bestimmter und unbestimmter Artikel (an t-alt cinnte agus an t-alt éiginnte)

Es gibt nur einen bestimmten Artikel (alt cinnte)
z.B.: an fear = der Mann
Es gibt hingegen keinen unbestimmten Artikel (alt éiginnte)
z.B.: fear = Mann oder = ein Mann

Darum wird im Allgemeinen in irischer Grammatik auch nur von dem Artikel (an t-alt) gesprochen.

Deklination des Artikels (díochlaonadh an ailt)

Es gibt nur zwei Formen:
entweder an (Nominativ Singular mask./fem., Genitiv Singular mask., Dativ Singular mask./fem.)
oder na (Genitiv Singular fem., Nominativ/Genitiv/Dativ Plural mask./ fem.)
Die Dualform (verwendet vor der Zahl 2 in allen Fällen) ist ebenfalls an (an dá bhliain = die 2 Jahre)

Deklination bedeutet daher vielmehr, ob Lenition, Eklipse oder t-, n- h- folgt (siehe Tabelle)
Die Anwendung ist abhängig vom Geschlecht der Substantive.
Diese Anlautveränderungen resultieren wiederum aus alten Artikel-Deklinationsformen (siehe hier), werden daher hier ganz richtig unter der Überschrift „Deklination“ besprochen.
Angegeben ist hier nur der Nominativ (=Akkusativ) und Genitiv.
Im Dativ sind die Veränderungen von der Präposition und dem verwendeten Dialekt abhängig (siehe unter Artikel mit Präpositionen)

maskulin

feminin

• Daß d, t nach Artikel nicht leniert werden, liegt an der “dentals”-Regel: Sollten die Konsonanten d, n, t, l, s irgendwie aufeinanderfolgen, erfolgt keine Lenition (wie hier d, t nach dem n von an) Mehr zur “dentals”-Regel siehe unter Lenition
• Das t-Präfix steht nur dann vor s, wenn es von einem Vokal oder aber von l,n,r + Vokal gefolgt wird, jedoch nicht, wenn ein anderer Kononant folgt
  (an tsláinte, aber: an scáine)

Beispiele

maskulin:

feminin:

Artikel mit Zahlen (an t-alt leis na huimhreacha)

- Artikel mit adjektivischen Kardinalzahlen
- Artikel mit substantivischen Kardinalzahlen
- Artikel mit Ordnungszahlen

Artikel mit adjektivischen Kardinalzahlen

Zusammen mit Zahlen und nachfolgendem Substantiv treten einige Besonderheiten auf.

