrsatz im Kopulasatz selbst
  Linksverschiebung des Prädikats in Klassifikationssätzen
  Linksverschiebung des Prädikats in Identifikationssätzen
  Linksverschiebung des Prädikats in Spaltsätzen
  Linksverschiebung des Subjekts
  Betonung des Prädikats im Klassifikationssatz mit bí
Sonstiges
  Subjektlose Kopulasätze
  ní … go …
  ní … go dtí …


Anmerkungen:
Hier verwendete Abkürzungen: Subjekt (S) und Prädikat (P)
bei Pronomen gibt die Farbe an, ob es Subjekt/Nebensubjekt (é/í/iad) oder Prädikat/Nebenprädikat (é/í/iad) ist.
Kopulaformen erscheinen rot (z.B.: is)

suas

Prinzipiell lassen sich alle Kopulasätze in zwei Arten einteilen: Identifikationssätze und Klassifikationssätze.
Identifikationssätze setzen Subjekt und Prädikat gleich, beschreiben sie als identisch (X = Y, bzw. S = P),
während Klassifikationssätze eine Zuordnung zu einer Klasse angeben (X ∈ Y, bzw. SP).

Beide Satzformen unterscheiden sich etwas in ihrer Struktur.

Der Identifikationssatz (an abairt ionannais)

Ein Identifikationssatz ist zumeist ein Kopulasatz mit bestimmtem Prädikatsnomen "X ist das Y".
(In manchen Fällen kann hier aber auch ein unbestimmtes Prädikatsnomen auftreten, s.u.)
Das Subjekt des Satzes wird mit einem anderen Begriff gleichgesetzt, Subjekt und Prädikat sind identisch. (X = Y)

mit bestimmtem Substantiv als Subjekt nach dem Prädikat

"das X ist das Y"

Vor einem bestimmten Prädikatsnomen (d.h. z.B. mit Artikel) steht immer zusätzlich das entsprechende Pronomen é/í/iad als sogenanntes Nebenprädikat (fofhaisnéis), da ein bestimmtes Substantiv nicht unmittelbar nach der Kopula stehen darf. Im Falle von Aufzählungen mehrerer Prädikate steht iad
z.B.: í an bhean = die Frau, é mo theach = mein Haus, iad na fir = die Männer, iad an fear agus an bhean = der Mann und die Frau
 

Zeitformen allgemein Beispiel Übersetzung
Präsens: Positiv Is + é/í/iad + P + S Is é an sagart an fear. Der Mann ist der Priester.
Negativ + hé/hí/hiad + P + S Ní hé an dochtúir an fear. Der Mann ist nicht der Arzt.
Präteritum/Konditional: Positiv Ba + é/í/iad + P + S Ba é an dochtúir an bhean. Die Frau war der Arzt.
Negativ Níorbh + é/í/iad + P + S Níorbh é an dochtúir an bhean. Die Frau war nicht der Arzt.

Dies ist die normale Satzform des Identifikationssatzes.
In bestimmten Situationen tritt jedoch die folgende Form auf:

mit bestimmtem Substantiv als Subjekt vor dem Prädikat

"das Y ist das X"

In Identifikationssätzen kann das Subjekt manchmal vor dem eigtl. (Haupt-) Prädikat stehen.
Die prinzipielle Satzgliedfolge wird dennoch eingehalten, denn ein Nebenprädikat (é/í/iad) steht noch vor dem Subjekt.

Zeitformen allgemein Beispiel Übersetzung
Präsens: Positiv Is + é/í/iad + S + P Is é mo bharúil go … Es ist meine Meinung, daß …
Negativ + hé/hí/hiad + S + P Ní hé mo bharúil go … Es ist nicht meine Meinung, daß …
Präteritum/Konditional: Positiv Ba + é/í/iad + S + P Ba é mo bharúil go … Es war meine Meinung, daß …
Negativ Níorbh + é/í/iad + S + P Níorbh é mo bharúil go … Es war nicht meine Meinung, daß …

Das Nebenprädikat

Verwendung
Diese Satzform wird verwendet,

mit Personalpronomen der 1./2. Person (mé, tú, muid, sinn, sibh) als Subjekt

Hier tritt eine veränderte Satzgliedstellung auf, die der P-S-O-Regel widerspricht:
Sind Personalpronomen der 1. oder 2. Person Subjekt des Satzes, stehen sie gewöhnlich vor dem Prädikat.
Mehr zu solchen Abweichungen von der P-S-O-Wortfolge siehe hier.

"ich bin das Y"
 

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens: Positiv Is + pers.pron. + P Is mé an dochtúir. Ich bin der Arzt.
Negativ:  + pers.pron. + P Ní mé an dochtúir. Ich bin nicht der Arzt.
Präteritum/Konditional: Positiv Ba + pers.pron. + P Ba mé an dochtúir. Ich war der Arzt.
Negativ: Níor + pers.pron. + P Níor mé an dochtúir. Ich war nicht der Arzt.

Diese Sätze richten die Aufmerksamkeit nicht auf das Pronomen, sondern auf das nachfolgende Prädikat.
Sie treten regelmäßig in Fragesätzen auf: Bist du Seán? - An tú Seán?
In Aussagesätzen sind sie selten, Sätze mit dem Personalpronomen als Prädikat werden hier bevorzugt.

Sätze, in denen das Personalpronomen der 1. und 2. Person als Subjekt am Satzende steht, treten auf in ausrufartigen Aussagen.
In diesen wird die Kopula is stets ausgelassen.
z.B.: Mo cheol thú! = Bravo! (wörtl. "[bist] meine Musik du") Mo chuid den tsaol thú! = Du bist mein ein und alles! (wörtl. "[bist] mein Teil von der Welt du") Mo Dhia thú! = Du bist mein Gott!
Ein Pronomen der 1. und 2. Person am Satzende kann daneben seltener auch in einem gewöhnl. Satz auftreten, siehe hierzu die Fußnote [ 5 ]

mit Personalpronomen der 1./2. Person (mé, tú, muid, sinn, sibh) als Prädikat

"ich bin das Y"
 
Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens: Positiv Is + pers.pron. + S Is mise an dochtúir. Ich bin der Arzt.
Negativ:  + pers.pron. + S Ní mise an dochtúir. Ich bin nicht der Arzt. 
Präteritum/Konditional: Positiv Ba + pers.pron. + S Ba mise an dochtúir. Ich war der Arzt.
Negativ: Níor + pers.pron. + S Níor mise an dochtúir. Ich war nicht der Arzt.

Als Prädikat werden emphatische Formen der Personalpronomen benutzt (z.B. mise, tusa statt mé, tú)
Diese Sätze richten die Aufmerksamkeit auf das Pronomen (vgl. Bist du Seán? - An tusa Seán?).
Für gewöhnlich ist dese Form häufiger: (vgl. Ich bin der Arzt vs. Ich bin der Arzt)

Grammatisch bleibt im Deutschen das Pronomen stets das Subjekt, egal welcher Satzteil betont ist (Vgl. Bist du Paul ? / Bist du Paul?). Sätze wie Ist Paul du? sind nicht möglich.
Im Irischen ist es jedoch als Prädikat nicht nur brauchbar, es wird geradezu bevorzugt.

Treten zwei Pronomen auf, so steht (wie in Aufzählungen) stets das Pronomen der ersten Person vor dem der zweiten oder dritten Person, unabhängig davon, was Prädikat oder Subjekt ist. Emphatische Pronomen helfen auch hier, Klarheit zu schaffen:
z.B.: dá mba mise thusa = wenn du ich wärst dá mba mé thú = wenn ich du wäre
Umgangssprachlich ist oft aber auch dá mba mise thusa in der Bedeutung "wenn ich du wär" und die umgekehrte Reihenfolge dá mba tusa mise in der Bedeutung "wenn du ich wärst" anzutreffen, d.h. das jeweils erste Pronomen ist Subjekt.
 

mit Personalpronomen der 3. Person (é, í, iad) als Subjekt

"er ist das Y"
 

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens:  Positiv Is + é/í/iad + P + é/í/iad Is é an dochtúir é. Er ist der Arzt.
Negativ: + hé/hí/hiad + P + é/í/iad Ní hé an dochtúir é. Er ist nicht der Arzt.
Präteritum/Konditional: Positiv Ba + é/í/iad + P + é/í/iad Ba é an dochtúir é. Er war der Arzt.
Negativ: Níorbh + é/í/iad + P + é/í/iad Níorbh é an dochtúir é. Er war nicht der Arzt.

Níorbh steht hier statt níor, da é/í/iad mit einem Vokal beginnt.

Es scheint, als würde das Pronomen am Ende des Satzes wiederholt.
Das erste é/í/iad ist jedoch das obligatorische Nebenprädikat (da ein bestimmtes Substantiv nicht direkt hinter der Kopula stehen kann).
Das letzte é/í/iad ist das eigentliche Subjekt.

Obwohl das erste Pronomen Nebenprädikat ist, stimmt es in der 3. Person doch stets mit dem Subjektpronomen überein.
Es tritt also nie éí oder íé auf, auch nicht é/íiad, sondern stets éé oder íí oder iadiad.

Is í an dochtúir í. = Sie ist der Arzt/die Ärztin. (í wegen weibl. Geschlechts des Subjekts, trotz maskulinem Substantiv an dochtúir als Prädikat)
Is iad an fhoireann iad. = Sie sind das Team. (iad wegen Plural des Subjekts, trotz Singular-Substantiv an fhoireann als Prädikat)

Wenn das Prädikat eine Erweiterung in Form eines Relativsatzes hat, steht die Erweiterung oft erst nach dem Subjektpronomen.

Is é an chéad duine é a raibh an post seo aige riamh. = Er war der erste Mensch, der jemals diesen Posten innehatte.
Is í an cailín í is scéimhiúla in Éirinn. = Sie ist das hübscheste Mädchen in Irland. (wörtl.: "Ist sie das Mädchen sie, das-ist hübschest in Irland")

Wenn das bestimmte Prädikat durch einen Relativsatz erweitert und hierdurch ausreichend näher bestimmt wird, kann der Artikel entfallen. [ 2b ]

Is í (an) cailín is scéimhiúla in Éirinn í. = Sie ist das hübscheste Mädchen in Irland. (wörtl.: "Ist sie (das) Mädchen, das-ist hübschest in Irland sie")
Is í (an) cailín í is scéimhiúla in Éirinn. = Sie ist das hübscheste Mädchen in Irland. (wörtl.: "Ist sie (das) Mädchen sie, das-ist hübschest in Irland")

In Kopulasätzen zur Änderung der Wortstellung (Spaltsätzen) erscheint nie ein Subjektpronomen, obwohl diese Sätze im Prinzip gewöhnlichen Klassifikations- und Identifikationssätzen ähneln. In Spaltsätzen ist der Relativsatz (bzw. sein ausgelassenes Bezugswort) Subjekt, siehe Fußnote dort).
Solche gewöhnl. Identifikationssätze und Spaltsätze können sich formal nur durch die Anwesenheit des Subjektpronomens unterscheiden, vgl.

Is é an fear é a scríobh an litir. = Er ist der Mann, der den Brief schrieb. (Identifikationssatz)
Is é an fear a scríobh an litir. = Der Mann ist es, der den Brief schrieb. (Spaltsatz mit Hervorhebung von an fear = der Mann)

Zur Ähnlichkeit der Satzform mit manchen Sperrsatz-Konstruktionen, siehe Fußnote [ 2 ].


mit Personalpronomen der 3. Person (é, í, iad) als Prädikat

"er ist das Y"
 
Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens: Positiv Is + pers.pron. + S Is eisean an dochtúir. Er ist der Arzt.
Negativ:  + pers.pron. + S Ní heisean an dochtúir. Er ist nicht der Arzt. 
Präteritum/Konditional: Positiv Ba + pers.pron. + S Ba eisean an dochtúir. Er war der Arzt.
Negativ: Níorbh + pers.pron. + S Níorbh eisean an dochtúir. Er war nicht der Arzt.

Als Prädikat werden wiederum emphatische Formen der Personalpronomen benutzt, bzw. Formen mit féin oder Demonstrativpronomen,
(z.B. eisean, é sin oder é féin statt é)
In der Form gleicht dies den Sätzen mit mise/tusa/sinne/sibhse als Prädikat.
Benutzt wird dies ebenso zur Betonung des Pronomens. Im Vergleich zur 1./2. Person wird hier diese Satzform seltener verwendet.

Formen mit Demonstrativpronomen (seo, sin, siúd) unterscheiden neben der normalen Form, die als Langform bezeichnet wird, eine weitere sog. Kurzform (mit Demonstrativum direkt am Satzanfang), mehr dazu s. hier.
z.B.:
Langform: Is é seo an múinteoir. = Dies(er) ist der Lehrer.
Kurzform: Seo é an múinteoir. = Dies/Hier ist der Lehrer.

suas

Der Klassifikationssatz (an abairt aicme)

Ein Klassifikationssatz ist ein Kopulasatz mit unbestimmtem Prädikatsnomen "X ist ein Y".
Hier liegt eine Zuordnung zu einer Gruppe/Klasse vor. ("Es ist ein Pferd", d.h. "es" gehört zu einer Klasse von Lebewesen, die man "Pferd" nennt. Oder mathematisch: X ∈ Y)
(Ein unbestimmtes Prädikatsnomen kann seltener aber auch in Identifikationssätzen auftauchen, s.o.)

mit bestimmtem Subjekt:

"das X ist ein Y"

Normaler Klassifikationssatz

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens:  Is + P + é/í/iad + S Is dochtúir é an fear.  Der Mann ist (ein) Arzt.
Präteritum/Konditional: Ba + P + é/í/iad + S Ba dhochtúir é an fear.  Der Mann war Arzt.

Das Pronomen é/í/iad (Nebensubjekt, fo-ainmní) kann weggelassen werden (v.a. in Ulster, in and. Dialekten meist mit Nebensubjekt): z.B.: Is dochtúir (é) an fear.

V.a. in Sprichwörtern kann eine Satzform vorkommen, in der Subjekt und Prädikat vertauscht sind. Dann darf keine Kopula stehen,
z.B. An chuairt is fearr cuairt ghearr = Der beste Besuch ist ein kurzer Besuch. (wörtl. "Der Besuch [der-]ist best, Besuch kurz")
       (Normale Satzgliedfolge: Is cuairt ghearr í an chuairt is fear.)

Linksverschiebung des Prädikats

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens:  P + is + ea + S Dochtúir is ea an fear. Der Mann ist (ein) Arzt.
Präteritum/Konditional: P + ba + ea + S Dochtúir ba ea an fear. Der Mann war Arzt.

Diese Variante ist eine Form der Hervorhebung mit nachgestelltem Kopulasatz (i.S. einer Linksverschiebung). Sie tritt jedoch nur in positiven Sätzen auf.
Hier darf kein Nebensubjekt stehen.
Dochtúir is ea an fear. = wörtl.: "Ein Arzt, ist es der Mann."
In Munster ist dies jedoch die generell übliche Form des Klassifikationssatzes. Üblich ist es in Munster zudem, die Relativform ab statt ba zu verwenden: Dochtúir ab ea an fear.

mit Personalpronomen als Subjekt:

"ich bin ein Y"

Normaler Klassifikationssatz

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens Is + P + pers.pron. Is dochtúir mé.  Ich bin (ein) Arzt. 
Präteritum/Konditional: Ba + P + pers.pron. Ba dhochtúir mé.  Ich war Arzt.

Im Präteritum ist auch in Connacht und Ulster der normale Kopula-Klassifikationssatz (Ba dhochtúir mé.) eher unüblich.
Stattdessen werden Klassifikationssätze mit bí und der Präposition i bevorzugt.
Is dochtúir a bhí ionam. / Bhí mé i mo dhochtúir. = Ich war Arzt.

