Caibidil a Naoi

Die Adverbien (Na Dobhriathra) 

Gramadach na Gaeilge

Reihenfolge im Satz
Orts- und Richtungsaderbien
Zeitadverbien
Adverbien aus Adjektiven
Adverbialpronomen
Adverbien aus Substantiven
Adverbien aus Wochentagen
Adverbien aus Zahlwörtern
Interrogativ-Adverbien (wann, wo, wie, womit) siehe Fragewörter
Verben modifiziert mit Präposiotionen oder Adverbien

Adverbien sind auch im Irischen unveränderlich (keine Deklination oder Konjugation).
Die von Adjektiven abgeleiteten Adverbien können jedoch gesteigert werden (Form gleich der Adjektive)

Reihenfolge im Satz

Adverbien, die ein Adjektiv oder ein anderes Adverb näher bestimmen, stehen unmittelbar vor dem betreff. Adjektiv/Adverb,
z.B.: réasúnta dona = ziemlich schlecht, pas beag rómhór = etwas zu groß

Adverbien, die das Verb oder den ganzen Satz modifizieren, stehen meist am Satzende (siehe auch Satz und Syntax)
Wenn mehrere Adverbien folgen, dann üblicherweise in dieser Reihenfolge: Ortsbestimmung + modale Bestimmung + Zeitbestimmung
Adverbien stehen vor:

Manche Adverbien können direkt nach dem Subjekt stehen, unabhängig davon, was folgt.
Dies sind insbesondere solche wie: anois = jetzt, riamh = jemals/schon einmal, i gcónaí, choíche = immer, go fóill, fós = noch/schon, go minic = oft.
z.B.: An raibh tú riamh i mBéal Feirste? = Warst du schon mal in Belfast?

Folgt ann (bí … ann = geben, existieren) o.ä. prädik. Ergänzungen, können solche Adverbien zw. Verb und Subjekt stehen, wenn das Subjekt unbestimmt ist.
z.B.: Bíonn i gcónaí drochaimsir ann Lá Fhéile Pádraig. = Am St. Patricks-Tag ist immer schlechtes Wetter.

Zwischen Verb und Subjekt können sonst nur adverbiale Zwischenbemerkungen wie cinnte = sicher, ar ndóigh = natürlich treten, sofern kein Pronomen Subjekt ist.
z.B.: cinnte Gardaí ar an sráid. = Es sind sicher Polizisten auf der Straße.
        ar ndóigh daoine a chreideann … = Es gibt natürlich Leute, die glauben …

Einige Adverbien können am Satzanfang eines unveränderten Satzes stehen. Dies sind insbesondere solche, die sich auf den ganzen Satz beziehen, Zeit- und Ortsadverien.
z.B.: Ar aon chuma, bhí sé ag obair go curamach. = Auf jeden Fall arbeitete er sorgfältig.
        Amárach, beidh muid ag labhairt faoin ábhar sin. = Morgen werden wir über das Thema sprechen.
Wenn solche Sätze zu go/nach-Gliedsätzen werden, steht die adverbielle Bestimmung vor der Konjunktion:
vergl: An chéad Nollaig eile tiocfaidh se aníos. = Nächstes Weihnachten kommt er hinauf.
mit:   Deiridís an chéad Nollaig eile go dtiocfadh se aníos. = Sie sagten, daß er nächstes Weihnachten hinauf kommen würde.

Andere Adverbien können nur durch Spaltsätze an den Satzanfang rücken, einige (z.B. minic = oft, annamh = selten, fada = seit langem) tun dies regelmäßig oder (z.B. ar éigean = kaum; fánach = selten) generell:
z.B.: Is minic a bhí sé ag obair go curamach. = Oft arbeitete er sorgfältig.
        (Is) ar éigean a chreid sé mé. = Schwerlich glaubte er mir. / Er glaubte mir kaum.
Oftmals werden bei solchen Adverbien die Relativformen von ausgelassen, so daß nur ein sog. Small Clause erscheint, statt negativer Formen von bí (nach bhfuil, nach raibh) steht dann gan.
z.B.: B’annamh é ag gearán. = Selten hat er geklagt. (< B’annamh a bhí sé ag gearán.)
        B’annamh gan é ag gearán. = Selten hat er nicht geklagt. (< B’annamh nach raibh sé ag gearán.)
Einige Adverbien stehen im Kopulasatz und verlangen statt eines Spaltsatzes einen go/nach-Gliedsatz:
z.B.: Is gearr go mbeimid abhaile. = Bald werden wir zuhause sein. (wörtl.: "Ist kurz, daß sein-werden-wir zuhause")
Auch hier kann eine Form von bí (go bhfuil, go raibh, etc.) ausgelassen werden (im Falle gearr insbes. dann, wenn die Präposition ó folgt)
z.B.: Is gearr (go mbeidh) uainn meán oíche. = Bald haben wir Mitternacht.
Andere erlauben keine Auslassung.
z.B.: B’fhéidir go bhfuil sé anseo. = Vielleicht ist er hier.
        Is dócha go dtiocfadh sí ar ais am eicínt. = Wahrscheinlich würde sie irgendwann zurückkommen.
        Is léir nach bhfuil a fhios agat. = Offenbar weißt du es nicht.
        Is cosúil go raibh sé sásta. = Anscheinend war er zufrieden.
Das Adverb minic verlangt einen Spaltsatz mit gewöhnl. Verben, aber einen go/nach-Gliedsatz im Falle von Kopula-Sätzen (also is minic gur anstatt is minic is)
z.B.: Is minic gur fearr an toil ná an t-eolas. = Oft ist der Wille besser als das Können.