• Zahlwort aon (1) und aon … déag (11)
  Hier steht der Singular-Artikel. Auch vor femininen Substantiven im Nominativ steht ein t-Vorsatz vor aon: an t-aon, z.B.: an t-aon fhear, an t-aon bhean amháin = der eine Mann, die eine Frau
  Bei maskulinen Substantiven im Genitiv entfällt der t-Vorsatz: an aon, z.B.: bád an aon fhir amháin = das Boot des einen Mannes
  Bei femininen Substantiven steht im Genitiv na: na haon, z.B.: bád na haon mhná amháin = das Boot der einen Frau
  Im Genitiv steht das Substantiv in der Genitiv-Singular-Form (jedoch gewöhnlich nicht, wenn déag folgt).
  Im Dativ (d.h. nach Präpositionen) entfällt der t-Vorsatz: an aon, z.B.: ar an aon fhear amháin = auf dem einen Mann
  Dieselben Regeln für aon … déag gelten auch, wenn aon entfällt. D.h. auch dann tritt der Singularartikel auf, z.B.: an duine déag = die 11 Menschen
• Zahlwort dhá (2) und dhá … déag (12)
  Im Falle der Zahl zwei wird das Zahlwort dhá stets deleniert zu dá: an dá, z.B. an dá bhád = die zwei Boote
  Der Artikel an steht im Dual und ist somit für maskuline und feminine Substantive gleich und ändert sich auch im Genitiv nicht: an dá, z.B.: clann an dá dheirfiúr = Kinder der zwei Schwestern)
  Das Substantiv steht im Nominativ entweder im Singular oder (so vorhanden) im Dual. Es steht im Genitiv im Genitiv-Dual, der bei schwacher Deklination dem Genitiv-Plural gleicht, bei starker Deklination dem Nominativ-Singular.
  Praktisch bedeutet dies, daß es stets in der Form des Nominativ-Singular steht, außer bei den wenigen spez. Genitiv-Plural-Formen, z.B. amharc an dá shúl = Sicht der zwei Augen.
  Im Dativ ändert sich nichts.
• Zahlwörter trí bis deich (3-10) und trí … déag bis naoi … déag (13-19)
  Hier steht im Nominativ der Plural-Artikel na (vor ocht h-Vorsatz): na trí, na hocht
  Im Genitiv verlangt der Artikel Eklipse des Zahlworts (vor ocht n-Vorsatz): na dtrí, na n-ocht
  Das Substantiv kann im Singular (Standard) oder Plural (so stets bei einigen Substantiven) stehen, es verändert sich im Genitiv nicht.
  Im Dativ ändert sich nichts.
• Zahlwort fiche und andere ganze Zehnerpotenzen (20, 30, 40, …, 100, 1000, …
  Dies sind maskuline Substantive im Singular, der Artikel ist daher der maskuline Singular-Artikel und lautet stets an, vor ochtó (80) steht im Nominativ ein t-Vorsatz.
  Im Falle von fichid, céad, míle, milliún steht auch der Singularartikel, wenn diesen Zahlwörter 3-19 vorgesetzt werden (z.B.: an sé chéad fear = die 600 Männer, an trí fichid bád = die 60 Boote)
  Das Zahlwort wird im Genitiv leniert, außer tríocha (30), seasca (60) und seachtó (70) entsprech. der dntls-Regel, ochtó (80) verliert den t-Vorsatz.
  Laut GGBC wird auch fiche (20) im Genitiv nicht leniert, Lenition ist aber dennoch gelegtl. anzutreffen. Es tritt laut GGBC vor seasca und seachtó auch kein t-Vorsatz.
  Das nachfolgende Substantiv steht immer im Nominativ-Singular (ursprüngl. Genitiv-Plural).
  Genitiv-Formen des Zahlworts treten nicht auf (z.B. fichead statt fiche)
  Im Dativ erfolgt nach den meisten Präpositionen Eklipse des Zahlworts (Connacht und Munster) bzw. Lenition (Ulster), wie unter Artikel mit Präpositionen beschrieben.

Übersicht

Beispiele

*) Älter, noch immer in einigen festen Wendungen und z.T. auch generell in manchen Dialekten tritt auch nach den Zahlen 3-6 im Genitiv-Plural Eklipse auf: na dtrí mbád = der drei Boote, umgekehrt entfällt in einigen Dialekten tw. Eklipse auch bei der Zahl: na trí bhád = der drei Boote

Artikel mit substantivischen Kardinalzahlen

Mittels des Artikels werden aus substantivischen Zahlen vollgültige Substantive.
Zu den Formen siehe: Deklination der Zahlen mit Artikel.

Artikel mit Ordnungszahlen

Vor Ordnungszahlen steht ganz überwiegend der Artikel.
Bezüglich des Artikels ist zu beachten, daß der gesamte Ausdruck aus Artikel, Ordnungszahl und folg. Substantiv meist als maskulin betrachtet wird (mit Ausnahme von chéad = erste/r):