Linksverschiebung des Prädikats

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens P + is + ea + pers.pron. Dochtúir is ea mé. Ich bin (ein) Arzt. 
Präteritum/Konditional: P + ba + ea + pers.pron. Dochtúir ba ea mé. Ich war Arzt.

Diese Variante ist auch hier eine Form der Hervorhebung (Linksverschiebung), wie sie in Munster generell üblich ist:
Dochtúir is ea é = "Ein Arzt, ist es er" (nur in positiven Sätzen)

mit unbestimmtem Subjekt:

"ein X ist ein Y"
 

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens Is + P + S Is iasc bradán. Ein Lach ist ein Fisch.
Präteritum/Konditional: Ba + P + S B’iasc bradán. Ein Lachs war ein Fisch.

Ein unbestimmtes Subjekt ist eher selten in Gebrauch. Ein bestimmtes Subjekt wird zumeist vorgezogen (da für Generalisierungen ein durch Artikel bestimmtes Substantiv bevorzugt wird):
z.B.: Is iasc é an bradán. = Der Lachs (als solcher) ist ein Fisch. statt: Is iasc bradán. = Ein Lachs ist ein Fisch.

Manche Sätze (oft Sprichwörter) mit unbestimmtem Subjekt und unbestimmtem (oder gar bestimmten) Prädikat sind inhaltlich eher Identifikationssätze, in welchem zwei Klassen als miteinander identisch beschrieben werden.
In solchen Fällen kann das Subjekt vor dem Prädikat stehen, die Kopula muß dann entfallen. [ 7 ]
z.B.: Tír gan teanga tír gan anam. = Ein Land ohne Sprache ist ein Land ohne Seele. (Prädikat: tír gan anam)
        Beatha teanga í a labhairt = Das Leben einer Sprache ist sie zu sprechen. (Prädikat: í a labhairt)
        Tosach sláinte codladh. = Der Anfang der Gesundheit ist Schlaf.
        Tosach maith leath na hoibre. = Ein guter Angang ist die halbe Arbeit.

suas

Kopula und Adjektive

Kopula mit attributivem Adjektiv

Prinzipiell kann jedes Substantiv im Kopulasatz (Subjekt und Prädikatnomen) ein attributives Adjektiv führen, ohne daß sich die Satzkonstruktion verändert.

Klassifikationssatz: Is duine deas é an fear mór = Der große Mann ist ein netter Mensch.
Identifikationssatz: Is é an múinteoir nua an fear mór = Der große Mann ist der neue Lehrer

Zu erwähnen ist jedoch eine Sonderform des Klassifikationssatzes, in dem das unbestimmte Prädikatnomen noch ein Adjektivattribut führt:

Normaler Klassifikationssatz

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens Is + P + Adj. + S Is duine deas é.  Er ist ein netter Mensch.
Präteritum/Konditional: Ba + P + Adj. + S Ba dhuine deas é.  Er war ein netter Mensch.

Sonderform des Klassifikationssatzes

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens Is + Adj. + an + P + S Is deas an duine é. Er ist ein netter Mensch.
Präteritum/Konditional: Ba + Adj. + an + P + S Ba deas an duine é. Er war ein netter Mensch.

Die Sonderform des Klassifikationssatzes mit einem Adjektiv ist durch den Artikel an gekennzeichnet, obwohl es sich inhaltlich um ein unbestimmtes Prädikat handelt. (trotzdem: "X ist ein Y")
Da das Adjektiv hier formal prädikativ ist, ist es unveränderlich, wird also nicht dekliniert. Es kann zudem nicht durch Vorsilben wie an- oder ró- oder Adverbien wie iontach modifiziert werden.

Ein bestimmtes Substantiv als Subjekt des Satzes erhält teilweise ein Nebensubjekt é, í, iad, jedoch häufig auch nicht. Hier ein Nebensubjekt zu verwenden wird von manchen als falsch angesehen.
z.B.: Ba lách an duine é daideo! = Großvater war ein freundlicher Mensch!
       Is maith an fear é Dia. = Gott ist ein guter Mann.
       Is ait an mac an saol. = Das Leben ist ein seltsamer Sohn. (Sprichwort im Sinne von: "Das Leben ist seltsam.")

Der Unterschied zum normalen Klassifikationssatz liegt in der Betonung: Hier wird das Adjektiv besonders betont und hervorgehoben:
vgl.: Is duine deas é. = Er ist ein netter Mensch.
       Is deas an duine é. = Er ist ein netter Mensch.

Negative Fragesätze mit dieser Konstruktion werden (genau wie ihr deutsches Pendant) rhetorisch verwendet, um die Eigenschaft noch einmal stärker zu betonen.
z.B.: Nach fuar an lá é? = Ist es nicht ein kalter Tag?

Erklären läßt sich diese Konstruktion wohl als Apposition des Substantivs zu einem eigentlich prädikativen Adjektiv:
vgl.  Is deas é. = Er ist nett. (wörtl. "Ist nett er")
       Is deas an duine é. = "Er ist nett, der Mensch." (wörtl. "Ist nett der Mensch er")
Eine solche Apposition kann nur im Kopulasatz vorkommen, deas an duine = "ein netter Mensch" läßt sich nicht als Subjekt oder Objekt eines anderen Verbs verwenden.

Auch diese Sonderform lässt sich mittels eines Relativsatzes in einen Klassifikationssatz mit bí und der Präposition i umwandeln.
Hierzu wird das Subjektpronomen einfach durch einen Relativsatz mit bí ersetzt (éa bhí ann):
z.B.: Ba mhór an fear a bhí ann. = Ein großer Mann war er.
       Is blasta an deoch atá inti! = Ein leckeres Getränk ist es!

Im Falle von Komparativen wird eine Apposition mit de statt mit dem Artikel an verwendet (siehe hier)
vgl.: Is cliste an bhean thú. = Du bist eine kluge Frau.
       Is cliste de bhean thú ná mar is dóigh liom. = Du bist eine klügere Frau als ich gedacht habe. (wörtl.: "Ist klüger von Frau du …")


Is trom an t-ualach aineolas = Unwissenheit ist eine schwere Last. (Sprichwort)

suas

Kopula mit prädikativem Adjektiv

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens:  Is + Adj. + (é/í/iad) + S Is deas é an duine. Der Mensch ist nett.
Präteritum/Konditional: Ba + Adj. + (é/í/iad) + S Ba deas é an duine. Der Mensch war nett.

Ein Kopulasatz mit prädikativem Adjektiv ist prinzipiell eine besondere Art des Klassifikationssatzes, denn das Adjektiv ist unbestimmt und bezeichnet eine Klasse mit der entsprechenden Eigenschaft.

Nebensubjekt é/í/iad
Es besteht ein Bedeutungsunterschied, ob ein Nebensubjekt é/í/iad mit bestimmten Subjekten verwendet wird oder nicht:
z.B.: Is geal an solas. = Das Licht ist hell. (Helligkeit als innewohnende natürl. Eigenschaft des Lichts im Allgemeinen: Das Licht (als solches) ist hell.
        Ähnlich auch ohne Artikel: Is geal solas. = Licht ist hell.
        Is geal é an solas. = Das Licht ist hell. (Eine ungewöhnliche Helligkeit eines bestimmten Lichts wird beschrieben: Das Licht ist aber hell!)
In den meisten heutigen Verwendungen (s.u.) tritt ein Nebensubjekt auf. Mit Komparativen tritt jedoch gewöhnlich kein Nebensubjekt auf.
z.B.: Is mó an dochar ná an sochar = Der Schaden ist größer als der Nutzen.

Verwendung
Adjektive als Prädikate mit der Kopula sind heute in den Verwendungen eingeschränkt. Außerhalb bestimmter, häufiger Verwendungen (s.u.) sind sie eher selten.
Gewöhnlich tritt ein prädikatives Adjektiv heute mit dem Verb auf: Tá an fear tinn. = Der Mann ist krank.
Siehe hierzu auch die Gegenüberstellung bí und is.

Die Kopula mit prädikativem Adjektiv ist heute regelmäßig üblich in den folgenden Fällen:

suas

Kopula mit prädikativem Adjektiv und Präpositionen

 Zeitform   allg.   Beispiel   Übersetzung   wörtl. 
 Präsens   Is + Adj. + Präp. + P + S   Is maith liom fuisce a ól.   Ich trinke gern Whiskey.   "Ist gut mit mir, Whiskey zu trinken" 
 Präteritum/Konditional   Ba + Adj. + Präp. + P + S   Ba mhaith liom fuisce a ól.   Ich möchte Whiskey trinken.   "Wäre gut mit mir, Whiskey zu trinken" 

Adjektiv, Präposition und nachfolg. Prädikatsnomen bzw. Präpositionalpronomen bilden zusammen das Prädikat (im Beispiel: maith liom = gut mit-mir).
Ein nachfolgendes Substantiv, Pronomen, Nebensatz oder Infinitivkonstruktion bildet das (grammatische) Subjekt (im Beispiel: fuisce a ól = Whiskey zu trinken).

Die Modalverben müssen, sollen, können, dürfen, mögen, wollen werden im Irischen oft durch solche Konstruktionen gebildet,
z.B.: is maith liom = ich mag, wörtl.: "ist gut mit mir", ba cheart duit = du solltest, wörtl. "wär richtig zu dir".
Das logische Subjekt der Aussage (d.h. derjenige, der möchte, soll, kann, etc.) ist hier Teil des Prädikats (ba mhaith liom é. = Ich möchte es).
Da die Präposition zur Anführung des logischen Subjektes in Modalsätzen benutzt wird, wird durch Weglassen der Präposition eine unpersönliche modale Aussage getroffen (z.B.: Ba mhaith é. = Man möchte es.)

Die Verwendung als Modalverb ist nur sekundär.
Primär stehen bestimmte Grundbedeutungen aus Kopula und Präposition:

le und do können zusammen auftreten:
z.B.: Ní maith leis é ach is maith é. = Er mag es nicht, aber es ist gut für ihn.
        Is cuma liomsa ach is cuma duitse. = Mir ist es egal, aber dich geht es nichts an.
        Is moch liom duit é. = Ich finde, es ist zu früh für dich.

Mit Adjektiven kann oft auch ein (subjektives oder objektives) Übermaß der Eigenschaft gemeint sein (siehe oben: Is fada liom an tsráid = Ich finde die Straße zu lang)
Dies ist insbesondere bei den Adjektiven mór und beag der Fall, siehe: Exzessiv.

In dieser Konstruktion können auch einige Substantive auftreten. Sie werden hier wie Adjektive benutzt, z.B. fiú = Wert, dóigh = Erwartung/Meinung, eol = Wissen, cuimhin = Erinnerung, oth = Bedauern, fuath = Hass, mithid = (höchste) Zeit, áil = Wunsch u.a.; cuma bedeutet als Substantiv "Form, Aussehen", als Adjektiv mit der Kopula hingegen "gleich, egal, indifferent")
z.B.: Is fiú duit é. = Es lohnt sich für dich.
        is dóigh liom = ich finde wahrscheinlich/ich meine
        mar is eol duit = wie du weißt
        is cuimhin liom = ich erinnere mich
        Is oth liom é. = Es tut mir leid.
        Is fuath liom é. = ich hasse es.
        Is mithid dom imeacht. = Es ist Zeit für mich zu gehen.
        Is cuma liom é sin. = Das ist mir egal.
        Is áil leis é a thabhairt di. = Er wünscht es, ihr zu geben.

Einige Wörter treten nur in solchen Kopulasätzen auf, so daß es nicht mehr zu unterscheiden ist, ob es sich um Adjektive oder Substantive handelt,
z.B.: féidir ("möglich", etym. aber ursprüngl. Substantiv, "Kraft") in is féidir liom = ich kann

Mit einigen Adjektiven können Fragesätze mit gebildet werden, die trotz des Frageworts oft keine Ergänzungs-, sondern eher rhetorische Entscheidungsfragen sind,
z.B.: Cá fearr dúinn anseo? = Ist es nicht besser für uns hier zu sein?
        Cár mhiste duit é? = Was ging es dich an?
        Cá mór daoibh imeacht? = Solltet ihr nicht gehen?
        Cá beag sin? = Ist das nicht genug?

suas

Kopula im go/nach-Gliedsatz

(clásal ráiteasach)
 
 Zeitform  allgemein  Beispiel  Übersetzung
 Präsens  positiv  gur  gur maith liom é a dhéanamh  daß ich es tun mag
 negativ  nach  nach maith liom é a dhéanamh  daß ich es nicht tun mag
 Präteritum/Konditional:   positiv  gur  gur mhaith liom é a dhéanamh  daß ich es tun möchte
 negativ  nár  nár mhaith liom é a dhéanamh  daß ich es nicht tun möchte

Statt gur steht vor Vokal z.T. gurb im Präsens bzw. gurbh im Präteritum/Konditional.
Die Verwendung von gurb ist eingeschränkt auf Personalpronomen, Adjektive und amhlaidh.
Vor vokalisch beginnenden Substantiven, Präpositionen, Präpositionalpronomen und vor Personalpronomen in Infinitivkonstruktionen steht gur und nicht gurb (mehr dazu siehe: Kopulaformen vor Vokal).
Gur/gurb unterscheidet sich somit von anderen Kopulaformen auf -r, bei denen die Verwendung von Formen auf -rb nicht auf die genannten Fälle eingeschränkt sind.

Im Falle von b’fhéidir = vielleicht und b’fhiú = wert steht gewöhnlich nicht gurbh, sondern go mb’ (go mb’fhéidir, go mb’fhiú).
z.B.: go mb’fhiú leis labhairt linn = daß er es wert empfände, zu uns zu sprechen
       go mb’fhéidir go mbeadh sé anseo = daß er vielleicht hier wäre

suas

Kopula im direkten Relativsatz

(clásal coibhneasta díreach)
 
 Zeitform  allgemein  Beispiel  Übersetzung
 Präsens  positiv  Bezugswort + is  an rud is féidir liom a dhéanamh  die Sache, die ich tun kann
 negativ  Bezugswort + nach   an rud nach féidir liom a dhéanamh  die Sache, die ich nicht tun kann
 Präteritum/Konditional:   positiv  Bezugswort + ba  an rud ab fhéidir liom a dhéanamh  die Sache, die ich tun könnte
 negativ  Bezugswort + nár  an rud nárbh fhéidir liom a dhéanamh  die Sache, die ich nicht tun könnte

Im direkten Relativsatz steht ab statt ba vor nachfolgendem vokalisch oder mit f beginnenden Wort (siehe Beispiel: ab fhéidir = die möglich war, ab álainn = die schön war).
Gelegtl. tritt auch a ba vor Konsonant auf: Céard a ba mhaith leat? neben Céard ba mhaith leat? = Was möchtest du?
Statt nár steht vor nachfolgendem vokalisch oder mit f beginnenden Wort nárbh

Ein Klassifikationssatz als direkter Relativsatz kann denkbar kurz sein,
z.B.: an fear is múinteoir = der Mann, der Lehrer ist
        In ainm na Tríonóide Ró-Naofa is tobar don uile údarás = Im Namen der allerheiligsten Dreieinigkeit, welche eine Quelle aller Autorität ist (Beginn der ir. Verfassung)
Oft wird aber statt dessen ein indirekter Relativsatz verwendet (s. Kopula im indirekten Relativsatz).