Nuancen:
Manche Adverbien können ohne Änderung des Satzes am Satzanfang stehen. Gleichzeitig können sie aber auch in Form eines Spaltsatzes an den Anfang rücken.
Beide Formen betonen das Adverb, jedoch leicht unterschiedlich:
z.B.: Amárach, beidh muid ag labhairt faoin ábhar sin. = Morgen werden wir über das Thema sprechen. (bloße Betonung)
        Is amárach a bheidh muid ag labhairt faoin ábhar sin. = Morgen werden wir über das Thema sprechen. (morgen werden wir ... und nicht übermorgen oder schon heute)


Orts- und Richtungsadverbien (dobhriathra treo agus suímh)

Orts- und Richtungsadverbien werden im Irischen sehr strikt verwendet. Im Deutschen ist der Unterschied zwischen her- und hin- meist gering (herauf / hinauf) Oft werden Adverbien zu indifferenten r- (rauf, runter, rein) verkürzt. Im Irischen muß hingegen genau beachtet werden, welche Form zu verwenden ist.

Im Irischen gibt es oft eine 4-Teilung, je nachdem ob eine Ruhestellung (Adverbien beginnen oft mit th-), eine Bewegung zum Sprecher (an-) oder eine Bewegung vom Sprecher weg (s-) vorliegt (z.B.: thuas, anuas, suas) oder aber eine Lage relativ zu einem Bezugspunkt (las-, z.B.: lastuas).

Bewegung hin- und her-
Die Unterscheidung von an- und s- entspricht dem Deutschen her- und hin-:
Es wird genauso unterschieden, ob die Bewegung in Richtung des Sprechers (an- = her-) oder vom Sprecher weg (s- = hin-) erfolgt.
Jedoch ist der 2. Teil des Adverbs teilweise unterschiedlich: Es wird als Referenzpunkt immer der sprecherferne Ort der Bewegung angegeben, nie der Ort, an dem sich der Sprecher befindet.
(Im Deutschen hingegen wird mit her- immer der Ort verbunden, an dem sich der Sprecher befindet, z.B. herauf, herunter.)
Daher stimmen die Formen mit s- (hin-) mit den deutschen Formen quasi wörtlich überein, jene mit an- (her-) jedoch nicht:
z.B.: aníos = herauf, wörtl. "von unten her", zum Sprecher
        anuas = herunter, wörtl. "von oben her", zum Sprecher
        síos = hinunter, wörtl. "nach unten hin", vom Sprecher weg
        suas = hinauf, wörtl. "nach oben hin", vom Sprecher weg

Position
Die Verwendung von th- markiert einen definierten Punkt, an dem sich etwas befindet.
Wenn hingegen der Ort unbestimmt ist, nur in einer gewissen Richtung liegt, verwendet man Formen mit s-
z.B.: Tá sé thuas ansin. = Er ist da oben. (oben ist definiert)
        Tá sé suas ansin. = Er ist da oben (oben ist nicht definiert, "irgendwo da oben")

relative Position
Bei Angabe einer relativen Lage zu einem anderen Gegenstand/Person können Adverbien außerdem mit las-/lais- beginnen (z.B.: lastuas). Der Bezugspunkt wird dann mit de eingeführt,
z.B.: lastuas den staighre = oberhalb der Treppe
        lastuaidh den tir = nördlich des Landes
        laistigh de na ballaí = innerhalb der Mauern
Statt den Formen mit las- (< leath = "Hälfte") sind auch Formen mit dem Substantiv taobh (= "Seite") üblich, gefolgt von Adverbien der Lage (th-, etc). Der Bezugspunkt wird ebenso mit de eingeführt,
z.B.: taobh thiar de = laistiar de = westlich von, hinter
        taobh thoir de = lastoir de = östlich von
        taobh istigh de = laistigh de = innerhalb von

Ohne folgenden Referenzpunkt mit de werden die Formen mit las/lais- wie jene Adverbien der Lage verwendet.
z.B.: Féadfair fanacht leo lasmuigh. = Du kannst auf sie außerhalb (= draußen) warten.