• Im Nominativ tritt vor Ordnungszahlen mit vokalischem Beginn, - aonú … déag (11.), ochtú (8.), ochtodú (80.) - stets ein t-Vorsatz auf, unabhängig davon, ob ein maskulines oder feminines Substantiv folgt.
  z.B.: an t-ochtódú bád = das achtzigste Boot, an t-ochtú banríon = die achte Königin, an t-aonú haithne déag = das elfte Gebot
  Ordnungszahlen werden nicht leniert und es tritt vor séú, seachtú, seachtódú kein t-Vorsatz auf, auch wenn feminine Substantive folgen
  z.B.: an cúigiú haithne = das fünfte Gebot, an séú haithne = das sechste Gebot, an seachtú cathair = die siebte Stadt
• Im Genitiv wird meist ebenso der Komplex als maskulin betrachtet, d.h. der Genitivartikel lautet stets an, auch vor femininen Substantiven. Es folgt Lenition der Ordnungszahl, der t-Vorsatz vor Vokal entfällt, vor séú, seachtú etc. tritt t-Vorsatz. Das Substantiv verändert sich nicht, h-Vorsatz vor Vokal bleibt.
  z.B.: an ochtú bád = des achten Bootes, an chúigiú haithne = des fünften Gebots, an tséú haithne = des sechsten Gebots
  Alternativ kann aber auch eine Deklination je nach Geschlecht des Substantivs erfolgen, dann wird auch das Substantiv in die Genitiv-Form gebracht und verliert gelegtl. auch den h-Vorsatz vor Vokal.
  Der Genitiv-Artikel bei femininen Substantiven lautet dann na.
  z.B.: an ochtú báid = des achten Bootes, na cúigiú (h)aithne = des fünften Gebots, na séú (h)aithne = des sechsten Gebots
• Die Ordnungszahl chéad (1.) ist nach Artikel immer leniert, ebenso das folgende Substantiv.
  z.B.: an chéad bhád = das erste Boot, an chéad bhean = die erste Frau, an chéad aithne = das erste Gebot
  Im Genitiv wird hier das Substantiv immer gebeugt, vor femininen Substantiven tritt immer na auf, chéad und Substantiv bleibt auch dann leniert.
  z.B.: an chéad bháid = des ersten Bootes, na chéad mhná = der ersten Frau, na chéad aithne = des erste Gebotes

Artikel mit Präpositionen (an t-alt leis na réamhfhocail)

Folgt auf eine Präposition der Artikel, tritt manchmal eine besondere Form der Präposition auf (oft eine Form auf -s [ 1 ]; diese ist auch oft gleichlautend mit der 3. Pers. Sing. mask., z.B. leis an = mit dem; leis = mit ihm) oder es treten Verschmelzungen meist auf Vokal endender Präpositionen mit dem Artikel auf (z.B. den, don, ón, faoin, sa). In der unten stehenden Tabelle werden beide Arten von Sonderformen rotmarkiert.
Nach Präposition und Artikel gelten spezielle Lenitions- bzw. Eklipse-Vorschriften (diese sind abhängig vom Dialekt [ 2 ], siehe Tabelle).

Artikel mit Dativ-Präpositionen

Vor Vokal:
Bei femininen Substantiven mit vokalischem Beginn geschieht nichts.
z.B.: an eachtra = das Abenteuer, ag an eachtra = beim Abenteuer
Bei maskulinen Substantiven entfällt der im Nominativ stehende t-Vorsatz bei allen Präpositionen, die den Dativ verlangen (die also in unterer Tabelle entweder Lenition oder Eklipse bei Konsonanten verlangen). Ein n-Vorsatz, wie bei Eklipse zu erwarten, erfolgt nicht, da der Artikel ja bereits mit -n endet.
z.B.: an t-úll = der Apfel  aber:  ar an úll = auf dem Apfel, den úll = von dem Apfel, san úll = im Apfel.
Nach Präpositionen, die den Akkusativ oder Nominativ verlangen (also weder Lenition noch Eklipse, go dtí, gan, idir) bleibt auch der t-Vorsatz freilich vor maskulinen Substantiven erhalten:
z.B.: an t-úll = der Apfel, gan an t-úll = ohne den Apfel, idir an t-úll agus an t-arán = zwischen dem Apfel und dem Brot