Häufig sind direkte Relativsätze mit Präpositionen im Prädikat
Oft so bei Kopula-Modalkonstruktionen u.ä.
z.B.: an rud is maith liom = das Ding, das ich mag

Sonderform: is … ann

Eine Sonderform stellen direkte Relativsätze mit dem Präpositionalpronomen/Adverb ann im Prädikat dar.
Diese Form tritt zumeist nur in Kopula-Fragesätzen (nach Definitionen) aber auch innerhalb von Sperrsätzen als Antwort auf solche Fragen auf.
Ann ist wohl als Kurzform für atá ann, "der/die da ist" zu verstehen. (Im Nichtrelativsatz steht das Subjekt mit do und der Satz beschreibt Existenz: Is ann do chrainn. = Es gibt Bäume. als Umbild. aus Tá crainn ann.)
Das Substantiv als Prädikat ist formal unbestimmt und wird generalisiert als Bezeichnung einer Klasse verwendet, die dem Bezugswort (Subjekt) gleichgestellt wird, also eigtl. ein Identifikationssatz.
z.B.: Cad is crann ann? = Was ist ein Baum? (eigtl.: Was ist (die Klasse) Baum?; wörtl. "was-ist [es] [das]-ist Baum in-es?")
       Séard is crann ann ná planda ard adhmadach. = Ein Baum ist eine hohe holzige Pflanze. (Was ein Baum ist, ist eine hohe holzige Pflanze.)
Außerhalb von Frage- und Sperrsätzen ist sie selten,
z.B. Is é Íosa is Críost ann. = Jesus ist ein Christus. ("Jesus ist der, der ein Christus ist")

suas

Kopula im indirekten Relativsatz

(clásal coibhneasta neamhdhíreach)
 
 Zeitform  allg.  Beispiel  Übersetzung
 Präsens  positiv  Bezugswort + ar  an bhean ar maith léi an bord  die Frau, welcher der Tisch gefällt
 negativ  Bezugswort + nach   an bhean nach maith léi an bord  die Frau, welcher der Tisch nicht gefällt
 Präteritum/Konditional:  positiv  Bezugswort + ar  an bhean ar mhaith léi an bord  die Frau, welcher der Tisch gefiel
 negativ  Bezugswort + nár  an bhean nár mhaith léi an bord  die Frau, welcher der Tisch nicht gefiel.

Statt ar steht arb (im Präsens) bzw. arbh (im Präteritum) vor nachfolgendem vokalisch oder mit fh beginnenden Wort.
In Munster wird gur(b/bh) statt ar(b/bh) als indirekte Relativform der Kopula verwendet.

Klassifikations- und Identifikationssätze als Relativsätze

Häufig wird ein Klassifikationssatz durch einen indirekten Relativsatz ausgedrückt (indirekt durch rückbezügl. Pronomen)
z.B.: an fear ar múinteoir é = der Mann, der Lehrer ist
        an bhean arb amhránaí í = die Frau, die Sängerin ist
Ebenso indirekt-relativ im Identifikationssatz,
z.B.: an fear arb é an múinteoir é = der Mann, welcher der Lehrer ist
        an bhean arb í an amhránaí í = die Frau, welche die Sängerin ist

Oft werden aber solche Kopula-Relativsätze zur Klassifikation oder Identifikation gänzlich vermieden und auf Relativsätze mit dem Verb bí zurückgegriffen (siehe Klassifikations und Identifikationssätze ohne Kopula)
z.B.: an fear atá ina mhúinteoir = der Mann, der Lehrer ist

Kopula in Relativsätzen mit rückbezüglichem Relativpronomen

In indir. Relativsätzen mit Präpositionen treten gewöhnlich rückbezügl. Präpositionalpronomen im Relativsatz auf (dann Kopulaform wie in der obigen Tabelle),
z.B. an bhean ar maith léi an bord = die Frau, welcher der Tisch gefällt (wörtl. "die Frau REL-ist gut mit-ihr der Tisch")
       an bhean nach maith léi an bord = die Frau, welcher der Tisch nicht gefällt (wörtl. "die Frau REL-nicht-ist gut mit-ihr der Tisch")

Die Präposition kann aber auch am Anfang eines indir. Relativsatzes stehen (wenn positiv). Dann stellt dieselbe Form ar(b/bh) eine Kombination aus dem rückbezügl. Relativpronomen und der Kopula dar. Bei den vokalisch endenden Präpositionen i, ó, de, do, trí, le, faoi treten dann zudem Kombinationen aus Präposition und ar(b/bh) auf (Formen siehe Tabelle aller Kopulaformen) In negativen Sätzen ist diese Satzform nicht möglich.
z.B.: an bhean lenar maith an bord = die Frau, welcher der Tisch gefällt (wörtl. "die Frau mit-welcher-ist gut der Tisch")
statt: an bhean ar maith léi an bord = die Frau, welcher der Tisch gefällt (wörtl. "die Frau REL-ist gut mit-ihr der Tisch")

Häufig ist dies in der folgenden Wendung zur Namensangabe,
z.B.: an fear darb ainm Seán = der Mann namens Seán (wörtl.: "der Mann zu-dem-ist Name Seán.")
statt: an fear arb ainm Seán = der Mann namens Seán (wörtl.: "der Mann REL-ist Name zu-ihm Seán.")
Oft tritt hier im Dialekt auch eine Mischung beider Satzformen auf (doppelte Präposition do)
z.B.: an fear darb ainm Seán = der Mann namens Seán (wörtl.: "der Mann zu-dem-ist Name zu-ihm Seán.")

Neben der Präposition do = zu (Formen dar, darb, darbh) treten solche Relativsätze nur häufiger mit den Präpositionen i = in (Formen inar, inarb, inarbh) und ar = auf (Formen ar ar, ar arb, ar arbh; Aussprache ar ar [er′ ər] = auf dem-ist)
z.B.: an áit inar cheart an capall a bheith = der Platz, an dem das Pferd sein sollte
z.B.: an uirlis ar ar féidir leat é a seinm = das Instrument, auf dem du es spielen kannst (wörtl.: "das Instrument auf dem-ist möglich mit-dir es zu spielen")

Mit anderen Präpositionen tritt die Satzform mit rückbezüglichem Relativpronomen nur selten auf.

Kopula mit verallg. Relativpronomen

Die Kombination aus verallgemeinernden Relativpronomen und Kopula gleicht ebenfalls der indirekten Relativform:
z.B.: Sin arbh eol dom. = das war alles, was ich wußte.

suas

Kopula im realen Konditionalsatz

(clásal coinníollach oscailte)
 
Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens positiv más Más é an dochtúir é Wenn er der Arzt ist
negativ mura  Murab é an dochtúir é Wenn er nicht der Arzt ist
Präteritum positiv má ba Má ba é an dochtúir é Wenn er der Arzt war
negativ murar Murarbh é an dochtúir é Wenn er nicht der Arzt war

Unterschiede zwischen Klassifikations- und Identifikationssätzen wie oben.
más wird [maːs] gesprochen, vor ea, é, í, iad jedoch [maːs′].
Vor Vokal bes. Formen (siehe Beispiele).
Vor Substantiven und Pronomen treten dialektal im Präsens auch die Formen muran, maran, marar auf, vor ea, é, í, iad jedoch immer murab, marab.

suas

Kopula im irrealen Konditionalsatz

(clásal coinníollach iata)
 
Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Konditional/
Konj. Präteritum
positiv dá mba Dá mba é an dochtúir é Wenn er der Arzt wäre 
negativ murar Murarbh é an dochtúir é Wenn er nicht der Arzt wäre 

Sätze mit murar unterscheiden sich in der Form nicht zwischen irrealen (im Konjunktiv Präteritum) und realen Bedingungen (im Indikativ Präteritum).

suas

Kopula im Optativsatz

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung wörtl.
Konjunktiv Präsens positiv   gura      Gurab amhlaidh duit! Dir gleichfalls! "Daß-sei wie-es zu-dir!"
negativ   nára      Nára fada uainn an lá! Möge der Tag nicht fern sein! "Nicht-daß-sei lang von-uns der Tag!"

Der Konjunktiv wird zumeist für Wünsche, Flüche u.ä. Verwendungen (Optativ) benutzt.
In Kopulasätzen ist er selten und vornehmlich auf feste Redewendungen beschränkt.
Formen auf -b (gurab, nárab) treten vor Vokal auf (s.o. und Narab ea! = Hoffentlich ist es nicht so!).

In Conamara werden die Formen go mba, nár ba verwendet, dann ohne folgende Lenition aber mit h-Vorsatz vor Vokal,
z.B.: Go mba hé dhuit./ Go mba hamhlaidh dhuit. = Dir gleichfalls.

Konjunktiv Präteritum fällt in Form und Funktion mit dem Konditional zusammen. Er steht nach dá = wenn: dá mba (siehe irrealer Konditionalsatz)

suas

Kopula zur Besitzanzeige

Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
Präsens is + le + P + S Is le Pól an carr. Das Auto gehört Paul. (wörtl.: "Ist mit Paul das Auto")
Präteritum/Konditional: ba + le + P + S Ba le Pól an carr. Das Auto gehörte Paul. (wörtl.: "War mit Paul das Auto")

Besitz wird durch die Konstruktion is le "ist mit..." ausgedrückt.
Diese Konstruktion ist mit unbestimmten Substantiven nicht möglich (hier tritt bí … ag = haben an seine Stelle: Tá carr ag Pól = Paul hat/besitzt ein Auto.)

Fragesatz hierzu: Cé leis é? = Wem gehört es?

In Munster ist eine Umstellung mittels Linksverschiebung möglich,
z.B.: Leis ab ea é. = Ihm gehörte es.
        Le Pól is ea an carr. = Paul gehört das Auto.

suas

Kopula zur Herkunftsangabe

allgemein Beispiel Übersetzung
is + as + P + S Is as an nGearmáin mé. Ich bin aus Deutschland. (wörtl.: "Ist aus das Deutschland ich")
is + as + P + do + S Is as an nGearmáin dom. Ich bin aus Deutschland. (wörtl.: "Ist aus das Deutschland zu-mir")

Herkunft wird durch  is as "ist aus ..." ausgedrückt.
Statt as auch ó (in Munster) möglich: Is ón nDaingean mé. = Ich bin aus Dingle.
Vor Substantiven als Nominativ-Subjekt wird nur tw. ein Nebensubjekt é/í/iad verwendet.
Das (logische) Subjekt kann durch do eingeführt werden: Is as Doire dom. = Ich bin aus Derry. (wörtl.: "ist aus Derry zu-mir")

Auch hier ist eine Umstellung mittels Linksverschiebung möglich,
z.B.: As Sasana is ea é. = Aus England ist er.

Ein Relativsatz ist indirekt: an fear arb as Doire é = der Mann, der aus Derry ist. (é rückbezügl.)
Dies gilt auch beim Herkunftsort als Bezugswort: an baile arb as é = der Ort, aus dem er ist. (as = aus ihm rückbezügl.)

Fragesätze hierzu: Cad as tú/duit?, Cérb as thú/duit?, Cé as tú/thú/duit?, Cá has tú/thú/duit?, Cárb as tú/thú/duit? = Woher bist du?

suas

Kopula zur Namensangabe

Angabe des Namens

allgemein Beispiel Übersetzung wörtl.
(is) + Name + is + ainm + do + Bezeichnetes   Seán (Mac Mathúna) is ainm dom. Mein Name ist Seán (MacMahon).  "Seán (MacMahon) das-ist Name zu-mir"

Diese Satzform ist durch Hervorhebung des Namens an den Satzanfang gekennzeichnet, also ein Spaltsatz. D.h., is ainm do … ist ein Relativsatz und insges. Subjekt des Satzes.
Eine nichthervorgehobene Satzform ist (im Hauptsatz) unüblich.

Es kann dem Namen eine Kopula vorangehen, die Präsens-Kopulaform is entfällt aber zumeist.
Zu beachten ist hier, daß der Name bei der Namensnennung als unbestimmtes Substantiv aufgefasst wird, es steht dann also nur die Kopula is ohne Nebenprädikat.
z.B.: Is Seán is ainm dom. = Mein Name ist Seán. (nicht: *Is é Seán is ainm dom.)
Immer ist das der Fall, wenn eine andere Kopulaform als is gebraucht wird:
z.B.: Nach Seán is ainm dó? = Ist Seán nicht sein Name?
        Deir sé gur Seán is ainm dó. = Er sagt, daß er Seán heißt. (nicht: … *gurb é Seán is ainm dó)

Ein Relativsatz ist indirekt, der Satz selbst dann eher in der normalen Reihenfolge (ohne Hervorhebung):
z.B.: an fear arb ainm dó Seán = der Mann namens Seán (wörtl.: "der Mann, dem-ist Name zu-ihm Seán")
Oft tritt die Form darb/darbh auf (Kombination aus Präposition do + rückbezügl. Relativpronomen + Kopula)
z.B.: an fear darb ainm Seán = der Mann namens Seán (wörtl.: "der Mann zu-dem-ist Name Seán")
dann mundartlich auch mit (eigtl. überflüssiger) doppelter Präposition do = zu:
z.B.: an fear darb ainm dó Seán = der Mann namens Seán (wörtl.: "der Mann zu-dem-ist Name zu-ihm Seán")

Fragesatz hierzu: Cad is ainm duit? = Was ist dein Name?

Da der Name unbestimmt ist, kann eine zusätzl. Linksverschiebung zur Betonung erfolgen, in welcher ea an normaler Stellung des Prädikats tritt.
z.B.: Alba is ea is ainm don chríoch seo. = Schottland ist der Name dieses Landes. (wörtl.: "Schottland, ist es, das-ist ein Name zu diesem Territorium")

Ein bloßer Nachname kann nicht mittels dieser Satzform angegeben werden. Hierzu dient die folg. Form:

Angabe des Nachnamens

allgemein Beispiel Übersetzung wörtl.
is + de + Name (-ach-Form) + S Is de Bhrianach mé. Ich bin ein Ó Briain. 
Ich heiße Ó Briain.
Mein Name ist Ó Briain. 
"Ist vom Brianischen ich."
is + de na + Name (-ach-Form, Pl.) + S Is de na Brianaigh mé. "Ist von den Brianischen ich."
is + de mhuintir + Name + S Is de mhuintir Bhriain mé. "Ist von den Leuten Brians ich."

Dies ist eine übliche Form der Angabe des Nachnamens.

Muintir wird mit Nachname auf Ó verwendet, wobei Ó entfällt.
Statt de mhuintir tritt de chlann Mhic (für Namen auf Mac) oder de chlann Uí (für Namen auf Ó Maoil)
z.B.: Is de chlann Mhic Mhathúna mé. = Ich bin ein MacMahon.
        Is de mhuintir Néill ó cheart mé, ach de mhuintir Chonchúir m’fhear pósta. = Ich bin eine O’Neill, aber mein Ehemann ist ein O’Connor.
        Is de chlann Uí Mhaoil Eoin mé. = Ich bin ein O’Malone.

Auch hier ist eine Umstellung mittels Linksverschiebung möglich,
z.B.: De mhuintir Rónáin ba ea é. = Er war ein Ó Rónáin.

Ein Relativsatz ist wiederum indirekt:
z.B.: an mhuintir ar díobh é = die Familie, von denen er ist (wörtl.: "die Familie, REL-ist von-denen er" )
Auch hier tritt mundartlich eine Form mit verdoppeltem de auf durch Verwendung der Form dar (Kombination aus Präposition de + rückbezügl. Relativpronomen + Kopula) statt bloßem ar (Relativpartikel + Kopula).
z.B.: an mhuintir dar díobh é = die Familie, von denen er ist (wörtl.: "die Familie, von-der-ist von-denen er")

Fragesatz hierzu: Cér díobh thú? / Cé dar díobh thú? = Was ist dein Nachname? (wörtl.: "Von welchen bist du?"), Cén sloinne atá ort? = Was ist dein Nachname?

suas

Kopula in Fragesätzen

Kopula in Entscheidungsfragen

Der Gegenstand der Frage ist das Prädikat, es folgt entsprechend PSO nach der Kopula. Nur bei Pronomen der 1. und 2. Person kann das (grammat.) Subjekt der Kopula unmittelbar folgen (An tú an dochtúir = Bist du der Arzt?)
Eine Unterscheidung nach Klassifikations- und Identifikationssätzen findet nach obigen Mustern statt.