Perspektivenwechsel
Die Wahl der Richtungsadverbien erfolgt aus der Perspektive des Sprechers und die Adverbien beziehen sich auf dessen Aufenthaltsort, sofern der Sprecher sich an Ort und Zeit der Handlung aufhält.
Oft, z.B. in Erzählungen und Berichten, in denen der Sprecher nicht selbst anwesend ist, muß jedoch die Perspektive wechseln.
Der Bezugspunkt geht dann gewöhnlich auf das Subjekt bzw. den Handelnden des Satzes über.

Verwendung mit bestimmten Verben
Unüblich ist die Verwendung einiger Bewegungs-Verben mit bestimmten Richtungsadverbien, da sich die Richtungsangaben widersprächen.
So steht tar (kommen) nicht mit s-Adverbien (z.B.: suas = nach oben, síos = nach unten). Denn tar beschreibt eine Bewegung in Richtung des Sprechers, suas, síos aber eine Bewegung weg vom Sprecher. Daher:
z.B.: Tar aníos. = Komm nach oben!
Die Verwendung von tar + suas, síos ist jedoch möglich, wenn eine Bewegung gemeinsam mit dem Sprecher erfolgen soll,
z.B.: Tar suas liom. = Komm mit mir nach oben!
Umgekehrt sind mit téigh (gehen) an-Adverbien (z.B.: aníos = herauf) nicht üblich, sondern nur s-Adverbien (z.B. suas = hinauf),
z.B.: Téigh suas = Geh nach oben!

Mit vielen Verben entstehen feste Verbindungen (sog. phrasale Verben), deren Bedeutung sich von der wörtl. Übersetzung entfernt.
z.B.: éirigh amach = "heraussteigen" > sich auflehnen, revoltieren
Bei "ablegen" sind zwei Formen zu unterscheiden: cuir síos ar = "hinablegen" bedeutet einfach etwas irgendwo hinlegen.
z.B.: Cuir an braillín síos ar an leaba. = Lege das Laken auf das Bett. (so wie es ist)
cuir anuas ar = "herablegen" hingegen bedeutet nicht nur ein Ablegen, sondern ein Verteilen und Ausbreiten,
z.B.: Cuir an braillín anuas ar an leaba. = Lege das Laken ausgebreitet über das Bett. (= Beziehe das Bett.)

Auch im Englischen gibt es eine Reihe von Verben, die Richtungsadverbien idiomatisch verwenden (z.B. engl. up verwendet im Sinne von dt. "auf", "ab", "völlig" statt "nach oben"). Oft wird dies jedoch als Anglizismus quasi wörtl. ins Irische übertragen und es entstehen Wendungen wie:
z.B.: glan suas = ab-/aufräumen (wörtl. "nach oben reinigen", von engl. "clean up")

Sonstiges
Im Deutschen ist der 2. Teil des Adverbs oft eine Präposition, so auch im Irischen, jedoch sind die hier verwendeten Präpositionen uas = über, íos = unter, iar = hinter nicht mehr selbständig als Präpositionen in Gebrauch.

Ein Substantiv mit de tritt immer zu las-/lais- oder taobh th- hinzu (s.o.). Ein Substantiv (ohne de) kann auch zu den den Formen mit s- und an- dazutreten
z.B.: anuas an staighre = die Treppe herunter, síos an bóthar = den Weg hinunter, suas an abhainn = den Fluß hinauf
In diesem Falle werden diese Adverbien also ähnlich wie Präpositionen verwendet. (Eigtl. stehen Adverb und adverbieller Akkusativ aber nur in Apposition)

Zudem können Adverbien mit th- und an- als Attribute (also ähnl. wie Adjektive) verwendet werden,
z.B.: an teach thuaidh = das nördliche Haus, an Mol Thuaidh = der Nordpol, an ghaoth aniar = der Westwind, Meiriceá Theas = Südamerika

Eine Möglichkeit der Substantivierung ist das Vorsetzen von an taobh (= "die Seite"): z.B. an taobh istigh = das Innere, an taobh thuas = das Obere, an taobh theas = der südl. Teil

Die Himmelsrichtungen (airde an chompáis)