Vor Konsonant:
Hier gelten dialektabhängig die folgenden Formen der Tabelle.
In Klammern stehen jeweils in den Dialekten gebrauchte Nichtstandard-Formen der Verbindung der Präpositionen mit Artikel (jene Formen mit -s- vornehmlich in Munster, ins an in Ulster)

*san statt sa vor Vokal sowie vor fh- (in Connacht und Munster sa bhf-)
** Die Kurzform ’on („in Richtung“, < don) verlangt Lenition in Dingle, d, t bleibt dann unverändert, z.B.: ’on Daingean = nach Dingle

Aus der Tabelle ergibt sich ein Nord-Süd-Gefälle mit Zunahme der Eklipse, am stärksten im äußersten Südwesten (Dingle).
Die Insel Achill mit vorherrsch. Lenition liegt südlich von Erris (Eklipse) und bildet somit eine Ausnahme, da sich hier ab dem 17. Jh. durch Vertriebene aus Ulster ein ulsterisch geprägter Dialekt ausbildete.

In Ring (Munster) gelten z.T. andere Regeln, die in der Tabelle zu weit führen würden. Hier herrscht Eklipse vor, Substantive auf p, c werden indes nach (dort) vokalisch endenden Präpositionen (aige, de, do, fé, go dtí, i, ó, trí) leniert: ón pharóiste = von der Pfarrei, aigen chúinne = an der Ecke

Erläuterungen zur Tabelle:

• E/L: Im Standard gilt bei den meisten Präpositionen + Artikel eine Auswahlmöglichkeit zwischen Lenition oder Eklipse.
  z.B.: ar an mbád oder ar an bhád = auf dem Boot
• E: nach Präposition + Artikel Eklipse von Substantiven auf b, c, f, g, p. Wenn „- (d, t)“ fehlt, auch Substantive auf d, t
  z.B.: ar an mbád = auf dem Boot
• L: nach Präposition + Artikel Lenition von Substantiven auf b, c, g, m, p. Wenn „bhf“ fehlt, auch Substantive auf f
  z.B.: ar an bhád = auf dem Boot
• ts: nach Präposition + Artikel t-Vorsatz vor Substantiven, die mit s beginnen (gilt sowohl für maskuline wie feminine Substantive).
  t-Vorsatz ist das Äquivalent zur Lenition von s nach Artikel, d.h. nach Präposition und Artikel werden Substantive mit s behandelt, als würde Lenition gelten.
  Dies gilt in Erris (Mayo), obwohl dort sonst zumeist Eklipse nach Präposition Artikel gilt.
  z.B.: ar an tsúil = auf dem Auge, ar an tsagart = auf dem Priester
• ts (fem.): t-Vorsatz nur vor femininen Substantiven, die mit s beginnen, nicht vor maskulinen Substantiven (Standard und Süd-Connacht)
  D.h., Substantive mit s verhalten sich nach Präposition und Artikel so, wie sie es nach bloßem Nominativ-Artikel tun würden.
  z.B.: ar an tsúil = auf dem Auge aber: ar an sagart = auf dem Priester (vgl.: an tsúil = das Auge, an sagart = der Priester)
• - (d, t): Substantive beginnend mit d, t werden in allen Dialekten entsprechend der “dentals”-Regel nach “an” nicht leniert.
  Außerhalb Munsters wird d, t zudem auch nicht eklipsiert, d.h. Sustantive auf d, t werden behandelt, als gelten Lenitionsregeln, auch wenn sonst Eklipse nach Präposition und Artikel folgt.
  z.B.: ar an doras = auf der Tür [er′ ə dorəs]
  In Munster tritt hingegen Eklipse von Substantiven mit d, t auf.
  z.B.: ar an ndoras = auf der Tür [er′ ə norəs]
  In der (ohnehin munsterischen) Formulierung um an dtaca = zu der Zeit tritt auch im Standard Eklipse auf.
• bhf: In Munster wird f nach sa eklipsiert, obwohl sa dort sonst leniert (in Connacht wird f wie jeder andere Konsonant nach sa ebenso eklipsiert).
  z.B.: sa bhfarraige = im Meer
• In den leeren Feldern der Tabelle gelten die Lenitionsregeln für den Artikel im Nominativ/Akkusativ (d.h. Lenition femin. Substantive, keine Lenition maskul. Substantive, keine Lention von t, d, statt Lenition des s erfolgt t-Vorsatz)