Anstelle von is bzw. ba treten spezielle Kopulaformen (in der Form ähnlich der Verbalpartikel)
Hier jedoch keine Eklipse nach an/nach!
 

Zeitform Frageform  vor Vokal L/E Beispiel
Präsens positiv  an  an  - An eisean an dochtúir? = Ist er der Arzt?
negativ  nach  nach  - Nach eisean an dochtúir? = Ist er nicht der Arzt?
Präteritum/Konditional positiv  ar  arbh  L Ar dhochtúir é? = war er Arzt?
negativ  nár  nárbh  L Nár dhochtúir é? = War er nicht Arzt?

In Connemara statt an auch ar  (vor mé, thú, muid, sibh) oder ab (vor é/í/iad/ea)
z.B.:  Ar mise an dochtúir?  = Bin ich der Arzt?
         Ab é an dochtúir é?  = Ist er der Arzt?
sowie statt ar auch an mba, statt nár auch nach mba
z.B.:  An mba é an dochtúir é = War er der Arzt?

"Ar mise an dochtúir?" kann also "Bin ich der Arzt?"(Connemara) als auch "War ich der Arzt?" (Standard) heißen.
 

Ergänzungsfragen mit Cé, Cad, Céard

Sätze mit Fragewörtern (z.B.: cé, cad, céard) stellen schon an sich eine Kopulakonstruktion (d.h. Fragewort = Kopula + Prädikat) dar: "wer/was-ist".
Der Rest der Frage ist (mit Ausnahme von anderen, mögl. Teilprädikaten) das formale Subjekt dieses Kopulasatzes und erfolgt:

  1. als einfaches Subjekt (Substantiv/Pronomen) des Kopulasatzes.
  2. als direkter Relativsatz mit Verb oder Kopula
  3. bei Formen mit Präposition (wie z.B. cé aige, cé air) als indirekter Relativsatz mit  Verben oder mit Kopula

Dennoch ergeben sich einige Schwierigkeiten in der Formulierung von Kopulafragen bzw. in deren Analyse.
Zum Teil ist dies so, weil auch in Kopulafragen oft eine Sperrsatz-Struktur auftritt (bei welcher die Antwort auf die Frage als eigtl. Haupt-Prädikat des Frage-Satzes zu verstehen ist). Siehe hierzu auch Kopula-Sperrsatz.


Fragen mit Substantiv/Pronomen als Subjekt

In diesen Kopula-Sätzen wird primär eine Kopulaform durch das Fragewort, z.B. " = wer-ist" oder "cad = was-ist" ersetzt.
Das Fragewort ist (Teil-)Prädikat des Satzes.


Cé = Wer ist?
 

Zeitform allgemein Beispiel Übersetzung
Präsens u.a.: + hé/hí/hiad + Subjekt
+ hé/hiad + Subjekt
+ hé/hiad + Pronomen
+ Pronomen
+ Pronomen + féin
Cé hí an bhean sin?
Cé hé an bhean sin?
Cé hé tusa
Cé thusa?
Cé thú féin?
Wer ist die Frau?
Wer ist die Frau?
Wer bist du?
Wer bist du?
Wer bist du?
Präteritum/Konditional: cérbh + é/í/iad + Subjekt
cérbh + é/iad + Subjekt
cérbh + é/iad + Pronomen
cér(bh) + Pronomen
Cérbh í an bhean sin?
Cérbh é an bhean sin?
Cérbh é tusa?
Cér tusa? 
Wer war die Frau?
Wer war die Frau?
Wer warst du?
Wer warst du?

é/í/iad = Nebensubjekt,
é/iad = Prädikat (cé in diesem Fall Kopula + Nebenprädikat)

Die Verbindung von mit maskulinem Pronomen (als Prädikat), also cé hé, wird bevorzugt:
z.B.: Cé hé an bhean sin? = Wer ist die Frau?, bei Mehrzahl wird iad verwendet: Cé hiad na fir? = Wer sind die Männer?

Nach tritt ein h-Vorsatz vor vokalisch beginnende Pronomen im Präsens, cérbh steht in gleicher Situation im Präteritum.
Daneben tritt seltener vor Vokal im Präsens die Form cérb auf:
z.B.: Cé hiad? = Cérb iad? = Wer sind sie?

Bei Fragen mit Pronomen der 1. und 2. Person steht oft é/iad (stets é im Singular, auch wenn eine Frau gemeint ist, und iad im Plural):
z.B.: Cé hé mise? = Wer bin ich?; Cé hé tusa? = Wer bist du?; Cé hiad sinne? = Wer sind wir?; Cé hiad sibhse? = Wer seid ihr?
Die Verwendung des (Teil-)Prädikats é/iad ist im Singular häufiger als im Plural, dort meist ohne iad,
z.B.: Cé sinne? = Wer sind wir?; Cé sibhse? = Wer seid ihr?; Cé sibh féin? = Wer seid ihr?
Aber auch im Singular häufig ohne é, dann entweder emphat. Pronomen oder einfaches Pronomen mit féin
z.B.: Cé thusa? = Wer bist du?; Cé thú féin? = Wer bist du? ( hier häufig leniert: thusa / thú féin)
Nur ein einfaches Pronomen (Cé thú?) ist eher unüblich.

Bei Fragen mit Pronomen der 3. Person steht gewöhnl. nicht ein zusätzl. é/iad:
z.B.: Cé heisean? = Wer ist er?; Cé híse? = Wer ist sie?; Cé hiadsan? = Wer sind sie?
Häufig statt emphatischer Pronomen sind in der 3. Person auch andere betonte Pronomen, also einfache Pronomen mit zusätzl. Demonstrativpronomen oder mit féin:
z.B.: Cé hé sin? = Wer ist das?; Cé hí féin? = Wer ist sie?
Bloßes einfaches Personalpronomen (Cé hí? = Wer ist sie?) ist eher unüblich. Es tritt gelegtl. in indir. Fragen auf (v.a. in eher elliptischen indir. Fragen, wo im Deutschen nur das Fragewort steht) oder wenn eine andere Ergänzung folgt.
z.B.: Níl a fhios agam cé hé. = Ich weiß nicht, wer.
        Is ar Éirinn ní neosainn cé hí. = Und für alles auf der Welt, ich würde nicht sagen, wer [sie ist].
        Cé hí a bholaigh dhíot? = Wer ist sie, die an dir geschnüffelt hat?

Die Fragen nach Besitz und Herkunft (cé leis und cé as) werden ebenso ohne Relativsatz, sondern als feste Kombinationen mit der Kopula  (cé leis = wörtl. "mit wem ist") gebildet und die Satzergänzung erfolgt als Teil dieser Kopulakonstruktion:
z.B.: Cé leis an leabhar? = Wem gehört das Buch?
        Cé as thú? = Woher bist du?


Cé + Artikel + Substantiv = Welche(r)?
 

Zahl allgemein Beispiel Übersetzung
Singular  cén + Neben-Subjekt + Subjekt  Cén leabhar é sin? Welches Buch ist das?
Plural  cé na + Neben-Subjekt + Subjekt  Cé na leabhair iad sin? Welche Bücher sind das?

cén / cé na (welcher/welche) wirkt hier wie ein (pronominales) Adjektiv.
Nur in dieser Form kann der Artikel direkt nach einer Kopulaform stehen (bzw. mit dieser verschmelzen: cé + an = cén)

allein gilt als das Prädikat des Satzes (bzw. es verweist auf die Antwort als eigtl. Prädikat, wenn man den Satz ähnlich der folg. Form mit cad + é als sperrsatz-artig versteht).
Die Form cén ist eine Kombination aus Prädikat- (cé-) und Subjektanteilen (-n).
Wenn das Substantiv einen Relativsatz führt, ist Substantiv und Relativsatz gemeinsam das Subjekt, ein Neben-Subjekt wird dann nicht unterschieden,
z.B.: Cén leabhar atá agat? = Welches Buch hast du?


Cad + é/í/iad + best. Substantiv = Welche(r)?

Statt cén (Connacht, Ulster) kann cad (v.a. in Munster) stehen. Hier wird ein Pronomen é/í/iad benötigt.

Form allgemein Beispiel Übersetzung
Normalform cad + é/í/iad + Prädikat + Subjekt Cad é an leabhar é? Welches Buch ist es?
Sperrsatzform cad + é + Neben-Subjekt + Subjekt Cad é an leabhar é? Welches Buch ist es?

Cad wird gefolgt von é/í/iad, entsprech. dem folg. Substantiv, wenn das folg. bestimmte Substantiv als (Neben-)Prädikat verstanden wird. (Normalform)
Cad wird jedoch gefolgt nur von é (auch bei folg. femininen Substantiv), wenn das folg. Substantiv als Neben-Subjekt begriffen wird (Prädikat ist nur cad, é ist Nebenprädikat). Das Pronomen é bezieht sich dann gewissermaßen auch auf die folg. Antwort als nachgestelltes Prädikat, also eine Sperrsatz-Konstruktion.


Cad + é/í/iad + best. Substantiv = Was ist? (in Identifikationsfragen)

Folgen auf cad nur eines statt zwei volle Argumente (also nur ein bestimmtes Substantiv als Subjekt), bedeutet es eher was?
vgl.: Cad é an t-am? = Was ist die (Uhr-)Zeit?
mit ähnl. Cad é an t-am é? = Welche (Uhr-)Zeit ist es?

Form allgemein Beispiel Übersetzung
Normalform cad + é/í/iad + Subjekt        Cad í an ghairm bheatha atá agat? Was ist der Beruf, den du hast?
Sperrsatzform cad + é + Subjekt        Cad é do bharúil? Was ist deine Meinung?

Auch hier unterscheidet sich eine Normalform der Frage (Nebensubjekt é/í/iad) von der Sperrsatzform (stets é)

Cad (Munster) wird in Connacht durch céard ersetzt. Es kann wiederum é, í, iad folgen, je nach folg. Substantiv. Im Falle von Sperrsatzfragen steht generell é.
z.B.: Céard é do bharúil? = Was ist deine Meinung? (é trotz femininen barúil)
       Céard é barúil na hEaglaise? = Was ist die Meinung der Kirche?
       Céard í príomhchathair na hÉireann? = Was ist die Hauptstadt Irlands?
       Céard é an difríocht idir A agus B? = Was ist der Unterschied zwischen A und B?
       Céard é an bhaint atá aige sin le rud ar bith? = Was hat das mit irgendwas zu tun?
       Céard é do mheas? = Was ist deine Meinung?

In Ulster steht unveränderliches goidé (eigtl. = cad é), d.h., das Pronomen é ist bereits enthalten.
z.B.: Goidé do bharúil? = Was ist deine Meinung?
Jedoch wechselt man in Ulster gern zu einer Satzform mit cén = welchen, sobald das Subjekt durch einen Relativsatz ergänzt wird.
z.B.: Cén ghairm bheatha atá agat? = Welchen Beruf hast du?


Cad / cad é (an) rud = Was ist? (in Klassifikationsfragen)
 

  allgemein Beispiel Übersetzung
Kurzformen   cad + é/í/iad (+ seo/sin/siúd)
cad + seo/sin/siúd
Cad é seo?
Cad sin?
Was ist das?
Was ist das?
Langformen   cad é rud + Substantiv
cad é rud + Pronomen
cad é an rud + Substantiv
cad é an rud é + Substantiv
cad é an rud + Pronomen
cad é an ní + Substantiv
Cad é rud leabhar?
Cad é rud sin?
Cad é an rud filíocht?
Cad é an rud é leabhar?
Cad é an rud é seo?
Cad é an ní meisce?
Was ist ein Buch?
Was ist das?
Was ist Dichtkunst?
Was ist ein Buch?
Was ist das?
Was ist Trunkenheit?
weitere cad is + Substantiv + ann Cad is leictreachas ann? Was ist Elektrizität?

Hier sind Lang- und Kurzformen zu unterscheiden.

Die Langformen sind Sperrsatz-artige Konstruktionen, daher é als Nebenprädikat unabh. vom Geschlecht des folg. Substantivs, das (Neben-)Subjekt ist.
Inhaltlich sind die Langformen häufig Fragen nach einer Klassifizierung. Sie lassen sich auch mit einem einfachen Klassifikationssatz beantworten.
Strukturell sind sie jedoch Identifikationssätze. Hierfür spricht das Pronomen é im Prädikat (cad é), so daß das Prädikat bestimmt ist. Substantive als Subjekt sind hingegen unbestimmt, das Neben-Subjekt rud ist bestimmt.
Auch die entsprechenden definierenden Antwortsätze in Sperrsatz-Form stellen formal Identifikationssätze dar.

Rud, an rud und an ní entspricht in etwa dem Deutschen "für ein Ding" (z.B.: Was für ein Ding ist das?). Stilistisch sind solche Fragen jedoch oft besser nur mit bloßem was zu übersetzen.
Obwohl rud / ní = Ding vorkommt, kann eine solche Frage sich auch auf Personen beziehen, da sich das Wort rud / ní allein auf die erfragte Klassifizierung bezieht. Häufig steht dann allerdings auch ein passenderes Substantiv, z.B. saghas (Art, Sorte), s.a. weiter unten: "Was bin ich".
z.B.: Cad é an rud é? / Cad é an saghas é - Is múinteoir é. = Was ist er? - Er ist Lehrer.

Es kann sowohl cad é rud, cad é an rud und cad é an rud é vor einem Substantiv stehen. Insgesamt sind die Form mit dem Artikel (an rud) in Fragesätzen häufiger als im Antwortsatz.
(Im Fragesatz wird ja erst nach näher Bestimmenden gefragt, während dies im Antwortsatz bereits vorliegt und so den Artikel entbehrlich macht.)
Das folg. Substantiv steht stets ohne Artikel.
Im Falle von cad é an rud é ist das letzte Pronomen stets é, auch bei folg. femininen Substantiv,
z.B.: Cad é an rud é filíocht? = Was ist Dichtkunst?
       Cad é an rud é taibhse? = Was ist ein Geist?

Eine Pluralform cad iad na rudaí tritt nur ausnahmsweise auf, wenn angenommen wird, daß es unterschiedliche Kategorien sind, die erfragt werden, sonst auch bei Pluralsubjekt an rud:
z.B.: Cad iad na rudaí iad? = Was sind sie? (erwartete Antwort z.B. "Hunde und Katzen")
       Cad é an rud iad? = Was sind sie? (erwartete Antwort z.B.: "Tiere")

Die Form cad is … ann wird alternativ in allen Dialekten verwendet. Sie enthält einen Kopularelativsatz mit dem Präpositionalpronomen ann ("in-es") am Schluß.
"Cad is … ann" entspricht von der Bildungsweise her Relativ-Konstruktionen mit anderen Präpositionen nach cad (Cad is ainm duit? = Was ist dein Name? Cad is cúis leis? = Was ist der Grund dafür?), s. unten

Was bin ich?
Mit Pronomen der 1. und 2. Person sind kurze Formen wie Cad é mise? = Was bin ich? (in Connacht: Céard mé féin?) möglich.
Hier wird, da es um Menschen geht, in längeren Formen neben allgemeinen rud auch saghas (Art, Sorte) oder sórt (Sorte) verwendet,
wörtl. also "Welche Sorte [Mensch] bin ich?" (entsprechend wird auch eine Erweiterung mit mar, cad é mar shórt, verwendet).
Ebenso auch in der 3. Person, wenn es um Menschen geht.
z.B.: Cad é an rud mé? = Was bin ich? (in Ulster: Goidé rud mé?)
        Cén sórt mé? = Cén saghas mé? = Cad é an saghas mé? = Was bin ich?
        Cad é an saghas sibh? = Was seid ihr?
        Cad é an saghas duine thusa? = Was bist du für ein Mensch?
        Cad é mar shórt daoine iad an dream thiar? = Was für Leute sind die Westler?
Oder man umschreibt es mit konkreteren Substantiven: Cén fear mé? = Was für ein Mann bin ich?