Eine Übersicht aller Haupt- und Nebenhimmelsrichtungen findet sich hier.
Hier nur die wichtigsten:

nordwestlich (von)
laistiar lastuaidh
      nördlich (von)
lastuaidh
      nordöstlich (von)
lastoir lastuaidh
  im Nordwesten
thiar thuaidh
    im Norden
thuaidh
    im Nordosten
thoir thuaidh
 
    von Nordwesten
aniar aduaidh
  von Norden
aduaidh
  von Nordosten
anoir aduaidh
   
      nach Nordwesten
siar ó thuaidh
nach Norden
ó thuaidh
nach Nordosten
soir ó thuaidh
     
westlich (von)
laistiar
im Westen
thiar
von Westen
aniar
nach Westen
siar
+ nach Osten
soir
von Osten
anoir
im Osten
thoir
östlich (von)
lastoir
      nach Südwesten
siar ó dheas
nach Süden
ó dheas
nach Südosten
soir ó dheas
     
    von Südwesten
aniar aneas
  von Süden
aneas
  von Südosten
anoir aneas
   
  im Südwesten
thiar theas
    im Süden
theas
    im Südosten
thoir theas
 
südwestlich (von)
laistiar laisteas
      südlich (von)
laisteas
      südöstlich (von)
lastoir laisteas

Die Bedeutung von ó thuaidh und ó dheas (= nach Norden bzw. nach Süden) ist zunächst verwirrend.
Die Partikel ó, die hier für nach steht, ist nicht die Präposition ó (= von), sondern eine Abschleifung von älterem (= unter, im Sinne von: in Richtung): fó thuaidh > ó thuaidh = in Richtung Norden, nach Norden.

Die Begriffe für West und Ost werden im Irischen viel ausgiebiger benutzt als im Deutschen.
Man geht nicht eine Straße einfach "entlang", nein - man gibt die Richtung genau an:
z.B.: Tá mé ag dul siar an bóthar = Ich gehe die Straße entlang (Richtung Westen)
       Tháinig láir bhán ar cosa in airde anoir an trá. = Eine weiße Stute kam im Galopp den Strand entlag (von Osten).
Nord und Süd wird in solchen Sätzen oft durch "oben" (Süden) und "unten" (Norden) ersetzt.
z.B.: Tá mé ag dul síos an bóthar = Ich gehe die Straße hinunter (bzw. Richtung Norden)

In Connacht (Cois Fhairrge) gilt ó dheas und ó thuaidh unabhängig von der Richtung (= nach/von/im Süden bzw. Norden).
aduaidh und aneas wird dort in zusammengesetzten Himmelsrichtungen, unabhängig von der Richtung benutzt:
z.B.: siar aduaidh = nach Nordwest, thoir aneas = im Südosten
Windrichtungen werden überall mit aneas, aduaidh, aniar, anoir bezeichnet: an ghaoth aduaidh = Nordwind

Nebenhimmelsrichtungen
Beachte bei der Bezeichnung der vier wichtigsten Nebenhimmelsrichtungen (Achtel) die unterschiedl. Reihenfolge zum Deutschen: Im Irischen steht zuerst Ost und West, im Deutschen zuerst Nord und Süd.
z.B.: thiar theas = Südwest (wörtl. "Westsüd"), anoir aduaidh = von Nordost (wörtl. "Ostnord")
Die Sechzehntel (z.B.: "Südsüdwest", SSW) werden ebenso gebildet. Beachte auch hier unterschiedl. Reihenfolge der Nebenhimmelsrichtung, wörtl. "Süd-Westsüd" statt deutsch "Süd-Südwest".
z.B.: theas thiar theas = im Südsüdwesten, aneas aniar aneas = von Südsüdwest.
Die Zweiundreißigstel bedürfen des Wortes lámh (wörtl. "Hand") für deutsch "zu" (englisch "by"), lámh theas sind 11,25° Abweichung nach Süd. Statt lámh wird auch pointe verwendet.
z.B.: thiar lámh theas = West zu Süd (WzS = 258,75°), WzS liegt zwischen W (thiar) und WSW (thiar thiar theas)
        thiar theas lámh theas = Südwest zu Süd (SWzS = 213,75°), SWzS liegt zwischen SW (thiar theas) und SSW (theas thiar theas)

Substantivische Formen
Substantivische Formen gibt es nur für die Viertel (N, O, S, W) und Achtel (NO, SO, SW, NW) des Kompass.
Die substantivischen Formen der Himmelsrichtungen unterscheiden sich teils deutlich von den Adverbien:
an tuaisceart = der Norden, an deisceart = der Süden,
an t-oirthear = der Osten, an t-iarthar = der Westen
an t-oirdheisceart = der Südosten, an t-iardheisceart = der Südwesten
an t-oirthuaisceart = der Nordosten, an t-iarthuaisceart = der Nordwesten

Abkürzungen
Die substantivischen Formen sind die Grundlage der Abkürzungen für Himmelsrichtungen, an tusisceart > T, an t-oirthear > O, an t-iarthair > I, an deisceart > D
thiar theas lámh theas = in Südwest zu Süd, SWzS wird irisch also IDLD abgekürzt.