Im bisherigen Standard steht bei den meisten Präpositionen Lenition oder Eklipse „zur Wahl“. Nach don, den, sa(n) erfolgt stets Lenition. Bei Wörtern mit s- erfolgt t-Vorsatz nur vor femininen Substantiven. Der t-Vorsatz erfolgt unabhängig davon, ob der Sprecher sonst Eklipse oder Lenition nach Präpsition + Artikel verwendet. d,t wird nicht leniert, jedoch auch nicht eklipsiert (Wörter mit s-,d-,t- werden also wie in Conamara behandelt).
Im revidierten Standard wird ein Lenitionssystem (Lenition und t-Vorsatz nach allen o.g. Präpositionen und Artikel, außer d, t) und ein Eklipsesystem (Eklipse nach allen o.g. Präpositionen und Artikel einschl. d, t) dem hergebrachten Standard zur Seite gestellt und eine „Wahl“ eingeräumt, einschl. der Mischung, je nach Dialekt.

Beispele:
Munster, Erris, Conamara: ag an bhfear, Ulster, Achill: ag an fhear = beim Mann
Ulster und Connacht: as an teach, Munster: as an dteach = aus dem Haus
Ulster und Connacht: ar an tsúil, Munster: ar an súil = auf dem Auge
Ulster und Mayo: ar an tsagart, Conamara und Munster: ar an sagart = auf dem Priester
Ulster, Achill und Munster: sa bhád, Conamara und Erris: sa mbád = im Boot
Ulster: san fharraige, Connacht und Munster: sa bhfarraige = im Meer
Munster (Dingle): don bhfear, Ulster, Connacht, Rest Munsters: don fhear = zum Mann
Munster (Dingle) und Conamara: den sagart, Ulster, Rest Connachts, Rest Munsters: den tsagart = vom Priester

Artikel mit weiteren Präpositionen

Nach diesen Präpositionen verhalten sich Substantive wie im Nominativ hinsichtlich Lenition.

* mar an mit Eklipse nur in der Wendung mar an gcéanna = genauso, die auf den einstigen, Eklipse auslösenden sächlichen Artikel a zurückgeht (céanna als einst sächl. Substantiv), daher auch mar a gcéanna geschrieben.
** go dtí an verlangt in Dingle Eklipse des Substantivs, z.B.: go dtí an gcrann = bis zum Baum

Artikel mit cé (an t-alt le cé)

Der Artikel verschmilzt ebenfalls mit cé in der Bedeutung „welcher“: cé + an = cén, aber cé + na = cé na
z.B.: Cén fáth? = welcher Grund (oder kurz: warum), cén fear = welcher Mann, cé na fir = welche Männer

Gelegentlich tritt in Munster auch mit pé in der Bedeutung „welcher auch immer“ eine Verbindung mit dem Arikel auf: pé + an = pén
z.B.: pén áit = welcher Ort auch immer (zumeist aber ohne Artikel pé áit)

Aussprache des Artikels (fuaimniú an ailt)

Der Vokal a- des Artikels an ist stets unbetont, somit also neutral [ə]. Das -n ist entweder schlank oder breit, je nach Folgelaut.
Entweder -n oder a- wird oft nicht gesprochen:

Artikel an

• Nach konsonantisch endendem und vor konsonantisch beginnenden Wörtern wird das -n gewöhnlich nicht gesprochen, also als würde man a’ schreiben.
  (bei betont sorgfältiger Aussprache kann das -n jedoch auftreten.)
  z.B.: die Frau = an bhean [ə v′an], der Mann = an fear [ə f′ar]
  Eine tatsächliche Schreibung a’ tritt vor allem in Ortsnamen auf,
  z.B.: Gort a’ Choirce statt Gort an Choirce (Gortahork), Rós a’ Mhíl statt Rós an Mhíl (Rossaveel)
• Vor Vokal und fh wird das -n mitgesprochen.
  z.B.: die Arbeit = an obair [ən obər′], des Mannes = an fhir [ən′ ir′], des Fisches = an éisc [ən′ e:s′k′]
• Nach betontem Vokal wird nur das -n gesprochen, als würde man ’n schreiben.
  z.B.: er nahm die Tasche = thóg sé an mála [ho:g s′e:n ma:lə]
• Vor t-Vorsatz wird das -n in selber Weise gesprochen oder bleibt stumm:
  z.B.: der Fisch = an t-iasc [ə(n′) t′iəsk], des Priesters = an tsagairt [ə(n) tagər′t′]

Sofern das -n von an gesprochen wird, so gleicht es sich dem Anfangslaut des folg. Worts an:

• [n] vor [t, d, s, l, n, r] und vor breiten Vokalen
• [n′] vor [t′, d′, s′, l′, n′, r′] und vor schlanken Vokalen
• [m] vor [p, b] und tw. vor [f, v], selten vor [m]
• [m′] vor [p′, b′] und tw. vor [f′, v′], selten vor [m′]
• [ŋ] vor [k, g] und tw. vor [x, γ, ŋ]
• [ŋ′] vor [k′, g′] und tw. vor [x′, γ′, ŋ′]

Artikel na

• Der Artikel na wird [nə] gesprochen.
  z.B.: die Fische = na héisc [nə he:s′k′]

Verwendung des Artikels (feidhm an ailt)

Abweichungen vom Deutschen:

1. Der Artikel erscheint auch bei zuvor unerwähnten, bestimmten Substantiven (im Deutschen meist unbestimmter Artikel), um diesen anschaulicher darzustellen, insbes. bei Plötzlichem und Überraschendem.
   • Tháinig an fear isteach = Ein Mann kam herein. (Nicht irgendein Mann, sondern ein bestimmter, wenn auch noch nicht näher definierter, der überraschend auftritt)
2. Stets zusammen mit den Demonstrativpronomen seo, sin, úd
   • an teach seo, an teach sin, an teach úd = dies/das/jenes Haus
   nicht jedoch bei Eigennamen:
   • Seán úd = jener Seán
3. wird ein bestimmtes Substantiv durch ein bestimmtes Genitiv-Attribut näher bezeichnet, steht (falls nötig) nur vor dem Attribut ein Artikel , jedoch nie vor dem Bezugswort), z.B.
   • teach Sheáin = Seáns Haus / das Haus Seáns (keinesfalls an teach Sheáin!)
   • teach an dochtúra = das Haus des Doktors (keinesfalls an teach an dochtúra!)
   • fear na mná móire = der Mann der großen Frau (keinesfalls an fear na mná móire)
   Soll das erste Substantiv unbestimmt bleiben, muß eine Präpositionen (meist do, le oder de chuid) verwendet werden:
   • teach don dochtúir = teach de chuid an dochtúra = ein Haus des Doktors
4. bei Demonstrativpronomen kann das erste Substantiv den Artikel behalten:
   • an teach seo an dochtúra = dieses Haus des Doktors
   nicht jedoch bei Eigennamen:
   • teach seo Bhriain = dieses Haus Brians
5. vor Titeln und ähnl. Anreden und Berufsbez. in Apposition zum Namen
   • an Dochtúir Ó Murchú = Dr. Murphy, an tAthair Ua Duinnín = Father O’Dinneen, an tUasal Seán de Burca = Mr. John Burke)
   • nicht, wenn die Bezeichnung hinter dem Vornamen (und oft auch dann nicht, wenn hinter dem Nachnamen) in Apposition steht: Seán gabha = Seán, der Schmied, Tomás Breatnach, (an) file = T. B., der Dichter
6. Namen von Behörden u.ä.
   • An Roinn Sláinte = das Gesundheitsministerium, Comhairle na Cathrach = der Stadtrat
7. vor Nachnamen (in der Form mit Endung -ach) in allg. Verwendung ohne Vornamen:
   • an Breatnach = (Mr.) Walsh, an Dónallach = (Mr.) Ó Dónaill/O’Donnell
   • na Breatnaigh = die Walshs, na Dónallaigh = die O’Donnells
8. in vielen Orts-, den meisten Fluß- und insbes. den meisten Ländernamen
   • an Fhrainc = Frankreich, an Astráil = Australien, an Ghearmáin = Deutschland, an Mhumhain = Munster (aber: Cúige Mumhan = Provinz Munster), an Life = Liffey, an tSionainn = Shannon
   • vor Éire (Irland), Albain (Schottland), Gaillimh (Galway) und einigen anderen Ortsnamen wie Teamhair (Tara) steht der Artikel nur im Genitiv.
     z.B. Poblacht na hÉireann = Republik Irland, Gaeilge na hAlban = Gälisch Schottlands, Contae na Gaillimhe = County Galway, Sráid na Teamhrach = Tara Street
     im Fall von Éire bei offiz. Bezeichnungen oft kein Artikel: Dáil Éireann = Unterhaus Irlands, Tuaisceart Éireann = Nordirland (als politische Entität),
     aber als bloße geograph. Bezeichnung: Tuaisceart na hÉireann = der Norden Irlands
9. im Falle von Sprachbezeichnungen ist der Gebrauch des Artikels ähnlich schwankend wie im Deutschen: an Ghaeilge / Gaeilge = (das) Irisch(e). Bei generellen, nominalen Aussagen über Sprachen eher mit Artikel.
   (Wenn im Deutschen Sprachbez. klein und ohne Artikel geschrieben werden, dann auch im Irischen ohne Artikel, aber stets groß)
   • Labhair Gaeilge linn. = Sprich irisch mit uns!, leabhar Gaeilge = ein irischsprachiges Buch, An bhfuil Gaeilge agat? = Kannst du Irisch? Tá an Ghaeilge deacair. = (Das) Irisch(e) ist schwer.
10. generell mit Jahreszeiten, Tages- und Monatsnamen
    • an tEarrach = Frühling, an Luan = Montag, an Feabhra = Februar
      (aber nicht im adjektivisch benutzten Genitiv: lá Márta = ein Märztag, oíche geimhridh = eine Winternacht)
11. generell bei bestimmten Festen