Präteritumformen: Was war …?
Solche Fragen mit expliziter Zuordnung zur Vergangenheit sind selten.
Selten werden Präteritumformen mit einer eingeschobene Präteritum-Relativform der Kopula ab gebildet: cad ab é
z.B.: Cad ab é sin? = Was war das?
Häufiger weicht man darauf aus, Relativsätze im Präteritum als Klassifikationssätze mit bí + i zu verwenden:
z.B.: Ach cad é an rud a bhí inntise? = Aber was war sie denn dann?
        Cad a bhí sa rud seo? = Was war dies?

Varianten
Cad é (an) rud kann durch céard (v.a. in Connacht), déard (Ring), goidé rud, goidé an rud (in Ulster) [ 8 ] oder aber cén rud ersetzt werden.
z.B. Céard é sin? = Was ist das?
       Goidé an rud é sin? = Was ist das?
       Goidé rud é? = Was ist er?
In Connacht steht nach céard oft ein Pronomen mit féin
z.B.: Céard é féin? = Was ist es?
       Céard sibh féin? = Was seid ihr?
Im Falle von céard muß zwischen céard und folgendem Substantiv ein Pronomen é stehen, unabhängig vom Geschlecht des folg. Substantivs:
z.B.: Céard é pian? = Was ist Schmerz?
       Céard é cadóg? = Was ist ein Schellfisch?

Statt cad é an ní auch cén ní,
z.B.: Cén ní Dia? = Was ist Gott?


Fragen mit direktem Relativsatz als Subjekt

Direkter Relativsatz mit Verben

Da Fragewörter stets einen Kopulasatz bedingen, können Fragen mit anderen Verben als der Kopula nur in dieser Weise mittels eines Relativsatzes formuliert werden. Die Konstruktion entspricht einem Spaltsatz.

Direkter Relativsatz mit Kopula
 

Zeitform vor allgemein  Beispiel Übersetzung
Präsens u.a. Konsonant cé is
cad is
Cé is fearr leat?
Cad is fearr leat
Wen bevorzugst du?
Was bevorzugst du?
Vokal cé is
cad is
Cé is ansa leat?
Cad is ainm duit?
Wen liebst du am meisten?
Was ist dein Name?
Präteritum/Kond. Konsonant cé ba
cad ba
Cé ba mhaith leat?
Cad ba mhaith leat?
Wen möchtest du?
Was möchtest du?
Vokal / fh cé ab
cad ab
Cé ab fhearr leat?
Cad ab fhearr leat
Wer wäre dir lieber?
Was wäre dir lieber?

Die wörtliche Übersetzung von cé is ist "wer-ist-[es], der-ist", selten auch cés geschrieben.
Diese Sätze sind Ellipsen, denn das Bezugswort des Relativsatzes (= Subjekt) fehlt. (Es wäre an té oder an rud o.ä.)
z.B.: Cé (hé an té) is fearr leat? → Cé is fearr leat? = Wen bevorzugst du? (wörtl.: "Wer-ist (er der jenige) der-ist besser mit-dir?")
Immer steht im Relativsatz ein Präpositionalausdruck am Schluß:
z.B.: Cé ba mhaith leat? = Wen magst du?, Cad is ainm duit? = Was ist dein Name?
Mit einfachen Personalpronomen/Substantiven ohne Präpositionalausdruck treten diese Formen nicht auf. (dann cérbh é nicht: *cé ba é).

Solche, durch is eingeleitete Relativsätze treten auf:

Statt cad auch cad é, céard
kann durch acu (= davon) ergänzt werden: Cé acu is fearr leat, tae nó caife? = Was davon bevorzugst du, Tee oder Kaffee?
Natürlich kann auch durch ein spezif. Substantiv ergänzt werden: Cén tae is fearr leat, Dairjíling nó Siolón? = Welchen Tee bevorzugst du, Darjeeling oder Ceylon?


Fragen mit indirektem Relativsatz als Subjekt

Cé /cad mit Präpositionalpronomen und folgendem indirekten Relativsatz

Fragewörter wie z.B. cé aige / cad aige (bei wem, wobei), cé dó / cad dó (zu wem, wozu), cé air / cad air (auf wem, worauf), etc. sind feste Verbindungen, die sich nicht verändern. Hiernach folgt stets ein indirekter Relativsatz

Im Falle von cé leis (Frage nach einem Besitzer), cé as (Frage nach der Herkunft) folgt auf das Präpositionalpronomen kein indir. Relativsatz mit Kopula, z.B. falsch *Cé leis arbh é?.
Hier ist das Präpositionalpronomen bereits Teil des folg. Relativsatzes. Ebenso im Falle von cér díobh (Frage nach der Familienzugehörigkeit). Siehe folg. Abschnitt.


Cé mit indirektem Kopularelativsatz

Hier ist das Fragewort und das Präpositionalpronomen nicht fest verbunden, sondern das Präpositionalpronomen ist Teil des Relativsatzes und erscheint daher innerhalb des Relativsatzes.

Zeitform vor allgemein  Beispiel Übersetzung wörtlich
Präsens u.a.: Konsonant  cé ar Cé ar maith leis é a dhéanamh? Wer mag es tun? Wer (KOP indir.) gut mit-ihm es zu tun
Vokal cé arb Cé arb áil leis é a dhéanamh? Wer wünscht, es zu tun? Wer (KOP indir.) Wunsch mit-ihm es zu tun
Präteritum/Konditional:   Konsonant  cé ar Cé ar mhaith leis é a dhéanamh? Wer möchte es tun? Wer (KOP indir. prät.) gut mit-ihm es zu tun
Vokal / fh cé arbh Cé arbh fhéidir leis é a dhéanamh? Wer könnte es tun? Wer (KOP indir. prät.) Können mit-ihm es zu tun

Zu erwarten ist die Verwendung von indirekten Kopula-Relativsätzen v.a. bei Kopula mit Adjektiv und Präpositionen, insbes. Kopula-Modalkonstruktionen, wenn nach dem (logischen) Subjekt gefragt wird. Hier wird eine vom Fragewort getrennte Schreibung der Kopularelativform verwendet: cé ar(b/bh) (im Gegensatz zur u.g. Sonderform), in Munster cé gur(b/bh) (bzw. cé go mba)

Cé ar mhaith leis …? = Wer möchte …?
Cé ar chóir dó …? = Wer sollte …?
Cé arbh éigean dó …? = Wer mußte …?
Cé arbh áil leis …? = Wer wünschte …?
Bean chéile gan cháim, cé ar féidir leis í a fháil? = Eine makellose Ehefrau, wer kann sie finden? (Bibel, Sprüche 31)
Óir cé arb eol dó céard is maith don duine sa saol seo […]? = Denn wer weiß, was gut ist für den Menschen in diesem Leben […]? (Bibel, Pred. 6)

In solchen Sätzen kann auch ein Pronomen é eingeschoben werden: cé hé ar(b/bh), in Munster cé hé gur(b/bh), oder gar weitere Ergänzungen: Cé hé an duine ar(b/bh) …

Cé hé arbh éigean dó … = Wer mußte …; Cé hé ar mhaith leis … = Wer möchte …?; Cé hé ar chóir dó … = Wer sollte … etc.
Cé hé ar féidir dó a rá leis "Céard atá tú a dhéanamh?" = Wer mag zu ihm sagen: "Was machst du?" (Bibel, Pred. 8)
Cé hé ar féidir leis bheith páirteach? = Wer kann beitreten?

Oft werden solche Formen jedoch vermieden und es erfolgt eine Umschreibung, z.B.: Cé atá ag iarraidh tae? = Wer will Tee?).

Sonderform: Indirekte Kopularelativsätze mit bloßem Präpositionalpronomen

Zeitform vor allgemein  Beispiel Übersetzung wörtlich
Präsens u.a.: Konsonant  cér Cér díobh thú? Was ist dein Nachname? Wer(-KOP indir.) von-denen du
Vokal cérb Cérb as dó? Woher ist er? Was(-KOP indir.) aus-dem zu-ihm
Präteritum/Konditional:   Konsonant  cér Cér díobh é? Was war sein Nachname? Wer(-KOP indir. prät.) von-denen er
Vokal / fh cérbh Cérbh as dó? Woher war er? Was(-KOP indir. prät.) aus-dem zu-ihm

Hier werden (neben o.g.) meist kombinierte Formen aus Fragewort und Kopularelativform verwendet (cé ar > cér). Dies geschieht nur in bestimmten idiomatischen Wendungen.
cér ist v.a. üblich vor díobh in Fragen der Familienzugehörigkeit.
Da Präpositionalpronomen nicht nach Lenition auslösenden Partikeln leniert werden, ist bei cér díobh Präsens und Präteritum nicht zu unterscheiden.
cérb / cérbh ist außer in dieser Wendung vor as ( hier im Sinne von "wo" statt im Dialekt von Connacht) selten.

In Munster (Muskerry) tritt statt cér die Form céra auf (Schreibung auch cér a, cé’ra, cé’ro)
z.B.: Céra díobh thú? = Wie heißt du?
        Ní fheadar cé hí ná cé’ro díobh í. = Ich weiß nicht, wer sie ist und wie sie heißt.
Es kann selten auch im Sinne von "wessen" verwendet werden.
z.B.: Céra pictiúr é sin ar an bhfalla? = Wessen Bild ist das an der Wand?
        Céra mac thú? = Wessen Sohn bist du?

Ausnahmen: cé leis, cé as

Im Standard scheinen Fragen mit cé leis (wenn als Frage nach Eigentum) im Präsens ohne Relativsatz als ein gewöhnlicher einfacher Kopulasatz gebildet zu werden.
Dies gilt auch im Dialekt von Connacht für cé as (wenn als Frage nach der Herkunft)
D.h., es erscheint nur ohne -r.
z.B.: Cé leis é? = Wessen ist es?
        Cé as thú = Woher bist du?
Auch nach cé uaidh steht oft kein indirekter Relativsatz mit bí, sondern einfach ein Substantiv oder Pronomen, so daß diese Fragesätze denen mit cé leis gleichen,
z.B.: Cé uaidh an litir? = Von wem ist der Brief? (← Cé uaidh a bhfuil an litir?)

Im Präteritum tritt auch im Standard cér auf: cér leis, cérbh as, cér(bh) uaidh.
Die Präteritumformen mit -r lassen sich hier als bloßen Präteritummarker deuten.
Indes ist auch eine Interpretation denkbar, daß ein indirekter Kopularelativsatz (cé + ar leis) Verwendung findet (wobei dann die indir. Relativform der Kopula ar ausgelassen wird).
Hierfür sprechen Dialektformen aus Munster, da dort die indir. Relativform der Kopula ar durch go mba ersetzt wird und go mba auch in diesen Fragesätzen auftritt: Cé go mba leis (bzw. verkürzt zu cé mba leis).
Zudem wird in Munster cér leis neben cé leis im Präsens verwendet, in Connacht auch z.T. cérb as im Präsens (s.o.).

suas

Ergänzungsfragen mit Cá

Fragen mit Cá = "Wo ist?"

Dies ist ebenfalls eine Kopulakonstruktion,  daher ist die Fortsetzung der Frage nur möglich:

wenn als Relativsatz mit Kopula:
Kombinationen aus cá und folg. indir. Relativform der Kopula: cár (= cá + ar, cárb vor Vokal)
 
Zeitform cá + ar  vor Vokal  L/E  Beispiel 
Präsens u.a. cár cárb - Cárb eisean an dochtúir? = Wo ist er der Arzt?
Präteritum/Kond. cár cárbh L! Cár mhaith leat dul inniu? = Where do you want to go today?

Solche Sätze sind allerdings sehr selten und häufiger wird in solchen Fragen auf das Verb bí statt der Kopula zurückgegriffen.


Fragen mit Cá = "wie ist"

Cá ist ebenfalls eine Kopulakonstruktion,  daher ist die Fortsetzung der Frage nur möglich als:

Zur idiom. Verwendung von cá beag, cá mór siehe hier.


Fragen mit Cá = "was ist", "welches ist"

tritt v.a. in Ulster z.T. anstelle cad/céard und cén auf und ist adjektivisch, wird also von einem Substantiv gefolgt.
Es löst keine Lenition aus, vor Vokal tritt ein h-Vorsatz. Im Dialekt wird es allerdings vor Vokal oft zu c’ verkürzt, der h-Vorsatz entfällt dann.
Dies ist ebenfalls eine Kopulakonstruktion,  daher Fortsetzung der Frage nur möglich als:

suas

Antworten auf Kopulafragen

Antworten auf Ergänzungsfragen

Es folgt notwendigerweise ein normaler Satz (mit oder ohne Kopula), der den Sachverhalt erläutert, oder eine entsprechende Kurzantwort.
z.B.: Cén fear é? - (Is é) Séamas (é). = Welcher Mann ist es? - (Es ist) Séamas.
        Cén fear atá ann? - Pól agus Mícheál (atá ann). = Welcher Mann ist da? - Paul und Michael (sind da).

Eine Antwort kann indes durch ein scheinbar unpassendes "tá" eingeleitet werden (siehe auch: einleitendes Tá)
z.B.: Cé hé féin? - Tá, Pól Ó hAnnáin. = Wer ist er? - Paul O’Hannon.

Antworten auf Fragen nach einer Definition erfolgen oft in Form eines Sperrsatzes, welcher dem Fragesatz in der Form ähnelt (das Fragewort cad é an rud wird aber durch is é (an) rud bzw. séard ersetzt).
Die eigtl. Information der Antwort erfolgt im Anschluss, abgesetzt durch eine Pause (bzw. durch in Munster).
Das eigtl. Prädikat des Antwortsatzes steht also am Satzende. (siehe Identifikationssatz mit bestimmtem Substantiv als Subjekt vor dem Prädikat, diese Satzform gilt zumindest formal als Identifikationssatz).
z.B.: Cad é an rud é leabhar? - Is é rud leabhar ná cnuasach de leathanaigh. = Was ist ein Buch? - Ein Buch ist eine Sammlung von Seiten. (eigtl.: "Was ein Buch ist, ist eine Sammlung von Seiten.")
        Céard is leabhar ann? - Séard is leabhar ann cnuasach de leathanaigh. = Was ist ein Buch? - Ein Buch ist eine Sammlung von Seiten.