oben und unten

oben 
thuas
von oben 
anuas
nach oben 
suas [ 1 ]
oberhalb
lastuas
unten 
thíos
von unten 
aníos
nach unten 
síos
unterhalb
laistíos

oben (thuas) wird oft statt im Süden und unten (thíos) statt im Norden verwendet.
anuas wird auch zeitlich verwendet: le bliain anuas = seit letztem Jahr

Neben Substantivierungen wie an taobh thuas = das Obere treten die Folgenden auf:
an t-íochtar = das Untere,
an t-uachtar = das Obere.

vorn und hinten

hinten 
thiar
von hinten 
aniar
nach ninten 
siar
hinter
lastiar

z.B. laistiar den phictiúr = hinter dem Bild
"hinten" und "im Westen" sind gleichbedeutend (thiar)
(In Irland hat man sozusagen den Westen immer im Rücken, somit schaut man also nach Osten, denn "ex oriente lux", aus dem Osten kommt das Licht).
Dieser Logik folgend müßte "im Osten" (thoir) = "vorn" sein. Das stimmt, wird jedoch kaum so benutzt.
Statt dessen steht meist ar aghaidh, ar tosach u.ä.Wendungen.

links und rechts

Wenn nach dem zuvor gesagtem hinter mir Westen ist und vor mir Osten, dann müßte rechts von mir Süden sein:

und tatsächlich!:  rechts = deas (vgl. ó dheas = nach Süden).
Links = clé fällt hier aber heraus.

Deas und clé sind Adjektive, adverbial werden meist ar taobh deas/clé, ar taobh na láimhe deise/clé oder ar dheis/clé (deis und clé als Substantive im Sinne "rechte/linke Hand", statt ar auch andere Präpositionen zur Kennzeichnung der Richtung)
Clé kann auch einfach so adverbial verwendet werden.

Da man sich in alter keltischer Kultur in freundlicher Absicht stets von rechts und mit der rechten Seite jemandem zuwandte,
bedeutet deas auch "nett" und hat so eine Dreifachbedeutung: rechts, südlich, nett.

Links- und rechtsdrehend
Die Wurzeln für Süd und Nord im Sinne von rechts und links treten auch bei der Beschreibung von Kreisbewegungen, Umrundungen u.ä. auf:
deiseal = rechts herum, in Richtung des Sonnenlaufs, in Uhrzeigerrichtung
tuathal = links herum, entgegen des Sonnenlaufs, entgegen der Uhrzeigerrichtung, verkehrt herum (übertragen: ar tuathal = verkehrt, in Unordnung)
Deiseal und tuathal sind Substantive, die aber auch adverbial verwendet werden.
An taobh deisil de rud ist die richtige Seite eines Dings, an taobh tuathail de rud die falsche Seite.

jenseits und diesseits

jenseits/drüben 
thall
von jenseits/drüben 
anall
nach jenseits/drüben 
sall
jenseits (von)
lastall
diesseits/hier
abhus
- - diesseits (von)
lasbhus

Neben sall wird auch anonn verwendet.

herein und heraus

 hin-/herein 
 isteach 
 drinnen 
 istigh 
 innerhalb 
 laistigh 
 hin-/heraus 
amach [ 1
 draußen 
amuigh 
 außerhalb 
lasmuigh 

Hier existiert nur eine gemeinsame Form für das Richtungsadverb (herein/hinein = isteach)


Zeitadverbien (dobhriathra ama)

Eine kleine Auswahl:

anois jetzt ansin dann
inniu heute anocht heute abend
inné gestern aréir gestern abend
arú inné vorgestern arú aréir vorgestern abend
amáireach morgen anuraidh letztes Jahr
arú amáireach übermorgen arú anuraidh vorletztes Jahr

In indirekter Rede im Präteritum müssen Zeitadverbien der direkten Rede angepasst werden (aus absoluten Zeitangaben werden relative bezogen auf den Sprechzeitpunkt), siehe hier.


Adverbien aus Adjektiven (dobhriathra aidiachtacha)

Bildung mit der Adverbialpartikel go:

Form Beispiele
go + Adjektiv go maith, go cliste, go sciobtha
go + h+Adjektiv (vokal. Beginn) go hiontach, go hard, go hannamh

go steht mit Adjektiven in der Grundform, wenn sie als Adverb verwendet werden.
Bei Komparativen (s.u.) oder Äquativen (mit chomh) steht indes kein go.

go entfällt außerdem:

Allerdings geschieht dies nicht immer, z.B.:
Ní go rómhaith a thuigim é. = Ich verstehe es nicht allzu gut.
Insbesondere nach der Kopulaform nach steht häufig go:
Tá a fhios agam nach go dona a d’oibrigh sé. = Ich weiß, daß er nicht schlecht arbeitete.
Nach Verbalnomen kann ein Adverb stehen (mit go), denkbar ist aber auch ein Adjektiv-Attribut des Verbalnomens (ohne go), z.B.
Bhí sé ag ól (go) trom. = Er trank hart.