    • an Nollaig = Weihnachten, an Cháisc = Ostern, an Chincis = Pfingsten, an Inid = Fastnachtszeit, an Carghas = Fastenzeit
12. in der Bedeutung „pro“
    • deich bpunt an ceann = 10 Pfund pro Kopf (auch im Deutschen möglich: „10 Pfund der Kopf“)
13. in Kopula-Klassifikationssätzen mit attributivem Adjektiv (trotz unbestimmten Prädikatnomens!)
    • is deas an duine é = er ist ein(!) netter Mensch.
14. mit cé (cén, cé na, cé hiad na) in der Bedeutung „welcher, welche“
    • cén fear? = welcher Mann?
15. In Kopulasätzen entfällt oft der Artikel, wenn das Substantiv z.B. durch einen Relativsatz (in Fettdruck) näher bestimmt wird, dies bes. in Identifikationssätzen mit Subjekt vor dem Prädikat, insbes. Sperrsätzen:
    • Is é (an) rud a rinne mé ná leabhar a léamh. = Das, was ich tat, war ein Buch zu lesen. (oft: is é rud > is éard, séard)
    • Is í (an) b(h)ean í is áille dá bhfaca mé riamh. = Sie ist die schönste Frau, die ich je sah. (wörtl.: „Ist sie [die] Frau sie, die-ist schönste …“)
    • Dúirt na daoine go raibh bean uasal inti, ach b’ í bean í ná máistreás scoile. = Die Leute sagten, daß sie eine vornehme Dame sei, aber was die Frau war, war Schullehrerin
    • Is é (an) aidhm atá agam ná Gaeilge a thuiscint. = Das Ziel, das ich habe, ist, Irisch zu verstehen.
16. abstrakte Substantive (außer in idiomat. Wendungen), welche Konzepte beschreiben, und generalisiert benutzte Substantive stehen meist mit dem Artikel:
    • an tsláinte = Gesundheit, an bhochtaineacht = die Armut, an t-ocras = Hunger (aber: tá ocras orm = ich habe Hunger), an maith agus an t-olc = Gut und Böse, an duine = der Mensch (als solcher), an leon = der Löwe (als solcher), na páistí = die Kinder (insgesamt, nicht nur einige)
17. ähnlich 16) zur Bezeichnung einer Klasse im Singular
    • an saidhbhir = die Reichen, vgl. engl. “the rich”.
18. zur Bezeichnung einer großen Menge/Anzahl:
    • an iliomad = große Menge, an iomad = (zu) viel(e), an iomarca = zu viel, an oiread = so viel, an t-uafás = eine riesige Menge/Anzahl ("der Horor"), na sluaite = Menschenmengen, na céadta = Hunderte, na mílte = Tausende
      an iomad duine = viele Menschen, an oiread duine = so viele Menschen
19. bei bestimmten Begriffen mit Eigennamen, die dennoch unbestimmt ohne Artikel wären
    • an Choróin Mhuire = der Rosenkranz
20. nach Präpositionen in allgemeinen Sinne ohne Artikel (Neigung zur Adverbialisierung des Ausdrucks):
    • Chuaigh sé go doras = Er ging zur Tür.; Bhí sé lán go béal. = Es war voll bis zum Rand.; Thit na ballaí chun talaimh. = Die Mauern fielen zu Boden.; suí chun boird = zu Tisch sitzen (hier auch im Dt. ohne Artikel)
21. an … ag … dient oft als Ersatz für Possessivpronomen, so stets mit Demonstrativpronomen, Komparativen und Ordnungszahlen:
    • an teach seo agamsa = dieses mein Haus; an iníon is óige aici = ihre jüngste Tochter; an chéad mhac aige = sein erster Sohn

[ 1 ]
Die Formen der Präpositionen auf -s vor Artikel erhalten das -s vom sonst verlorenen Anfangslaut s- der historischen Artikelform sindos.
Leis an also etymologisch aus leth + sindu/-a. (sindu ist die maskuline Dativform, feminin ist sinda)
Die Formen sa, san (aus ursprünglich ins an < in + sindu/-a) bestehen daher kurioserweise eigtl. nur aus Bestandteilen des Artikel.

[ 2 ]
Auf Präposition und Artikel folgt heute bei den meisten Präpositionen generell der Dativ (z.B.: ar an bhfear = auf dem/den Mann). Die Herkunft heutiger Lenition oder Eklipse ist jedoch durch den einstmals wie im Deutschen je nach Einsatz folgenden Dativ (Lenition) bzw. Akkusativ (Eklipse) bedingt. Die Unterscheidung Dativ/Akkusativ nach Päpositionen ist jedoch verloren gegangen. Lenition/Eklipse ist nur mehr abhängig vom verwendeten Dialekt, daher die große Varianz.