Antworten auf Entscheidungsfragen

Im Deutschen antwortet man auf diese Fragen mit ja oder nein. Im Irischen gibt es jedoch kein ja oder nein!
Daher folgende Antwortmöglichkeiten:

 Art der Frage Ja / nein Antwort Beispiel Übersetzung
Identifikation (Ist X das Y?) Ja Is + Pers.-pron. An é Pól an dochtúir? - Is é. Ist Paul der Doktor? - Ja
Nein + Pers.-pron. An é Pól an múinteoir? - Ní hé. Ist Paul der Lehrer? - Nein
Klassifikation (Ist X ein Y?) Ja Is ea An dochtúir é Pól? - Sea. Ist Paul ein Doktor? - Ja
Nein hea An múinteoir maith é Pól? - Ní hea. Ist Paul ein guter Lehrer? - Nein
Sonderform des Klassifikationsatzes Ja Is + Adj. An deas an duine é? - Is deas. Ist er ein netter Mensch? - Ja
Nein + Adj. Nach deas an duine é? - Ní deas. Ist er nicht ein netter Mensch? - Nein
mit Adjektiv als Prädikat Ja Is + Adj. An deas é an duine? - Is deas. Ist der Mensch nett?! - Ja
Nein + Adj. Nach deas é an duine? - Ní deas. Ist der Mensch nicht nett? - Nein
mit Adjektiv im Spaltsatz Ja Is ea An tinn atá Pól? - Is ea. Ist Paul krank? - Ja.
Nein hea An tuirseach atá Máire? - Ní hea. Ist Mary müde? - Nein.
mit Adverb Ja Is ea An inné a rinne tú sin? - Is ea. Hast du das gestern gemacht? - Ja.
Nein hea An feasta a bheidh tú anseo? - Ní hea. Wirst du von jetzt an hier sein? - Nein.
mit amhlaidh (= so) Ja Is amhlaidh Nach amhlaidh a bhí? - Is amhlaidh. War es nicht so? - Ja.
Nein hamhlaidh An amhlaidh a thiocfaidh sibh? - Ní hamhlaidh. Ist es so, daß ihr kommt? - Nein.
mit le (Fragen nach Besitz) Ja Is + le + Pron. An leatsa an leabhar? - Is liom. Gehört das Buch dir? - Ja.
Nein + le + Pron. An le Pól an teach seo? - Ní leis. Gehört Paul dies Haus? - Nein.
mit Präposition Ja Is + Präp. + Pron. Nach duitse a thug mé an leabhar? - Is dom. Gab ich dir nicht das Buch? - Ja.
Nein + Präp. + Pron. An chugamsa a scríobh tú an litir seo? - Ní chugat. Hast du mir diesen Brief geschrieben? - Nein.
mit Präposition (lokale Bestimmung) Ja Is ea / Is ann An ar an mbád atá na héisc? - Is ea. / Is ann. Sind die Fische auf dem Boot? - Ja.
Nein hea / hann Nach ar an mbád atá na héisc? - Ní hea. / Ní hann. Sind die Fische nicht auf dem Boot? - Nein.
mit Verbalnomen Ja Is ea An ag ithe atá sibh? - Is ea. Esst ihr gerade? - Ja.
Nein hea An filleadh a rinne sí? - Ní hea. Kehrte sie zurück? - Nein.
mit Nebensatz Ja Is ea An de bharr go raibh tú tinn nach ndeachaidh tú? - Is ea. Weil du krank warst, bist du nicht gegangen? - Ja.
Nein hea An de bharr go raibh tú tinn nach ndeachaidh tú? - Ní hea. Weil du krank warst, bist du nicht gegangen? - Nein.
in Kopula-Modalkonstruktionen  Ja Is + Adj. (+ Präp-pron.)* An féidir leat é a scríobh? - Is féidir (liom). Kannst du es aufschreiben? - Ja
Nein + Adj. (+ Präp-pron.)* An maith leat caife? - Ní maith (liom). Magst du Kaffee? - Nein

is ea wird zusammengezogen zu:  sea
In Ulster auch cha(n) statt : chan ea statt ní hea; chan é statt ní hé; etc.

*: In Adjektivsätzen mit le und do wird entweder das entsprechende Präpositionalpronomen in Antworten verwendet (es ist ja auch eigtl. Teil des Prädikats), oder es wird weggelassen:
z.B.: An maith leat caife? - Is maith (liom). = Magst du Kaffee? - Ja.

Auch in anderen komplexeren Prädikaten entfallen in der Antwort oft Teile.
z.B.: An mar a chéile iad? - Ní mar a (chéile). = Sind sie einander gleich? - Nein.

suas

Demonstrativpronomen im Kopulasatz

Im Kopulasatz bedingen die Demonstrativpronomen seo, sin, siúd einige Besonderheiten.

Kopulasatz mit adjektivischen Demonstrativpronomen

Bei adjektivischen Demonstrativpronomen (z.B. an fear seo = dieser Mann) ist nur zu erwähnen, daß es mit einem Subjekt im Identifikationssatz üblicherweise vor dem Prädikat steht. (siehe hier)
z.B.: Is é an fear seo an múinteoir. = Dieser Mann ist der Lehrer.

Kopulasatz mit substantivischen Demonstrativpronomen

Hier müssen zwei Satzbildungsarten unterschieden werden, eine Lang- und eine Kurzform, beide in der ungefähren Bedeutung "dies ist …", "das ist …":

In der Langform steht seo, sin, siúd stets appositiv nach einem Personalpronomen é, í, iad in einem gewöhnlichen Kopulasatz.
Auch hier steht das Demonstrativpronomen im Identifikationssatz als Subjekt vor dem Prädikat (im Klassifikationssatz jedoch nicht.)
z.B.: Is é seo an múinteoir. = Dies ist der Lehrer. (Identifikation)
        Is múinteoir é seo. = Dies ist ein Lehrer. (Klassifikation)
Diese Form ist im Standard und den Dialekten möglich.
Die Langform wurde im bisherigen offiz. Standard generell verwendet, die Kurzform nur im Präsens-Aussagesatz, während in den Dialekten die Kurzform generell überwiegt.

In der Kurzform steht das Demonstrativpronomen seo/sin/siúd stets am Satzanfang. Eine Kopulaform is steht nicht.
Seo, sin, siúd werden somit selbst als Kopulaformen aufgefasst.
Die Kurzform war im bisher. Standard lediglich im einfachen, positiven Präsenssatz, beginnend mit bloßem seo/sin/siúd (erste Zeile der folg. Tabelle), zu finden. Sie unterscheidet sich nicht wesentlich in den Dialekten.
Kurzformen, in denen andere Formen der Kopula als is (z.B.: ba, an, gur, nach) auftreten, waren in der bisherigen Version des Standard-Irischen nicht vorgesehen. Es galten außerhalb des einfachen positiven Satzes nur Langformen als möglich. Solche Kurzformen treten aber in allen Dialekten auf, unterscheiden sich jedoch in einem wesentlichen Punkt:
In Munster und Connacht entfällt das s- von seo, sin, siúd und es treten somit die s-losen Formen der Demonstrativpronomen eo, in, iúd auf.
In Ulster bleibt das s- hingegen stets erhalten, seo, sin, siúd wird einfach unverändert hinter die Kopula gestellt, z.B. Ba seo an fear. = Dies war der Mann.. (Oft wird aber ein Pronomen eingefügt, so daß sich wieder die Langform ergibt: Ba é seo an fear.)

Kurz- und Langform unterscheiden sich (sofern beide in der jeweiligen Sprachvarietät möglich sind) leicht in der Bedeutung:
Die Kurzform mit initialem Demonstrativpronomen hat einen stärker hinweisenden, präsentierenden Charakter, ähnlich wie frz. "voici", "voilà" oder lat. "ecce" [ 9 ].
z.B.: Seo é an múinteoir. = Dies hier ist der Lehrer.
        Siúd é an duine. = lat. Ecce homo. dt. Seht, da ist der Mensch. (Bibel, Johannes 19,5)
Die Langform hat eher eine determinierende Bedeutung:
z.B.: Is é seo an múinteoir = Dieser (und nicht jener) ist der Lehrer.
        Is iad sin na daoine. = Jene sind die Menschen.

Der Unterschied im Deutschen ist in etwa der zw. unflektiertem "Dies ist …" als Kurzform und flektiertem "Dieser ist …" als Langform, wobei "dies ist" als Übersetzung der ir. Kurzform auch oft durch "hier ist" ersetzt werden muss. Häufig ist bei der Übersetzung der ir. Langform zudem auch unflektiertes "Dies ist …" im Deutschen natürlicher.

Formen

    Kurzform     Langform
  (zum Vergleich)  
  Übersetzung  
  seo     sin     siúd     Beispiel  
  positiv Präs.     seo     sin     siúd     Seo é an rud atá le déanamh.    Is é seo an rud atá le déanamh.    Dies ist die Sache, die zu tun ist. 
  positiv Prät.     b’eo     b’in     b’iúd     B’eo é an rud a bhí le déanamh.    Ba é seo an rud a bhí le déanamh.    Dies war die Sache, die zu tun war. 
  negativ     ní heo     ní hin     ní hiúd     Ní heo é an rud atá le déanamh.    Ní hé seo an rud atá le déanamh.    Dies ist nicht die Sache, die zu tun ist. 
  Frage     an eo     an in     an iúd     An eo é an rud atá le déanamh?    An é seo an rud atá le déanamh?    Ist dies die Sache, die zu tun ist? 
  Frage negativ     nach eo     nach in     nach iúd     Nach eo é an rud atá le déanamh?    Nach é seo an rud atá le déanamh?    Ist dies nicht die Sache, die zu tun ist? 
  Bedingung positiv     más eo     más in     más iúd     Más eo é an rud atá le déanamh,    Más é seo an rud atá le déanamh,    Wenn es die Sache ist, die zu tun ist, 
  Bedingung negativ     murab eo     murab in     murab iúd     Murab eo é an rud atá le déanamh,    Murab é seo an rud atá le déanamh,    Wenn es nicht die Sache ist, die zu tun ist, 
  daß     gurb eo     gurb in     gurb iúd     Deir sé gurb eo é an rud atá le déanamh.    Deir sé gurb é seo an rud atá le déanamh.    Er sagt, daß dies die Sache sei, die zu tun ist. 
  daß nicht     nach eo     nach in     nach iúd     Deir sé nach eo é an rud atá le déanamh.    Deir sé nach é seo an rud atá le déanamh.    Er sagt, daß dies nicht die Sache sei, die zu tun ist. 

In der obigen Auswahl-Tabelle stehen Standard-Kopulaformen. Dialektspezif. Formen sind z.B.: Connacht-, Cois-Fhairrge-Irisch: ba in (badh in/ba shin) [bə jin′] statt b’in, ab in statt an in, marab in statt murab in, gob in statt gurb in, etc.
Die s-losen Formen der Demonstrativpronomen (eo, in, iúd) sind erst in neueren Revisionen des offiz. Standards als Variante erwähnt.

Varianten von seo
siod, seod, sid
Als Variante zu seo tritt das Pronomen siod (auch seod geschrieben, in Munster sid) auf, v.a. in der Kurzform vor den Pronomen é, í, iad. Es ist nicht mit siúd zu verwechseln.
z.B.: Siod é an bord. = Dies ist der Tisch.
Sid wird in Munster häufig mit dem Personalpronomen zusammengeschrieben: sidé, sidí, sidiad,
z.B.: Sidiad iad = Dies sind sie.
Ebenfalls treten Formen ohne s- auf (dann meist in der Schreibweise mit "stummen sh-"),
z.B.: B’shidé an bord = dies war der Tisch; gurbh’shidí an bhean = daß dies die Frau war

seobh
Alternativ ist in Connacht die Aussprache von seo als [s′ow], v.a. um den Hiatus vor é, í, iad zu füllen, daneben aber auch in adjektivischer Verwendung. Schreibung daher gelegtl. auch seobh.
z.B.: Seobh é an bord. = Dies ist der Tisch.
Meist ist es nur ein reines Aussprachephänomen und man schreibt dennoch: seo é trotz der Aussprache [s′oweː].

suas

Hervorhebung im Kopulasatz

Eine wichtige Verwendung der Kopula ist die Hervorhebung einzelner Satzteile, die an den Satzanfang rücken. Somit wird in Nichtkopulasätzen die PSO-Satzgliedfolge umgangen (Spalt- und Sperrsatz, siehe: Änderung der Wortstellung im Satz - Mit Hilfe der Kopula).
Diese und andere Formen der Satzumstellung können aber auch im Kopulasatz selbst Verwendung finden.

Spalt- und Sperrsatz im Kopulasatz selbst

Spaltsatz

Der Spaltsatz kann auch im Kopulasatz selbst verwendet werden:
Es tritt einfach is + hervorzuhebendes Wort vor den Satz, der dann in einen direktiven Relativsatz umgewandelt wird.
(auch im Präteritum/Konditional wird hier eher is verwendet)

Beispiele:

normaler Kopulasatz Hervorhebung
Is maith liom í. = Ich mag sie. Is ise is maith liom. = Sie mag ich. (wörtl.: "Ist sie, die-ist gut mit-mir")
Ba mhaith liom é. = Ich möchte es. Is liomsa ba mhaith é. = Ich möchte es.
Ba mhaith liom é sin. = Ich möchte das. Is é sin ba mhaith liom. = Das möchte ich.
Ba cheart iad a bheith aige. = Er sollte sie haben. Is aige ba cheart iad a bheith. = Er sollte sie haben.
Ba cheart iad a bheith aige. = Er sollte sie haben. Is iad ba cheart a bheith aige. = Sie sollte er haben.
B’áille Síle ná Caitríona. = Síle war hübscher als Caitríona. Is í Síle ab áille ná Caitríona. = Síle war hübscher als Caitríona.

Manchmal ist diese Satzgliedfolge stets üblich, z.B. in Sätzen zur Namensangabe:
z.B.: Seán is ainm dó. = Er heißt Seán. (statt ungebräuchlichem *Is ainm dó Seán.)
Sätze mit Fragewörtern und Kopularelativsatz verwenden auch diese Satzgliedfolge eines Spaltsatzes.
z.B.: Cad ba mhaith leat? = Was möchtest du? (wörtl.: "Was [ist es], das-wär gut mit-dir?")

Sperrsatz

Der Sperrsatz tritt auch zur Umstellung von gewöhnl. Kopulasätzen auf.

Es tritt is + Nebenprädikatspronomen + ein allg. Substantiv als Subjekt vor den Satz. Häufig ist dieses allg. Substantiv rud (is é rud). Dies wird oft zu séard kontrahiert.
Statt rud sind auch andere allg. Substantive als Subjekt möglich. Ein eigtl. Subjekt kann auch entfalllen und nur das Nebenprädikat stehen (is é).
Das Substantiv-Subjekt rud (oder ein anderes an seiner Stelle) bleibt, obwohl es als bestimmt angesehen wird, traditionell ohne Artikel (somit: is é rud …, is í bean …, etc.)
Der bisherige Kopulasatz wird zum Kopularelativsatz mit dem Subjekt als Bezugswort.
Das zu betonende Wort oder Wortgruppe ist nunmehr das eigtl. Prädikat des Sperrsatzes und steht am Satzende (in Munster meist abgetrennt durch , sonst durch eine Sprechpause).
(siehe hierzu auch oben: Identifikationssatz mit best. Substantiv als Subjekt vor dem Prädikat)

Die Konstruktion scheint ohne oder mit einem Kopularelativsatz aufzutreten, je nach Ausgangssatzform (während in Sperrsätzen mit Verben ja stets ein Relativsatz nötig ist)
Hierbei bedeutet "ohne Kopularelativsatz" jedoch nur, daß die Relativform der Kopula hier ausgelassen und somit formal kein Relativsatz sichtbar wird.
z.B. "ohne" Relativsatz (als Umstellung gewöhnl. Identifikations- oder Klassifikations-Kopulasätze):
       Séard í féin (ná) dochtúir. = Das, was sie ist, ist eine Ärztin. (zugrunde liegt: Séard is í féin (ná) dochtúir)
       (normale Satzgliedfolge: Is dochtúir í. = Sie ist Ärztin.)
       … ach b’í bean í ná máistreás scoile. = … aber was die Frau war, war eine Schullehrerin.
       (normale Satzform: … ach ba mháistreás scoile í an bhean. = … aber die Frau war eine Schullehrerin)
z.B. mit Relativsatz:
       Séard ba mhaith liom (ná) carr mór = Was ich möchte, ist ein großes Auto.
       (normale Satzgliedfolge: Ba mhaith liom carr mór. = Ich möchte ein großes Auto.)
       Is é ba mhaith liom (ná) go bhfuil tú anseo. = Was ich möchte, ist, daß du hier bist.
       (normale Satzgliedfolge: Ba mhaith liom go bhfuil tú anseo. = Ich möchte, daß du hier bist.)