Das Adverb minic = oft erscheint innerhalb des Satzes mit der Adverbialpartikel go, obwohl es an sich bereits ein Adverb ist und nicht als Adjektiv verwendet werden kann.

Die Adverbialpartikel go ist identisch mit der Präposition go.
Ob es identisch mit go = zu/bis oder aber mit der heute sonst seltenen Präposition go = mit ist, gibt es unterschiedliche Angaben; wahrscheinlicher ist go = zu/bis, da ja keine Eklipse folgt. Also go mór = wörtl. in etwa: "bis zu [einem] großen [Grad]"

Adverbialer Gebrauch der Komparativform

Mehr zur Erklärung der Satzformen unter Steigerung der Adjektive


Adverbialpronomen (forainmneacha dobhriathartha)

Adverbialpronomen werden mit Hilfe von Präpositionen gebildet, die im Deutschen mit hinweisenden Adverbial-Vorsilben da(r)-, hier- verbunden werden, z.B. darin, darauf, hierin.
Deutsche Genitivpräpositionen verwenden des- oder -dessen: deswegen, deshalb, infolgedessen, etc.

Adverbialpronomen aus konjugierbaren Präpositionen

Viele Präpositionen im Irischen werden konjugiert und bilden somit Präpositionalpronomen.
Die 3. Person Singular maskulin dieser Präpositionalpronomen kann ohne weitere Änderung im Irischen auch als Adverbialpronomen benutzt werden.
z.B.: aige = dabei (wörtl.: "bei-ihm"), air = darauf (wörtl.: "auf-ihm"), ann = darin (wörtl.: "in-ihm"), = dazu (wörtl.: "zu-ihm"), de = davon (wörtl.: "von-ihm").
Ausnahme ist idir = zwischen. Hier muss die 3. Person Plural verwendet werden: eatarthu = dazwischen (wörtl.: "zwischen-ihnen")

Oft folgt indes ein zusätzliches Demonstrativpronomen, welches die Bedeutung der deutschen Vorsilben dar- und hier- übernimmt, insbesondere, wenn eine stärker hinweisende Bedeutung gewünscht ist.
Im Irischen gibt es eine Dreiteilung der Demonstrativpronomen (seo, sin, siúd), welche sich auch hier bemerkbar macht. Siúd ist hierbei dem deutschen "dort-" vergleichbar.
sin (= jenes, entsprechend der dt. Vorsilbe da-/dar-): air sin = darauf, dó sin = dazu, de sin = davon , ann sin = darin
seo (= dies, entsprechend der dt. Vorsilbe hier-): air seo = hierauf, dó seo = hierzu, de seo = hiervon, ann seo = hierin
siúd (= jenes dort, entsprechend dt. dort-/dortdr-): air siúd = dortdrauf, dó siúd = dortzu, de siúd = dortvon, ann siúd = dortdrin

Es gibt in der Form keine eindeutige Unterscheidung zwischen einem Adverbialpronomen (z.B. aige seo = hierbei) und nichtadverbialen maskulinen Präpositionalpronomen (z.B.: aige seo = bei diesem).

Richtungsadverbien (im Deutschen z.B. herauf, hinauf) können aus solchen Präpositionen nicht gebildet werden. Hierzu dienen spezielle Formen (s.o.)

Zusammenstellung:

Präposition  Adverb Präposition  Adverb
sin seo siúd sin seo siúd
ag aige sin dabei aige seo hierbei aige siúd dortbei i ann sin darin ann seo hierin ann siúd dortdrin
ar air sin darauf air seo hierauf air siúd dortdrauf idir eatarthu sin dazwischen eatarthu seo hierzwischen eatarthu siúd dortzwischen
as as sin daraus as seo hieraus as siúd dortdraus le leis sin  damit leis seo  hiermit leis siúd  dortmit
chuig chuige sin dazu chuige seo hierzu chuige siúd dortzu ó uaidh sin davon uaidh seo hiervon uaidh siúd dortvon
de de sin davon de seo hiervon de siúd dortvon roimh roimhe sin davor roimhe seo hiervor roimhe siúd dortvor
do dó sin dazu dó seo hierzu dó siúd dortzu trí tríd sin dadurch tríd seo hierdurch tríd siúd dortdurch
fara fairis sin daneben fairis seo hierneben fairis siúd dortneben thar thairis sin darüber thairis seo hierüber thairis siúd dortdrüber
faoi faoi sin darunter faoi seo hierunter faoi siúd dortdrunter um uime sin darum uime seo hierum uime siúd dortdrum

Fairis sin > freisin (wörtl. "daneben") hat eine übertragene Bedeutung entsprechend deutschem "auch" (freisin wird in Connacht benutzt).
In der Bedeutung "auch" tritt in Munster das Adverbialpronomen leis (wörtl.: "damit") auf. (In Ulster hingegen wird fosta verwendet, das kein Pronomen ist. In neg. Sätzen tritt überall ach oiread)
Einfaches thart bedeutet "vorbei", auch übertragen; thairis sin bedeutet "darüberhinaus".