Beispiele:

normaler Kopulasatz Hervorhebung
Is dóigh liom go bhfuil sí tinn = Ich glaube, daß sie krank ist Is é is dóigh liom (ná) go bhfuil sí tinn. = Was ich glaube, ist, daß sie krank ist.
Is mian leat Gaeilge a thuiscint. = Du willst Irisch verstehen. Is é is mian leat (ná) Gaeilge a thuiscint. = Was du willst, ist Irisch zu verstehen.
Ba mhaith liom a rá go bhfuil sí go hálainn. = Ich möchte sagen, daß sie wunderschön ist. Séard ba mhaith liom a rá (ná) go bhfuil sí go hálainn. = Was ich sagen möchte, ist, daß sie wunderschön ist.
Is duine uasal fónta tú. = Du bist ein verlässlicher Ehrenmann. Is é rud tú ná duine uasal fónta. = Was du bist, ist ein verlässlicher Ehrenmann.

Häufig tritt diese Satzform auch als Antwort auf Fragen, z.B. nach einer Definition auf, die Sperrsatz-Satzgliedfolge im Fragesatz aufgreifend (siehe hier), wobei das Fragepronomen durch is é rud (> is éard, séard) oder is é ersetzt wird.
Vgl.: Frage: Cad is crann ann? = Was ist ein Baum?
        Antwort: Séard is crann ann (ná) planda ard adhmadach. = Ein Baum ist eine hohe holzige Pflanze. (= Das, was ein Baum ist, ist …)
        Frage: Cad é an rud é crann? = Was ist ein Baum?
        Antwort: Is é rud é crann (ná) planda ard adhmadach. = Ein Baum ist eine hohe holzige Pflanze. (= Das, was ein Baum ist, ist …)
        Frage: Cad is easrú ann? = Was ist Dispersion?
        Antwort: Is é is easrú ann ná briseadh an tsolais bháin ina dhathanna éagsúla. = Dispersion ist die Aufspaltung weißen Lichts in seine verschiedenen Farben. (= Das, was Dispersion ist, ist …)

Linksverschiebung des Prädikats in Klassifikationssätzen

Hier tritt eine Satzgliedfolge auf, die bereits wegen ihrer Häufigkeit oben bei Klassifikationssätzen erwähnt wurde. Sie stellt eine Vorwegnahme (Linksverschiebung) des Prädikates mit nachfolgendem unverändertem Kopulasatz dar, in dem das unbestimmte Prädikat jedoch durch das rückbezügliche Pronomen ea (= "es") vertreten wird.

Satzform Zeitform allg. Beispiel Übersetzung
normal Präsens Is + P + é/í/iad + S Is dochtúir é an fear.  Der Mann ist (ein) Arzt.
Präteritum/Konditional Ba + P + é/í/iad + S Ba dhochtúir é an fear.  Der Mann war (ein) Arzt.
hervorg. Prädikat Präsens P + is + ea + S Dochtúir is ea an fear. Der Mann ist (ein) Arzt.
Präteritum/Konditional P + ba + ea + S Dochtúir ba ea an fear. Der Mann war (ein) Arzt.

Ein Nebensubjekt (é/í/iad) wie im "normalen" Klassifikationssatz ist bei Linksverschiebung nicht notwendig (da ja ea zwischen Kopula und Subjekt steht), es entfällt daher stets.

Eine wörtliche Übersetzung der Konstruktion wäre:
Dochtúir is ea an fear. = "Arzt, ist es der Mann."
Diese Art der Hervorhebung tritt (gewöhlich) nur in positiven Sätzen auf.
Sie wird vornehmlich im Dialekt von Munster benutzt und verdrängte dort die "normale" Satzform völlig, sie wird dort daher nicht mehr als Hervorhebung wahrgenommen.
In den anderen Dialekten und im Standard ist sie jedoch zur Hervorhebung und Kontrastierung verwendbar (wobei jedoch oft Hervorhebungen mit dem Verb bí bevorzugt werden.)

Im Falle einer Umwandlung in einen go-Gliedsatz (Kopulaform gur(b/bh)) kann gur nur vor dem Prädikat oder aber zweimal erscheinen, einmal vor dem Prädikat und vor ea:
z.B.: Deir sé gur dochtúir is ea an fear. = Er sagt, daß der Mann ein Arzt ist. (so stets in Dingle) oder:
        Deir sé gur dochtúir gurb ea an fear. = Er sagt, daß der Mann ein Arzt ist. (Aussprache von gurb ea oft wie ab ea)

In Dingle und Muskerry erscheint im Präteritum üblicherweise die Relativform ab statt standardsprachlich zu erwartendem ba, das b ist hierbei schlank:
z.B.: Dochtúir ab ea an fear. (Standard: Dochtúir ba ea an fear.)
In älterer Schreibweise erscheint dob (Vergangenheitspartikel do + ba)
z.B.: Uncail dom dob ea an té a labhair. = Ein Onkel von mir war derjenige, der sprach.

Manchmal wird das Prädikat auch im Hauptsatz durch eine zusätzliche Kopula eingeleitet (obwohl dies überflüssig ist und eigtl. falsch erscheint):
z.B.: Is dochtúir is ea an fear

Diese Form der Umstellung ist nicht in Sätzen mit einem prädikativen Adjektiv mit folg. Präposition möglich. Hier müssen ggf. andere Formen der Betonung gewählt werden.
z.B.: Is dóigh liom … = Ich denke (= finde wahrscheinlich), zur Betonung nicht: *Dóigh liom is ea … (sondern Sperrsatz Is é is dóigh liom …)

Linksverschiebung des Prädikats in Identifikationssätzen

Seltener ist die Linksverschiebung in Identifikationssätzen.
Die Form ist gleich wie in Klassifikationssätzen, nur tritt hier é, í, iad statt ea anstelle des hier bestimmten Prädikats:
z.B.: An dochtúir ba é é. = Der Arzt war er.

Linksverschiebung des Prädikats in Spaltsätzen

Spaltsätze stellen stets einen Kopulasatz dar (Kopula-Prädikat-Relativsatz), je nach Prädikat ein Klassifikations- oder Identifikationssatz.
Ähnlich wie in gewöhnl. Klassifikations- und Identifikationssätzen kann somit auch hier eine Linksverschiebung stattfinden.

Satzform allg. Beispiel Übersetzung
normal: Is + P + Relativsatz Is abhaile a théann an fear.  Nach Hause geht der Mann.
hervorg. Prädikat: P + is + ea/é/í/iad + Relativsatz Abhaile is ea a théann an fear. Nach Hause geht der Mann.

Häufiger ist eine Linksverschiebung, wenn das bestimmte Prädikat bereits einen attributiven Relativsatz hat (z.B. bei Sätzen mit an té = derjenige)
z.B.: An té is faide a chuaigh is é is gaire den uaigh. = Wer am weitesten ging, der ist dem Grab am nächsten.
        Agus an rud is maith leatsa is é is maith liomsa. = Und das, was du magst, ist das, was ich mag.
        An creideamh láidir a bhí istigh ina croí is é a chuir féachaint ar Mháire Rua an ghníomh sin a dhéanamh. = Der feste Glaube, der in ihrem Herzen war, brachte Máire Rua dazu, die Tat zu begehen.

Nicht möglich ist eine Linksverschiebung in negativen Sätzen
z.B.: Ní hé an té is mó a osclann a bhéal a osclann a sparán. = Nicht derjenige, der am weitesten den Mund öffnet, öffnet seinen Geldbeutel.

Statt is ea kann auch is ann bei vorgezogener örtlicher oder zeitlicher Bestimmung (auch ganzer Nebensätze) auftreten (v.a. in Ulster):
z.B.: An áit a bhfuil do chroí is ann a thabharfas do chosa thú. = Wo dein Herz ist, dahin werden dich deine Füße tragen.
        Nuair a bhí sí ag doras a tí féin is ann a smaoinigh sí gur cheart di a fhiafraí dó. = Als sie an der Tür ihres eigenen Hauses war, da dachte sie, daß sie ihn hätte fragen sollen.
        Roimh bhánú an lae is ann is dlúithe an dorchadas. = Vor dem Morgengrauen, da ist die Dunkelheit am dichtesten.

Regelmäßig tritt eine Linksverschiebung in Konstrukten mit der Bedeutung je … desto … auf. Eine nicht-vorgezogene Satzform tritt hier nicht auf.
Vorgezogen wird hier eine Konstruktion aus dá + abstraktes Substantiv (im Sinne von je …). Es folgt ein Kopulasatz mit einem Adjektiv im Komparativ (im Sinne von desto …)
Neben is ea kann hier auch is amhlaidh auftreten.
z.B.: Dá mhéad é is ea is fearr. = Je größer er ist, desto besser. (wörtl.: "Von-seiner Größe er ist es REL-ist besser.")
        Dá mhéad é is amhlaidh is fearr. = Je größer er ist, desto besser. (wörtl.: "Von-seiner Größe er ist wie-es REL-ist besser.")

Linksverschiebung des Subjekts

im Identifikationssatz

Satzform allg. Beispiel Übersetzung
normal: Is + é/í/iad + P + S Is é an múinteoir an fear.  Der Mann ist der Lehrer.
hervorg. Subjekt: S + is + é/í/iad + P + é/í/iad   An fear is é an múinteoir é. Der Mann, er ist der Lehrer.

im Klassifikationssatz

Satzform allg. Beispiel Übersetzung
normal: Is + P + é/í/iad + S Is múinteoir é an fear.  Der Mann ist ein Lehrer.
hervorg. Subjekt: S + is + P + é/í/iad An fear is múinteoir é. Der Mann, er ist ein Lehrer.

Das Subjekt tritt an den Satzanfang, der restliche Kopulasatz bleibt unverändert, ein Pronomen (é/í/iad) tritt an die Stelle des Subjekts im Kopulasatz

z.B.: An té a dúirt an chaint sin ba é a gceann go léir é. = Derjenige, der die Worte sprach, war das Oberhaupt von allen.
        An t-arán a tabharfad-sa uaim is é mo chuid feola féin é chun beatha an domhain. = Das Brot, das ich verteilen werde, ist mein eigener Leib für das Leben der Welt.
        An teagasc seo a thugaimse ní liom é. = Die Lehre, die ich vertrete, ist nicht die meine.

In Sätzen mit einem Adjektiv-Prädikat wird das Ersatz-Pronomen é/í/iad nochmals (als Spaltsatz) vorgezogen.
z.B.: An té is faide a chuaigh is é is gaire don uaigh. = Wer am weitesten läuft ist dem Grab am nächsten.
        An té is mór caint ní hé is maith ciall go minic. = Derjenige großer Rede ist oft nicht der guten Verstandes. (hier qualitativer Nominativ aus Adjektiv + Substantiv als Prädikat)

Betonung des Prädikats im Klassifikationssatz mit bí

Während üblicherweise in Sätzen mit anderen Verben die Kopula zu Satzumstellungen und zur Betonung von Satzgliedern verwendet wird, ist umgekehrt zur Betonung des Prädikats im Klassifikationssatz der Einsatz des Verbs und der Präposition i möglich.
Es ist eine Umkehrung des Klassifikations-Satzes ohne Kopula Tá sí ina dochtúir = Sie ist Ärztin. (siehe Klassifikationssätze ohne Kopula), d.h. das Prädikat (im Beispiel: dochtúir) wird vorgezogen, der Rest des Satzes folgt als Relativsatz, mit der Präposition i steht nun das Subjekt, üblicherweise (und im Standard nur) in Form eines Pronomens.
Eine Kopulaform steht vor dem Prädikat, wie üblich im Spaltsatz wird die positive Form der Kopula vor unbestimmten Prädikaten jedoch stets ausgelassen.

Beispiele:

normaler Kopulasatz Hervorhebung mit bí + i
Is dochtúir í. = Sie ist Ärztin. Dochtúir atá inti. = Sie ist Ärztin.
Is sagart é. = Er ist Priester. Sagart atá ann. = Er ist Priester.
Ba rí é. = Er war ein König. a bhí ann. = Er war ein König.
An feirmeoir thú? = Bist du Farmer? An feirmeoir atá ionat? = Bist du Farmer?
Ní Éireannach mé. = Ich bin nicht Ire. Éireannach atá ionam. = Ich bin nicht Ire.

Rud a bhí ann nárbh fhurasta a dhéanamh. = Das war etwas, das nicht leicht zu machen war.

Diese Form der Betonung wird v.a. in Connacht und Ulster verwendet.
Diese Satzform gilt als äquivalent der in Munster übichen Form der Betonung mit Linksverschiebung des Prädikats (s.o.)
z.B.: Dochtúir is ea é. = Dochtúir atá ann. = Er ist Arzt.

P.S.:
Da beide Satzformen als äquivalent gelten, kann "is ea é" oft durch "atá ann" ersetzt werden, auch wenn keine eigtl. Klassifikation vorliegt:
z.B.: Sa samhradh is ea é. = Sa samhradh atá ann. = Im Sommer ist es.
(hier: Sa samhradh is ea é. als Kürzung aus Sa samhradh is ea atá sé. als Umstellung aus Tá sé sa samhradh.)


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Sonstiges

Subjektlose Kopulasätze

Hier sind zwei Formen zu unterscheiden:
- Ersatz des Nominativ-Subjekts durch einem Dativ mit do,
- Auslassung des Subjekt-Nomens bei Gleichheit mit dem Prädikatnomen.

Dativ mit do

Manchmal treten Kopulasätze ohne Nominativ-Subjekt auf. Ein logisches Subjekt steht jedoch mit der Präposition do.
Do (wörtl. "zu") ist eine Präposition, die sonst vor allem dann verwendet wird, wenn im Deutschen ein einfacher Dativ ohne Präposition stünde. Es handelt sich hier also quasi um ein "Dativ-Subjekt".
Im Altirischen wurde dies häufig in Kopulasätzen benutzt, wenn ein adverbiales Prädikat auftrat und insbes., wenn das Subjekt ein Pronomen war.
Aber auch noch heute treten solche Formen auf, auch mit Substantiven als log. Subjekt.
Das Prädikat kann nie ein bloßes Substantiv sein (aber eine Präposition + Substantiv, s. u. "as Doire"). Sie sind also weiterhin adverbial.
Teilweise sind solche Konstruktionen alternativ zu normalen Kopulasätzen mit Nominativ-Subjekt. (Sätze mit ann haben stets ein log. Subjekt mit do.)
z.B.: Is as Doire dom. = Ich bin aus Derry. ("Ist aus Derry zu-mir") neben Is as Doire . mit normalem Nominativ-Subjekt.
        Is ann . = Es gibt ihn. ("Ist in-es zu-ihm") Hier ist keine Form mit Nominativ-Subjekt möglich.
        An ann do Dhia? = Gibt es Gott? ("Ob-ist in-es zu Gott")
        nuair nach ann do cháipéisí = wenn es keine Dokumente gibt ("wenn das-ist-nicht in-es zu Dokumente")
        más pósta dóibh = wenn sie verheiratet sind. ("wenn-ist verheiratet zu-ihnen")
        gur beo di = daß sie lebendig ist. ("daß-ist lebendig zu-ihr")
        … cé acu beo nó marbh dúinn. = … ob wir lebendig oder tot sind. ("… wer von-ihnen lebend oder tot zu-uns")
        Ach níor mar sin do na mná. = Doch nicht so die Frauen. ("Aber nicht-war wie das zu den Frauen")

Auch in Spaltsätzen mit vorgezogenen Adverbien, in denen statt eines Relativsatzes ein Small Clause steht, kann (v.a. in Munster) do + Subjekt auftreten:
z.B.: Ba mhinic dom ag léamh faoi. = Oft las ich darüber. (statt: Ba mhinic mé ag léamh faoi.)
        Is fada ráite go … = Seit langem wird gesagt, daß … (statt: Is fada é ráite go …)

Oft ist dies insbes. in Kopula-Fragen mit Fragewörtern (und in Antworten darauf)
z.B.: Cá haois duit? = Wie alt bist du?
        Cad as ? = Woher ist er?

Auch tritt dies in Fragen, in denen statt eines Relativsatzes eine Infinitivkonstruktion folgt.
Hier überschneiden sich zwei Ursachen für do + Handelnden (Subjekt der Kopula-Frage und Subjekt der Infinitivkonstruktion)
z.B.: Cad chuige duit é sin a rá? = Warum sagst du das?
        Cad chuige daoibh an pobal a bhreith óna saothar? = Warum haltet ihr das Volk von seiner Arbeit ab?
        Conas d’aonaránach gan a bheith ag braistint aonarach? = Wie soll ein Einsamer sich nicht einsam fühlen?
        Inis, cén fáth duit bheith sínte sa bhféar? = Sag, warum liegst du ausgestreckt im Gras?
        Cad fé ndéara dóibh teacht? = Warum sind sie gekommen?

Stets stehen die seltenen Partizipien der Notwendigkeit (wenn prädikativ auch Partizipien der Eignung) in einem Kopulasatz, dessen Subjekt (so vorhanden) mit do steht (bei manchen auch mit einer anderen Präposition):
z.B.: Ní gearánta dom ar an aimsir. = Ich habe keinen Grund, über das Wetter zu klagen. (wörtl. "Nicht-ist notwendig-zu-klagen zu-mir auf das Wetter.")

Auslassung bei Gleichheit mit dem Prädikat

Wenn ein Substantiv sowohl als Teil des Prädikats wie als Teil des Subjekts auftritt, steht es dennoch nur einmal im Kopulasatz, eine Dopplung wird vermieden. Somit scheint ein Satzglied, das Subjekt, zu fehlen.
z.B.: Ba í an tsúil chlé [an tsúil] ba laige aige. = Das linke Auge war sein schwächeres [Auge].
        Is olc an áit [an áit] ar thug do chosa tú. = Es ist ein schlechter Ort, zu dem dich deine Füße brachten. (vgl. mit: Is olc an áit é. = Es ist ein schlechter Ort. mit Subjekt é)

In Sätzen mit superlativischen Adverbien wird stets ein formales allg. nominales Subjekt ausgelassen,
z.B.: Is é Seán [an té] is luaithe a ritheann. = Seán läuft am schnellsten. (eigtl.: Seán ist (derjenige) der am schnellsten läuft.)
        Is é Seán [an té] is luaithe rith. = Seán läuft am schnellsten (eigtl.: Seán ist [derjenige] schnellsten Laufens.)

Auch jeder Spaltsatz stellt eine solche Ellipse mit Auslassung des Subjekts aufgrund der Gleichheit mit dem Prädikatnomen dar. Siehe die Fußnote dort.
z.B.: Is é an rud [an rud] a rinne mé. = Die Sache ist es, die ich machte.
(Der übrig bleibende Relativsatz, der scheinbar allein die Subjektfunktion ausfüllt, wird eigenständiger Relativsatz genannt.)


Ní … go …

Gelegtl. treten kurze idiomatische Sätze auf, welche mit (neg. Form der Kopula) und der Präposition go (= bis) gebildet werden: Ní X go Y.

Sie werden meist als feststehende sprichwörtl. Wendungen verwendet. Diese Satzform ist also nicht produktiv, es können nicht beliebig neue Sätze gebildet werden. (Es sei denn, man möchte bewußt sprichwort-artig formulieren.)
Übersetzen lassen sich diese Sätze am ehesten mit "kein ... ohne/ehe ...".

z.B.: Ní féasta go rósta is ní céasta go pósta = Kein Fest ohne gebratenes (Fleisch), keine Qual ohne verheiratet zu sein.
        Ní cáineadh go pósadh is ní moladh go hadhlacadh. = Kein Klagen ohne Heirat, kein Loben vor der Beerdigung.
        Ní neart go cur le chéile. = Keine Stärke ohne Zusammenhalt.
        Ní saor go binn. = Der Giebel macht den Baumeister. (wörtl. "Nicht-ist Maurer bis Giebel")
        Ní duine go Dia, ní Dia go duine. = Kein Mensch ohne Gott, kein Gott ohne den Menschen.
        Ní Éireannach go Gaeilgeoir. = Kein Ire ohne Irischsprecher zu sein.
        Ní saoirse go saoirse na mban. = Keine Freiheit ohne Freiheit der Frauen.

Eine Alternative hierzu sind verneinte Sätze mit dem Verb (im Präsens also níl) statt der Kopula und der Präposition gan (= ohne),

z.B.: Níl saoi gan locht. = Es gibt keinen Weisen ohne Fehler.
        Níl neart gan cur le chéile. = Es gibt keine Stärke ohne Zusammenhalt.

Ní … go dtí …

Ní X go dtí Y
In der Form ist es im Grunde identisch dem vorherigen, jedoch mit einer eher vergleichenden Bedeutung. Es ist auch deutlich produktiver, d.h., es können beliebig neue Sätze gebildet werden.
X ist ein unbestimmtes Substantiv, Y gewöhnlich nur ein Pronomen, daher go dtí statt bloßem go.
Gegenüber der obigen Konstruktiuon kann diese auch im Präteritum auftreten (níor statt ).
Übersetzung hier "Es gibt kein … wie" oder "Es gibt keinen … bis auf/außer".
Die Präposition go dtí im Sinne von "… bevor es Y gab", "… bis Y kam"

z.B.: Níor fheabhas go dtí é. = Es gab nichts Besseres als es.
        Ní haoibhneas go dtí é. = Es gibt kein Glück wie es.
        Níor bhean go dtí í. = Es gab keine Frau wie sie.



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© Lars Braesicke 1999 / 2016

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[ 1 ]
Auch wenn ein unbestimmtes Prädikat vorkommt, gilt diese Satzform als Identifikationssatz: Es wird zunächst einem bestimmten Subjekt ein Nebenprädikat (é, í, iad) gegenübergestellt und als identisch beschrieben.
Das unbestimmte eigtl. Prädikat (nach ) ist eher eine (jedoch betonte) Zusatzinformation in Form einer Klassifikation.
Der gewöhnliche Klassifikationssatz enthält hingegen nur eine Klassifikation, ohne daß zwei formal (Subjekt) bzw. logisch bestimmte Satzglieder (Nebenprädikat) vorliegen.
vgl.: Is é (an) rud a chonaic mé ná capall = Das, was ich sah, war ein Pferd. (Identifikationssatz mit unbestimmtem Prädikat)
        Is capall é. = Es ist ein Pferd. (Klassifikationssatz)

[ 2 ]
Die entstehende Satzform gleicht so nahezu einem gewöhnlichen Identifikationssatz mit Pronomen als Subjekt. Das folgende Prädikat (mit oder ohne ) wirkt wie eine Zusatzinformation.
Der Artikel "an" kann im Sperrsatz stets ausgelassen werden, aber auch im gewöhnl. Identifikationssatz. wenn das Substantiv durch einen Relativsatz ausreichend bestimmt ist.
vgl.:    Is é (an) rud é () capall. = Was es ist, ist ein Pferd. (Prädikat capall am Ende, Subjekt (an) rud é, d.h. zweites é Teil des Subjekts)
mit:     Is é an rud é. = Es ist das Ding. (gewöhnl. Identifikationssatz, Prädikat an rud, zweites é alleiniges Subjekt)
und:    Is é (an) rud é is éagsúlaí … dár airíos riamh. = Das ist das Ungewöhnlichste …, was ich je gehört habe. (gewöhnl. Identifikationssatz mit Relativsatz, Prädikat (an) rud is éagsúlaí … dár áiríos riamh)

[ 2b ]
Laut "Ceart na Gaeidhlge" von C. Ó Cadhlaigh sei die Auslassung des Artikels im Identifikationssatz nicht üblich, wenn das Prädikatnomen durch das Subjektpronomen vom Relativsatz getrennt wird.
Allerdings gibt es hinreichend häufig Beispiele, wo der Artikel auch dann ausgelassen wird. (Siehe auch Beispielsatz bei Fußnote 2)
z.B.: Is é galar é is measa a bhí ar aon Chríostaí riamh. = Es ist die schlimmste Krankheit, die je ein Christenmensch hatte. (Beispiel aus "An Craos-Deamhan" von Peadar Ua Laoghaire)
Insgesamt ist dies ein Merkmal des Munster-Dialekts. Außerhalb Munsters ist ein ausgelassener Artikel nur beim Substantiv rud noch üblich.

[ 3 ]
Das Pronomen bzw. Substantiv, das anstelle des Relativsatzes tritt, wird erklärt als Kurzform eines Relativsatzes, quasi Auslassung der Relativform der Kopula. (Wobei eine solche volle Form allerdings nie auftritt.)
z.B.: Is é rud é ná athrú mór ← Is é rud is é ná athrú mór = Was es ist, ist eine große Veränderung,
        Is é rud creideamh ná urra … ← Is é rud is creideamh ná urra … = Was Glaube ist, ist eine Zusicherung …)
Häufiger steht jedoch vor einem Substantiv ein Pronomen. Hier ist das Substantiv (der zu definierende Begriff) als Apposition zu diesem Pronomen zu deuten.
Dies stellt also eine Erweiterung des obigen ersten Satzes mit bloßem Pronomen dar.
(in voller Form:
       Is é rud é creideamh ná urra … ← Is é rud is é, creideamh, ná urra … = Was es, Glaube, ist, ist eine Zusicherung …)

[ 4 ]
Die "Sperrsatz-Konjunktion" tritt im Falle von go/nach-Gliedsätzen nur vor go (… ná go …), nicht vor nach, welches in Munster außer in Kopulasätzen auch lautet (d.h., … ná ná … tritt nicht auf).
Steht also im Munster-Dialekt nur vor einem finiten Teilsatz und nicht ná go, so handelt es sich um die Konjunktion "daß nicht" (im Standard nach), nicht um die "Sperrsatz-Konjunktion".
z.B.: Is é rud a dúirt sé ná go raibh sé ann. = Was er sagte war, daß er da war.
       Is é rud a dúirt sé raibh sé ann. = Was er sagte war, daß er nicht da war.
Das Auftreten von und ná go im Sperrsatz ist von der Verwendung der Konjunktion "daß nicht" außérhalb von Sperrsätzen im Munster-Irischen zu unterscheiden, wo ná go nach negativem Hauptsatzt steht, hingegen nach positivem.
Die Ähnlichkeit ist aber auch nicht zufällig, sondern deutet darauf hin, daß sich die Sperrsatz-Konjunktion nicht nur von der Konjunktion ná = als, sondern auch von der Konjunktion ná = daß nicht herleitet.

[ 5 ]
Natürlich sind auch Sperrsatz-Formen möglich, in denen der Eigenname Prädikat ist und am Ende steht,
z.B.: Is é an dochtúir is mó caill in Éirinn ná Seán. = Der Arzt, der am berühmtesten in Irland ist, ist Seán.
In Nicht-Sperrsatz-Formen hingegen ist der Eigenname Subjekt und steht vor dem Prädikat,
z.B.: Is é Seán an dochtúir. = Seán ist der Arzt.

[ 6 ]
Eine Satzform mit einem Pronomen der 1. und 2. Person oder einem Demonstrativpronomen als Subjekt am Satzende ist nicht völlig ausgeschlossen, hat aber eine besondere Bedeutung.
Eine solche Satzform legt eine ungewöhnliche Betonung und Bedeutung auf das Prädikat, was nur selten sinnvoll ist. (Im Deutschen entspricht es umgangssprachl. oft Sätzen mit starker Betonung des best. Artikels.)
Daher stehen im normalen, unmarkierten Identifikations-Satz Ausdrücke mit Demonstrativum immer direkt nach der Kopula.
vgl.:   Is é seo Seán Ó Néill. = Dies ist (jemand namens) Seán Ó Néill. (normale Satzform)
mit:    Is é Seán Ó Néill é seo. = Dies ist der (berühmte, bedeutende) Seán Ó Néill. (ungewöhnliche Markierung des Prädikats)
Ähnlich in obigem Beispiel:
vgl.:   Is é sin an dochtúir. = Das ist der Arzt. (unmarkiert)
mit:    Is é an dochtúir é sin. = Das ist der (berühmte) Arzt. (markiert)
oder:
vgl.:    Ní mise an Críost. = Ich bin nicht der Christus. (unmarkiert, aus Joh. 3,28)
mit:    Ní hé an Críost mé. = Ich bin nicht der (berühmte, vorhergesagte) Christus (markiert, aus Joh. 1,20)
Zudem:
Bei Substantiven ohne Artikel (sondern mit anderen Mitteln der Bestimmtheit) ist es schwerer übersetzbar, zeigt aber auch weitere Nuancen in der Verwendung auf,
vgl.:    Is é seo mo chorp. = Dies ist mein Leib. (unmarkiert, Bibeltext, aus den Worten Jesu beim Abendmahl)
mit:     Is é mo chorp é seo. = Dies ist mein Leib. (markiert, von P. Ua Laoghaire in seiner Übersetzung bevorzugt, wohl aus theolog. Gründen, da es ja Brot "umgewandelt" zum Leib Christi ist, d.h. zur Betonung, daß es nun wirklich sein Leib ist und nicht Brot.)

[ 7 ]
Solche Sätze, die ohne Kopula stehen müssen, sind nur als positive Hauptsätze möglich. In allen anderen Fällen müssen sie in Satzformen umgewandelt werden, welche wieder eine Kopulaform enthalten dürfen, z.B. Sperrsätze,
z.B.: tír gan teanga tír gan anamgurb é saghas tír gan teanga ná tír gan anam.

[ 8 ]
Die Dialektunterschiede sind kleiner, als sie zunächst erscheinen, da nur in einigen Dialektschreibweisen die Aussprache wiedergegeben wird (übl. Schreibungen in rot).
Cad é wird allgemein als ein Wort begriffen (womöglich ein Nachhall des schon altirischen coté). Es wird auf dem -dé betont, die Silbe ca- ist hingegen unbetont.
Dies führt in allen Dialekten zu Verschleifungen:
in Munster allgemein god é [gə'deː], in Ring durch völligen Verlust der ersten Silbe [d′eː]
in Ulster goidé [gə'd′eː] (im Vergleich zu Munster also primär schlankem d)
in Connacht zu go té [gə't′eː], go cé [gə'k′eː], beides weitgeh. obsolet
Nachfolgendes, wieder unbetontes, rud wird ebenfalls verschliffen, insgesamt also cad é rud verkürzt zu:
in Munster god éard, in Ring déard
in Ulster goidéard
in Connacht go téard, go céard (weitgeh. obsolet) und (durch Verlust der ersten Silbe) heutigem céard
(Cad ohne folg. é ist indes immer betont und somit [kad] gesprochen)

[ 9 ]
Tatsächlich geht die Kurzform mit initialem Demonstrativpronomen im Irischen auf die Form ac-so, ac-sin zurück, später ag seo, ag sin, ag siúd, wobei ac (acc, später ag) nicht der Präposition ag entspricht, sondern eine Imperativ-Verbform mit der Bedeutung "sieh!" ist (vgl. heute: feic = sieh!). Somit stimmt es recht genau mit frz. voici (ag seo) und voilà (ag sin) überein. Es handelte sich also ursprünglich nicht um einen Kopulasatz.
Das initiale ag ging weitgehend verloren, ist gelegtl. aber noch anzutreffen: Ag seo an litir. = Hier ist der Brief. (dann meist kein Nebenprädikat é, í, iad, vgl. Seo í an litir)
Im 19. Jh. wurde dann in Connacht und Munster das s- von initialem seo, sin, siúd als Kopulaform (is eo, is in, is iúd) neu gedeutet, die Konstruktion somit als Kopulasatz verstanden und das Nebenprädikat é, í, iad vor bestimmten Nomen obligatorisch.





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