Einfaches ann bedeutet neben "darin" auch häufiger "da". Es wird mit dem Verb in der Bedeutung "es gibt, es existiert" verwendet:
Tá teach ann = Ein Haus ist da > Es gibt ein Haus (wörtl.: "Ist ein Haus in-es")
An bhfuil Dia ann? = Gibt es einen Gott? (wörtl.: "Ist Gott in-es?")

Beachte:
Das Wort ann kann auch mit dem Verb als normales (d.h. nicht-adverbiales) Präpositionalpronomen der 3. Person maskulin verwendet werden: Hier hat ann dann die Bedeutung einer Klassifikation:
Dochtúir atá ann = Er ist Arzt (wörtl: "Arzt, der-ist in-ihm"). Siehe Klassifikationssätze ohne Kopula
Der Satz Dochtúir atá ann hat somit, je nach Kontext, zwei Bedeutungen: Er ist Arzt und Ein Arzt ist da
Weiter kann ann in Kopulasätzen auftreten bei Definitionen: Cad is leictreachas ann? = Was ist Elektrizität?

ann sin, ann seo, ann siúd werden als Adverb zumeist zusammengeschrieben als ansin, anseo, ansiúd. Sie tragen dann eine verallgemeinerte Bedeutung:
anseo = hier (< ann seo = "in-es dies")
ansin = dort, dann (< ann sin = "in-es das")
ansiúd = dort drüben (< ann siúd = "in-es dort")

Zu den Adverbialpronomen können Fragewörter mittels cé, cad oder gebildet werden (Übersicht siehe dort), dann stets ohne Demonstrativpronomen, z.B.:
dó sin = dazu, cé dó = wozu?
faoi sin = darunter, cé faoi = worunter?
air sin = darauf, cé air = worauf?, etc.

Adverbialpronomen aus zusammengesetzten Präpositionen

Zweigteilige zusammengesetzte Präpositionen verlangen den Genitiv bei Substantiven bzw. zumeist ein Possessivpronomen statt eines Personalpronomens.
Sie erhalten adverbiale Bedeutung durch die Verbindung mit dem Possessivpronomens der 3.Person masc. (oft + sin/seo/siúd)

Beispiele:

Präposition
deutsch
Adverb
deutsch
wörtl.
ar son wegen  ar a shon deswegen "auf seinem Wohlergehen"
de bharr infolge  dá bharr sin  infolgedessen "von-seiner Spitze jenes"
i lár inmitten  ina lár sin mittendrin "in-seiner Mitte jene"
i ndiaidh nach  ina dhiaidh sin danach, dennoch "in-seinem Nachher jenes"
le haghaidh für  lena aghaidh sin  dafür "mit-seinem Gesicht jenes"

Dreiteilige zusammengesetzte Präpositionen, die aus 3 Bestandteilen (Präposition + Substantiv + Präposition) bestehen, bilden Adverbien mittels des Präpositionalpronomens 3. Person Maskulinum der jeweils letzten Präposition.
z.B.: in aice leis = daneben (in aice le = neben), mar gheall air = deswegen (mar gheall ar = wegen)


Adverbien aus Substantiven

Ausgesprochen viele Adverbien leiten sich ursprünglich von Substantiven ab. Häufig geschah dies mit Hilfe der Präposition i in Form der heutigen Vorsilben a-, i-, an-, in-, is-, die wegen ihrer Herkunft als Präposition stets unbetont sind (is- = altertümlich für sa = in dem)
Die substantivische Herkunft ist heute kaum mehr erkennbar, abgesehen von der stetigen Betonung der 2. Silbe (also der 1. Silbe des Substantivanteils).
Ähnliche Bildungen sind auch im Deutschen und Englischen (oft mit der Präposition zu, to) üblich (vgl. z.B.: engl. today, tomorrow, dt. zutage, zuhause).

Durch Wechsel von (historischen) Dativ- mit Akkusativformen (vgl. istigh, isteach) entstehen z.T. Wortpaare mit gewandelter Bedeutung (drinnen, herein).

Beispiele
amuigh = draußen < i muigh (i maigh) = "in einer Ebene"
amach = heraus < i mach = "in eine Ebene"
istigh = drinnen < is tigh (sa tigh) = "im Haus"
isteach = herein < is teach (sa teach) = "in das Haus"

In Adverbien mit Hilfe anderer Präpositionen sind meist die Substantive noch erkennbar: ar uaireanta = manchmal, etc.

Einige Substantive können ohne Präposition als adverbieller Akkusativ verwendet werden, oft im Sinne einer Maß- oder Mengenangabe.
z.B. beagán = (das) Kleine, Substantiv als Adverb, ähnlich wie im Deutschem "ein bißchen"/"ein wenig"/"etwas":
        beagáinín fuar = ein kleines bißchen kalt
        Ísligh beagán é! = Mach es etwas (= ein bißchen) tiefer!
        beagán aisteach = etwas merkwürdig

Erstarrte Formen aus Artikel und Substantiv:
Das Wort inniu = heute ist ein Dativ des Wortes dia = Tag mit dem Artikel ohne Präposition: in-diu = "dem Tag"
In Anlehnung daran inné = gestern (enthält jedoch etymol. keine Form von dia).
Ebenso ist anocht = heute nacht < in nocht = "die Nacht". Ähnlich auch amárach = morgen und anuraidh = letztes Jahr. .


Adverbien aus Wochentagen

Zur Angabe einer Zeitbestimmung werden im Deutschen Wochentage als normale Substantive verwendet, denen wahlweise die Präposition "am" vorgesetzt wird: "(Am) Montag gehe ich in die Schule".
Werden Wochentage zur Zeitbestimmung im Irischen verwendet, so werden ihnen jedoch stets das Wort (altertümlich für Tag) vorgesetzt, der Wochentag folgt dann im Genitiv. Eine Präposition ("am") ist nicht nötig.
Die Kombination aus + Wochentag wird im Irischen als Zeitadverb betrachtet. Dennoch wird es stets groß geschrieben (vermutlich durch englisches Vorbild, da Wochentage dort stets groß geschrieben werden).
Wird der Wochentag nicht als Zeitbestimmung sondern als gewöhnlichl. Substantiv verwendet, entfällt und es steht zumeist der Artikel (an Luan = der Montag). Déardaoin behält indes stets das Dé- (an Déardaoin = der Donnerstag).
Statt der deutschen Adverbien, welche ein wiederholtes Geschehen an bestimmten Wochentagen beschreiben (und mittels alten Genitivus absolutus gebildet werden: montags = jeden Montag etc.) stehen im Irischen hingegen Wochentags-Substantive, welche mit gach = jeder näher bezeichnet werden (gach Luan = jeden Montag).

Tag dt. Adverb dt. Herkunft
Luan Montag Dé Luain (am) Montag lat. "dies lunae = Tag des Mondes"
Máirt Dienstag Dé Máirt (am) Dienstag lat. "dies martis = Tag des Mars"
Céadaoin Mittwoch Dé Céadaoin (am) Mittwoch alt-ir. "erstes Fasten"
Déardaoin Donnerstag Déardaoin (am) Donnerstag alt-ir. "Tag zwischen den Fasten"
Aoine Freitag Dé hAoine (am) Freitag alt-ir. "Fasten" (lat. "dies jejunii")
Satharn Samstag Dé Sathairn (am) Samstag lat. "dies saturni = Tag des Saturn"
Domhnach Sonntag Dé Domhnaigh (am) Sonntag lat. "dies dominica = Tag des Herrn"

Zur Verwendung vgl.:
an Luan = der Montag
Dé Luain = am Montag, diesen Montag
Dé Luain seo caite = letzten Montag
Dé Luain seo chugainn = nächsten Montag
gach Luan = jeden Montag, montags
ó Luan go Satharn = von Montag bis Samstag


Adjektive/Adverbien aus Zahlwörtern

  -mal -mal / -fach -fach
1 (aon) uair (amháin)   singil
2 dhá uair faoi dhó dúbailte
3 trí huaire faoi thrí tréaga
4 ceithre huaire faoi cheathair ceathairfhillte
5 cúig uaire faoi chúig cúigfhillte
6 sé huaire faoi shé séaga
7 seacht n-uaire faoi sheacht seachta
8 ocht n-uaire faoi ocht ochtfhillte
9 naoi n-uaire faoi naoi naoifhillte
10 deich n-uaire faoi dheich deichfhillte

Bildungen mit uair und faoi sind Adverbien.
Die letzte Spalte der Tabelle ist nur adjektivisch zu verwenden. Statt tréaga, séaga, seachta auch Adjektive mit Nachsilbe -fhillte: trífhillte, séfhillte, seachtfhillte.
Weitere Bildungsart ähnlicher Adjektive mit -chodach (ochtchodach = achtfach).


suas
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© Lars Braesicke 1999 / 2000

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[ 1 ]
suas und amach bedeuten übertragen außerdem: völlig, gänzlich
z.B.: Tá mé caite amach = Ich bin völlig kaputt. Amach is amach = ganz und gar